Nacht, Tag und Nacht. Aus d. Polnischen v. Klaus Staemmler.
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325701905X - Szczypiorski, Andrzej: Nacht, Tag und Nacht : / Aus dem Poln. von Klaus Staemmler
Szczypiorski, Andrzej

Nacht, Tag und Nacht : / Aus dem Poln. von Klaus Staemmler (1991)

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Umfang/Format: 300 Seiten , 19 cm Erscheinungsjahr: 1991 Dies ist ein Roman, der zwei große Themen vereint: die Erfahrungen mit totalitären Mächten im Europa des 20. Jahrhunderts und die Erfahrungen der Liebe. Szczypiorski schildert die Liebe des Wissenschaftlers Antoni zur Widerstandskämpferin Justyna und lässt in einem zweiten Bogen aus der Sicht des Redakteurs Czarnocki und anderer skurriler Gestalten die historischen Ereignisse berichten, die diese Liebe begleiten. , Nacht, Tag und Nacht, wurde geschrieben, als in Polen ein neuer Tag heraufdämmerte. Vor dem Hintergrund der Nachrichten, die uns aus dem Land erreichen, wirkt das Buch wie ein Menetekel. (Tages-Anzeiger) gepflegtes Exemplar, nur kleine Lesespuren Versand D: 2,10 EUR.
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9783257019056 - Szczypiorski, Andrzej: Nacht, Tag und Nacht. Aus dem Polnischen von Klaus Staemmler. Mit Anmerkungen des Übersetzers.
Szczypiorski, Andrzej

Nacht, Tag und Nacht. Aus dem Polnischen von Klaus Staemmler. Mit Anmerkungen des Übersetzers. (1991)

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300 (4) Seiten. 18,8 cm. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. "'Nacht, Tag und Nacht' wurde geschrieben, als in Polen ein neuer Tag heraufdämmerte. Vor dem Hintergrund der Nachrichten, die uns aus dem Land erreichen, wirkt das Buch wie ein Menetekel." (Tages-Anzeiger). "Die Liebe im Zeitalter der beiden Totalitarismen des 20. Jahrhunderts. Es ist das wichtigste Buch meines Lebens. Es ist eine Abrechnung mit der Geschichte meiner Generation." (Andrzej Szczypiorski). - Szczypiorskis Buch ist Liebesgeschichte und Politthriller mit autobiographischen Zügen, Pamphlet und Lehrbuch für Geschichte in einem, eine grimmige Abrechnung und doch mit einem Anflug von Humor. - - Andrzej Szczypiorski (* 3. Februar 1924 in Warschau; † 16. Mai 2000 ebenda) war ein polnischer Schriftsteller, der nicht nur durch sein literarisches, sondern auch durch sein politisches Engagement Bedeutung erlangte. Leben: Szczypiorskis Werk erklärt sich aus seinem Lebensweg: Aufgewachsen in einer vom Bildungsbürgertum geprägten Familie, erlebte er als 15-Jähriger, wie Deutsche seine Heimat besetzten. Während dieser Zeit studierte er an der Untergrunduniversität, die sein Vater Adam, ein sozialistischer Historiker und Mathematiker, mitorganisierte. 1944 nahm Andrzej Szczypiorskis am Warschauer Aufstand teil, wurde gefangengenommen und im KZ Sachsenhausen interniert. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst als Journalist, 1955 begann er seine literarische Tätigkeit. Unter dem Pseudonym Maurice S. Andrews schrieb er einige Kriminalromane. Ab 1977 veröffentlichte er zunehmend in Oppositionszeitungen, was nach Ausrufung des Kriegsrechts im Dezember 1981 zu seiner zeitweiligen Internierung führte. Nach der politischen Wende in Polen 1989 bekleidete er als Vertreter der Unia Demokratyczna bis 1991 das Amt eines Senators in der zweiten Kammer des polnischen Parlaments. 1989 wurde ihm der Nelly-Sachs-Preis und 1995 der Andreas-Gryphius-Preis verliehen. Bis zu seinem Tode im Jahr 2000 äußerte er sich immer wieder zur politischen und moralischen Entwicklung der dritten Republik Polens. Die neusten Forschungen des polnischen Institutes für Nationales Gedenken IPN, das sich mit der Aufarbeitung der Geschichte der kommunistischen Herrschaft in Polen befasst, haben erbracht, dass Szczypiorski seit 1955 mit dem polnischen Staatssicherheitsdienst Sluzba Bezpieczenstwa zusammengearbeitet hat. Die Details dieser Zusammenarbeit wurden im Film von Grzegorz Braun Errata do biografii (Korrektur zur Biographie) aus dem Jahre 2007 vorgestellt. Werk: Seine mit vielen Leiden verbundenen Erlebnisse während des Weltkrieges verarbeitete Andrzej Szczypiorski in seinen Werken, wobei er einen besonderen Schwerpunkt auf seine Heimatstadt Warschau legte. Das Warschau der Vorkriegszeit erscheint als die schöne – auch vom Judentum geprägte – Vergangenheit, die dann von der deutschen Besatzungsmacht zerstört wurde. Da Gott in dieser Zeit nicht eingegriffen habe, schloss er auf die grundsätzliche Abwesenheit Gottes in der Geschichte. Szczypiorski setzte sich schon früh für die deutsch-polnische Aussöhnung ein, da er – tief mit der deutschen Literatur verbunden – die Deutschen, die er als Unterdrücker und Mörder erlebt hatte, nicht nur verurteilte. 1990 wurde er mit dem Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken ausgezeichnet, 1995 erhielt er für seine Bemühungen um die Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen das Bundesverdienstkreuz. 1998 war er Dozent im Rahmen der Tübinger Poetik-Dozentur. Andrzej Szczypiorskis bekanntestes Werk ist der 1986 erschienene Roman Poczatek (deutsch: Der Anfang), der in Deutschland unter dem Titel Die schöne Frau Seidenman veröffentlicht wurde. Hier schildert Szczypiorski verschiedene Schicksale – von Opfern und Tätern – in den Jahren 1941–43 in Warschau in kleinen, unabhängig voneinander stattfindenden Episoden. Dabei wirkt er keineswegs moralisierend oder Schuld zuweisend, auch versäumt er es nicht, Brücken in die Gegenwart zu schlagen und das Verhalten der Protagonisten in der Zukunft, im sozialistischen Polen zu hinterfragen. So wird die jüdische Heldin, die den Krieg überlebt, 1968 selbst Opfer antisemitischer Politik polnischer Kommunisten. Die „Messe für die Stadt Arras" - erschienen 1971 - wird von dem Genter Fürstbischof David zelebriert, an sie schließt sich ein großes Volksfest des Vergessens und Verdrängens an. Mit der Messe verbunden ist einerseits die Annullierung aller gegen Hexen und Ketzer gefällten Todesurteile und andererseits die pragmatische Begnadigung ihrer Verfolger, die unter der Führung des Stadtoberhauptes von Arras, des christlichen Fanatikers Pater Albert, gewütet hatten. Vorausgegangen war eine Pestepidemie in der Stadt, in deren Folge die Bürger in religiösen Wahn verbunden mit Hexenverfolgung, Menschenverbrennung, Kannibalismus und Judenpogromen verfielen. Jean, der in der Stadt als Helfer Pater Alberts diese Geschehnisse teils fördert, teils kühl registriert, wendet sich zum Schluß von Arras und David ab und sucht in Brügge eine neue „beste aller Welten", in der Rückschau dem Rat der Stadt und dem Leser von seinen Zweifeln berichtend: „Also, diese ganze ungeheuerliche gemeine Sünde soll sich nun als ein Nichts herausstellen und diese ganze Grausamkeit als Bagatelle?" Wirkung: Seit 2000 wird von der Polska Fundacja Dzieci i Mlodziezy, deren Präsident er war, im Gedenken an ihn der Andrzej-Szczypiorski-Preis (pl.: nagroda im. Andrzeja Szczypiorskiego) vergeben. Er wird an Menschen vergeben, die den größten positiven Einfluss auf ihre soziale Umgebung hatten. Der erste Preis ging 2000 an Marzena Lotys, die Präsidentin von Stowarzyszenie „Edukacja Inaczej". Im Oktober 2006 wurde mit dem Haus Szczypiorski in unmittelbarer Nähe zum KZ Sachsenhausen eine internationale Jugendbegegnungsstätte eröffnet, die sich die Begegnung und Verständigung mit Polen zum Hauptziel gesetzt hat. Das Haus Szczypiorski befindet sich in der ehemaligen Dienstvilla von SS-Offizier Theodor Eicke, der verschiedene, Books.
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300 (4) Seiten. 18,8 cm. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. "'Nacht, Tag und Nacht' wurde geschrieben, als in Polen ein neuer Tag heraufdämmerte. Vor dem Hintergrund der Nachrichten, die uns aus dem Land erreichen, wirkt das Buch wie ein Menetekel." (Tages-Anzeiger). "Die Liebe im Zeitalter der beiden Totalitarismen des 20. Jahrhunderts. Es ist das wichtigste Buch meines Lebens. Es ist eine Abrechnung mit der Geschichte meiner Generation." (Andrzej Szczypiorski). - Szczypiorskis Buch ist Liebesgeschichte und Politthriller mit autobiographischen Zügen, Pamphlet und Lehrbuch für Geschichte in einem, eine grimmige Abrechnung und doch mit einem Anflug von Humor. - - Andrzej Szczypiorski (* 3. Februar 1924 in Warschau; † 16. Mai 2000 ebenda) war ein polnischer Schriftsteller, der nicht nur durch sein literarisches, sondern auch durch sein politisches Engagement Bedeutung erlangte. Leben: Szczypiorskis Werk erklärt sich aus seinem Lebensweg: Aufgewachsen in einer vom Bildungsbürgertum geprägten Familie, erlebte er als 15-Jähriger, wie Deutsche seine Heimat besetzten. Während dieser Zeit studierte er an der Untergrunduniversität, die sein Vater Adam, ein sozialistischer Historiker und Mathematiker, mitorganisierte. 1944 nahm Andrzej Szczypiorskis am Warschauer Aufstand teil, wurde gefangengenommen und im KZ Sachsenhausen interniert. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst als Journalist, 1955 begann er seine literarische Tätigkeit. Unter dem Pseudonym Maurice S. Andrews schrieb er einige Kriminalromane. Ab 1977 veröffentlichte er zunehmend in Oppositionszeitungen, was nach Ausrufung des Kriegsrechts im Dezember 1981 zu seiner zeitweiligen Internierung führte. Nach der politischen Wende in Polen 1989 bekleidete er als Vertreter der Unia Demokratyczna bis 1991 das Amt eines Senators in der zweiten Kammer des polnischen Parlaments. 1989 wurde ihm der Nelly-Sachs-Preis und 1995 der Andreas-Gryphius-Preis verliehen. Bis zu seinem Tode im Jahr 2000 äußerte er sich immer wieder zur politischen und moralischen Entwicklung der dritten Republik Polens. Die neusten Forschungen des polnischen Institutes für Nationales Gedenken IPN, das sich mit der Aufarbeitung der Geschichte der kommunistischen Herrschaft in Polen befasst, haben erbracht, dass Szczypiorski seit 1955 mit dem polnischen Staatssicherheitsdienst Sluzba Bezpieczenstwa zusammengearbeitet hat. Die Details dieser Zusammenarbeit wurden im Film von Grzegorz Braun Errata do biografii (Korrektur zur Biographie) aus dem Jahre 2007 vorgestellt. Werk: Seine mit vielen Leiden verbundenen Erlebnisse während des Weltkrieges verarbeitete Andrzej Szczypiorski in seinen Werken, wobei er einen besonderen Schwerpunkt auf seine Heimatstadt Warschau legte. Das Warschau der Vorkriegszeit erscheint als die schöne – auch vom Judentum geprägte – Vergangenheit, die dann von der deutschen Besatzungsmacht zerstört wurde. Da Gott in dieser Zeit nicht eingegriffen habe, schloss er auf die grundsätzliche Abwesenheit Gottes in der Geschichte. Szczypiorski setzte sich schon früh für die deutsch-polnische Aussöhnung ein, da er – tief mit der deutschen Literatur verbunden – die Deutschen, die er als Unterdrücker und Mörder erlebt hatte, nicht nur verurteilte. 1990 wurde er mit dem Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken ausgezeichnet, 1995 erhielt er für seine Bemühungen um die Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen das Bundesverdienstkreuz. 1998 war er Dozent im Rahmen der Tübinger Poetik-Dozentur. Andrzej Szczypiorskis bekanntestes Werk ist der 1986 erschienene Roman Poczatek (deutsch: Der Anfang), der in Deutschland unter dem Titel Die schöne Frau Seidenman veröffentlicht wurde. Hier schildert Szczypiorski verschiedene Schicksale – von Opfern und Tätern – in den Jahren 1941–43 in Warschau in kleinen, unabhängig voneinander stattfindenden Episoden. Dabei wirkt er keineswegs moralisierend oder Schuld zuweisend, auch versäumt er es nicht, Brücken in die Gegenwart zu schlagen und das Verhalten der Protagonisten in der Zukunft, im sozialistischen Polen zu hinterfragen. So wird die jüdische Heldin, die den Krieg überlebt, 1968 selbst Opfer antisemitischer Politik polnischer Kommunisten. Die „Messe für die Stadt Arras" - erschienen 1971 - wird von dem Genter Fürstbischof David zelebriert, an sie schließt sich ein großes Volksfest des Vergessens und Verdrängens an. Mit der Messe verbunden ist einerseits die Annullierung aller gegen Hexen und Ketzer gefällten Todesurteile und andererseits die pragmatische Begnadigung ihrer Verfolger, die unter der Führung des Stadtoberhauptes von Arras, des christlichen Fanatikers Pater Albert, gewütet hatten. Vorausgegangen war eine Pestepidemie in der Stadt, in deren Folge die Bürger in religiösen Wahn verbunden mit Hexenverfolgung, Menschenverbrennung, Kannibalismus und Judenpogromen verfielen. Jean, der in der Stadt als Helfer Pater Alberts diese Geschehnisse teils fördert, teils kühl registriert, wendet sich zum Schluß von Arras und David ab und sucht in Brügge eine neue „beste aller Welten", in der Rückschau dem Rat der Stadt und dem Leser von seinen Zweifeln berichtend: „Also, diese ganze ungeheuerliche gemeine Sünde soll sich nun als ein Nichts herausstellen und diese ganze Grausamkeit als Bagatelle?" Wirkung: Seit 2000 wird von der Polska Fundacja Dzieci i Mlodziezy, deren Präsident er war, im Gedenken an ihn der Andrzej-Szczypiorski-Preis (pl.: nagroda im. Andrzeja Szczypiorskiego) vergeben. Er wird an Menschen vergeben, die den größten positiven Einfluss auf ihre soziale Umgebung hatten. Der erste Preis ging 2000 an Marzena Lotys, die Präsidentin von Stowarzyszenie „Edukacja Inaczej". Im Oktober 2006 wurde mit dem Haus Szczypiorski in unmittelbarer Nähe zum KZ Sachsenhausen eine internationale Jugendbegegnungsstätte eröffnet, die sich die Begegnung und Verständigung mit Polen zum Hauptziel gesetzt hat. Das Haus Szczypiorski befindet sich in der ehemaligen Dienstvilla von SS-Offizier Theodor Eicke, der verschiedene, Books.
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Leben: Szczypiorskis Werk erklärt sich aus seinem Lebensweg: Aufgewachsen in einer vom Bildungsbürgertum geprägten Familie, erlebte er als 15-Jähriger, wie Deutsche seine Heimat besetzten. Während dieser Zeit studierte er an der Untergrunduniversität, die sein Vater Adam, ein sozialistischer Historiker und Mathematiker, mitorganisierte. 1944 nahm Andrzej Szczypiorskis am Warschauer Aufstand teil, wurde gefangengenommen und im KZ Sachsenhausen interniert. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst als Journalist, 1955 begann er seine literarische Tätigkeit. Unter dem Pseudonym Maurice S. Andrews schrieb er einige Kriminalromane. Ab 1977 veröffentlichte er zunehmend in Oppositionszeitungen, was nach Ausrufung des Kriegsrechts im Dezember 1981 zu seiner zeitweiligen Internierung führte. Nach der politischen Wende in Polen 1989 bekleidete er als Vertreter der Unia Demokratyczna bis 1991 das Amt eines Senators in der zweiten Kammer des polnischen Parlaments. 1989 wurde ihm der Nelly-Sachs-Preis und 1995 der Andreas-Gryphius-Preis verliehen. Bis zu seinem Tode im Jahr 2000 äußerte er sich immer wieder zur politischen und moralischen Entwicklung der dritten Republik Polens. Die neusten Forschungen des polnischen Institutes für Nationales Gedenken IPN, das sich mit der Aufarbeitung der Geschichte der kommunistischen Herrschaft in Polen befasst, haben erbracht, dass Szczypiorski seit 1955 mit dem polnischen Staatssicherheitsdienst Sluzba Bezpieczenstwa zusammengearbeitet hat. Die Details dieser Zusammenarbeit wurden im Film von Grzegorz Braun Errata do biografii (Korrektur zur Biographie) aus dem Jahre 2007 vorgestellt. Werk: Seine mit vielen Leiden verbundenen Erlebnisse während des Weltkrieges verarbeitete Andrzej Szczypiorski in seinen Werken, wobei er einen besonderen Schwerpunkt auf seine Heimatstadt Warschau legte. Das Warschau der Vorkriegszeit erscheint als die schöne – auch vom Judentum geprägte – Vergangenheit, die dann von der deutschen Besatzungsmacht zerstört wurde. Da Gott in dieser Zeit nicht eingegriffen habe, schloss er auf die grundsätzliche Abwesenheit Gottes in der Geschichte. Szczypiorski setzte sich schon früh für die deutsch-polnische Aussöhnung ein, da er – tief mit der deutschen Literatur verbunden – die Deutschen, die er als Unterdrücker und Mörder erlebt hatte, nicht nur verurteilte. 1990 wurde er mit dem Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken ausgezeichnet, 1995 erhielt er für seine Bemühungen um die Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen das Bundesverdienstkreuz. 1998 war er Dozent im Rahmen der Tübinger Poetik-Dozentur. Andrzej Szczypiorskis bekanntestes Werk ist der 1986 erschienene Roman Poczatek (deutsch: Der Anfang), der in Deutschland unter dem Titel Die schöne Frau Seidenman veröffentlicht wurde. Hier schildert Szczypiorski verschiedene Schicksale – von Opfern und Tätern – in den Jahren 1941–43 in Warschau in kleinen, unabhängig voneinander stattfindenden Episoden. Dabei wirkt er keineswegs moralisierend oder Schuld zuweisend, auch versäumt er es nicht, Brücken in die Gegenwart zu schlagen und das Verhalten der Protagonisten in der Zukunft, im sozialistischen Polen zu hinterfragen. So wird die jüdische Heldin, die den Krieg überlebt, 1968 selbst Opfer antisemitischer Politik polnischer Kommunisten. Die „Messe für die Stadt Arras" - erschienen 1971 - wird von dem Genter Fürstbischof David zelebriert, an sie schließt sich ein großes Volksfest des Vergessens und Verdrängens an. Mit der Messe verbunden ist einerseits die Annullierung aller gegen Hexen und Ketzer gefällten Todesurteile und andererseits die pragmatische Begnadigung ihrer Verfolger, die unter der Führung des Stadtoberhauptes von Arras, des christlichen Fanatikers Pater Albert, gewütet hatten. Vorausgegangen war eine Pestepidemie in der Stadt, in deren Folge die Bürger in religiösen Wahn verbunden mit Hexenverfolgung, Menschenverbrennung, Kannibalismus und Judenpogromen verfielen. Jean, der in der Stadt als Helfer Pater Alberts diese Geschehnisse teils fördert, teils kühl registriert, wendet sich zum Schluß von Arras und David ab und sucht in Brügge eine neue „beste aller Welten", in der Rückschau dem Rat der Stadt und dem Leser von seinen Zweifeln berichtend: „Also, diese ganze ungeheuerliche gemeine Sünde soll sich nun als ein Nichts herausstellen und diese ganze Grausamkeit als Bagatelle?" Wirkung: Seit 2000 wird von der Polska Fundacja Dzieci i Mlodziezy, deren Präsident er war, im Gedenken an ihn der Andrzej-Szczypiorski-Preis (pl.: nagroda im. Andrzeja Szczypiorskiego) vergeben. Er wird an Menschen vergeben, die den größten positiven Einfluss auf ihre soziale Umgebung hatten. Der erste Preis ging 2000 an Marzena Lotys, die Präsidentin von Stowarzyszenie „Edukacja Inaczej". Im Oktober 2006 wurde mit dem Haus Szczypiorski in unmittelbarer Nähe zum KZ Sachsenhausen eine internationale Jugendbegegnungsstätte eröffnet, die sich die Begegnung und Verständigung mit Polen zum Hauptziel gesetzt hat. Das Haus Szczypiorski befindet sich in der ehemaligen Dienstvilla von SS-Offizier Theodor Eicke, der verschiedene leitende.
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Leben: Szczypiorskis Werk erklärt sich aus seinem Lebensweg: Aufgewachsen in einer vom Bildungsbürgertum geprägten Familie, erlebte er als 15-Jähriger, wie Deutsche seine Heimat besetzten. Während dieser Zeit studierte er an der Untergrunduniversität, die sein Vater Adam, ein sozialistischer Historiker und Mathematiker, mitorganisierte. 1944 nahm Andrzej Szczypiorskis am Warschauer Aufstand teil, wurde gefangengenommen und im KZ Sachsenhausen interniert. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst als Journalist, 1955 begann er seine literarische Tätigkeit. Unter dem Pseudonym Maurice S. Andrews schrieb er einige Kriminalromane. Ab 1977 veröffentlichte er zunehmend in Oppositionszeitungen, was nach Ausrufung des Kriegsrechts im Dezember 1981 zu seiner zeitweiligen Internierung führte. Nach der politischen Wende in Polen 1989 bekleidete er als Vertreter der Unia Demokratyczna bis 1991 das Amt eines Senators in der zweiten Kammer des polnischen Parlaments. 1989 wurde ihm der Nelly-Sachs-Preis und 1995 der Andreas-Gryphius-Preis verliehen. Bis zu seinem Tode im Jahr 2000 äußerte er sich immer wieder zur politischen und moralischen Entwicklung der dritten Republik Polens. Die neusten Forschungen des polnischen Institutes für Nationales Gedenken IPN, das sich mit der Aufarbeitung der Geschichte der kommunistischen Herrschaft in Polen befasst, haben erbracht, dass Szczypiorski seit 1955 mit dem polnischen Staatssicherheitsdienst Sluzba Bezpieczenstwa zusammengearbeitet hat. Die Details dieser Zusammenarbeit wurden im Film von Grzegorz Braun Errata do biografii (Korrektur zur Biographie) aus dem Jahre 2007 vorgestellt. Werk: Seine mit vielen Leiden verbundenen Erlebnisse während des Weltkrieges verarbeitete Andrzej Szczypiorski in seinen Werken, wobei er einen besonderen Schwerpunkt auf seine Heimatstadt Warschau legte. Das Warschau der Vorkriegszeit erscheint als die schöne – auch vom Judentum geprägte – Vergangenheit, die dann von der deutschen Besatzungsmacht zerstört wurde. Da Gott in dieser Zeit nicht eingegriffen habe, schloss er auf die grundsätzliche Abwesenheit Gottes in der Geschichte. Szczypiorski setzte sich schon früh für die deutsch-polnische Aussöhnung ein, da er – tief mit der deutschen Literatur verbunden – die Deutschen, die er als Unterdrücker und Mörder erlebt hatte, nicht nur verurteilte. 1990 wurde er mit dem Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken ausgezeichnet, 1995 erhielt er für seine Bemühungen um die Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen das Bundesverdienstkreuz. 1998 war er Dozent im Rahmen der Tübinger Poetik-Dozentur. Andrzej Szczypiorskis bekanntestes Werk ist der 1986 erschienene Roman Poczatek (deutsch: Der Anfang), der in Deutschland unter dem Titel Die schöne Frau Seidenman veröffentlicht wurde. Hier schildert Szczypiorski verschiedene Schicksale – von Opfern und Tätern – in den Jahren 1941–43 in Warschau in kleinen, unabhängig voneinander stattfindenden Episoden. Dabei wirkt er keineswegs moralisierend oder Schuld zuweisend, auch versäumt er es nicht, Brücken in die Gegenwart zu schlagen und das Verhalten der Protagonisten in der Zukunft, im sozialistischen Polen zu hinterfragen. So wird die jüdische Heldin, die den Krieg überlebt, 1968 selbst Opfer antisemitischer Politik polnischer Kommunisten. Die „Messe für die Stadt Arras" - erschienen 1971 - wird von dem Genter Fürstbischof David zelebriert, an sie schließt sich ein großes Volksfest des Vergessens und Verdrängens an. Mit der Messe verbunden ist einerseits die Annullierung aller gegen Hexen und Ketzer gefällten Todesurteile und andererseits die pragmatische Begnadigung ihrer Verfolger, die unter der Führung des Stadtoberhauptes von Arras, des christlichen Fanatikers Pater Albert, gewütet hatten. Vorausgegangen war eine Pestepidemie in der Stadt, in deren Folge die Bürger in religiösen Wahn verbunden mit Hexenverfolgung, Menschenverbrennung, Kannibalismus und Judenpogromen verfielen. Jean, der in der Stadt als Helfer Pater Alberts diese Geschehnisse teils fördert, teils kühl registriert, wendet sich zum Schluß von Arras und David ab und sucht in Brügge eine neue „beste aller Welten", in der Rückschau dem Rat der Stadt und dem Leser von seinen Zweifeln berichtend: „Also, diese ganze ungeheuerliche gemeine Sünde soll sich nun als ein Nichts herausstellen und diese ganze Grausamkeit als Bagatelle?" Wirkung: Seit 2000 wird von der Polska Fundacja Dzieci i Mlodziezy, deren Präsident er war, im Gedenken an ihn der Andrzej-Szczypiorski-Preis (pl.: nagroda im. Andrzeja Szczypiorskiego) vergeben. Er wird an Menschen vergeben, die den größten positiven Einfluss auf ihre soziale Umgebung hatten. Der erste Preis ging 2000 an Marzena Lotys, die Präsidentin von Stowarzyszenie „Edukacja Inaczej". Im Oktober 2006 wurde mit dem Haus Szczypiorski in unmittelbarer Nähe zum KZ Sachsenhausen eine internationale Jugendbegegnungsstätte eröffnet, die sich die Begegnung und Verständigung mit Polen zum Hauptziel gesetzt hat. Das Haus Szczypiorski befindet sich in der ehemaligen Dienstvilla von SS-Offizier Theodor Eicke, der verschiedene leitende, Books.
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Deutsche Erstausgabe 300 (4) Seiten. 18,8 cm. Schwarzes Leinen mit goldgeprägten Rückentiteln und Schutzumschlag. ISBN: 325701905X. Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. "'Nacht, Tag und Nacht' wurde geschrieben, als in Polen ein neuer Tag heraufdämmerte. Vor dem Hintergrund der Nachrichten, die uns aus dem Land erreichen, wirkt das Buch wie ein Menetekel." (Tages-Anzeiger). "Die Liebe im Zeitalter der beiden Totalitarismen des 20. Jahrhunderts. Es ist das wichtigste Buch meines Lebens. Es ist eine Abrechnung mit der Geschichte meiner Generation." (Andrzej Szczypiorski). - Szczypiorskis Buch ist Liebesgeschichte und Politthriller mit autobiographischen Zügen, Pamphlet und Lehrbuch für Geschichte in einem, eine grimmige Abrechnung und doch mit einem Anflug von Humor. - - Andrzej Szczypiorski (* 3. Februar 1924 in Warschau; † 16. Mai 2000 ebenda) war ein polnischer Schriftsteller, der nicht nur durch sein literarisches, sondern auch durch sein politisches Engagement Bedeutung erlangte. Leben: Szczypiorskis Werk erklärt sich aus seinem Lebensweg: Aufgewachsen in einer vom Bildungsbürgertum geprägten Familie, erlebte er als 15-Jähriger, wie Deutsche seine Heimat besetzten. Während dieser Zeit studierte er an der Untergrunduniversität, die sein Vater Adam, ein sozialistischer Historiker und Mathematiker, mitorganisierte. 1944 nahm Andrzej Szczypiorskis am Warschauer Aufstand teil, wurde gefangengenommen und im KZ Sachsenhausen interniert. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst als Journalist, 1955 begann er seine literarische Tätigkeit. Unter dem Pseudonym Maurice S. Andrews schrieb er einige Kriminalromane. Ab 1977 veröffentlichte er zunehmend in Oppositionszeitungen, was nach Ausrufung des Kriegsrechts im Dezember 1981 zu seiner zeitweiligen Internierung führte. Nach der politischen Wende in Polen 1989 bekleidete er als Vertreter der Unia Demokratyczna bis 1991 das Amt eines Senators in der zweiten Kammer des polnischen Parlaments. 1989 wurde ihm der Nelly-Sachs-Preis und 1995 der Andreas-Gryphius-Preis verliehen. Bis zu seinem Tode im Jahr 2000 äußerte er sich immer wieder zur politischen und moralischen Entwicklung der dritten Republik Polens. Die neusten Forschungen des polnischen Institutes für Nationales Gedenken IPN, das sich mit der Aufarbeitung der Geschichte der kommunistischen Herrschaft in Polen befasst, haben erbracht, dass Szczypiorski seit 1955 mit dem polnischen Staatssicherheitsdienst Sluzba Bezpieczenstwa zusammengearbeitet hat. Die Details dieser Zusammenarbeit wurden im Film von Grzegorz Braun Errata do biografii (Korrektur zur Biographie) aus dem Jahre 2007 vorgestellt. Werk: Seine mit vielen Leiden verbundenen Erlebnisse während des Weltkrieges verarbeitete Andrzej Szczypiorski in seinen Werken, wobei er einen besonderen Schwerpunkt auf seine Heimatstadt Warschau legte. Das Warschau der Vorkriegszeit erscheint als die schöne – auch vom Judentum geprägte – Vergangenheit, die dann von der deutschen Besatzungsmacht zerstört wurde. Da Gott in dieser Zeit nicht eingegriffen habe, schloss er auf die grundsätzliche Abwesenheit Gottes in der Geschichte. Szczypiorski setzte sich schon früh für die deutsch-polnische Aussöhnung ein, da er – tief mit der deutschen Literatur verbunden – die Deutschen, die er als Unterdrücker und Mörder erlebt hatte, nicht nur verurteilte. 1990 wurde er mit dem Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken ausgezeichnet, 1995 erhielt er für seine Bemühungen um die Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen das Bundesverdienstkreuz. 1998 war er Dozent im Rahmen der Tübinger Poetik-Dozentur. Andrzej Szczypiorskis bekanntestes Werk ist der 1986 erschienene Roman Poczatek (deutsch: Der Anfang), der in Deutschland unter dem Titel Die schöne Frau Seidenman veröffentlicht wurde. Hier schildert Szczypiorski verschiedene Schicksale – von Opfern und Tätern – in den Jahren 1941–43 in Warschau in kleinen, unabhängig voneinander stattfindenden Episoden. Dabei wirkt er keineswegs moralisierend oder Schuld zuweisend, auch versäumt er es nicht, Brücken in die Gegenwart zu schlagen und das Verhalten der Protagonisten in der Zukunft, im sozialistischen Polen zu hinterfragen. So wird die jüdische Heldin, die den Krieg überlebt, 1968 selbst Opfer antisemitischer Politik polnischer Kommunisten. Die „Messe für die Stadt Arras“ - erschienen 1971 - wird von dem Genter Fürstbischof David zelebriert, an sie schließt sich ein großes Volksfest des Vergessens und Verdrängens an. Mit der Messe verbunden ist einerseits die Annullierung aller gegen Hexen und Ketzer gefällten Todesurteile und andererseits die pragmatische Begnadigung ihrer Verfolger, die unter der Führung des Stadtoberhauptes von Arras, des christlichen Fanatikers Pater Albert, gewütet hatten. Vorausgegangen war eine Pestepidemie in der Stadt, in deren Folge die Bürger in religiösen Wahn verbunden mit Hexenverfolgung, Menschenverbrennung, Kannibalismus und Judenpogromen verfielen. Jean, der in der Stadt als Helfer Pater Alberts diese Geschehnisse teils fördert, teils kühl registriert, wendet sich zum Schluß von Arras und David ab und sucht in Brügge eine neue „beste aller Welten“, in der Rückschau dem Rat der Stadt und dem Leser von seinen Zweifeln berichtend: „Also, diese ganze ungeheuerliche gemeine Sünde soll sich nun als ein Nichts herausstellen und diese ganze Grausamkeit als Bagatelle? Wirkung: Seit 2000 wird von der Polska Fundacja Dzieci i Mlodziezy, deren Präsident er war, im Gedenken an ihn der Andrzej-Szczypiorski-Preis (pl.: nagroda im. Andrzeja Szczypiorskiego) vergeben. Er wird an Menschen vergeben, die den größten positiven Einfluss auf ihre soziale Umgebung hatten. Der erste Preis ging 2000 an Marzena Lotys, die Präsidentin von Stowarzyszenie „Edukacja Inaczej“. Im Oktober 2006 wurde mit dem Haus Szczypiorski in unmittelbarer Nähe zum KZ Sachsenhausen eine internationale Jugendbegegnungsstätte eröffnet, die sich die Begegnung und Verständigung mit Polen zum Hauptziel gesetzt hat. Das Haus Szczypiorski befindet sich in der ehemaligen Dienstvilla von SS-Offizier Theodor Eicke, der verschiedene leitende Positionen in Konzentrationslagern ausübte. Aus wikipedia-Andrzej_Szczypiorski Versand D: 2,60 EUR Zweierbeziehung, Geschichte 1940-1950, Gegenwartsliteratur, Literaturgeschichte, Literaturtheorie, Literaturgattungen, Literaturepochen, Polnische Literatur des 20. Jahrhunderts, Literaturrezeption, Literaturwissenschaft, Literaturwissenschaften, Literaturrecherche, Literaturinterpretation, Literaturkanon.
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9783257019056 - Szczypiorski, Andrzej und Klaus Staemmler: Nacht, Tag Nacht
Szczypiorski, Andrzej und Klaus Staemmler

Nacht, Tag Nacht (1991)

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300 Seiten Gebundene Ausgabe Das Buch befindet sich in einem guten, gelesenen Zustand. Die Seiten und der Einband sind intakt. Buchrücken/Ecken/Kanten können leichte Gebrauchsspuren aufweisen. Altersfreigabe FSK ab 0 Jahre, 1991. gebraucht gut, 299g, Dt. Erstausg. Banküberweisung, PayPal.
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Szczypiorski, Andrzeij

Nacht, Tag und Nacht. Aus d. Polnischen v. Klaus Staemmler.

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