Die Harzreise von Heinrich Heine mit Bildern der Zeit (eBook, PDF)
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9783944661902 - Sauer, Karl-Ludwig: Die Harzreise von Heinrich Heine mit Bildern der Zeit (eBook, PDF)
Sauer, Karl-Ludwig

Die Harzreise von Heinrich Heine mit Bildern der Zeit (eBook, PDF)

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ISBN: 9783944661902 bzw. 3944661907, Band: 8, in Deutsch, neu.

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Dieses Sauersche Malerbuch gehört in die Kategorie des besonderen Kunstwerks, insofern es neben unserem „Literaturheiligen“ Heinrich Heine, auch meine „Heiligkeit“, mein umfassendes Werk betrifft. Im vorliegenden Buch-Gesamt-Kunstwerk verbinde ich verschiedene Ebenen von Sprachräumen, Schrift, Sprache und Bild in einfachster Weise zu einem opulenten Augenschmaus und Hörgenuss.Der vorliegende Band enthält mehrere „Partien“. 1. Den Text und bildlich unveränderten Band des Rainer Wunderlich Verlag zu Leipzig 1924. 2. Meinen Vortrag zum Thema: Volkstümlichkeit bei Heine in „Heine-Teil“ des Werkes.3. Eine Fotoserie mit 21 Selbstporträts, eingebunden meine Vortragskomposition: Nimm den Holzhammer.Im Herbst dieses Jahres sind es gerade hundert Jahre, dass Heine sich als Student in Göttingen immatrikulieren ließ. Im Januar 1824 kehrte er zum Abschluss des juristischen Studiums dorthin zurück. Als Göttinger Student hat Heine 1824 die Harzreise geschrieben. Der erste Abdruck erschien in „Der Gesellschafter oder Mitteilungen für Geist und Herz", Jahrgang 1826, Nr. 11 — 24. Den Pasquill auf Göttingen enthielt er noch nicht — vielleicht bedingt durch Zensurschwierigkeiten; er beginnt erst mit dem alten Burgturm bei Osterode. Vollständig erschien die Harzreise zuerst in Heines Reisebildern, Teil I (Hamburg 1830), die fünfmal aufgelegt wurden. Danach erschien sie in Buchform erst 1853, ebenfalls in Hamburg (Hoffmann & Campe) mit dem frei nach einer Lyser'schen Zeichnung gefertigten Originalumschlag. (Vergl. Friedrich Meyer, Verzeichnis einer Heine-Bibliothek, Leipzig 1905.)Seit dieser Zeit ist die Harzreise, die populärste unter allen Prosaschriften Heines, oftmals aufgelegt worden, mit und ohne Bilder. Zur Illustrierung des Heineschen Jugendwerkes Bilder der Zeit zu wählen, lag nahe genug. Am reizvollsten und am geeignetsten erschienen mir dazu die von Robert Batty, Hanoverian and Saxon scenery, die in London 1829 — also fast gleichzeitig mit dem Abdruck in den Reisebildern (1830) erschienen. Einzelne Blätter dieses schönen Werkes sind seit vielen Jahren in meinem Besitz; das vollständige Werk ist in der Berliner Staatsbibliothek in zwei Exemplaren (4° S 10422 und 4° Pq 4707).Unter den ausgesuchten Bildern wird mancher Leser vielleicht das Brockenhaus vermissen, von dem aber schon Heine selbst sagt, dass es „durch vielfache Abbildungen bekannt" ist. Er meint damit sicherlich die in Göttingen bei Wiederhold erschienenen Blätter, die zum Beschreiben mit Stammbuchversen benutzt wurden. Auch andere in der Harzreise erwähnte Örtlichkeiten finden sich in den Wiederholdschen Blättern, z. B. das Weender Tor, Ulrichs Garten, ) Weende, Rauschenwasser usw.Ein in dieser Zeit — 1813 — in Göttingen erschienenes anonymes Büchlein: „Der Göttinger Student oder Bemerkungen und Ratschläge und Belehrungen über Göttingen und das Studentenleben auf der Georgia Augusta", das auch mit derartigen Stichen geschmückt ist, enthält auf Seite 120 f. Ratschläge für eine Reise nach dem Harz: „Wer in Göttingen studiert und nicht etwa aus der Nähe des Harzes her-stammt, muss sich schämen, wenn er diese merkwürdigen norddeutschen Gebirge nicht besucht hat, da er ihnen doch so nah war! Vorzüglich in den Pfingstferien pflegen sich Gesellschaften von Studenten zu vereinigen, oft 12-—20 Mann stark, und treten mit einem kleinen Tornister, worin etwas reine Wäsche, mit einer Pfeife, einer Schnapsflasche, in leichter Kleidung zu Fuß die Reise an. Der Herr Professor Hausmann pflegt jeden Sommer öffentlich eine belehrende Vorlesung für die Harzreisenden zu halten, wer diese nicht hören konnte, muss sich aus Gottschalks Werk über den Harz belehren. Binnen acht Tagen pflegen die Reisenden zwar ermüdet, aber an Kenntnissen bereichert, an Körper und Geist gestärkt, zurückzukehren. Man bestimmt die Reisekosten gewöhnlich auf drei Louisd'or".Mögen auch Tausende der Göttinger Studenten so in den Harz gezogen sein — und mag mancher von ihnen seine Harzreise beschrieben haben, so ist doch Heines Reisebeschreibung die Harzreise geblieben und ein Kunstwerk bis auf den heutigen Tag. Der Schneidergeselle, den Heine zu Beginn der Reise trifft und dessen verschwommene Sentimentalität er so überlegen karikiert, war ein Geschäftsreisender aus Clausthal, Herr Carl Dorne, der den übermütigen Doctorandus gerade so gut mystifizierte wie dieser ihn: er beschreibt ihn uns folgender-maßen (Gesellschafter 1826, Nr. 26, S. 693 f.): „Er war etwa 5 Fuß 6 Zoll groß, konnte 25 bis 27 Jahre alt seyn, hatte blonde Haare, blaue Augen, eine einnehmende Gesichtsbildung, war schlank von Gestalt, trug einen braunen Oberrock, gelbe Pantalons, gestreifte Weste, schwarzes Halstuch und hatte eine grüne Kappe auf dem Kopfe und einen Tornister von grüner Wachsleinwand auf dem Rücken".Auch Heine hatte in seinem Tornister das „Taschenbuch für Reisende in den Harz" von Friedrich Gottschalk (Magdeburg 1823), das auch Carl Julius Weber in seiner „Reise nach dem Harz" (in „Deutschland oder Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen") ebenfalls benutzt hat. Z. B. geht Heines Bemerkung von den dummen Kropfleuten und weißen Mohren auch auf eine Stelle bei Gottschalk (S. 225) zurück, wo es heißt: „Eine im nördlichen Deutschland seltene Naturerscheinung findet man in Lerbach, nämlich: zwei Kakerlaken oder weiße Mohren. Es sind Geschwister von armen Eltern hier geboren, deren übrige Kinder von gewöhnlicher Farbe sind. Gegen ein kleines Geschenk zeigen sie sich gern." Es handelt sich dabei, wie ich nachgewiesen habe, um das albinotische Geschwisterpaar Sauerbrey. Die sonst mit hineinspielenden Fragen habe ich in einem kleinen Aufsatz: „Zur Frage des Vorkommens von Kretinen und Albinos in Lerbach im Harz" be-handelt. (Die Naturwissenschaften vom 20. Sept. 1918.) Nach einer brieflichen Mitteilung von Prof. Elster besitzen wir über Heines Anlehnung an Gottschalk eine — freilich nicht erschöpfende — Untersuchung eines amerikanischen Forschers. „Die Arbeiten über Heines Harzreise", fährt Elster fort, „sind überhaupt sehr zahlreich, aber das meiste ist an entlegenen Stellen zerstreut und greift in die allgemeine Entwicklung unseres Schrifttums zu Anfang des vorigen Jahrhunderts ein."Als Kuriosum sei mitgeteilt, dass der Anfang der Harzreise mit der Schilderung Göttingens nach R. M. Meyer (Euphorion Band 8, 1901 S. 706) zurückgeht auf Hübners Rechts-, Staats-, Zeitungs- und Konversationslexikon. Neue verbesserte Auflage von Gottlieb Schumann. Leipzig 1760, S. 858. Auch was Heine über die Füße der Göttinger Damen sagt, klingt an K. F. H. Marx, Göttingen usw. ebenda 1824, S. 138 an: „Hübsch gebildete Füße will mancher Tadelsüchtige unseren Schönen absprechen; gewiss mit Unrecht". Bei den drolligen Szenen der beiden in Schönheit, Punsch und Poesie delirierenden Jünglinge auf dem Brocken ist vielleicht an eine ganz ähnliche Situation zu denken, die einer Anekdote — aus dem 18. Jahrhundert — aus dem „Antihyperchondriacus" (12. Porzion. Erfurt 1794, S. 118 f. — v. Maassen, Zeitschrift für Bücherfreunde, Beibl., Januar 1916, S. 485) entlehnt sein mag.Den Göttinger Studenten Heine lockte es selbstverständlich ins deutsche Hexenland, in den Harz und auf den Brocken (Oskar Walzel, Heines Tanzpoem, der Doktor Faust. Weimar 1917, S. 21).Die Gliederung der Harzreise entspricht in der Tat dem zu durch-wandernden Gebiet. Die Besteigung des Brockens sollte den Höhepunkt bilden: ihm strebt alles Vorhergehende zu, die ganze Wanderung durch den Oberharz; mit dem Abstieg beginnt sozusagen die absteigende Handlung.*)Die aufsteigende Handlung stellt die Reise dar von Göttingen über Nörten, Northeim, Osterode, Lerbach, Clausthal und Goslar. Von da an bis zum Brockenaufstieg hat Heine die Spuren seines Reiseweges wohl absichtlich etwas verwischt, um dem Idyll mit der Bergmannstochter den Reiz poetischer Unbestimmtheit zu sichern.Mit dem Ilsetal schließt Heines Harzreise ab. Sie ging also vor-wiegend nach dem Oberharz, der damals noch wenig besucht wurde. Jedoch sagt Heine selbst, „dass der Oberharz — die Westseite des Brockens — bei weitem keinen so erfreulichen Anblick gewährt, wie der romantisch malerische Unterharz — die Ostseite des Brockens und jener „in seiner wildschroffen, tannendüsteren Schönheit gar sehr mit dem-selben kontrastiert; sowie ebenfalls die drei, von der Ilse, von der Bode und von der Selke gebildeten Thäler des Unterharzes gar anmutig unter-einander kontrastieren, wenn man den Charakter jedes Thaies zu personifizieren weiß".Danach müssten wir also annehmen, dass Heine mindestens noch den nördlichen Harzrand und im Selketale den Falkenstein gesehen hat, in dessen Umgebung „Des Pfarrers Tochter von Taubenhain" von Bürger spielt.Die beigegebenen Bilder sollen nicht so sehr den Reiseweg Heines festlegen, sondern die Stimmung wiedergeben, in der Heine damals den Harz gesehen hat. Es war die Zeit von Mitte August bis gegen Ende Oktober 1824. Heine teilte mit Chamisso, der zu gleicher Zeit auch eine Fußreise durch den Harz machte, das Geschick, bei Es ist vielleicht ganz interessant darauf hinzuweisen, dass Johann Gottfried Scume in „Mein Sommer 1805" erwähnt, dass er bei Gelegenheit des Brockens doch einmal in Gedanken einen Roman gemacht habe. „Der Roman hieß in meinen Gedanken Tagebuch des Mannes im Monde". — Seume erzählt dann weiter die Veranlassung dazu.entsetzlich schlechtem Wetter zu reisen. (Karl Fulda, Chamisso u. s. Zeit. 1881, S. 169 und Karpeles, Heine. Leipzig. 1899, S. 175).Wie Goethe auf seiner letzten Harzreise (1805) ging Heine über Eisleben und Halle nach Weimar. Am 2. Oktober 1824 fand dort der berühmt gewordene Besuch statt. Vorher hatte Heine Goethe brieflich gebeten, einige Minuten vor ihm stehen zu dürfen. Er wollte nur GoethesHand küssen und dann wieder fortgehen. Als es aber zu der Unterhaltung selbst kam, wies Heine auf seine Absicht hin, ein Drama Faustzu schreiben. Schon im Juni 1824 erklärte Heine seinem Göttinger Studienfreunde Wedekind gegenüber, er gedenke wie Goethe auch einenFaust zu schreiben, „nicht um mit Goethe zu rivalisieren, nein, nein, jeder Mensch sollte einen Faust schreiben". Heines Faust soll ein GöttingerProfessor sein, der sich „in seiner Gelehrsamkeit ennuyiert" usw. (Strodtmann, Dichterprofile. 1879. I, S. 257 f.) Goethe hielt ihm darauf dieFrage entgegen: „Haben Sie weiter keine Geschäfte in Weimar, Herr Heine?" Heine erwiderte schnell: „Mit meinem Fuße über die SchwelleEuer Exzellenz sind alle meine Geschäfte beendet". Und er empfahl sich.Heine scheint an mehreren Stellen der Harzreise seiner Enttäuschung und augenblicklichen Verstimmung Luft gemacht zu haben. Später ist Goethefür Heine allezeit der größte Künstler unserer Literatur gewesen. Aber Goethe liebte Heines Witz nicht.Erich Ebstein.
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Die Harzreise von Heinrich Heine mit Bildern der Zeit

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