Literatur aus dem Maghreb: Straße der Verwirrten (Originaltitel: Rue des perplexes)
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AUSFÜHRLICHERE BESCHREIBUNG: "Es gibt die Seidenstraße, die Tee- oder Tabakstraße, die Straßen des Salzes, der Nomaden und der Sklaven, alles bekannte Routen, die die Fantasie beflügeln. Doch der Weg, der heute zu nehmen ist, hat mit Geographie nichts zu tun, er beschreibt Mahyous Lebensweg durch den der Hündin. Sie schien ihr Schicksal zu kennen. Daran gab es kaum einen Zweifel. Sie wusste, dass ihr ein grausamer Tod bestimmt war."In den Mittelpunkt seines achten Romans stellt Mohamed Magani eine herrenlose Hündin, die vom Algerier Mahyou aufgenommen wird, und der sie lehrt, ihr Bellen in eine vernehmbare Stimme zu verwandeln. Sie wird Expertin darin, Bücher aus den Mülltonnen der Siedlung zu retten, die ihr neuer Herr systematisch sammelt.Mahyou, der aus undurchsichtigen Gründen in ein anderes Kommissariat und damit auch in eine andere Region versetzt wurde, verliert seine Hündin, verliert die Siedlung der Enseignants und die ihm vertraute Straße der Verwirrten. Nur auf seinen Freund Lazreg kann er noch zählen AUSZUG AUS DEM BUCH: Als sie das erste Mal in der Siedlung auftaucht, einer ruhigen Gegend, ohne Geschichte, wo die Träume grenzenlos sind, während die Hoffnung gegen Null geht, bleibt sein Blick an ihr haften und seine Neugierde wächst. Wenn es möglich ist, wird er sie zu sich einladen. Ihre äußerliche Erscheinung ist jämmerlich. Sie ist so dreckig und abgemagert, man hätte meinen können, sie sei aus einem Konzentrationslager geflohen. Sie fixiert ihn, als sei er der letzte essbare Happen auf Erden. Er versucht sich darüber klar zu werden, wie er sie im Hinblick auf die elenden Verhältnisse würde aufnehmen können. Sie einfangen. Sie füttern. Die Nachbarn um Hilfe bitten. Sich ihr nähern. Nicht reagieren und darauf warten, dass sie wieder geht. Sie fixiert ihn weiter, regungslos, ohne irgendetwas anderes zu beachten. Weder der Höllenlärm des vorbeirauschenden Verkehrs, noch die Schreie der Kinder, die hinter einem Ball herjagen, bringen sie dazu, den Kopf abzuwenden. Plötzlich aber, sicher weil jedwede Geste des Mitgefühls ausbleibt, dreht sie sich um, zeigt ihm die Flanke ihres mageren Körpers und entfernt sich. Mahyou beginnt, ihr zu folgen, getrieben von einem Gefühl der Neugier, die bis in seine Fingerspitzen schießt.Über die Psychologie der Straßenhunde wusste er so viel wie alle anderen auch, und auch er warf mit Steinen nach ihnen. Über die Besonderheiten der Psychologie eines Hundes als Individuum sollte er einiges lernen, das er nicht mehr vergessen würde.Mahyou beobachtete sie mehr als beunruhigt und folgte ihr weiter, achtete aber darauf, ausreichend Abstand zu ihr zu halten. Die Hündin drehte sich von Zeit zu Zeit nach ihm um, um ihn zu mustern und festzustellen, dass ihr ein Mann folgte, von dem keinerlei Feindseligkeit oder Gewalt auszugehen schien. So zog sie ihn hinter sich her, von einer Straße in die nächste und von einem Stadtteil zum nächsten, hier und da verfolgt von Gören, das scheinbar ernsthaft etwas gegen Straßenhunde hatten. Mahyou unterließ es, sich einzumischen und überließ es dem Tier, sich auf seine ihm eigene Art durchzuschlagen. Zu seinem großen Erstaunen kehrte die Hündin zu dem Ort zurück, an dem er sie entdeckt hatte, genau vor das Haus, in dem er wohnte.Als hätten sie auf die Rückkehr der Hündin gewartet, tauchten von der anderen Straßenseite her Kinder auf, in ihren Händen Steine und Wurfgeschosse aller Art. Die Reaktion der Hündin blieb allen Beteiligten lange im Gedächtnis und wurde kurz darauf zu einem der beliebtesten Gesprächsthemen in zahlreichen Haushalten und Cafés. Sie warf sich abrupt auf den Rücken und begann mit einer merkwürdig hoffnungslos scheinenden Gymnastik. Wie ein Kreisel drehte sie sich, wendete sich wie ein Aal, um sich dann wieder wie verrückt zu drehen, Schwanz und Pfoten gepackt von frenetischen Zuckungen. Erstaunt ließen die Kinder die Arme sinken. "Sieht aus wie Breakdance!", bemerkte eines von ihnen. Das Spektakel zog bald eine Traube von Zuschauern an. Weitere Jungen und Mädchen erschienen, Erwachsene ebenfalls.Die Kinder, die aus der nahegelegenen Siedlung der Enseignants stammten, schienen sich an die kümmerlichen Reste ihrer humanistischen Erziehung zu erinnern, die ihre Eltern an sie verschwendet hatten, verloren plötzlich jeglichen aggressiven Trieb und ließen die Steine fallen, die sie bis dahin in den Händen gehalten hatten. Schweigsam beobachteten sie dieses unglaubliche Verhalten des Tieres, das bis dahin noch nie jemand aus dem Viertel gesehen hatte. Ergriffen sahen sie die Hündin plötzlich mit anderen Augen. Ein ebenfalls animalisches Gefühl überkam sie, das Gefühl von Mitleid. Sie Begriffen den Tanz als Ausdruck des verzweifelten Wunsches der Hündin, am Leben zu bleiben. Die Idee, sie aufzunehmen, kam ihnen spontan. Umsorgt von Jung und Alt in der Siedlung der Enseignants, sollte es ihr an nichts mehr fehlen. Was hatte die Hündin dazu bewegt, sich ausgerechnet dort Gastfreundschaft und Versorgung zu s, Taschenbuch / Paperback.

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Neuware - 'Es gibt die Seidenstraße, die Tee- oder Tabakstraße, die Straßen des Salzes, der Nomaden und der Sklaven, alles bekannte Routen, die die Fantasie beflügeln. Doch der Weg, der heute zu nehmen ist, hat mit Geographie nichts zu tun, er beschreibt Mahyous Lebensweg durch den der Hündin. Sie schien ihr Schicksal zu kennen. Daran gab es kaum einen Zweifel. Sie wusste, dass ihr ein grausamer Tod bestimmt war.'In den Mittelpunkt seines achten Romans stellt Mohamed Magani eine herrenlose Hündin, die vom Algerier Mahyou aufgenommen wird, und der sie lehrt, ihr Bellen in eine vernehmbare Stimme zu verwandeln. Sie wird Expertin darin, Bücher aus den Mülltonnen der Siedlung zu retten, die ihr neuer Herr systematisch sammelt. Mahyou, der aus undurchsichtigen Gründen in ein anderes Kommissariat und damit auch in eine andere Region versetzt wurde, verliert seine Hündin, verliert die Siedlung der Enseignants und die ihm vertraute Straße der Verwirrten. Nur auf seinen Freund Lazreg kann er noch zählen 141 pp. Deutsch.

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