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KAPITEL 18 Wie Sie die Megatrends an den Börsen umsetzen: ETFs (S. 275-276) Die drei Buchstaben ETF sorgen in der deutschen Börsenlandschaft mit rasender Geschwindigkeit für immer größere Wellen. Besonders interessant sind ETFs für die Bereiche Emerging Markets und Rohstoffe. Deshalb müssen Sie als Investor, der sich für diese beiden Megatrends interessiert, über ETFs Bescheid wissen. Denn ETFs werden als Anlageprodukt immer beliebter. ETF steht für ťExchange Traded FundsŤ. Wenn man den Titel auseinandernimmt, dann wird die Struktur hinter ETFs sofort klar. Bei einem ETF handelt es sich um einen passiv gemanagten Fonds (ťFundsŤ), der aber an der Börse wie eine Aktie gehandelt wird (ťExchange TradedŤ, zu Deutsch: ťbörsengehandelt Ť). Deshalb werden ETFs in Deutschland auch gerne als ťIndex-Aktien Ť bezeichnet, denn sie bilden einen bestimmten Index oder einen vorher festgelegten Basket aus Aktien zu einem bestimmten Thema passiv eins zu eins ab. (Inzwischen gibt es auch erste aktiv gemanagte ETFs, aber der Großteil besitzt immer noch die klassische passive Abbildungsstruktur.) ETFs verbinden also den Hauptvorteil von Fonds – die hohe Diversi.kation über einen ganzen Index voller Aktien bei einem kleinen Kapitaleinsatz – mit dem Hauptvorteil von Aktien – der .exiblen und regelmäßigen Handelbarkeit bei marktnahen Kursen. Gleichzeitig fallen aber viele Nachteile der Fondsoder Zerti.katanlage bei ETFs weg (worauf wir gleich eingehen). ETFs wurden bei der deutschen Anlegermasse erst im März/April 2006 mit der Einführung des Silber-ETFs ťiShares Silver TrustŤ durch Barclays wirklich bekannt (Erstnotiz: 28. April 2006), obwohl der erste ETF in Deutschland schon im April 2000 seine Zulassung erhielt. Tatsächlich sind ETFs aber noch wesentlich älter. Das Konzept der ETFs wurde bereits Anfang der 70er am größten Kapitalmarkt der Welt, der Wall Street, erfunden. Der wirkliche Durchbruch erfolgte erst Anfang der 90er, als 1993 einer der bis heute bekanntesten und erfolgreichsten ETFs auf den Markt kam: Dieser ETF bildet den Index Standard &, Poor´s ab und hieß ťStandard &, Poor´s Depositary ReceiptŤ. Dafür bekam er das Kürzel ťSPYŤ, was ihm einen klangvollen Spitznamen einbrachte, der ihn bis heute zu einem der drei bekanntesten ETFs machte: Spider. Diesen Namen haben Sie mit Sicherheit schon mal gehört, genauso wie sein Gegenstück für den Dow Jones Index, der in Börsenkreisen wegen seines Kürzels ťDIAŤ nur ťDiamondŤ genannt wird. Der dritte Musketier ist der bekannte ETF auf den Nasdaq-100-Index mit dem Kürzel QQQ. Inzwischen sind ETFs aus der weltweiten Investmentlandschaft nicht mehr wegzudenken. Denn in den USA sind ETFs steuerlich günstiger gestellt als traditionelle Index-Fonds. Waren Mitte der 90er nur zehn ETFs an der Nasdaq gelistet, sind es zehn Jahre später weit über 300. In Europa sind die Zahlen noch beeindruckender: 2000 gab es in Europa gerade mal sechs ETFs. 2006 waren es bereits 216, wodurch sich das verwaltete Kapital in ETFs in den vergangenen sechs Jahren mal eben mehr als verhundertfachte (von 680 Millionen US-Dollar in 2000 auf jetzt 71 Milliarden US-Dollar). Inzwischen haben ETFs damit einen sehr hohen Stellenwert in der Investmentlandschaft. So hoch, dass in dem ETF QQQ auf den Nasdaq-100-Index heute mit einem täglichen Handelsvolumen von über 100 Millionen Aktien gehandelt werden.

Kategorie: Bücher
Schlüsselwörter: FinanzBuch_Verlag > Geldanlage
Daten vom 22.06.2011 12:31h
ISBN (andere Schreibweisen): 3-89879-552-7, 978-3-89879-552-4