Emerging Markets - simplified - ein Angebot gefunden

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Die heißen Branchen (S. 53-54) Eine weitere Eigenheit der Emerging Markets ist es, dass der Fokus auf wenigen Branchen liegt. Auch hier ist natürlich das internationale Kapital der Grund. Denn internationale Investoren sind vor allem an weit entwickelten Unternehmen interessiert, da dort das Anlagerisiko geringer ist. Diese Unternehmen kommen traditionell aber immer aus fünf großen Kernsektoren. Allerdings hängt die Rangliste der Branchen von dem individuellen Entwicklungsstand und den spezifischen Einflussfaktoren eines jeweiligen Landes ab. 1. Banken und Finanzen 2. Industrie und Bauwirtschaft 3. Versorgung und Energie 4. Telekommunikation und Internet (neu) 5. Rohstoffe und Edelmetalle 6. Konsum (neu) Banken und Finanzen Der klassische Emerging-Markets-Sektor überhaupt ist der Bereich ťBanken und FinanzenŤ. Da es in den meisten Emerging Markets jedoch nur eine unterentwickelte Investmentbanking-Branche gibt, steht ťFinanzenŤ meist für die Versicherungsbranche. Durch Käufe in diesem konservativen Bereich können Anleger mit einem reduzierten Risiko breit diversifizierte Engagements in Emerging Markets erwerben. Denn wie in Deutschland besitzen auch die Banken und Versicherer in Emerging Markets ein breites Portfolio an Unternehmensbeteiligungen. Durch den Kauf einer Bank-Aktie werden Sie also gleichzeitig Eigentümer vieler anderer Unternehmen und Immobilien des jeweiligen Landes. Teilweise sind die Beteiligungen, die sich traditionell durch alle Branchen ziehen, sogar an Firmen, die gar nicht börsennotiert sind und an die Sie sonst nie herankämen. Hierbei handelt es sich sozusagen um die Emerging- Markets-Variante der Deutschland AG. Zudem sitzen Sie mit dem Bankensektor beim wirtschaftlichen Aufschwung der Emerging Markets in der ersten Reihe, da Finanzinstitute in Aufschwungsphasen wirtschaftshistorisch zu den großen Gewinnern zählen. Denn mit wachsender Wirtschaft werden immer mehr Kredite aufgenommen, und die Menschen erhalten mit steigendem Wohlstand immer mehr Kapital, das durch Bankleistungen angelegt werden soll. Allerdings ist das auch die Achillesferse des Finanzsektors. Denn in Zeiten wirtschaftlicher Instabilität kommt es gerade in Emerging Markets immer wieder zu massiven Kreditausfällen (so genannten faulen Krediten), die schon so manche Bank eines Emerging Markets in den Ruin getrieben haben. Industrie und Bauwirtschaft Aufgrund solcher branchenspezifischen Risiken dürfen Sie als Emerging- Markets-Anleger niemals nur auf eine Branche setzen. Ein weiterer Standardsektor ist die Industrie und dabei besonders die aussichtsreiche Baubranche. Während die Baubranche hierzulande in einer schweren Krise steckt, boomt der Sektor in den Emerging Markets. Dies gilt besonders für Emerging Markets, die noch unterentwickelt sind. Denn hier ist der Baubedarf riesig, da er gleich von drei Seiten kommt: Die privaten Haushalte können es sich durch den wirtschaftlichen Aufschwung langsam leisten, ein eigenes Haus zu bauen. Gleichzeitig fordert die Industrie ständig neue Gebäude, Lagerhallen und Produktionsstädten. Dazu kommt dann noch die Politik, die durch den Ausbau der Infrastruktur, von Autobahnen bis Hafenanlagen, den wirtschaftlichen Aufschwung fördert. Ein sehr aussichtsreicher Mix, der die Baubranche gerade in unterentwickelten Emerging Markets zu einem aussichtsreichen Investment macht. Versorgung und Energie Aber gerade wenn Sie in Branchen investieren, die traditionell von den Zyklen eines Wirtschaftsaufschwungs besonders profitieren, ist es wichtig, einen Gegenpol aufzubauen, der das Risiko abfedert. Keine Branche eignet sich dafür so gut wie der defensive ťVerbraucher und Energie Ť-Sektor.

Kategorie: Bücher
Schlüsselwörter: FinanzBuch_Verlag > Geldanlage
Daten vom 22.06.2011 12:31h
ISBN (andere Schreibweisen): 3-89879-545-4, 978-3-89879-545-6