Art brut und Prychiatrie. Gugging 1946 - 1986. Kompendium.
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Expressive Malerei in leuchtenden Farben, Zeichnungen von großem gestischem Schwung, bunte Figuren, die aussehen wie Comic-Helden -- nicht De Kooning, Arnulf Rainer, Joseph Beuys oder Keith Haring heißen die Künstler, sondern August Walla, Johann Hauser, Otto Prinz und Oswald Tschirtner. Als Bewohner des "Hauses der Künstler" gehören sie zu den Patienten des Psychiaters Leo Navratil, der sich vier Jahrzehnte lang um ihre künstlerische Förderung bemühte. Von 1946 bis 1986 war Navratil im Niederösterreichischen Landeskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie in Klosterneuburg bei Wien als Arzt tätig. Er setzte auf Kunst als Therapieform und hatte damit großen Erfolg. Lange Jahre bestärkte er seine manisch-depressiven und schizophrenen Patienten darin, ihrem inneren Erleben und ihren Gedanken künstlerisch Ausdruck zu verleihen und ermöglicht es ihnen außerdem, ihre Werke in anerkannten Galerien auszustellen. Bereits die ersten Präsentationen ihrer druckgraphischen Arbeiten in der Wiener Galerie nächst St. Stephan und der Secession stießen auf große Resonanz. Der Künstler Jean Dubuffet nahm sie begeistert in seine renommierte Art-Brut-Sammlung auf. Ausstellungen u.A. in London, Lausanne und Sao Paulo folgten. Die Kunst dieser Menschen zeichnet sich durch ihre extreme Individualität und Eigenständigkeit aus. Unbeeinflusst von kunsthistorischen Vorbildern beeindrucken ihre Werke vor allem durch große Authentizität und Originalität. So bemalt August Walla Papier, Wände und Bäume mit Schriften, deren Zeichen er selbst erfand. Oswald Tschirtner dagegen zeichnet Figuren mit langen tentakelhaften Extremitäten, die an die langgestreckten Plastiken Alberto Giacomettis erinnern. Andere wie Walter W. malen zarte Bilder in Aquarelltechnik oder erstellen feine Radierungen. Der 400 Seiten starke Band, der nun als Kompendium einer bereits vergriffenen zweibändigen Anthologie erschienen ist, enthält neben umfangreichem Bildmaterial und zahlreichen Fotografien grundlegende Aufsätze von Leo Navratil zum Thema "Kunst und Psychose". Ein bewegendes Dokument sowohl des künstlerischen Schaffens psychotischer Menschen als auch des von Humanität und Liebe getragenen Engagements Navratils für seine Patienten. --Doris Lösch, Gebundene Ausgabe, Label: Brandstätter, Brandstätter, Produktgruppe: Book, Publiziert: 1999, Studio: Brandstätter, Verkaufsrang: 1872378.

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Exemp. i.sehr gut.Zust. Geringste Lager-O.Altersspuren b.genauster Betr., mögl. Innen wie neu. Sauberes und schönes Exemplar! Deutsch 1650g.

Von Händler/Antiquariat, Antiquariat Kunsthaus Adlerstrasse [2854941], Stuttgart, Germany.
399 S. mit zahlr. teils farb. Abb. Umschl. etw. berieb. Sprache: Deutsch 4°, Orig.-Karton mit Ill. Orig.-Schutzumschlag.