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Franz Kafkas unvollendeter Roman Das Schloß inspirierte die österreichische Autorin Marianne Gruber, die sich literarisch seit langem zwischen Fantasy und Philosophie bewegt, zu einer rebellischen Utopie. Während das Schloss bei Kafka für immer unerreichbar bleibt, führt Gruber die Hauptfigur K. ans Ziel. Personen und Hintergrund sind ident mit der Kafka'schen Vorlage, Stil und Atmosphäre weit gehend angepasst. Der Roman beginnt mit dem Erwachen des Landvermessers K. aus einem Traum. K. findet sich von Dorfbewohnern umgeben, die er vage zu kennen scheint. Um seiner Erinnerung nachzuhelfen, erzählt man ihm seine Vergangenheit -- Begebnisse aus dem Roman von Kafka. Durch diesen Kunstgriff macht Gruber einerseits Kafka allgegenwärtig, andererseits bekommt K. dadurch die Gelegenheit, sich von diesen Erzählungen zu distanzieren. Wer ist K.? Ist er ein Doppelgänger? Woher kommt er und was will er? K. entfernt sich immer weiter von seinem Vorbild und stellt Fragen, die die Dorfbewohner zunehmend verunsichern. Auch durchbricht er die scheinbar durch das Schloss festgelegte Handlungsvorgabe, der alle im Dorf unterworfen sind. Die Autorin schreibt neben Romanen, die gerne der Science-Fiction-Literatur zugerechnet werden, wie etwa Die gläserne Kugel, engagierte Jugendbücher und Krimis. Kafkas Roman ist für Marianne Gruber die ideale Grundlage zur Weiterentwicklung eigener Themen wie Existenzanalyse, Widerstand gegen gesellschaftliche Systeme und soziale Verantwortung des Individuums. Nur persönliche Selbstbestimmung und der Wille zur freien Entscheidung bringen K. Ins Schloß. Kafka-Freunde könnten dieses Buch als literarische Blasphemie empfinden oder aber als eine interessante Interpretation, die an die Auffassung des Kafka-Werkes von Albert Camus erinnert. Marianne Gruber führt K. zwar aus dem Kafka'schen Gedankenkonstrukt heraus, am Schluss bleibt er jedoch allein und auf sich selbst zurückgeworfen. Ins Schloß lässt sich jedenfalls auch trotz dieser Querverbindungen in Unkenntnis der berühmten Vorlage lesen, als Fantasy-Produkt oder als Kafka light. --Beatrice Simonsen, Gebundene Ausgabe, Ausgabe: 1, Label: Haymon Verlag, Haymon Verlag, Produktgruppe: Book, Publiziert: 2004-03-01, Studio: Haymon Verlag, Verkaufsrang: 1604366.

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Franz Kafkas unvollendeter Roman Das Schloß inspirierte die österreichische Autorin Marianne Gruber, die sich literarisch seit langem zwischen Fantasy und Philosophie bewegt, zu einer rebellischen Utopie. Während das Schloss bei Kafka für immer unerreichbar bleibt, führt Gruber die Hauptfigur K. ans Ziel. Personen und Hintergrund sind ident mit der Kafka'schen Vorlage, Stil und Atmosphäre weit gehend angepasst. Der Roman beginnt mit dem Erwachen des Landvermessers K. aus einem Traum. K. findet sich von Dorfbewohnern umgeben, die er vage zu kennen scheint. Um seiner Erinnerung nachzuhelfen, erzählt man ihm seine Vergangenheit -- Begebnisse aus dem Roman von Kafka. Durch diesen Kunstgriff macht Gruber einerseits Kafka allgegenwärtig, andererseits bekommt K. dadurch die Gelegenheit, sich von diesen Erzählungen zu distanzieren. Wer ist K.? Ist er ein Doppelgänger? Woher kommt er und was will er? K. entfernt sich immer weiter von seinem Vorbild und stellt Fragen, die die Dorfbewohner zunehmend verunsichern. Auch durchbricht er die scheinbar durch das Schloss festgelegte Handlungsvorgabe, der alle im Dorf unterworfen sind. Die Autorin schreibt neben Romanen, die gerne der Science-Fiction-Literatur zugerechnet werden, wie etwa Die gläserne Kugel, engagierte Jugendbücher und Krimis. Kafkas Roman ist für Marianne Gruber die ideale Grundlage zur Weiterentwicklung eigener Themen wie Existenzanalyse, Widerstand gegen gesellschaftliche Systeme und soziale Verantwortung des Individuums. Nur persönliche Selbstbestimmung und der Wille zur freien Entscheidung bringen K. Ins Schloß. Kafka-Freunde könnten dieses Buch als literarische Blasphemie empfinden oder aber als eine interessante Interpretation, die an die Auffassung des Kafka-Werkes von Albert Camus erinnert. Marianne Gruber führt K. zwar aus dem Kafka'schen Gedankenkonstrukt heraus, am Schluss bleibt er jedoch allein und auf sich selbst zurückgeworfen. Ins Schloß lässt sich jedenfalls auch trotz dieser Querverbindungen in Unkenntnis der berühmten Vorlage lesen, als Fantasy-Produkt oder als Kafka light. --Beatrice Simonsen, Gebundene Ausgabe, Ausgabe: 1, Label: Haymon Verlag, Haymon Verlag, Produktgruppe: Book, Publiziert: 2004-03-01, Studio: Haymon Verlag, Verkaufsrang: 838453.

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Franz Kafkas unvollendeter Roman Das Schloß inspirierte die österreichische Autorin Marianne Gruber, die sich literarisch seit langem zwischen Fantasy und Philosophie bewegt, zu einer rebellischen Utopie. Während das Schloss bei Kafka für immer unerreichbar bleibt, führt Gruber die Hauptfigur K. ans Ziel. Personen und Hintergrund sind ident mit der Kafka'schen Vorlage, Stil und Atmosphäre weit gehend angepasst. Der Roman beginnt mit dem Erwachen des Landvermessers K. aus einem Traum. K. findet sich von Dorfbewohnern umgeben, die er vage zu kennen scheint. Um seiner Erinnerung nachzuhelfen, erzählt man ihm seine Vergangenheit -- Begebnisse aus dem Roman von Kafka. Durch diesen Kunstgriff macht Gruber einerseits Kafka allgegenwärtig, andererseits bekommt K. dadurch die Gelegenheit, sich von diesen Erzählungen zu distanzieren. Wer ist K.? Ist er ein Doppelgänger? Woher kommt er und was will er? K. entfernt sich immer weiter von seinem Vorbild und stellt Fragen, die die Dorfbewohner zunehmend verunsichern. Auch durchbricht er die scheinbar durch das Schloss festgelegte Handlungsvorgabe, der alle im Dorf unterworfen sind. Die Autorin schreibt neben Romanen, die gerne der Science-Fiction-Literatur zugerechnet werden, wie etwa Die gläserne Kugel, engagierte Jugendbücher und Krimis. Kafkas Roman ist für Marianne Gruber die ideale Grundlage zur Weiterentwicklung eigener Themen wie Existenzanalyse, Widerstand gegen gesellschaftliche Systeme und soziale Verantwortung des Individuums. Nur persönliche Selbstbestimmung und der Wille zur freien Entscheidung bringen K. Ins Schloß. Kafka-Freunde könnten dieses Buch als literarische Blasphemie empfinden oder aber als eine interessante Interpretation, die an die Auffassung des Kafka-Werkes von Albert Camus erinnert. Marianne Gruber führt K. zwar aus dem Kafka'schen Gedankenkonstrukt heraus, am Schluss bleibt er jedoch allein und auf sich selbst zurückgeworfen. Ins Schloß lässt sich jedenfalls auch trotz dieser Querverbindungen in Unkenntnis der berühmten Vorlage lesen, als Fantasy-Produkt oder als Kafka light. --Beatrice Simonsen, Gebundene Ausgabe, Ausgabe: 1, Label: Haymon Verlag, Haymon Verlag, Produktgruppe: Book, Publiziert: 2004-03-01, Studio: Haymon Verlag, Verkaufsrang: 838453.

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