Liebe Amelie!: Zwei wie wir. (Eine XXL - Leseprobe)
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Als nun niemand von den Anwesenden so recht und augenblicklich reagieren will, da legt der von der Feuerwehr noch mal richtig los. Brüllen würd ich das nicht nennen wollen, aber laut und vernehmlich war die Stimme schon, die da durch die Supermarkt-Filiale dröhnte. Sofort eine Durchsage! - Augenblicklich räumen! Dazu packt er kühn die Kassiererin bei der Schulter und schüttelt sie beherzt hin und her. Sicher ein antrainiertes Vorgehen, um Erstarrungen zu lösen. Jedenfalls kam nun (endlich!) Bewegung in die Anwesenden. (Beinah so, wie nach dem Kuss des Prinzen im eben erwähnten Märchen.) Füße rennen nach vorne in den Kassenbereich, Hände raffen hastig Plastiktüten und Kinder zusammen, die ersten Einkaufswagen versperren den Ausgang. Als der von der Feuerwehr (übrigens immer noch ohne Unterstützung aus seinem Kollegenkreis), als er nun versucht, den jungen Mann von seinem Einkaufswagen zu trennen, kommt es zum Aufruhr. Das hab ich doch bezahlt! (Was der Wahrheit entsprach, das hätten wir bezeugen können.) Das nehm ich mit! (Sonst gäb`s wahrscheinlich zuhause nur unnötigen Ärger.) Das wär ja noch schöner! Derweil versucht eine ausländische Mitbürgerin ihren Einkauf ungesehen durch die nun nicht mehr besetzte Kasse zu schmuggeln, was jedoch vom - wie aus dem Nichts aufgetauchten - Filialleiter nicht stillschweigend toleriert wird. (Das ist immer der in dunkelblauer Hose und hellblauem Hemd.) Auch bei einem Notfall sind die allgemein üblichen Regeln des Einkaufswesens strikt einzuhalten - aber einen Versuch war`s wert. Ich gebs ehrlich zu, Amelie, auch uns beide beschlich allmählich ein leicht mulmiges Gefühl. Immerhin wars das erste Mal, daß wir einem geordnetem Rückzug, einer ruhig und gesittet von statten gehenden Evakuierung beiwohnten. Nach einem erneuten aufmunternden: Raus hier! - Raus hier! überließen wir unser Cappucino-Eis und die Tiefkühlpizzen dem sehr wahrscheinlich rasch einsetzenden Auftauvorgang, spurteten sofort und augenblicklich zum Ausgang, zwängten uns ruhig und gesittet durch die dort verkeilten Einkaufswagen und begaben uns in gemäßigten Endspurttempo nach links - Richtung Parkplatz. Das aber passte wohl dem von der Feuerwehr nicht in seinen Räumungsplan. Jedenfalls haben wir sein: Halt! Da nicht lang, da nicht lang! irgendwie überhört. Amelie, ich bitt Dich, bei der Aufregung! Neben dem Schreiben ihrer Seefahrtsbücher Verheiratet mit einem Seebären Mein Mann? - Der fährt zur See! widmet sich die Autorin Maria Rohmer auch den Themen Sterben, Tod, Trauer und Abschiednehmen. Themen also, die jeden von uns betreffen, mit denen jeder von uns irgendwann konfrontiert wird und sich damit auseinandersetzen muß - ob wir wollen oder nicht. Ihre Gedanken beim Abschiednehmen hat sie unter dem Titel: Am Ende des Regenbogens veröffentlicht. Jetzt erscheinen Auszüge aus dem seit mehr als zwanzig Jahren bestehenden Briefwechsel zwischen ihr, der Autorin und Seemannsfrau aus dem Westen und Amelie, der Ärztin und ehemaligen Seemannsfrau aus dem Osten. Liebe Amelie!

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Sollen wir das, was wir manchmal als Spinnspaß geschrieben haben, machen? – Ein Buch mit Auszügen aus unseren Briefen? Immerhin, geschrieben ist doch schon alles. Bliebe nur das bißchen Arbeit des Sichtens, Sortierens und Zusammenstellens ... Ja, Amelie, und wie stellst Du Dir das so vor? An wem bitte soll das bißchen Arbeit kleben bleiben? Laß‘ mich raten ... Ich hab‘ schließlich Zeit. Der Ehemann wieder mal unanwesend, Nichte und Neffe bis zwanzig nach eins in der Schule, mein Arbeitsplatz . die Drogerie in Holt – nach 50jährigem Bestehen und seit zwei Jahren geschlossen, der kleine Haushalt, die winzige Wohnung, das Manuskript zu meinem dritten Buch fast komplett von der Roh- in die (vorläufige) Endfassung verbracht (die restlichen hundert Seiten erledige ich während zwei oder drei Nachtstunden) – Amelie, Du hast Recht. (Hast Du das nicht immer?). Der Moment ist – und alle Sterne stehen – so günstig wie nie: Unser Buch, das könnte ich fix dazwischenschieben. Wenn der Ehemann erst mal heimkehrt – die sechs Wochen nähern sich dem Ende -, dann kommt‘ man zu nichts. Aber wem erzähl‘ ich das?! Und haben wir nicht in einem – wie ich zugeben muß – launigen Augenblick mit fester Stimme der Welt verkündet: WIR MACHEN ES! Wir machen es, sobald wir alle senkrecht stehenden Deckel in Steilposition aus dem Weg geräumt haben! Du, Amelie, seit Mittwoch Abend (Du weißt der Mittwoch ist mein Tag) also seit dem Abend, genau seit 20.15 Uhr sieht es so aus, als hätte ich den ersten Deckel beiseite geschafft. Jedenfalls hab‘ ich mir in genau dem Moment einen neuen, noch nadelspitzen Bleistift und ein Bündel weißes, noch unschuldiges Papier geschnappt, zwei Liter Kaffee aufgebrüht, die Schreibtischlampe angeknipst – und seither sitze ich hier, an meinem kampferprobten Schreibtisch. Ich bin dabei meinen Teil des Versprechens einzulösen. Da ich nun gerade mal Zeit hab‘ ... Und das Ganze ja eh kurz und bündig werden soll ... Und – im Spinnen sei ich ohnehin TOPP, hat Julian gesagt. TOPP, EINS PLUS sogar! ( „Wenn jetzt hier das große Fischsterben einsetzt ...“ – na, Amelie, da möchte ich aber nicht dabei sein! Dann wären wir aber dran! Von wegen Schadenersatz, Schmerzensgeld und so. Erleben möchte ich das nicht, daß, wenn Maarten und ich morgens ins Wohnzimmer kommen, unser erster Blick gewohnheitsmäßig ins Aquarium fällt, daß dann dort zu unserem Entsetzen sämtliche zum Haushalt der Kleinschmidts gehörenden Zierfische kieloben treiben. Dann ist’s aber nichts mit dem normalen, natürlichen Verfall der Dinge. Mit dieser – vom Haushüter-Kollegen Mr. Magoo gerne und gezwungenermaßen leider recht häufig rezitierten-physikalischen Gesetzmäßigkeit werden wir uns dann nicht rausreden können. Mr. Magoo (übrigens ein von mir aus Personenschutz- und Verdunklungsgründen eingesetzter Deckname), also Mr. Magoo ist aber auch ein ausgemachter Pechvogel. Soll’s ja geben. Aber, daß einem ein Glas mit Johannisbeersaft ausgerechnet dann aus der linken Hand entgleitet, wenn man/n auf der ornamentfreien Stelle eines 5.600 €-Teppichs‘ steht, das, Amelie, das ist uns doch auch schon passiert. Von solch kleinen Mißgeschicken kann sich doch niemand von uns freisprechen. Das passiert ja sogar Oma Anni. Bloß besitzt diese die göttliche Gabe, Flecken jeglicher Art und unbekannter Herkunft den Garaus machen zu können. Daher ist so etwas bei ihr kein Malheur im eigentlichen Sinne – Pril hat sie immer im Haus! ...), Kindle Edition, Format: Kindle eBook, Label: neobooks Self-Publishing, neobooks Self-Publishing, Produktgruppe: eBooks, Publiziert: 2013-08-03, Freigegeben: 2013-08-03, Studio: neobooks Self-Publishing.

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Zwei wie wir, die dürfen sich nie verlieren. Vielleicht schreiben auch Sie wieder einmal einen Brief. Wenn jetzt hier das große Fischsterben einsetzt ... na, Amelie, da möchte ich aber nicht dabei sein! Dann wären wir aber dran! Von wegen Schadenersatz, Schmerzensgeld und so. Erleben möchte ich das nicht, daß, wenn Maarten und ich morgens ins Wohnzimmer kommen, unser erster Blick gewohnheitsmäßig ins Aquarium fällt, daß dann dort zu unserem Entsetzen sämtliche zum Haushalt der Kleinschmidts gehörenden Zierfische kieloben treiben. Dann ists aber nichts mit dem normalen, natürlichen Verfall der Dinge. Mit dieser vom Haushüter-Kollegen Mr. Magoo gerne und gezwungenermaßen leider recht häufig zitierten-physikalischen Gesetzmäßigkeit werden wir uns dann nicht rausreden können. Mr. Magoo (übrigens ein von mir aus Personenschutz- und Verdunklungsgründen eingesetzter Deckname), also Mr. Magoo ist aber auch ein ausgemachter Pechvogel. Solls ja geben. Aber, daß einem ein Glas mit Johannisbeersaft ausgerechnet dann aus der linken Hand entgleitet, wenn man/n auf der ornamentfreien Stelle eines 5.600 -Teppichs steht, das, Amelie, das ist uns doch auch schon passiert. Von solch kleinen Mißgeschicken kann sich doch niemand von uns freisprechen. Das passiert ja sogar Oma Anni. Bloß besitzt diese die göttliche Gabe, Flecken jeglicher Art und unbekannter Herkunft den Garaus machen zu können. Daher ist so etwas bei ihr kein Malheur im eigentlichen Sinne Pril hat sie immer im Haus! Ich in meinem bedingungslosen Glauben an die positiven Eigenschaften von Luxusprodukten ich hielt Teppiche in derartigen Preislagen bis dato sowieso für selbstreinigend. Aber, ist Irren nicht immer wieder menschlich?! Jedenfalls, Mr. Magoos heftiger Einsatz zur Schadensregulierung erbrachte lediglich eine Farbveränderung des Johannisbeersaftes, bzw. der 5.600 -Ware. Wer will das schon noch so genau feststellen können. Zusammen mit dem nur einen Tag später produzierten Magooschen Bandsalat im so seine Auftraggeber neuerworbenen CD - Player der oberen Preiskategorie, handelt es sich hier schon um ein Malheur der gehobenen Mittelklasse. Oder siehst Du das anders? Die Sache mit den Pflanzen hingegen, die halte ich persönlich für kaum erwähnenswert. 20.09.2014, ePUB.

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„Wenn jetzt hier das große Fischsterben einsetzt ...“ – na, Amelie, da möchte ich aber nicht dabei sein! Dann wären wir aber dran! Von wegen Schadenersatz, Schmerzensgeld und so. Erleben möchte ich das nicht, daß, wenn Maarten und ich morgens ins Wohnzimmer kommen, unser erster Blick gewohnheitsmäßig ins Aquarium fällt, daß dann dort zu unserem Entsetzen sämtliche zum Haushalt der Kleinschmidts gehörenden Zierfische kieloben treiben. Dann ist’s aber nichts mit dem normalen, natürlichen Verfall der Dinge. Mit dieser – vom Haushüter-Kollegen Mr. Magoo gerne und gezwungenermaßen leider recht häufig zitierten-physikalischen Gesetzmäßigkeit werden wir uns dann nicht rausreden können. Mr. Magoo (übrigens ein von mir aus Personenschutz- und Verdunklungsgründen eingesetzter Deckname), also Mr. Magoo ist aber auch ein ausgemachter Pechvogel. Soll’s ja geben. Aber, daß einem ein Glas mit Johannisbeersaft ausgerechnet dann aus der linken Hand entgleitet, wenn man/n auf der ornamentfreien Stelle eines 5.600 €-Teppichs‘ steht, das, Amelie, das ist uns doch auch schon passiert. Von solch kleinen Mißgeschicken kann sich doch niemand von uns freisprechen. Das passiert ja sogar Oma Anni. Bloß besitzt diese die göttliche Gabe, Flecken jeglicher Art und unbekannter Herkunft den Garaus machen zu können. Daher ist so etwas bei ihr kein Malheur im eigentlichen Sinne – Pril hat sie immer im Haus! Ich – in meinem bedingungslosen Glauben an die positiven Eigenschaften von Luxusprodukten – ich hielt Teppiche in derartigen Preislagen bis dato sowieso für selbstreinigend. Aber, ist Irren nicht immer wieder menschlich?! Jedenfalls, Mr. Magoo’s heftiger Einsatz zur Schadensregulierung erbrachte lediglich eine Farbveränderung des Johannisbeersaftes, bzw. der 5.600 €-Ware. Wer will das schon noch so genau feststellen können. Zusammen mit dem nur einen Tag später produzierten Magoo’schen Bandsalat im – so seine Auftraggeber – neuerworbenen CD - Player der oberen Preiskategorie, handelt es sich hier schon um ein Malheur der gehobenen Mittelklasse. Oder siehst Du das anders? Die Sache mit den Pflanzen hingegen, die halte ich persönlich für kaum erwähnenswert. Kindle Ausgabe, Format: Kindle eBook, Label: neobooks Self-Publishing, neobooks Self-Publishing, Produktgruppe: eBooks, Publiziert: 2014-09-20, Freigegeben: 2014-09-20, Studio: neobooks Self-Publishing.

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„Wenn jetzt hier das große Fischsterben einsetzt ...“ – na, Amelie, da möchte ich aber nicht dabei sein! Dann wären wir aber dran! Von wegen Schadenersatz, Schmerzensgeld und so. Erleben möchte ich das nicht, daß, wenn Maarten und ich morgens ins Wohnzimmer kommen, unser erster Blick gewohnheitsmäßig ins Aquarium fällt, daß dann dort zu unserem Entsetzen sämtliche zum Haushalt der Kleinschmidts gehörenden Zierfische kieloben treiben. Dann ist’s aber nichts mit dem normalen, natürlichen Verfall der Dinge. Mit dieser – vom Haushüter-Kollegen Mr. Magoo gerne und gezwungenermaßen leider recht häufig zitierten-physikalischen Gesetzmäßigkeit werden wir uns dann nicht rausreden können. Mr. Magoo (übrigens ein von mir aus Personenschutz- und Verdunklungsgründen eingesetzter Deckname), also Mr. Magoo ist aber auch ein ausgemachter Pechvogel. Soll’s ja geben. Aber, daß einem ein Glas mit Johannisbeersaft ausgerechnet dann aus der linken Hand entgleitet, wenn man/n auf der ornamentfreien Stelle eines 5.600 €-Teppichs‘ steht, das, Amelie, das ist uns doch auch schon passiert. Von solch kleinen Mißgeschicken kann sich doch niemand von uns freisprechen. Das passiert ja sogar Oma Anni. Bloß besitzt diese die göttliche Gabe, Flecken jeglicher Art und unbekannter Herkunft den Garaus machen zu können. Daher ist so etwas bei ihr kein Malheur im eigentlichen Sinne – Pril hat sie immer im Haus! Ich – in meinem bedingungslosen Glauben an die positiven Eigenschaften von Luxusprodukten – ich hielt Teppiche in derartigen Preislagen bis dato sowieso für selbstreinigend. Aber, ist Irren nicht immer wieder menschlich?! Jedenfalls, Mr. Magoo’s heftiger Einsatz zur Schadensregulierung erbrachte lediglich eine Farbveränderung des Johannisbeersaftes, bzw. der 5.600 €-Ware. Wer will das schon noch so genau feststellen können. Zusammen mit dem nur einen Tag später produzierten Magoo’schen Bandsalat im – so seine Auftraggeber – neuerworbenen CD - Player der oberen Preiskategorie, handelt es sich hier schon um ein Malheur der gehobenen Mittelklasse. Oder siehst Du das anders? Die Sache mit den Pflanzen hingegen, die halte ich persönlich für kaum erwähnenswert. Kindle Edition, Format: Kindle eBook, Label: neobooks Self-Publishing, neobooks Self-Publishing, Produktgruppe: eBooks, Publiziert: 2014-09-20, Freigegeben: 2014-09-20, Studio: neobooks Self-Publishing.

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