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Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds 'Das Parfum' vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der100%: Macher, Johanna: Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds 'Das Parfum' vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der (ISBN: 9783838693385) in Deutsch, Taschenbuch.
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Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds 'Das Parfum' vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der Moderne60%: Johanna Macher: Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds 'Das Parfum' vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der Moderne (ISBN: 9783832493387) 2006, Diplomica Verlag, Erstausgabe, in Deutsch, Taschenbuch.
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Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds 'Das Parfum' vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der
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9783838693385 - Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds 'Das Parfum' vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der

Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds 'Das Parfum' vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der

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ISBN: 9783838693385 bzw. 3838693388, in Deutsch, GRIN, neu.

Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Die Amoralität eines Ästheten ist ein Thema, das vielfach literarisch umgesetzt worden ist. Was es aber im Falle von Patrick Süskinds Parfum ungewöhnlich macht, ist das Gebiet, auf dem das ästhetische Prinzip zur Entfaltung kommt. So ephemer wie die Spuren, die der geniale Frauenmörder Grenouille laut Erzähler in der Geschichte hinterlässt, ist auch das Feld seiner schöpferischen Tätigkeit, 'das flüchtige Reich der Gerüche'. Mit dem Schöpferischen und dem Amoralismus sind hier bereits zwei Anknüpfungspunkte der vorliegenden Untersuchung benannt, die gleichzeitig in Richtung des Genie-Gedankens und desjenigen Denkers weisen, der sie aufs nachhaltigste zu einander in Beziehung setzte: Friedrich Nietzsche, für den allein der 'Gaumen' über den ästhetischen Wert entschied und der das Geschmacksurteil vom Ballast der Historie sowie der kanonischen Tradition befreit wissen wollte. In Süskinds Roman wird der Gaumen durch die Nase substituiert, der Effekt bleibt jedoch derselbe, ein Genie, das die Welt instinktiv und zugleich ästhetisierend wahrnimmt, ohne auf die durch einen Wertehorizont gegebenen Koordinaten zu rekurrieren. Damit ist der Raum für eine Auseinandersetzung mit der Künstler-Thematik, die zweifelsohne das 'Herzstück' des Romans bildet, geöffnet und Das Parfum zeigt sich als eine intertextuelle Reise durch die Literatur- und Philosophiegeschichte der Moderne am Leitfaden der Genie-Ideologie. Süskinds parodistische Kritik am Genie-Begriff ergibt sich dabei aus der Darstellung von dessen fortschreitendem Verfall. Der Roman zeichnet die Entwicklung des Genie-Gedankens von seinen Anfängen als schöpferische Potenz, die jedoch bereits das Stigma der Abnormität in sich trägt, über Monomanie bis hin zur artifiziellen Scharlatanerie nach. Unter einem historischen Blickwinkel betrachtet ist das achtzehnte Jahrhundert, die Zeit, in die Grenouille hineingeboren wird, ein Jahrhundert des Wandels, eines Wandels, der den Nährboden für das Aufkommen des Genie-Gedankens bildet. Während die Säkularisierung einerseits die Entzauberung der Welt mit sich bringt, führt sie andererseits zur Aufwertung des Menschen, der fortan die dem Göttlichen vorbehaltenen Prädikate auf sich selbst überträgt. War er traditionellerweise nur Geschöpf, die Schöpferwürde hingegen allein Gott vorbehalten, bezeugt das (Selbst-)Verständnis des Genies als Schöpfer die neue Autonomie des Individuums. Auch der Empirismus sowie der Sensualismus stehen in [...], 21.0 x 14.8 x 0.9 cm, Schulbedarf.
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Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds 'Das Parfum' vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der

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ISBN: 9783838693385 bzw. 3838693388, in Deutsch, GRIN, neu.

Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Die Amoralität eines Ästheten ist ein Thema, das vielfach literarisch umgesetzt worden ist. Was es aber im Falle von Patrick Süskinds Parfum ungewöhnlich macht, ist das Gebiet, auf dem das ästhetische Prinzip zur Entfaltung kommt. So ephemer wie die Spuren, die der geniale Frauenmörder Grenouille laut Erzähler in der Geschichte hinterlässt, ist auch das Feld seiner schöpferischen Tätigkeit, 'das flüchtige Reich der Gerüche'. Mit dem Schöpferischen und dem Amoralismus sind hier bereits zwei Anknüpfungspunkte der vorliegenden Untersuchung benannt, die gleichzeitig in Richtung des Genie-Gedankens und desjenigen Denkers weisen, der sie aufs nachhaltigste zu einander in Beziehung setzte: Friedrich Nietzsche, für den allein der 'Gaumen' über den ästhetischen Wert entschied und der das Geschmacksurteil vom Ballast der Historie sowie der kanonischen Tradition befreit wissen wollte. In Süskinds Roman wird der Gaumen durch die Nase substituiert, der Effekt bleibt jedoch derselbe, ein Genie, das die Welt instinktiv und zugleich ästhetisierend wahrnimmt, ohne auf die durch einen Wertehorizont gegebenen Koordinaten zu rekurrieren. Damit ist der Raum für eine Auseinandersetzung mit der Künstler-Thematik, die zweifelsohne das 'Herzstück' des Romans bildet, geöffnet und Das Parfum zeigt sich als eine intertextuelle Reise durch die Literatur- und Philosophiegeschichte der Moderne am Leitfaden der Genie-Ideologie. Süskinds parodistische Kritik am Genie-Begriff ergibt sich dabei aus der Darstellung von dessen fortschreitendem Verfall. Der Roman zeichnet die Entwicklung des Genie-Gedankens von seinen Anfängen als schöpferische Potenz, die jedoch bereits das Stigma der Abnormität in sich trägt, über Monomanie bis hin zur artifiziellen Scharlatanerie nach. Unter einem historischen Blickwinkel betrachtet ist das achtzehnte Jahrhundert, die Zeit, in die Grenouille hineingeboren wird, ein Jahrhundert des Wandels, eines Wandels, der den Nährboden für das Aufkommen des Genie-Gedankens bildet. Während die Säkularisierung einerseits die Entzauberung der Welt mit sich bringt, führt sie andererseits zur Aufwertung des Menschen, der fortan die dem Göttlichen vorbehaltenen Prädikate auf sich selbst überträgt. War er traditionellerweise nur Geschöpf, die Schöpferwürde hingegen allein Gott vorbehalten, bezeugt das (Selbst-)Verständnis des Genies als Schöpfer die neue Autonomie des Individuums. Auch der Empirismus sowie der Sensualismus stehen in [...], 21.0 x 14.8 x 0.9 cm, Schulbedarf.
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9783832493387 - Johanna Macher: Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds `Das Parfum` vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der Moderne
Johanna Macher

Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds `Das Parfum` vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der Moderne

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Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds Roman `Das Parfum` vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der Moderne: Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Die Amoralität eines Ästheten ist ein Thema, das vielfach literarisch umgesetzt worden ist. Was es aber im Falle von Patrick Süskinds Parfum ungewöhnlich macht, ist das Gebiet, auf dem das ästhetische Prinzip zur Entfaltung kommt. So ephemer wie die Spuren, die der geniale Frauenmörder Grenouille laut Erzähler in der Geschichte hinterlässt, ist auch das Feld seiner schöpferischen Tätigkeit, ¿das flüchtige Reich der Gerüche¿. Mit dem Schöpferischen und dem Amoralismus sind hier bereits zwei Anknüpfungspunkte der vorliegenden Untersuchung benannt, die gleichzeitig in Richtung des Genie-Gedankens und desjenigen Denkers weisen, der sie aufs nachhaltigste zu einander in Beziehung setzte: Friedrich Nietzsche, für den allein der ¿Gaumen¿ über den ästhetischen Wert entschied und der das Geschmacksurteil vom Ballast der Historie sowie der kanonischen Tradition befreit wissen wollte. In Süskinds Roman wird der Gaumen durch die Nase substituiert, der Effekt bleibt jedoch derselbe, ein Genie, das die Welt instinktiv und zugleich ästhetisierend wahrnimmt, ohne auf die durch einen Wertehorizont gegebenen Koordinaten zu rekurrieren. Damit ist der Raum für eine Auseinandersetzung mit der Künstler-Thematik, die zweifelsohne das ¿Herzstück¿ des Romans bildet, geöffnet und Das Parfum zeigt sich als eine intertextuelle Reise durch die Literatur- und Philosophiegeschichte der Moderne am Leitfaden der Genie-Ideologie. Süskinds parodistische Kritik am Genie-Begriff ergibt sich dabei aus der Darstellung von dessen fortschreitendem Verfall. Der Roman zeichnet die Entwicklung des Genie-Gedankens von seinen Anfängen als schöpferische Potenz, die jedoch bereits das Stigma der Abnormität in sich trägt, über Monomanie bis hin zur artifiziellen Scharlatanerie nach. Unter einem historischen Blickwinkel betrachtet ist das achtzehnte Jahrhundert, die Zeit, in die Grenouille hineingeboren wird, ein Jahrhundert des Wandels, eines Wandels, der den Nährboden für das Aufkommen des Genie-Gedankens bildet. Während die Säkularisierung einerseits die Entzauberung der Welt mit sich bringt, führt sie andererseits zur Aufwertung des Menschen, der fortan die dem Göttlichen vorbehaltenen Prädikate auf sich selbst überträgt. War er traditionellerweise nur Geschöpf, die Schöpferwürde hingegen allein Gott vorbehalten, bezeugt das (Selbst-)Verständnis des Genies als Schöpfer die neue Autonomie des Individuums. Auch der Empirismus sowie der Sensualismus stehen in einer engen Beziehung zum Genie-Gedanken. Sie tragen zu dessen Ausformung bei, indem sie der aus subjektiver sinnlicher Erfahrung gewonnenen Erkenntnis einen Vorrang vor spekulativer Vernunft und klassischer Metaphysik einräumen. Was aus beiden Autoritätsverlagerungen, der Säkularisierung auf der einen sowie der Hinwendung zur Sinneswahrnehmung auf der anderen Seite deutlich hervorgeht, ist das Gestalt annehmende Prinzip der Subjektivität als des Hauptmerkmals der Moderne. Zwischen Prometheus, der Symbolfigur ungebrochener schöpferischer Kraft und dem steril-artifiziellen Ästhetizismus der Décadence erfährt der Genie-Begriff mehrere Umgestaltungen. Diesen Umgestaltungsprozess, der stets auch den geschichtlichen und ideologischen Wandel der jeweiligen Zeit transportiert bzw. in einer Wechselwirkung mit diesem steht, stellt der Roman exemplarisch an der Figur des ¿Geruchsgenies¿ Grenouille dar. Wie die Geschichte des Abendlandes als eine Bewegung auf die Autonomie des Subjekts zu gelesen werden kann, so ist auch die Lebensgeschichte Grenouilles ein Streben nach Subjektivität. Die Nase, ein im Zuge des Zivilisationsprozesses immer mehr in den Hintergrund rückendes, da zu sehr ins Tierische und Instinkthafte verweisendes Organ, spielt bei diesem Streben die zentrale Rolle. Darüber hinaus ist sie aufs engste mit der Ästhetik des Grotesken verknüpft. Neben Mund, Bauch und Phallus konstituiert sie den sich stets transformierenden, über sich selbst hinauswachsenden grotesken Körper. Innerhalb der Romanhandlung stellt sie das Verbindungsglied zwischen der Tradition des Grotesken und dem Gedankengut der Moderne dar. Sie bildet den Mittelpunkt, an welchem sich die verschiedenen, von Süskind zusammengefügten Traditionslinien überschneiden, über die unterschiedliche Diskurse der Moderne abgerufen werden, wobei die Leitideen dieser Epoche durch die grotesken Elemente eine Verzerrung und Verformung erfahren. An der Figur des Anti-Helden Grenouille wird der Übergang von der vormodernen Zeit in die Moderne, vom mittelalterlichen völkischen Kollektiv zur Individualität simuliert. So finden sich in der Ausgestaltung der Hauptfigur und ihrer Biographie Elemente, die auf Aufklärung, Sturm und Drang, Romantik, und die Philosophie Nietzsches verweisen. Doch stets erscheinen sie in einer Verschränkung mit dem Grotesken. Obgleich es Grenouille gelingt, sich in einem leitmotivischen Akt der Umkehrung von Leben und Tod dem Schoß, der ihn hervorbrachte, zu entringen und den langen Weg zur Individuation anzutreten, bleibt er sein Leben lang durch diesen stigmatisiert und trägt dieses Stigma in all die Sphären modernen Gedankenguts hinein, welche der Autor ihm eröffnet. Die Verformung, die diese dabei erfahren, basiert auf einem der Figur anhaftenden Manko: ¿Recht, Gewissen, Gott, Freude, Verantwortung, Demut, Dankbarkeit usw. ¿ was damit ausgedrückt sein sollte, war und blieb ihm schleierhaft.¿ Der Bereich der Ethik und Moral bleibt damit außen vor, und Grenouille hinterlässt in allen modernen Diskursen, die der Verfasser ihn durchlaufen lässt, eine nihilistische Spur. Ausgestattet mit für den modernen Menschen symptomatischen Denk- und Verhaltensweisen, stellt er dessen groteskes Zerrbild dar, eine Kunstfigur, an welcher der Wechsel der Gezeiten in der abendländischen Kultur, der Übergang von der vormodernen in die moderne Lebenswelt mit ihren zwei tragenden Prinzipien, der Rationalität und dem Schöpferischen, unter Ausblendung des moralischen Wertehorizonts simuliert wird. Inhaltsverzeichnis: Einleitung3 I.Das Groteske6 1.Seine Darstellungsart und Funktion6 2.Das Groteske in Süskinds Roman12 2.1Die groteske Körperkonzeption15 2.1.1Geburt und Tod als Kreislauf15 2.1.2Deformation des Körpers26 2.2Karnevalisierung31 2.2.1Das Motiv der Maske32 2.2.2Das Prinzip der Inversion35 2.2.3Das Bachanal38 II.Die Moderne als Simulationsraum44 1.Historische Einbettung der Geruchsthematik: Corbins Pesthauch und Blütenduft45 2.Die Genese psychischer Vermögen ausgehend vom Geruchssinn: der Sensualismus Condillacs57 3.Der Roman als Parodie auf die Genie-Ideologie66 3.1Das Originalgenie68 3.2Das romantische Genie75 3.3Das Genie der Décadence82 3.4Das Genie in der Philosophie Nietzsches89 4.¿Und dann geschah ein Wunder¿ - die messianische Komponente95 5.Grenouille als Zerrbild des modernen Menschen - ein Resümee vor dem Hintergrund von Taylors Das Unbehagen an der Moderne100 Literaturverzeichnis106, Ebook.
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9783838693385 - Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds 'Das Parfum' vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der

Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds 'Das Parfum' vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der (2006)

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Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Die Amoralität eines Ästheten ist ein Thema, das vielfach literarisch umgesetzt worden ist. Was es aber im Falle von Patrick Süskinds Parfum ungewöhnlich macht, ist das Gebiet, auf dem das ästhetische Prinzip zur Entfaltung kommt. So ephemer wie die Spuren, die der geniale Frauenmörder Grenouille laut Erzähler in der Geschichte hinterlässt, ist auch das Feld seiner schöpferischen Tätigkeit, 'das flüchtige Reich der Gerüche'. Mit dem Schöpferischen und dem Amoralismus sind hier bereits zwei Anknüpfungspunkte der vorliegenden Untersuchung benannt, die gleichzeitig in Richtung des Genie-Gedankens und desjenigen Denkers weisen, der sie aufs nachhaltigste zu einander in Beziehung setzte: Friedrich Nietzsche, für den allein der 'Gaumen' über den ästhetischen Wert entschied und der das Geschmacksurteil vom Ballast der Historie sowie der kanonischen Tradition befreit wissen wollte. In Süskinds Roman wird der Gaumen durch die Nase substituiert, der Effekt bleibt jedoch derselbe, ein Genie, das die Welt instinktiv und zugleich ästhetisierend wahrnimmt, ohne auf die durch einen Wertehorizont gegebenen Koordinaten zu rekurrieren. Damit ist der Raum für eine Auseinandersetzung mit der Künstler-Thematik, die zweifelsohne das 'Herzstück' des Romans bildet, geöffnet und Das Parfum zeigt sich als eine intertextuelle Reise durch die Literatur- und Philosophiegeschichte der Moderne am Leitfaden der Genie-Ideologie. Süskinds parodistische Kritik am Genie-Begriff ergibt sich dabei aus der Darstellung von dessen fortschreitendem Verfall. Der Roman zeichnet die Entwicklung des Genie-Gedankens von seinen Anfängen als schöpferische Potenz, die jedoch bereits das Stigma der Abnormität in sich trägt, über Monomanie bis hin zur artifiziellen Scharlatanerie nach. Unter einem historischen Blickwinkel betrachtet ist das achtzehnte Jahrhundert, die Zeit, in die Grenouille hineingeboren wird, ein Jahrhundert des Wandels, eines Wandels, der den Nährboden für das Aufkommen des Genie-Gedankens bildet. Während die Säkularisierung einerseits die Entzauberung der Welt mit sich bringt, führt sie andererseits zur Aufwertung des Menschen, der fortan die dem Göttlichen vorbehaltenen Prädikate auf sich selbst überträgt. War er traditionellerweise nur Geschöpf, die Schöpferwürde hingegen allein Gott vorbehalten, bezeugt das (Selbst-)Verständnis des Genies als Schöpfer die neue Autonomie des Individuums. Auch der Empirismus sowie der Sensualismus stehen in [...], Taschenbuch, 12.02.2006.
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9783832493387 - Johanna Macher: Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds ´Das Parfum´ vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der
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Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Die Amoralität eines Ästheten ist ein Thema, das vielfach literarisch umgesetzt worden ist. Was es aber im Falle von Patrick Süskinds Parfum ungewöhnlich macht, ist das Gebiet, auf dem das ästhetische Prinzip zur Entfaltung kommt. So ephemer wie die Spuren, die der geniale Frauenmörder Grenouille laut Erzähler in ... Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Die Amoralität eines Ästheten ist ein Thema, das vielfach literarisch umgesetzt worden ist. Was es aber im Falle von Patrick Süskinds Parfum ungewöhnlich macht, ist das Gebiet, auf dem das ästhetische Prinzip zur Entfaltung kommt. So ephemer wie die Spuren, die der geniale Frauenmörder Grenouille laut Erzähler in der Geschichte hinterlässt, ist auch das Feld seiner schöpferischen Tätigkeit, das flüchtige Reich der Gerüche. Mit dem Schöpferischen und dem Amoralismus sind hier bereits zwei Anknüpfungspunkte der vorliegenden Untersuchung benannt, die gleichzeitig in Richtung des Genie-Gedankens und desjenigen Denkers weisen, der sie aufs nachhaltigste zu einander in Beziehung setzte: Friedrich Nietzsche, für den allein der Gaumen über den ästhetischen Wert entschied und der das Geschmacksurteil vom Ballast der Historie sowie der kanonischen Tradition befreit wissen wollte. In Süskinds Roman wird der Gaumen durch die Nase substituiert, der Effekt bleibt jedoch derselbe, ein Genie, das die Welt instinktiv und zugleich ästhetisierend wahrnimmt, ohne auf die durch einen Wertehorizont gegebenen Koordinaten zu rekurrieren. Damit ist der Raum für eine Auseinandersetzung mit der Künstler-Thematik, die zweifelsohne das Herzstück des Romans bildet, geöffnet und Das Parfum zeigt sich als eine intertextuelle Reise durch die Literatur- und Philosophiegeschichte der Moderne am Leitfaden der Genie-Ideologie. Süskinds parodistische Kritik am Genie-Begriff ergibt sich dabei aus der Darstellung von dessen fortschreitendem Verfall. Der Roman zeichnet die Entwicklung des Genie-Gedankens von seinen Anfängen als schöpferische Potenz, die jedoch bereits das Stigma der Abnormität in sich trägt, über Monomanie bis hin zur artifiziellen Scharlatanerie nach. Unter einem historischen Blickwinkel betrachtet ist das achtzehnte Jahrhundert, die Zeit, in die Grenouille hineingeboren wird, ein Jahrhundert des Wandels, eines Wandels, der den Nährboden für das Aufkommen des Genie-Gedankens bildet. Während die Säkularisierung einerseits die Entzauberung der Welt mit sich bringt, führt sie andererseits zur Aufwertung des Menschen, der fortan die dem Göttlichen vorbehaltenen Prädikate auf sich selbst überträgt. War er traditionellerweise nur Geschöpf, die Schöpferwürde hingegen allein Gott vorbehalten, bezeugt das (Selbst-)Verständnis des Genies als Schöpfer die neue Autonomie des Individuums. Auch der Empirismus sowie der Sensualismus stehen in [], 13.02.2006, PDF.
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Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Die Amoralität eines Ästheten ist ein Thema, das vielfach literarisch umgesetzt worden ist. Was es aber im Falle von Patrick Süskinds Parfum ungewöhnlich macht, ist das Gebiet, auf dem das ästhetische Prinzip zur Entfaltung kommt. So ephemer wie die Spuren, die der geniale Frauenmörder Grenouille laut Erzähler in ... Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Die Amoralität eines Ästheten ist ein Thema, das vielfach literarisch umgesetzt worden ist. Was es aber im Falle von Patrick Süskinds Parfum ungewöhnlich macht, ist das Gebiet, auf dem das ästhetische Prinzip zur Entfaltung kommt. So ephemer wie die Spuren, die der geniale Frauenmörder Grenouille laut Erzähler in der Geschichte hinterlässt, ist auch das Feld seiner schöpferischen Tätigkeit, das flüchtige Reich der Gerüche. Mit dem Schöpferischen und dem Amoralismus sind hier bereits zwei Anknüpfungspunkte der vorliegenden Untersuchung benannt, die gleichzeitig in Richtung des Genie-Gedankens und desjenigen Denkers weisen, der sie aufs nachhaltigste zu einander in Beziehung setzte: Friedrich Nietzsche, für den allein der Gaumen über den ästhetischen Wert entschied und der das Geschmacksurteil vom Ballast der Historie sowie der kanonischen Tradition befreit wissen wollte. In Süskinds Roman wird der Gaumen durch die Nase substituiert, der Effekt bleibt jedoch derselbe, ein Genie, das die Welt instinktiv und zugleich ästhetisierend wahrnimmt, ohne auf die durch einen Wertehorizont gegebenen Koordinaten zu rekurrieren. Damit ist der Raum für eine Auseinandersetzung mit der Künstler-Thematik, die zweifelsohne das Herzstück des Romans bildet, geöffnet und Das Parfum zeigt sich als eine intertextuelle Reise durch die Literatur- und Philosophiegeschichte der Moderne am Leitfaden der Genie-Ideologie. Süskinds parodistische Kritik am Genie-Begriff ergibt sich dabei aus der Darstellung von dessen fortschreitendem Verfall. Der Roman zeichnet die Entwicklung des Genie-Gedankens von seinen Anfängen als schöpferische Potenz, die jedoch bereits das Stigma der Abnormität in sich trägt, über Monomanie bis hin zur artifiziellen Scharlatanerie nach. Unter einem historischen Blickwinkel betrachtet ist das achtzehnte Jahrhundert, die Zeit, in die Grenouille hineingeboren wird, ein Jahrhundert des Wandels, eines Wandels, der den Nährboden für das Aufkommen des Genie-Gedankens bildet. Während die Säkularisierung einerseits die Entzauberung der Welt mit sich bringt, führt sie andererseits zur Aufwertung des Menschen, der fortan die dem Göttlichen vorbehaltenen Prädikate auf sich selbst überträgt. War er traditionellerweise nur Geschöpf, die Schöpferwürde hingegen allein Gott vorbehalten, bezeugt das (Selbst-)Verständnis des Genies als Schöpfer die neue Autonomie des Individuums. Auch der Empirismus sowie der Sensualismus stehen in [], PDF, 13.02.2006.
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Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds Roman ´Das Parfum´ vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Die Amoralität eines Ästheten ist ein Thema, das vielfach literarisch umgesetzt worden ist. Was es aber im Falle von Patrick Süskinds Parfum ungewöhnlich macht, ist das Gebiet, auf dem das ästhetische Prinzip zur Entfaltung kommt. So ephemer wie die Spuren, die der geniale Frauenmörder Grenouille laut Erzähler in der Geschichte hinterlässt, ist auch das Feld seiner schöpferischen Tätigkeit, ´´das flüchtige Reich der Gerüche´´. Mit dem Schöpferischen und dem Amoralismus sind hier bereits zwei Anknüpfungspunkte der vorliegenden Untersuchung benannt, die gleichzeitig in Richtung des Genie-Gedankens und desjenigen Denkers weisen, der sie aufs nachhaltigste zu einander in Beziehung setzte: Friedrich Nietzsche, für den allein der ´´Gaumen´´ über den ästhetischen Wert entschied und der das Geschmacksurteil vom Ballast der Historie sowie der kanonischen Tradition befreit wissen wollte. In Süskinds Roman wird der Gaumen durch die Nase substituiert, der Effekt bleibt jedoch derselbe, ein Genie, das die Welt instinktiv und zugleich ästhetisierend wahrnimmt, ohne auf die durch einen Wertehorizont gegebenen Koordinaten zu rekurrieren. Damit ist der Raum für eine Auseinandersetzung mit der Künstler-Thematik, die zweifelsohne das ´´Herzstück´´ des Romans bildet, geöffnet und Das Parfum zeigt sich als eine intertextuelle Reise durch die Literatur- und Philosophiegeschichte der Moderne am Leitfaden der Genie-Ideologie. Süskinds parodistische Kritik am Genie-Begriff ergibt sich dabei aus der Darstellung von dessen fortschreitendem Verfall. Der Roman zeichnet die Entwicklung des Genie-Gedankens von seinen Anfängen als schöpferische Potenz, die jedoch bereits das Stigma der Abnormität in sich trägt, über Monomanie bis hin zur artifiziellen Scharlatanerie nach. Unter einem historischen Blickwinkel betrachtet ist das achtzehnte Jahrhundert, die Zeit, in die Grenouille hineingeboren wird, ein Jahrhundert des Wandels, eines Wandels, der den Nährboden für das Aufkommen des Genie-Gedankens bildet. Während die Säkularisierung einerseits die Entzauberung der Welt mit sich bringt, führt sie andererseits zur Aufwertung des Menschen, der fortan die dem Göttlichen vorbehaltenen Prädikate auf sich selbst überträgt. War er traditionellerweise nur Geschöpf, die Schöpferwürde hingegen allein Gott vorbehalten, bezeugt das (Selbst-)Verständnis des Genies als Schöpfer die neue Autonomie des Individuums. Auch der Empirismus sowie der Sensualismus stehen in [...], 12.02.2006.
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Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds Roman 'Das Parfum' vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der, Inhaltsangabe:Zusammenfassung:Die Amoralität eines Ästheten ist ein Thema, das vielfach literarisch umgesetzt worden ist. Was es aber im Falle von Patrick Süskinds Parfum ungewöhnlich macht, ist das Gebiet, auf dem das ästhetische Prinzip zur Entfaltung kommt. So ephemer wie die Spuren, die der geniale Frauenmörder Grenouille laut Erzähler in der Geschichte hinterlässt, ist auch das Feld seiner schöpferischen Tätigkeit, „das flüchtige Reich der Gerüche“.Mit dem Schöpferischen und dem Amoralismus sind hier bereits zwei Anknüpfungspunkte der vorliegenden Untersuchung benannt, die gleichzeitig in Richtung des Genie-Gedankens und desjenigen Denkers weisen, der sie aufs nachhaltigste zu einander in Beziehung setzte: Friedrich Nietzsche, für den allein der „Gaumen“ über den ästhetischen Wert entschied und der das Geschmacksurteil vom Ballast der Historie sowie der kanonischen Tradition befreit wissen wollte. In Süskinds Roman wird der Gaumen durch die Nase substituiert, der Effekt bleibt jedoch derselbe, ein Genie, das die Welt instinktiv und zugleich ästhetisierend wahrnimmt, ohne auf die durch einen Wertehorizont gegebenen Koordinaten zu rekurrieren.Damit ist der Raum für eine Auseinandersetzung mit der Künstler-Thematik, die zweifelsohne das ‚Herzstück´ des Romans bildet, geöffnet und Das Parfum zeigt sich als eine intertextuelle Reise durch die Literatur- und Philosophiegeschichte der Moderne am Leitfaden der Genie-Ideologie. Süskinds parodistische Kritik am Genie-Begriff ergibt sich dabei aus der Darstellung von dessen fortschreitendem Verfall.Der Roman zeichnet die Entwicklung des Genie-Gedankens von seinen Anfängen als schöpferische Potenz, die jedoch bereits das Stigma der Abnormität in sich trägt, über Monomanie bis hin zur artifiziellen Scharlatanerie nach. Unter einem historischen Blickwinkel betrachtet ist das achtzehnte Jahrhundert, die Zeit, in die Grenouille hineingeboren wird, ein Jahrhundert des Wandels, eines Wandels, der den Nährboden für das Aufkommen des Genie-Gedankens bildet. Während die Säkularisierung einerseits die Entzauberung der Welt mit sich bringt, führt sie andererseits zur Aufwertung des Menschen, der fortan die dem Göttlichen vorbehaltenen Prädikate auf sich selbst überträgt. War er traditionellerweise nur Geschöpf, die Schöpferwürde hingegen allein Gott vorbehalten, bezeugt das (Selbst-)Verständnis des Genies als Schöpfer die neue Autonomie des Individuums.Auch der Empirismus sowie der Sensualismus stehen in einer engen Beziehung zum Genie-Gedanken. Sie tragen zu dessen Ausformung bei, indem sie der aus subjektiver sinnlicher Erfahrung gewonnenen Erkenntnis einen Vorrang vor spekulativer Vernunft und klassischer Metaphysik einräumen. Was aus beiden Autoritätsverlagerungen, der Säkularisierung auf der einen sowie der Hinwendung zur Sinneswahrnehmung auf der anderen Seite deutlich hervorgeht, ist das Gestalt annehmende Prinzip der Subjektivität als des Hauptmerkmals der Moderne.Zwischen Prometheus, der Symbolfigur ungebrochener schöpferischer Kraft und dem steril-artifiziellen Ästhetizismus der Décadence erfährt der Genie-Begriff mehrere Umgestaltungen. Diesen Umgestaltungsprozess, der stets auch den geschichtlichen und ideologischen Wandel der jeweiligen Zeit transportiert bzw. in einer Wechselwirkung mit diesem steht, stellt der Roman exemplarisch an der Figur des „Geruchsgenies“ Grenouille dar. Wie die Geschichte des Abendlandes als eine Bewegung auf die Autonomie des Subjekts zu gelesen werden kann, so ist auch die Lebensgeschichte Grenouilles ein Streben nach Subjektivität. Die Nase, ein im Zuge des Zivilisationsprozesses immer mehr in den Hintergrund rückendes, da zu sehr ins Tierische und Instinkthafte verweisendes Organ, spielt bei diesem Streben die zentrale Rolle. Darüber hinaus ist sie aufs engste mit der Ästhetik des Grotesken verknüpft. Neben Mund, Bauch und Phallus konstituiert sie den sich stets transformierenden, über sich selbst hinauswachsenden grotesken Körper. Innerhalb der Romanhandlung stellt sie das V.
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9783832493387 - Johanna Macher: Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds Das Parfum vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der Moderne
Johanna Macher

Vom kollektiven Volkskörper zur Individualität - Patrick Süskinds Das Parfum vor dem Hintergrund der grotesken Tradition und des Diskurses der Moderne

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ISBN: 9783832493387 bzw. 3832493387, in Deutsch, diplom.de, neu, E-Book, elektronischer Download.

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Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Die Amoralität eines Ästheten ist ein Thema, das vielfach literarisch umgesetzt worden ist. Was es aber im Falle von Patrick Süskinds Parfum ungewöhnlich macht, ist das Gebiet, auf dem das ästhetische Prinzip zur Entfaltung kommt. So ephemer wie die Spuren, die der geniale Frauenmörder Grenouille laut Erzähler in der Geschichte hinterlässt, ist auch das Feld seiner schöpferischen Tätigkeit, das flüchtige Reich der Gerüche. Mit dem Schöpferischen und dem Amoralismus sind hier bereits zwei Anknüpfungspunkte der vorliegenden Untersuchung benannt, die gleichzeitig in Richtung des Genie-Gedankens und desjenigen Denkers weisen, der sie aufs nachhaltigste zu einander in Beziehung setzte: Friedrich Nietzsche, für den allein der Gaumen über den ästhetischen Wert entschied und der das Geschmacksurteil vom Ballast der Historie sowie der kanonischen Tradition befreit wissen wollte. In Süskinds Roman wird der Gaumen durch die Nase substituiert, der Effekt bleibt jedoch derselbe, ein Genie, das die Welt instinktiv und zugleich ästhetisierend wahrnimmt, ohne auf die durch einen Wertehorizont gegebenen Koordinaten zu rekurrieren. Damit ist der Raum für eine Auseinandersetzung mit der Künstler-Thematik, die zweifelsohne das Herzstück des Romans bildet, geöffnet und Das Parfum zeigt sich als eine intertextuelle Reise durch die Literatur- und Philosophiegeschichte der Moderne am Leitfaden der Genie-Ideologie. Süskinds parodistische Kritik am Genie-Begriff ergibt sich dabei aus der Darstellung von dessen fortschreitendem Verfall. Der Roman zeichnet die Entwicklung des Genie-Gedankens von seinen Anfängen als schöpferische Potenz, die jedoch bereits das Stigma der Abnormität in sich trägt, über Monomanie bis hin zur artifiziellen Scharlatanerie nach. Unter einem historischen Blickwinkel betrachtet ist das achtzehnte Jahrhundert, die Zeit, in die Grenouille hineingeboren wird, ein Jahrhundert des Wandels, eines Wandels, der den Nährboden für das Aufkommen des Genie-Gedankens bildet. Während die Säkularisierung einerseits die Entzauberung der Welt mit sich bringt, führt sie andererseits zur Aufwertung des Menschen, der fortan die dem Göttlichen vorbehaltenen Prädikate auf sich selbst überträgt. War er traditionellerweise nur Geschöpf, die Schöpferwürde hingegen allein Gott vorbehalten, bezeugt das (Selbst-)Verständnis des Genies als Schöpfer die neue Autonomie des Individuums. Auch der Empirismus sowie der Sensualismus stehen in einer engen Beziehung zum Genie-Gedanken. Sie tragen zu dessen Ausformung bei, indem sie der aus subjektiver sinnlicher Erfahrung gewonnenen Erkenntnis einen Vorrang vor spekulativer Vernunft und klassischer Metaphysik einräumen. Was aus beiden Autoritätsverlagerungen, der Säkularisierung auf der einen sowie der Hinwendung zur Sinneswahrnehmung auf der anderen Seite deutlich hervorgeht, ist das Gestalt annehmende Prinzip der Subjektivität als des Hauptmerkmals der Moderne. Zwischen Prometheus, der Symbolfigur ungebrochener schöpferischer Kraft und dem steril-artifiziellen Ästhetizismus der Décadence erfährt der Genie-Begriff mehrere Umgestaltungen. Diesen Umgestaltungsprozess, der stets auch den geschichtlichen und ideologischen Wandel der jeweiligen Zeit transportiert bzw. in einer Wechselwirkung mit diesem steht, stellt der Roman exemplarisch an der Figur des Geruchsgenies Grenouille dar. Wie die Geschichte des Abendlandes als eine Bewegung auf die Autonomie des Subjekts zu gelesen werden kann, so ist auch die Lebensgeschichte Grenouilles ein Streben nach Subjektivität. Die Nase, ein im Zuge des Zivilisationsprozesses immer mehr in den Hintergrund rückendes, da zu sehr ins Tierische und Instinkthafte verweisendes Organ, spielt bei diesem Streben die zentrale Rolle. Darüber hinaus ist sie aufs engste mit der Ästhetik des Grotesken verknüpft. Neben Mund, Bauch und Phallus konstituiert sie den sich stets transformierenden, über sich selbst hinauswachsenden grotesken Körper. Innerhalb der Romanhandlung stellt sie das Verbindungsglied zwischen der Tradition des Grotesken und dem Gedankengut der Moderne dar. Sie bildet den Mittelpunkt, an welchem sich die verschiedenen, von Süskind zusammengefügten Traditionslinien überschneiden, über die unterschiedliche Diskurse der Moderne abgerufen werden, wobei die Leitideen dieser Epoche durch die grotesken Elemente eine Verzerrung und Verformung erfahren. An der Figur des Anti-Helden Grenouille wird der Übergang von der vormodernen Zeit in.
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