Die Hunde und die Wölfe - 8 Angebote vergleichen

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9783813502831 - Irène Némirovsky: Die Hunde und die Wölfe
Irène Némirovsky

Die Hunde und die Wölfe

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„Sie ist die spektakulärste literarische Entdeckung der vergangenen Jahre“ (FAZ).Als sich Ada und Harry das erste Mal begegnen, fürchtet sich der behütete Sohn einer reichen jüdischen Familie in der Ukraine vor der armen Kusine. Doch Ada weiß vom ersten Augenblick an, dass sie ihn nie vergessen wird. Jahre vergehen. Die junge Ada ist Malerin geworden und mit ihrer Tante Rhaissa, der schönen Kusine Lilla und dem umtriebigen Vetter Ben in Paris gelandet. Mühsam sucht jeder seinen Platz in der Fremde. Eines Tages erfährt Ada, dass auch Harry in der französischen Metropole lebt und in das Großbürgertum eingeheiratet hat. Sie erkennt, dass er nicht glücklich ist, dass aber in seinem Leben noch immer kein Platz für sie ist. Erst als Harry in einer Buchhandlung zwei Gemälde von Ada entdeckt, sind die Erinnerungen wieder da. Ein heißes Begehren für diese wilde, innerlich bedingungslose Frau flammt auf. Beide spüren, dass sie füreinander bestimmt sind. Harry wird Adas Geliebter und will sich von seiner Frau trennen. Doch Bens waghalsige Geschäfte bringen ihn in höchste Gefahr. Und Ada muss eine furchtbare Entscheidung treffen ...256 Seiten. Fester Einband. Knaus. Mängelexemplar.
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9783813502831 - Irène Némirovsky: Die Hunde und die Wölfe
Irène Némirovsky

Die Hunde und die Wölfe (2007)

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Als sich Ada und Harry das erste Mal begegnen, fürchtet sich der behütete Sohn einer reichen jüdischen Familie in der Ukraine vor der armen Kusine. Doch Ada weiß vom ersten Augenblick an, dass sie ihn nie vergessen wird. Jahre vergehen. Die junge Ada ist Malerin geworden und mit ihrer Tante Rhaissa, der schönen Kusine Lilla und dem umtriebigen Vetter Ben in Paris gelandet. Mühsam sucht jeder seinen Platz in der Fremde. Eines Tages erfährt Ada, dass auch Harry in der französischen Metropole lebt und in das Großbürgertum eingeheiratet hat. Sie erkennt, dass er nicht glücklich ist, dass aber in seinem Leben noch immer kein Platz für sie ist. Erst als Harry in einer Buchhandlung zwei Gemälde von Ada entdeckt, sind die Erinnerungen wieder da. Ein heißes Begehren für diese wilde, innerlich bedingungslose Frau flammt auf. Beide spüren, dass sie füreinander bestimmt sind. Harry wird Adas Geliebter und will sich von seiner Frau trennen. Doch Bens waghalsige Geschäfte bringen ihn in höchste Gefahr. Und Ada muss eine furchtbare Entscheidung treffen. 'Irène Némirovsky hatte ihre enorme Erzählbegabung schon lange vor dieser 'Suite française' unter Beweis gestellt. (...) Eine Aufforderung an alle Liebhaber großer Erzählliteratur, in ihren Regalen reichlich Platz für die viel zu schnell vergessene Autorin freizuräumen.' Frankfurter Allgemeine Zeitung, gebundene Ausgabe, 20.08.2007.
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9783813502831 - Knaus: Die Hunde und die Wölfe
Knaus

Die Hunde und die Wölfe

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Als sich Ada und Harry das erste Mal begegnen, fürchtet sich der behütete Sohn einer reichen jüdischen Familie in der Ukraine vor der armen Kusine. Doch Ada weiß vom ersten Augenblick an, dass sie ihn nie vergessen wird. Jahre vergehen. Die junge Ada ist Malerin geworden und mit ihrer Tante Rhaissa, der schönen Kusine Lilla und dem umtriebigen Vetter Ben in Paris gelandet. Mühsam sucht jeder seinen Platz in der Fremde. Eines Tages erfährt Ada, dass auch Harry in der französischen Metropole lebt und in das Großbürgertum eingeheiratet hat. Sie erkennt, dass er nicht glücklich ist, dass aber in seinem Leben noch immer kein Platz für sie ist. Erst als Harry in einer Buchhandlung zwei Gemälde von Ada entdeckt, sind die Erinnerungen wieder da. Ein heißes Begehren für diese wilde, innerlich bedingungslose Frau flammt auf. Beide spüren, dass sie füreinander bestimmt sind. Harry wird Adas Geliebter und will sich von seiner Frau trennen. Doch Bens waghalsige Geschäfte bringen ihn in höchste Gefahr. Und Ada muss eine furchtbare Entscheidung treffen.´´Irène Némirovsky hatte ihre enorme Erzählbegabung schon lange vor dieser ´Suite française´ unter Beweis gestellt. (...) Eine Aufforderung an alle Liebhaber großer Erzählliteratur, in ihren Regalen reichlich Platz für die viel zu schnell vergessene Autorin freizuräumen.´´Frankfurter Allgemeine Zeitung.
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9783813502831 - Némirovsky, Irène und Moldenhauer, Eva: Die Hunde die Wölfe
Némirovsky, Irène und Moldenhauer, Eva

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Die Wiederentdeckung einer großen Autorin - Irène Némirovskys wohl schönstes Buch nach »Suite française«.Mit ihrem Roman »Suite française« begann die sensationelle Wiederentdeckung von Irène Némirovsky. Weltweit werden die Romane des Stars der Pariser Literaturszene in den 30er Jahren nun der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Der Knaus Verlag verlegt bereits ihr drittes Buch.Als sich Ada und Harry das erste Mal begegnen, fürchtet sich der behütete Sohn einer reichen jüdischen Familie in der Ukraine vor der armen Kusine. Doch Ada weiß vom ersten Augenblick an, dass sie ihn nie vergessen wird. Jahre vergehen. Die junge Ada ist Malerin geworden und mit ihrer Tante Rhaissa, der schönen Kusine Lilla und dem umtriebigen Vetter Ben in Paris gelandet. Mühsam sucht jeder seinen Platz in der Fremde. Eines Tages erfährt Ada, dass auch Harry in der französischen Metropole lebt und in das Großbürgertum eingeheiratet hat. Sie erkennt, dass er nicht glücklich ist, dass aber in seinem Leben noch immer kein Platz für sie ist. Erst als Harry in einer Buchhandlung zwei Gemälde von Ada entdeckt, sind die Erinnerungen wieder da. Ein heißes Begehren für diese wilde, innerlich bedingungslose Frau flammt auf. Beide spüren, dass sie füreinander bestimmt sind. Harry wird Adas Geliebter und will sich von seiner Frau trennen. Doch Bens waghalsige Geschäfte bringen ihn in höchste Gefahr. Und Ada muss eine furchtbare Entscheidung treffen. von Némirovsky, Irène und Moldenhauer, Eva, Neu.
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9783813502831 - Die Hunde und die Wölfe

Die Hunde und die Wölfe

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Die Wiederentdeckung einer großen Autorin - Irène Némirovskys wohl schönstes Buch nach »Suite française«.Mit ihrem Roman »Suite française« begann die sensationelle Wiederentdeckung von Irène Némirovsky. Weltweit werden die Romane des Stars der Pariser Literaturszene in den 30er Jahren nun der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Der Knaus Verlag verlegt bereits ihr drittes Buch.Als sich Ada und Harry das erste Mal begegnen, fürchtet sich der behütete Sohn einer reichen jüdischen Famili, Die Wiederentdeckung einer großen Autorin - Irène Némirovskys wohl schönstes Buch nach »Suite française«.Mit ihrem Roman »Suite française« begann die sensationelle Wiederentdeckung von Irène Némirovsky. Weltweit werden die Romane des Stars der Pariser Literaturszene in den 30er Jahren nun der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Der Knaus Verlag verlegt bereits ihr drittes Buch.Als sich Ada und Harry das erste Mal begegnen, fürchtet sich der behütete Sohn einer reichen jüdischen Familie in der Ukraine vor der armen Kusine. Doch Ada weiß vom ersten Augenblick an, dass sie ihn nie vergessen wird. Jahre vergehen. Die junge Ada ist Malerin geworden und mit ihrer Tante Rhaissa, der schönen Kusine Lilla und dem umtriebigen Vetter Ben in Paris gelandet. Mühsam sucht jeder seinen Platz in der Fremde. Eines Tages erfährt Ada, dass auch Harry in der französischen Metropole lebt und in das Großbürgertum eingeheiratet hat. Sie erkennt, dass er nicht glücklich ist, dass aber in seinem Leben noch immer kein Platz für sie ist. Erst als Harry in einer Buchhandlung zwei Gemälde von Ada entdeckt, sind die Erinnerungen wieder da. Ein heißes Begehren für diese wilde, innerlich bedingungslose Frau flammt auf. Beide spüren, dass sie füreinander bestimmt sind. Harry wird Adas Geliebter und will sich von seiner Frau trennen. Doch Bens waghalsige Geschäfte bringen ihn in höchste Gefahr. Und Ada muss eine furchtbare Entscheidung treffen.
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9783813502831 - Némirovsky, Irène: Die Hunde und die Wölfe
Némirovsky, Irène

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Mit ihrem Roman "Suite française" begann die sensationelle Wiederentdeckung von Irène Némirovsky. Weltweit werden die Romane des Stars der Pariser Literaturszene in den 30er Jahren nun der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Der Knaus Verlag verlegt bereits ihr drittes Buch. Die Wiederentdeckung einer großen Autorin - Irène Némirovskys wohl schönstes Buch nach "Suite française".Mit ihrem Roman "Suite française" begann die sensationelle Wiederentdeckung von Irène Némirovsky. Weltweit werden die Romane des Stars der Pariser Literaturszene in den 30er Jahren nun der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Der Knaus Verlag verlegt bereits ihr drittes Buch.Als sich Ada und Harry das erste Mal begegnen, fürchtet sich der behütete Sohn einer reichen jüdischen Familie in der Ukraine vor der armen Kusine. Doch Ada weiß vom ersten Augenblick an, dass sie ihn nie vergessen wird. Jahre vergehen. Die junge Ada ist Malerin geworden und mit ihrer Tante Rhaissa, der schönen Kusine Lilla und dem umtriebigen Vetter Ben in Paris gelandet. Mühsam sucht jeder seinen Platz in der Fremde. Eines Tages erfährt Ada, dass auch Harry in der französischen Metropole lebt und in das Großbürgertum eingeheiratet hat. Sie erkennt, dass er nicht glücklich ist, dass aber in seinem Leben noch immer kein Platz für sie ist. Erst als Harry in einer Buchhandlung zwei Gemälde von Ada entdeckt, sind die Erinnerungen wieder da. Ein heißes Begehren für diese wilde, innerlich bedingungslose Frau flammt auf. Beide spüren, dass sie füreinander bestimmt sind. Harry wird Adas Geliebter und will sich von seiner Frau trennen. Doch Bens waghalsige Geschäfte bringen ihn in höchste Gefahr. Und Ada muss eine furchtbare Entscheidung treffen."Irène Némirovsky ist eine Stilistin, die ihre Feder an den besten Vorbildern der 'grande nation littéraire' geschärft hat." Tages-Anzeiger"Irène Némirovsky hat einen nüchternen, sezierenden Blick - ohne Mitleid und ohne Moral." Spiegel special"Irène Némirovsky hat der Literatur großartige Werke hinterlassen." Literarische Welt.
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9783813502831 - Némirovsky, Irène: Die Hunde und die Wölfe / / / Deutsch / 2007 / Knaus / EAN 9783813502831
Némirovsky, Irène

Die Hunde und die Wölfe / / / Deutsch / 2007 / Knaus / EAN 9783813502831 (2007)

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Brigitte sagt: "(...) eine der wohl großartigsten Wiederentdeckungen der vergangenen Jahre (...)."Neue Zürcher Zeitung sagt: "(...) fesselnde Literatur dank des ergreifend beschriebenen harten Alltags der Juden im Osten wie im Westen."Frankfurter Rundschau sagt: "Irène Némirovsky macht uns empfindlicher und klüger. Sie macht das mit allen Mitteln."Österreich sagt: "Némirovsky gelingt es, dem Leser das Leid des einfachen Lebens und die Gedanken der Protagonistin näher zu bringen."Kurier, Wien sagt: "(...) höchster Lesegenuss."SWR2 sagt: "(...) dieser Roman zeugt einaml mehr von Irène Némirovskys großem Erzähltalent."AUTOR: Irène NémirovskyIrène Némirovsky wurde 1903 als Tochter eines reichen russischen Bankiers in Kiew geboren und kam während der Oktoberrevolution nach Paris. Dort studierte sie französische Literatur an der Sorbonne. Irène heiratete den weißrussischen Bankier Michel Epstein, bekam zwei Töchter und veröffentlichte ihren Roman "David Golder", der sie schlagartig zum Star der Pariser Literaturszene machte. Viele weitere Veröffentlichungen folgten. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach und die Deutschen auf Paris zumarschierten, floh sie mit ihrem Mann und den Töchtern in die Provinz. Während der deutschen Besetzung erhielt sie als Jüdin Veröffentlichungsverbot. In dieser Zeit arbeitete sie an einem großen Roman über die Okkupation. Am 13. Juli 1942 wurde Irène Némirovsky verhaftet und starb wenige Wochen später in Auschwitz. 2005 entzifferte Némirovskys Tochter Denise Epstein das Manuskript, das als "Suite française" veröffentlicht und zur literarischen Sensation wurde.UEBERSETZUNG: Eva MoldenhauerEva Moldenhauer, 1934 in Frankfurt/Main geboren, ist seit 1964 als Übersetzerin tätig. Sie übersetzte u.A. Claude Simon, Jorge Semprun, Agota Kristof, Jean Paul Sartre und Lévi-Strauss. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.A. 1982 mit dem "Helmut-M.-Braem-Preis" und 1991 mit dem "Celan-Preis". 2005 wurde sie für ihre Neu-Übersetzung von Claude Simons "Das Gras" für den "Preis der Leipziger Buchmesse" nominiert.Die Wiederentdeckung einer großen Autorin ? Irène Némirovskys wohl schönstes Buch nach »Suite française«.Mit ihrem Roman »Suite française« begann die sensationelle Wiederentdeckung von Irène Némirovsky. Weltweit werden die Romane des Stars der Pariser Literaturszene in den 30er Jahren nun der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Der Knaus Verlag verlegt bereits ihr drittes Buch.Als sich Ada und Harry das erste Mal begegnen, fürchtet sich der behütete Sohn einer reichen jüdischen Familie in der Ukraine vor der armen Kusine. Doch Ada weiß vom ersten Augenblick an, dass sie ihn nie vergessen wird. Jahre vergehen. Die junge Ada ist Malerin geworden und mit ihrer Tante Rhaissa, der schönen Kusine Lilla und dem umtriebigen Vetter Ben in Paris gelandet. Mühsam sucht jeder seinen Platz in der Fremde. Eines Tages erfährt Ada, dass auch Harry in der französischen Metropole lebt und in das Großbürgertum eingeheiratet hat. Sie erkennt, dass er nicht glücklich ist, dass aber in seinem Leben noch immer kein Platz für sie ist. Erst als Harry in einer Buchhandlung zwei Gemälde von Ada entdeckt, sind die Erinnerungen wieder da. Ein heißes Begehren für diese wilde, innerlich bedingungslose Frau flammt auf. Beide spüren, dass sie füreinander bestimmt sind. Harry wird Adas Geliebter und will sich von seiner Frau trennen. Doch Bens waghalsige Geschäfte bringen ihn in höchste Gefahr. Und Ada muss eine furchtbare Entscheidung treffen.1Die ukrainische Stadt, Heimat der Familie Sinner, bestand in den Augen der dort wohnenden Juden aus drei unterschiedlichen Gebieten, wie man auf den alten Gemälden sehen kann: unten die Verdammten, zwischen der Finsternis und den Flammen der Hölle; in der Mitte des Bildes die Sterblichen, von einem ruhigen, blassen Licht erhellt; und oben der Wohnsitz der Erwählten. In der Unterstadt, am Fluß, lebte das Gesindel, die Juden, mit denen man nicht verkehrte, die kleinen Handwerker, die Mieter schäbiger kleiner Läden, die Landstreicher, eine Horde von Kindern, die sich im Schlamm wälzten, nur jiddisch sprachen, zerlumpte Hemden sowie riesige Mützen auf langen schwarzen Locken und schmächtigen Hälsen trugen. Sehr weit von ihnen entfernt, hoch oben auf den mit Linden bestandenen Hügeln, fand man zwischen den Häusern der hohen russischen Beamten und denen der polnischen Gutsherren einige schöne Herrenhäuser, die reichen Israeliten gehörten. Sie hatten dieses Viertel wegen der reinen Luft gewählt, die man dort atmete, vor allem aber weil in Rußland zu Anfang des Jahrhunderts, unter der Herrschaft von Nikolaus II., die Juden nur in bestimmten Stadtteilen, in bestimmten Distrikten, in bestimmten Straßen und manchmal sogar nur auf einer Seite einer Straße geduldet wurden, während ihnen die andere Seite untersagt war. Dennoch existierten die Verbote nur für die Armen: Noch nie hatte man gehört, daß nicht Schmiergeld auch die strengsten Verbote bezwungen hätte. Die Juden setzten ihre Ehre darein, ihnen zu trotzen, nicht aus eitlem Widerspruchsgeist oder aus Stolz, sondern um den anderen Juden zu zeigen, daß man etwas Besseres war als sie, daß man mehr Geld verdient, seine Rüben oder seinen Käse günstiger verkauft hatte. Es war eine bequeme Art und Weise, die Größe seines Vermögens publik zu machen. Einer war im Ghetto geboren worden. Mit zwanzig Jahren hatte er ein wenig Geld; im gesellschaftlichen Leben stieg er eine Sprosse höher: Er zog um und ließ sich weitab vom Fluß nieder, in der Nähe des Markts, an der Grenze der Unterstadt; bei seiner Heirat würde er bereits auf der (verbotenen) Seite mit den geraden Hausnummern wohnen; später würde er noch höher steigen und sich in dem Viertel ansiedeln, wo dem Gesetz nach kein Jude das Recht hatte, geboren zu werden, zu leben, zu sterben. Er wurde geachtet; für die Seinen war er sowohl ein Gegenstand des Neids als auch ein Bild der Hoffnung: Es war also möglich, solche Höhen zu erklimmen. Der Hunger bedeutete nichts; die Kälte, der Schmutz bedeuteten nichts angesichts solcher Beispiele; und aus der Unterstadt sahen so manche Blicke hinauf zu den kühlen Hügeln der Reichen. Zwischen diesen extremen Gebieten lag eine gemäßigte Zone, eine fade Region, die weder großen Reichtum noch Elend hervorbrachte und in der ohne allzu viele Zusammenstöße die russischen, polnischen und jüdischen Bürger zusammenlebten. Freilich war die mittlere Stadt selbst in kleine Clans unterteilt, die einander beneideten und verachteten. Den höchsten Rang nahmen die Ärzte, die Advokaten, die Gutsverwalter ein, und das gemeine Volk bestand aus Krämern, Schneidern, Apothekern usw. Eine Gesellschaftsklasse indes fungierte als Bindeglied zwischen den verschiedenen Vierteln und verdiente ihr Brot mühsam damit, daß sie von einem Haus zum andern, von der Unterstadt in die Oberstadt lief. Adas Vater, Israel Sinner, gehörte zu jener Zunft der «Makler», der Zwischenhändler. Ihr Beruf war es, auf fremde Rechnung zu kaufen und zu verkaufen, Rüben, Zucker, Weizen, Landwirtschaftsmaschinen, alles, womit die Ukraine Handel trieb; doch konnten sie ihrer Warenliste noch Seide und Tee hinzufügen, Rahat Lokum und Kohle, Wolga-Kaviar und Früchte aus Asien, je nach den Bedürfnissen der Kundschaft. Sie bettelten, sie flehten, sie machten die Waren des Konkurrenten schlecht; sie jammerten; sie schworen Meineide und boten alle Mittel ihrer Phantasie und ihrer subtilen Dialektik auf, um den Auftrag zu erhalten. Man erkannte sie an ihrer schnellen Redeweise, ihrer Gestikulation, an ihrer Eile zu einer Zeit und in einem Land, wo niemand sich beeilte, an ihrer Unterwürfigkeit, ihrer Beharrlichkeit, an noch vielen anderen Eigenheiten ihres Standes. Ada, noch fast ein Baby, begleitete ihren Vater manchmal auf seinen Touren, einen mageren kleinen Mann mit traurigen Augen, der sie liebte und Trost darin fand, sie an der Hand zu halten. Für sie verlangsamte er seinen Schritt; fürsorglich beugte er sich zu ihr; er rückte ihr den dicken grauen Wollschal zurecht, den sie über ihrem alten Mantel und über der braunen Samtmütze mit Ohrenschützern trug; er hielt ihr seine Hand vor den Mund, wenn der Winterwind blies: an den Straßenecken schien die rauhe Bise den Passanten aufzulauern und sie mit fröhlichem Ingrimm zu ohrfeigen. «Gib acht. Ist dir auch nicht kalt?» fragte der Vater. Und er empfahl ihr, durch den Schal zu atmen, damit die eisige Luft sich erwärme, wenn sie durch die Wolle dränge, aber das ging nicht: Ihr war, als müßte sie ersticken; sobald er sich abwandte, vergrößerte sie ein wenig mit den Fingerspitzen ein kleines Loch im Stoff, und sie versuchte, mit der Zungenspitze die Schneeflocken aufzufangen. Sie war derart eingemummt, daß man von ihr nur eine kleine eckige Masse auf mageren Beinen sah und, aus der Nähe, zwischen der dunklen Mütze und dem grauen Schal zwei große schwarze Augen, die durch dunkle Ringe noch größer wirkten und deren Blick scheu und wachsam war wie der eines kleinen wilden Tiers. Sie war gerade fünf Jahre alt geworden und fing an, ihre Umgebung zu sehen; bisher war sie in einer Welt umhergeirrt, die zu ihrer schmächtigen Person in einem solchen Mißverhältnis stand, daß ihr kaum bewußt war, daß sie existierte: sie wurde von ihr erdrückt. Vermutlich scherte sie sich ebensowenig darum wie ein im Gras hockendes Insekt. Nun aber war sie größer geworden und begann das Leben kennenzulernen: Jene regungslosen Riesen auf den Türschwellen, an deren Schnurrbärten Eiszapfen hingen und die einen nach Alkohol stinkenden Atem vor sich herbliesen (seltsamerweise verwandelte er sich in einen Dampfstrahl, dann in kleine Schneenadeln), jene Riesen waren gewöhnliche Männer, Dworniks, die Hausmeister. Sie machte sich auch mit Wesen vertraut, deren Köpfe sich in den Wolken zu verlieren schienen und die glänzende Säbel hinter sich herschleppten. Man nannte sie Offiziere. Sie waren erschreckend, da sich ihr Vater, wenn er sie erblickte, noch kleiner zu machen und an die Mauern zu pressen schien; dennoch glaubte sie, daß sie der menschlichen Gemeinschaft angehörten. Seit einiger Zeit wagte sie es, sie anzuschauen; einige von ihnen, deren grauer Mantel rot gefüttert war (man sah den scharlachroten Stoff, Kennzeichen ihres Generalranges, wenn sie den Schlitten bestiegen), hatten einen langen weißen Bart wie ihr Großvater. Auf dem Platz hielt sie einige Augenblicke inne, um die Pferde zu bewundern, die im Winter mit grünen oder roten, mit Troddeln verzierten Netzen bedeckt waren, damit der Schnee, den sie mit ihren Hufen aufscharrten, nicht auf ihre Körper spritzte. Hier war das Stadtzentrum; es gab schöne Hotels, Läden, Restaurants, Lichter, Lärm; doch gleich danach drang man von neuem in abschüssige, zum Fluß hinunterführende kleine Gassen ein, die schlecht gepflastert und nur schwach von Laternen beleuchtet waren, und machte schließlich vor der Wohnung eines möglichen Kunden halt. In einem verrauchten, niedrigen, halbdunklen Zimmer schrien fünf oder sechs Männer wie Federvieh, das geschlachtet wird. Ihre Gesichter waren rot; die Adern schwollen auf ihrer Stirn. Sie hoben die Arme hoch und deuteten zum Himmel oder schlugen sich auf die Brust. Sie sagten: «Möge Gott mich auf der Stelle erschlagen, wenn ich lüge!» Manchmal deuteten sie auf Ada: «Beim Haupt dieses unschuldigen Kindes versichere ich dem Herrn, daß die Seide einwandfrei war, als ich sie gekauft habe! ... Bin ich, ein unglücklicher Jude, der eine Familie zu ernähren hat, denn schuld daran, wenn unterwegs die Mäuse einen Teil angefressen haben?» Sie wurden böse; sie gingen fort; sie schlugen die Türen zu; sie blieben auf der Schwelle stehen; sie kamen zurück. Mit gespielter Gleichgültigkeit tranken die Käufer Tee aus großen Gläsern in silbernen Haltern; die Zwischenhändler (es stellten sich immer fünf oder sechs gleichzeitig ein, sobald sie ein Geschäft witterten) beschuldigten sich gegenseitig der Gaunerei, des Diebstahls, des Betrugs, der schlimmsten Verbrechen; sie schienen bereit zu sein, sich gegens, 2007, Gebunden, Neuware, 454g, 256, Banküberweisung, PayPal, Sofortüberweisung.
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9783813502831 - Némirovsky, Irène: Die Hunde und die Wölfe | | | Deutsch | 2007 | Knaus | EAN 9783813502831
Némirovsky, Irène

Die Hunde und die Wölfe | | | Deutsch | 2007 | Knaus | EAN 9783813502831 (2007)

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ISBN: 9783813502831 bzw. 381350283X, in Deutsch, 256 Seiten, Knaus, neu.

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Brigitte sagt: "(...) eine der wohl großartigsten Wiederentdeckungen der vergangenen Jahre (...)."Neue Zürcher Zeitung sagt: "(...) fesselnde Literatur dank des ergreifend beschriebenen harten Alltags der Juden im Osten wie im Westen."Frankfurter Rundschau sagt: "Irène Némirovsky macht uns empfindlicher und klüger. Sie macht das mit allen Mitteln."Österreich sagt: "Némirovsky gelingt es, dem Leser das Leid des einfachen Lebens und die Gedanken der Protagonistin näher zu bringen."Kurier, Wien sagt: "(...) höchster Lesegenuss."SWR2 sagt: "(...) dieser Roman zeugt einaml mehr von Irène Némirovskys großem Erzähltalent."AUTOR: Irène NémirovskyIrène Némirovsky wurde 1903 als Tochter eines reichen russischen Bankiers in Kiew geboren und kam während der Oktoberrevolution nach Paris. Dort studierte sie französische Literatur an der Sorbonne. Irène heiratete den weißrussischen Bankier Michel Epstein, bekam zwei Töchter und veröffentlichte ihren Roman "David Golder", der sie schlagartig zum Star der Pariser Literaturszene machte. Viele weitere Veröffentlichungen folgten. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach und die Deutschen auf Paris zumarschierten, floh sie mit ihrem Mann und den Töchtern in die Provinz. Während der deutschen Besetzung erhielt sie als Jüdin Veröffentlichungsverbot. In dieser Zeit arbeitete sie an einem großen Roman über die Okkupation. Am 13. Juli 1942 wurde Irène Némirovsky verhaftet und starb wenige Wochen später in Auschwitz. 2005 entzifferte Némirovskys Tochter Denise Epstein das Manuskript, das als "Suite française" veröffentlicht und zur literarischen Sensation wurde.UEBERSETZUNG: Eva MoldenhauerEva Moldenhauer, 1934 in Frankfurt/Main geboren, ist seit 1964 als Übersetzerin tätig. Sie übersetzte u.A. Claude Simon, Jorge Semprun, Agota Kristof, Jean Paul Sartre und Lévi-Strauss. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.A. 1982 mit dem "Helmut-M.-Braem-Preis" und 1991 mit dem "Celan-Preis". 2005 wurde sie für ihre Neu-Übersetzung von Claude Simons "Das Gras" für den "Preis der Leipziger Buchmesse" nominiert.Die Wiederentdeckung einer großen Autorin ? Irène Némirovskys wohl schönstes Buch nach »Suite française«.Mit ihrem Roman »Suite française« begann die sensationelle Wiederentdeckung von Irène Némirovsky. Weltweit werden die Romane des Stars der Pariser Literaturszene in den 30er Jahren nun der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Der Knaus Verlag verlegt bereits ihr drittes Buch.Als sich Ada und Harry das erste Mal begegnen, fürchtet sich der behütete Sohn einer reichen jüdischen Familie in der Ukraine vor der armen Kusine. Doch Ada weiß vom ersten Augenblick an, dass sie ihn nie vergessen wird. Jahre vergehen. Die junge Ada ist Malerin geworden und mit ihrer Tante Rhaissa, der schönen Kusine Lilla und dem umtriebigen Vetter Ben in Paris gelandet. Mühsam sucht jeder seinen Platz in der Fremde. Eines Tages erfährt Ada, dass auch Harry in der französischen Metropole lebt und in das Großbürgertum eingeheiratet hat. Sie erkennt, dass er nicht glücklich ist, dass aber in seinem Leben noch immer kein Platz für sie ist. Erst als Harry in einer Buchhandlung zwei Gemälde von Ada entdeckt, sind die Erinnerungen wieder da. Ein heißes Begehren für diese wilde, innerlich bedingungslose Frau flammt auf. Beide spüren, dass sie füreinander bestimmt sind. Harry wird Adas Geliebter und will sich von seiner Frau trennen. Doch Bens waghalsige Geschäfte bringen ihn in höchste Gefahr. Und Ada muss eine furchtbare Entscheidung treffen.1Die ukrainische Stadt, Heimat der Familie Sinner, bestand in den Augen der dort wohnenden Juden aus drei unterschiedlichen Gebieten, wie man auf den alten Gemälden sehen kann: unten die Verdammten, zwischen der Finsternis und den Flammen der Hölle; in der Mitte des Bildes die Sterblichen, von einem ruhigen, blassen Licht erhellt; und oben der Wohnsitz der Erwählten. In der Unterstadt, am Fluß, lebte das Gesindel, die Juden, mit denen man nicht verkehrte, die kleinen Handwerker, die Mieter schäbiger kleiner Läden, die Landstreicher, eine Horde von Kindern, die sich im Schlamm wälzten, nur jiddisch sprachen, zerlumpte Hemden sowie riesige Mützen auf langen schwarzen Locken und schmächtigen Hälsen trugen. Sehr weit von ihnen entfernt, hoch oben auf den mit Linden bestandenen Hügeln, fand man zwischen den Häusern der hohen russischen Beamten und denen der polnischen Gutsherren einige schöne Herrenhäuser, die reichen Israeliten gehörten. Sie hatten dieses Viertel wegen der reinen Luft gewählt, die man dort atmete, vor allem aber weil in Rußland zu Anfang des Jahrhunderts, unter der Herrschaft von Nikolaus II., die Juden nur in bestimmten Stadtteilen, in bestimmten Distrikten, in bestimmten Straßen und manchmal sogar nur auf einer Seite einer Straße geduldet wurden, während ihnen die andere Seite untersagt war. Dennoch existierten die Verbote nur für die Armen: Noch nie hatte man gehört, daß nicht Schmiergeld auch die strengsten Verbote bezwungen hätte. Die Juden setzten ihre Ehre darein, ihnen zu trotzen, nicht aus eitlem Widerspruchsgeist oder aus Stolz, sondern um den anderen Juden zu zeigen, daß man etwas Besseres war als sie, daß man mehr Geld verdient, seine Rüben oder seinen Käse günstiger verkauft hatte. Es war eine bequeme Art und Weise, die Größe seines Vermögens publik zu machen. Einer war im Ghetto geboren worden. Mit zwanzig Jahren hatte er ein wenig Geld; im gesellschaftlichen Leben stieg er eine Sprosse höher: Er zog um und ließ sich weitab vom Fluß nieder, in der Nähe des Markts, an der Grenze der Unterstadt; bei seiner Heirat würde er bereits auf der (verbotenen) Seite mit den geraden Hausnummern wohnen; später würde er noch höher steigen und sich in dem Viertel ansiedeln, wo dem Gesetz nach kein Jude das Recht hatte, geboren zu werden, zu leben, zu sterben. Er wurde geachtet; für die Seinen war er sowohl ein Gegenstand des Neids als auch ein Bild der Hoffnung: Es war also möglich, solche Höhen zu erklimmen. Der Hunger bedeutete nichts; die Kälte, der Schmutz bedeuteten nichts angesichts solcher Beispiele; und aus der Unterstadt sahen so manche Blicke hinauf zu den kühlen Hügeln der Reichen. Zwischen diesen extremen Gebieten lag eine gemäßigte Zone, eine fade Region, die weder großen Reichtum noch Elend hervorbrachte und in der ohne allzu viele Zusammenstöße die russischen, polnischen und jüdischen Bürger zusammenlebten. Freilich war die mittlere Stadt selbst in kleine Clans unterteilt, die einander beneideten und verachteten. Den höchsten Rang nahmen die Ärzte, die Advokaten, die Gutsverwalter ein, und das gemeine Volk bestand aus Krämern, Schneidern, Apothekern usw. Eine Gesellschaftsklasse indes fungierte als Bindeglied zwischen den verschiedenen Vierteln und verdiente ihr Brot mühsam damit, daß sie von einem Haus zum andern, von der Unterstadt in die Oberstadt lief. Adas Vater, Israel Sinner, gehörte zu jener Zunft der «Makler», der Zwischenhändler. Ihr Beruf war es, auf fremde Rechnung zu kaufen und zu verkaufen, Rüben, Zucker, Weizen, Landwirtschaftsmaschinen, alles, womit die Ukraine Handel trieb; doch konnten sie ihrer Warenliste noch Seide und Tee hinzufügen, Rahat Lokum und Kohle, Wolga-Kaviar und Früchte aus Asien, je nach den Bedürfnissen der Kundschaft. Sie bettelten, sie flehten, sie machten die Waren des Konkurrenten schlecht; sie jammerten; sie schworen Meineide und boten alle Mittel ihrer Phantasie und ihrer subtilen Dialektik auf, um den Auftrag zu erhalten. Man erkannte sie an ihrer schnellen Redeweise, ihrer Gestikulation, an ihrer Eile zu einer Zeit und in einem Land, wo niemand sich beeilte, an ihrer Unterwürfigkeit, ihrer Beharrlichkeit, an noch vielen anderen Eigenheiten ihres Standes. Ada, noch fast ein Baby, begleitete ihren Vater manchmal auf seinen Touren, einen mageren kleinen Mann mit traurigen Augen, der sie liebte und Trost darin fand, sie an der Hand zu halten. Für sie verlangsamte er seinen Schritt; fürsorglich beugte er sich zu ihr; er rückte ihr den dicken grauen Wollschal zurecht, den sie über ihrem alten Mantel und über der braunen Samtmütze mit Ohrenschützern trug; er hielt ihr seine Hand vor den Mund, wenn der Winterwind blies: an den Straßenecken schien die rauhe Bise den Passanten aufzulauern und sie mit fröhlichem Ingrimm zu ohrfeigen. «Gib acht. Ist dir auch nicht kalt?» fragte der Vater. Und er empfahl ihr, durch den Schal zu atmen, damit die eisige Luft sich erwärme, wenn sie durch die Wolle dränge, aber das ging nicht: Ihr war, als müßte sie ersticken; sobald er sich abwandte, vergrößerte sie ein wenig mit den Fingerspitzen ein kleines Loch im Stoff, und sie versuchte, mit der Zungenspitze die Schneeflocken aufzufangen. Sie war derart eingemummt, daß man von ihr nur eine kleine eckige Masse auf mageren Beinen sah und, aus der Nähe, zwischen der dunklen Mütze und dem grauen Schal zwei große schwarze Augen, die durch dunkle Ringe noch größer wirkten und deren Blick scheu und wachsam war wie der eines kleinen wilden Tiers. Sie war gerade fünf Jahre alt geworden und fing an, ihre Umgebung zu sehen; bisher war sie in einer Welt umhergeirrt, die zu ihrer schmächtigen Person in einem solchen Mißverhältnis stand, daß ihr kaum bewußt war, daß sie existierte: sie wurde von ihr erdrückt. Vermutlich scherte sie sich ebensowenig darum wie ein im Gras hockendes Insekt. Nun aber war sie größer geworden und begann das Leben kennenzulernen: Jene regungslosen Riesen auf den Türschwellen, an deren Schnurrbärten Eiszapfen hingen und die einen nach Alkohol stinkenden Atem vor sich herbliesen (seltsamerweise verwandelte er sich in einen Dampfstrahl, dann in kleine Schneenadeln), jene Riesen waren gewöhnliche Männer, Dworniks, die Hausmeister. Sie machte sich auch mit Wesen vertraut, deren Köpfe sich in den Wolken zu verlieren schienen und die glänzende Säbel hinter sich herschleppten. Man nannte sie Offiziere. Sie waren erschreckend, da sich ihr Vater, wenn er sie erblickte, noch kleiner zu machen und an die Mauern zu pressen schien; dennoch glaubte sie, daß sie der menschlichen Gemeinschaft angehörten. Seit einiger Zeit wagte sie es, sie anzuschauen; einige von ihnen, deren grauer Mantel rot gefüttert war (man sah den scharlachroten Stoff, Kennzeichen ihres Generalranges, wenn sie den Schlitten bestiegen), hatten einen langen weißen Bart wie ihr Großvater. Auf dem Platz hielt sie einige Augenblicke inne, um die Pferde zu bewundern, die im Winter mit grünen oder roten, mit Troddeln verzierten Netzen bedeckt waren, damit der Schnee, den sie mit ihren Hufen aufscharrten, nicht auf ihre Körper spritzte. Hier war das Stadtzentrum; es gab schöne Hotels, Läden, Restaurants, Lichter, Lärm; doch gleich danach drang man von neuem in abschüssige, zum Fluß hinunterführende kleine Gassen ein, die schlecht gepflastert und nur schwach von Laternen beleuchtet waren, und machte schließlich vor der Wohnung eines möglichen Kunden halt. In einem verrauchten, niedrigen, halbdunklen Zimmer schrien fünf oder sechs Männer wie Federvieh, das geschlachtet wird. Ihre Gesichter waren rot; die Adern schwollen auf ihrer Stirn. Sie hoben die Arme hoch und deuteten zum Himmel oder schlugen sich auf die Brust. Sie sagten: «Möge Gott mich auf der Stelle erschlagen, wenn ich lüge!» Manchmal deuteten sie auf Ada: «Beim Haupt dieses unschuldigen Kindes versichere ich dem Herrn, daß die Seide einwandfrei war, als ich sie gekauft habe! ... Bin ich, ein unglücklicher Jude, der eine Familie zu ernähren hat, denn schuld daran, wenn unterwegs die Mäuse einen Teil angefressen haben?» Sie wurden böse; sie gingen fort; sie schlugen die Türen zu; sie blieben auf der Schwelle stehen; sie kamen zurück. Mit gespielter Gleichgültigkeit tranken die Käufer Tee aus großen Gläsern in silbernen Haltern; die Zwischenhändler (es stellten sich immer fünf oder sechs gleichzeitig ein, sobald sie ein Geschäft witterten) beschuldigten sich gegenseitig der Gaunerei, des Diebstahls, des Betrugs, der schlimmsten Verbrechen; sie schienen bereit zu sein, sich gegens, 2007, Gebunden, Neuware, 454g, 256, Banküberweisung, PayPal, Sofortüberweisung.
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