Wortsünden. Beichten und Gestehen in der russischen Literatur., Theorie und Geschichte der Literatur und der schönen Künste, Band 115.
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Paderborn , München, Fink, 443 S. Broschiert. Gebraucht, aber sehr gut erhalten. - Aus dem Vorwort: Mit Dostoevskijs und Tolstojs literarischen Beichten zu beginnen heißt, einen Moment des Einsetzens zu wählen, an dem andere, juristische, psychologische, politische und soziologische Diskurse am Zweck des Beichtens zu zweifeln und diese durch andere Sprech- und Sprachpraktiken und Heil- bzw. Heilungsvorstellungen zu ersetzen beginnen oder, wie im Fall der sozialistischen Selbstkritik, in ein politisches Konzept transformieren. Mit der Transformation der Beichte in andere heilgebende Redegattungen geht auch ein Wechsel in der Auffassung über das Wesen der Sprache einher, der durch die Frage nach der möglichen Adressierbarkeit der Rede bestimmt ist. Wenn Gott als richterliche Instanz oder der Beichtvater als geistlicher Vater nicht mehr zu akzeptieren ist oder nicht mehr zur Verfügung steht und durch einen oder mehrere andere Adressaten ersetzt wird - das Gesetz, den Psychoanalytiker, Stalin - oder ganz wegfällt, lässt sich beobachten, wie die Instanz des Adressaten der Beichte und die Referenz des Wortes neu geschaffen werden muss. ISBN 9783770546299Literaturwissenschaft [Russisch] 2009.

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Die russische Literatur ist voll von Beicht- und Geständnistexten. Die meisten dieser Texte verletzen die klassischen Parameter des Beichtens; sie sind im Sinne Michail Bachtins Antibeichten und selbst schon wieder Sünden - Wortsünden. Literarische Beichten und Geständnisse - so die These - wiederholen das Beichten und Gestehen nicht nur inhaltlich, sondern übertragen die Kommunikationssituation zwischen Beichtendem und Beichtvater, Gestehendem und Richter immer auch auf die Beziehung zwischen Te... Die russische Literatur ist voll von Beicht- und Geständnistexten. Die meisten dieser Texte verletzen die klassischen Parameter des Beichtens; sie sind im Sinne Michail Bachtins Antibeichten und selbst schon wieder Sünden - Wortsünden. Literarische Beichten und Geständnisse - so die These - wiederholen das Beichten und Gestehen nicht nur inhaltlich, sondern übertragen die Kommunikationssituation zwischen Beichtendem und Beichtvater, Gestehendem und Richter immer auch auf die Beziehung zwischen Text und Leser. Der Leser wird somit in Anrede, Anspruch und Adressierung vom Text aus bereits präfiguriert. Dem Lesenden kommt dann nicht mehr eine Unschuld oder Freiheit des Urteilens zu, sondern er ist als ästhetisch und juridisch Urteilender immer schon Figur des Textes.Taal: Duits;Afmetingen: 35x216x140 mm;Gewicht: 538,00 gram;Verschijningsdatum: juni 2009;Druk: 1;ISBN10: 3770546296;ISBN13: 9783770546299; Duitstalig | Binding Unknown | 2009.

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1., Aufl. kartoniert 443 S. Karton Die russische Literatur ist voll von Beicht- und Gest.

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