Die Entwicklung der Frauengestalt Isolde Blondhaar in Gottfrieds Tristan
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Die Entwicklung der Frauengestalt Isolde Blondhaar in Gottfrieds Tristan
DE NW EB DLISBN: 9783640671755 bzw. 3640671759, in Deutsch, GRIN Verlag, neu, E-Book, elektronischer Download.
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Die vorliegende Arbeit stützt sich auf Sichtweisen aus dem interdisziplinären Forschungsfeld der Gender Studies, insbesondere Die (Un)ordnung er Geschlechter von Melanie UTTENREUTHER, sowie die umfangreiche Arbeit zu den Isolde-Gestalten im Tristan von Marion MÄLZER. Darüber hinaus werden die Ergebnisse Thomas TOMASEKS zur Utopie im Tristan sowie die erkenntniskritischen Beiträge Rüdiger SCHNELLS in die Analyse mit einbezogen. Die Berücksichtigung von Literatur mit gender-Perspektive ist für die Arbeit insofern wertvoll, da diese erarbeiten, wie kulturelle Entwürfe von Weiblichkeit oder Männlichkeit in der Lit[eratur] und ihrer Lektüre konstituiert, stabilisiert und revidiert werden2 und da verschiedene gesellschaftliche Rollen von Männern und Frauen nicht ohne eine Analyse der vorherrschenden Machtverhältnisse verstehbar sind.3 Meine Untersuchungen wenden sich GOTTFRIEDs Tristan4 unter der Fragestellung nach der Entwicklung der Frauengestalt Isolde Blondhaar zu. Es soll gezeigt werden, wie Isolde an Handlungsmacht, im Sinne einer Beeinflussung des Romangeschehens, gewinnt. Dazu wird das Werk sowohl auf der Sprach-, als auch auf der Handlungsebene analysiert, um offenzulegen, warum und mit welchen Mitteln sich Isolde vom höfischen Weiblichkeitsideal emanzipiert. Konstituierend für das traditionelle Weiblichkeitsideal war ein umfassender Verhaltenskodex, der sicherstellen sollte, dass sich die Frau normenkonform verhielt, sich in zuht und mâze übt sowie zum hohen muot ihres Umkreises respektive ihres Mannes beiträgt.5 Darüber hinaus waren Handlungen, bei denen sich äußerer Anschein und innere Motivation nicht decken, soziale Strategien, wie sie Männer durchaus einsetzen sollen6 nicht erwünscht. Da Frauen im Mittelalter vorrangig ein Objektstatus7 zukam, soll weiterhin dargelegt werden, ob Isolde in der Funktion als passives Prestige- und Tauschobjekts verharrt, oder ob es ihr gelingt, als handelndes Subjekt selbst aktiv zu werden. Die Textanalyse folgt dem Handlungsverlauf und arbeitet in den einzelnen Episoden Isoldes Beitrag zum Geschehen heraus. Obwohl der huote -Exkurs außerhalb der Handlung steht, findet er in der vorliegenden Arbeit Berücksichtigung, da sich daraus wichtige Rückschlüsse auf Isoldes Weiblichkeitskonzeption ziehen lassen.
Die vorliegende Arbeit stützt sich auf Sichtweisen aus dem interdisziplinären Forschungsfeld der Gender Studies, insbesondere Die (Un)ordnung er Geschlechter von Melanie UTTENREUTHER, sowie die umfangreiche Arbeit zu den Isolde-Gestalten im Tristan von Marion MÄLZER. Darüber hinaus werden die Ergebnisse Thomas TOMASEKS zur Utopie im Tristan sowie die erkenntniskritischen Beiträge Rüdiger SCHNELLS in die Analyse mit einbezogen. Die Berücksichtigung von Literatur mit gender-Perspektive ist für die Arbeit insofern wertvoll, da diese erarbeiten, wie kulturelle Entwürfe von Weiblichkeit oder Männlichkeit in der Lit[eratur] und ihrer Lektüre konstituiert, stabilisiert und revidiert werden2 und da verschiedene gesellschaftliche Rollen von Männern und Frauen nicht ohne eine Analyse der vorherrschenden Machtverhältnisse verstehbar sind.3 Meine Untersuchungen wenden sich GOTTFRIEDs Tristan4 unter der Fragestellung nach der Entwicklung der Frauengestalt Isolde Blondhaar zu. Es soll gezeigt werden, wie Isolde an Handlungsmacht, im Sinne einer Beeinflussung des Romangeschehens, gewinnt. Dazu wird das Werk sowohl auf der Sprach-, als auch auf der Handlungsebene analysiert, um offenzulegen, warum und mit welchen Mitteln sich Isolde vom höfischen Weiblichkeitsideal emanzipiert. Konstituierend für das traditionelle Weiblichkeitsideal war ein umfassender Verhaltenskodex, der sicherstellen sollte, dass sich die Frau normenkonform verhielt, sich in zuht und mâze übt sowie zum hohen muot ihres Umkreises respektive ihres Mannes beiträgt.5 Darüber hinaus waren Handlungen, bei denen sich äußerer Anschein und innere Motivation nicht decken, soziale Strategien, wie sie Männer durchaus einsetzen sollen6 nicht erwünscht. Da Frauen im Mittelalter vorrangig ein Objektstatus7 zukam, soll weiterhin dargelegt werden, ob Isolde in der Funktion als passives Prestige- und Tauschobjekts verharrt, oder ob es ihr gelingt, als handelndes Subjekt selbst aktiv zu werden. Die Textanalyse folgt dem Handlungsverlauf und arbeitet in den einzelnen Episoden Isoldes Beitrag zum Geschehen heraus. Obwohl der huote -Exkurs außerhalb der Handlung steht, findet er in der vorliegenden Arbeit Berücksichtigung, da sich daraus wichtige Rückschlüsse auf Isoldes Weiblichkeitskonzeption ziehen lassen.
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