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9783638232180 - Kai Bieler: Staatstheorie I - Hausklausur
Kai Bieler

Staatstheorie I - Hausklausur

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Frage 1: Worin liegt die politische Attraktivität einer Politik der individuellen Selbstregierung? Das grundlegende Prinzip der liberalen Regierungskunst ist die Freiheit autonomer Individuen. Damit ist weniger ein postulierter Ausgangspunkt einer Ideologie oder Utopie denn eine Voraussetzung und zugleich das Produkt der Praxis liberaler Regierung gemeint. In diesem Sinne charakterisiert Thomas Lemke den Liberalismus als das Prinzip einer Gouvernementalität, die darauf abzielt, das als ihren Effekt zu produzieren, was sie als existierend beschreibt.1 Das freie Individuum wird gleichzeitig zum Objekt und zum (notwendigen) Subjekt liberaler Regierung: Das Prinzip der (liberalen [Anm. d. Verf].) Regierung erfordert die Freiheit der Regierten, und der rationale Gebrauch dieser Freiheit ist die Bedingung einer ökonomischen Regierung.2 Anstelle des äußerlichen Gegensatzes zwischen der Souveränität des Staates und der Freiheit der Individuen tritt im Liberalismus ein innere Kopplung zwischen der Rationalität der Regierung und den rationalen, freien Handlungen der Individuen. Eine Übereinstimmung zwischen den interessengeleiteten ökonomischen Handeln der Regierten und den Zielen einer rechtlich souveränen Regierung herzustellen, ist dabei das grundlegende Problem des Liberalismus: Damit das Handeln der Individuen für die Zwecke der liberalen Regierung eingesetzt werden kann, ist es notwendig, der Freiheit der Subjekte eine bestimmte Form zu geben.3 Direkten Herrschaftstechniken wie Zwang, Disziplinierung, Marginalisierung, wie sie die Staatsräson oder die Polizeiwissenschaft praktizierten, sind dafür natürliche Grenzen in Form der individuellen Freiheit gesetzt. Statt auf Ausschluss und Marginalisierung zu beruhen, ist die liberale Regierung auf die aktive Einbindung von rational handelnden Subjekten in Entscheidungsprozesse und Handlungsoptionen angewiesen.4 [...] 1 Eine Kritik der politischen Vernunft; Argument- Verlag Berlin, S. 172; 1997 2 Thomas Lemke, Eine Kritik der politischen Vernunft; Argument- Verlag Berlin, S. 173; 1997 3 Thomas Lemke, Eine Kritik der politischen Vernunft; Argument- Verlag Berlin, S. 185; 1997 4 Ort der Vermittlung zwischen Regierung und Regierten ist die bürgerliche Gesellschaft als Produkt und neuer Gegenstand liberaler Regierungstechniken. Zu den Details dieses Prozesses siehe dazu Ausführungen zum Empowerment als konkrete historische Form der Selbstregierung (Frage 3).
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9783638232180 - Staatstheorie I - Hausklausur

Staatstheorie I - Hausklausur (2003)

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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Staatstheorie I, Sprache: Deutsch, Abstract: Frage 1: Worin liegt die politische Attraktivität einer Politik der individuellen Selbstregierung? Das grundlegende Prinzip der liberalen Regierungskunst ist die Freiheit autonomer Individuen. Damit ist weniger ein postulierter Ausgangspunkt einer Ideologie oder Utopie denn eine Voraussetzung und zugleich das Produkt der Praxis liberaler Regierung gemeint. In diesem Sinne charakterisiert Thomas Lemke den Liberalismus als 'das Prinzip einer Gouvernementalität, die darauf abzielt, das als ihren Effekt zu produzieren, was sie als existierend beschreibt.'1 Das freie Individuum wird gleichzeitig zum Objekt und zum (notwendigen) Subjekt liberaler Regierung: 'Das Prinzip der (liberalen [Anm. d. Verf].) Regierung erfordert die Freiheit der Regierten, und der rationale Gebrauch dieser Freiheit ist die Bedingung einer 'ökonomischen' Regierung.'2 Anstelle des äußerlichen Gegensatzes zwischen der Souveränität des Staates und der Freiheit der Individuen tritt im Liberalismus ein innere Kopplung zwischen der Rationalität der Regierung und den rationalen, freien Handlungen der Individuen. Eine Übereinstimmung zwischen den interessengeleiteten ökonomischen Handeln der Regierten und den Zielen einer rechtlich souveränen Regierung herzustellen, ist dabei das grundlegende Problem des Liberalismus: 'Damit das Handeln der Individuen für die Zwecke der liberalen Regierung eingesetzt werden kann, ist es notwendig, der Freiheit der Subjekte eine bestimmte Form zu geben.'3 Direkten Herrschaftstechniken wie Zwang, Disziplinierung, Marginalisierung, wie sie die Staatsräson oder die Polizeiwissenschaft praktizierten, sind dafür 'natürliche' Grenzen in Form der individuellen Freiheit gesetzt. Statt auf Ausschluss und Marginalisierung zu beruhen, ist die liberale Regierung auf die aktive Einbindung von rational handelnden Subjekten in Entscheidungsprozesse und Handlungsoptionen angewiesen.4 [...] 1 'Eine Kritik der politischen Vernunft'; Argument- Verlag Berlin, S. 172; 1997 2 Thomas Lemke, 'Eine Kritik der politischen Vernunft'; Argument- Verlag Berlin, S. 173; 1997 3 Thomas Lemke, 'Eine Kritik der politischen Vernunft'; Argument- Verlag Berlin, S. 185; 1997 4 Ort der Vermittlung zwischen Regierung und Regierten ist die bürgerliche Gesellschaft als Produkt und neuer Gegenstand liberaler Regierungstechniken. Zu den Details dieses Prozesses siehe dazu Ausführungen zum Empowerment als konkrete historische Form der Selbstregierung (Frage 3). ePUB, 20.11.2003.
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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Staatstheorie I, Sprache: Deutsch, Abstract: Frage 1: Worin liegt die politische Attraktivität einer Politik der individuellen Selbstregierung? Das grundlegende ... Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Staatstheorie I, Sprache: Deutsch, Abstract: Frage 1: Worin liegt die politische Attraktivität einer Politik der individuellen Selbstregierung? Das grundlegende Prinzip der liberalen Regierungskunst ist die Freiheit autonomer Individuen. Damit ist weniger ein postulierter Ausgangspunkt einer Ideologie oder Utopie denn eine Voraussetzung und zugleich das Produkt der Praxis liberaler Regierung gemeint. In diesem Sinne charakterisiert Thomas Lemke den Liberalismus als das Prinzip einer Gouvernementalität, die darauf abzielt, das als ihren Effekt zu produzieren, was sie als existierend beschreibt.1 Das freie Individuum wird gleichzeitig zum Objekt und zum (notwendigen) Subjekt liberaler Regierung: Das Prinzip der (liberalen [Anm. d. Verf].) Regierung erfordert die Freiheit der Regierten, und der rationale Gebrauch dieser Freiheit ist die Bedingung einer ökonomischen Regierung.2 Anstelle des äußerlichen Gegensatzes zwischen der Souveränität des Staates und der Freiheit der Individuen tritt im Liberalismus ein innere Kopplung zwischen der Rationalität der Regierung und den rationalen, freien Handlungen der Individuen. Eine Übereinstimmung zwischen den interessengeleiteten ökonomischen Handeln der Regierten und den Zielen einer rechtlich souveränen Regierung herzustellen, ist dabei das grundlegende Problem des Liberalismus: Damit das Handeln der Individuen für die Zwecke der liberalen Regierung eingesetzt werden kann, ist es notwendig, der Freiheit der Subjekte eine bestimmte Form zu geben.3 Direkten Herrschaftstechniken wie Zwang, Disziplinierung, Marginalisierung, wie sie die Staatsräson oder die Polizeiwissenschaft praktizierten, sind dafür natürliche Grenzen in Form der individuellen Freiheit gesetzt. Statt auf Ausschluss und Marginalisierung zu beruhen, ist die liberale Regierung auf die aktive Einbindung von rational handelnden Subjekten in Entscheidungsprozesse und Handlungsoptionen angewiesen.4 [...] 1 Eine Kritik der politischen Vernunft; Argument- Verlag Berlin, S. 172; 1997 2 Thomas Lemke, Eine Kritik der politischen Vernunft; Argument- Verlag Berlin, S. 173; 1997 3 Thomas Lemke, Eine Kritik der politischen Vernunft; Argument- Verlag Berlin, S. 185; 1997 4 Ort der Vermittlung zwischen Regierung und Regierten ist die bürgerliche Gesellschaft als Produkt und neuer Gegenstand liberaler Regierungstechniken. Zu den Details dieses Prozesses siehe dazu Ausführungen zum Empowerment als konkrete historische Form der Selbstregierung (Frage 3). 20.11.2003, ePUB.
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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Staatstheorie I, Sprache: Deutsch, Abstract: Frage 1: Worin liegt die politische Attraktivität einer Politik der individuellen Selbstregierung? Das grundlegende ... Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Staatstheorie I, Sprache: Deutsch, Abstract: Frage 1: Worin liegt die politische Attraktivität einer Politik der individuellen Selbstregierung? Das grundlegende Prinzip der liberalen Regierungskunst ist die Freiheit autonomer Individuen. Damit ist weniger ein postulierter Ausgangspunkt einer Ideologie oder Utopie denn eine Voraussetzung und zugleich das Produkt der Praxis liberaler Regierung gemeint. In diesem Sinne charakterisiert Thomas Lemke den Liberalismus als das Prinzip einer Gouvernementalität, die darauf abzielt, das als ihren Effekt zu produzieren, was sie als existierend beschreibt.1 Das freie Individuum wird gleichzeitig zum Objekt und zum (notwendigen) Subjekt liberaler Regierung: Das Prinzip der (liberalen [Anm. d. Verf].) Regierung erfordert die Freiheit der Regierten, und der rationale Gebrauch dieser Freiheit ist die Bedingung einer ökonomischen Regierung.2 Anstelle des äusserlichen Gegensatzes zwischen der Souveränität des Staates und der Freiheit der Individuen tritt im Liberalismus ein innere Kopplung zwischen der Rationalität der Regierung und den rationalen, freien Handlungen der Individuen. Eine Übereinstimmung zwischen den interessengeleiteten ökonomischen Handeln der Regierten und den Zielen einer rechtlich souveränen Regierung herzustellen, ist dabei das grundlegende Problem des Liberalismus: Damit das Handeln der Individuen für die Zwecke der liberalen Regierung eingesetzt werden kann, ist es notwendig, der Freiheit der Subjekte eine bestimmte Form zu geben.3 Direkten Herrschaftstechniken wie Zwang, Disziplinierung, Marginalisierung, wie sie die Staatsräson oder die Polizeiwissenschaft praktizierten, sind dafür natürliche Grenzen in Form der individuellen Freiheit gesetzt. Statt auf Ausschluss und Marginalisierung zu beruhen, ist die liberale Regierung auf die aktive Einbindung von rational handelnden Subjekten in Entscheidungsprozesse und Handlungsoptionen angewiesen.4 [...] 1 Eine Kritik der politischen Vernunft; Argument- Verlag Berlin, S. 172; 1997 2 Thomas Lemke, Eine Kritik der politischen Vernunft; Argument- Verlag Berlin, S. 173; 1997 3 Thomas Lemke, Eine Kritik der politischen Vernunft; Argument- Verlag Berlin, S. 185; 1997 4 Ort der Vermittlung zwischen Regierung und Regierten ist die bürgerliche Gesellschaft als Produkt und neuer Gegenstand liberaler Regierungstechniken. Zu den Details dieses Prozesses siehe dazu Ausführungen zum Empowerment als konkrete historische Form der Selbstregierung (Frage 3). ePUB, 20.11.2003.
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Staatstheorie I - Hausklausur: Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Staatstheorie I, Sprache: Deutsch, Abstract: Frage 1: Worin liegt die politische Attraktivität einer Politik derindividuellen Selbstregierung Das grundlegende Prinzip der liberalen Regierungskunst ist die Freiheit autonomer Individuen. Damit ist weniger ein postulierter Ausgangspunkt einer Ideologie oder Utopie denn eine Voraussetzung und zugleich das Produkt der Praxis liberaler Regierung gemeint. In diesem Sinne charakterisiert Thomas Lemke den Liberalismus als `das Prinzip einer Gouvernementalit?t, die darauf abzielt, das als ihren Effekt zu produzieren, was sie als existierend beschreibt.`1 Das freie Individuum wird gleichzeitig zum Objekt und zum (notwendigen) Subjekt liberaler Regierung: `Das Prinzip der (liberalen [Anm. d. Verf].) Regierung erfordert die Freiheit der Regierten, und der rationale Gebrauch dieser Freiheit ist die Bedingung einer `ökonomischen` Regierung.`2 Anstelle des äußerlichen Gegensatzes zwischen der Souveränität des Staates und der Freiheit der Individuen tritt im Liberalismus ein innere Kopplung zwischen der Rationalität der Regierung und den rationalen, freien Handlungen der Individuen. Eine Übereinstimmung zwischen den interessengeleiteten ökonomischen Handeln der Regierten und den Zielen einer rechtlich souveränen Regierung herzustellen, ist dabei das grundlegende Problem des Liberalismus: `Damit das Handeln der Individuen für die Zwecke der liberalen Regierung eingesetzt werden kann, ist es notwendig, der Freiheit der Subjekte eine bestimmte Form zu geben.`3 Direkten Herrschaftstechniken wie Zwang, Disziplinierung, Marginalisierung, wie sie die Staatsräson oder die Polizeiwissenschaft praktizierten, sind dafür `natürliche` Grenzen in Form der individuellen Freiheit gesetzt. Statt auf Ausschluss und Marginalisierung zu beruhen, ist die liberale Regierung auf die aktive Einbindung von rational handelnden Subjekten in Entscheidungsprozesse und Handlungsoptionen angewiesen.4 [...] 1 `Eine Kritik der politischen Vernunft` Argument- Verlag Berlin, S. 172 1997 2 Thomas Lemke, `Eine Kritik der politischen Vernunft` Argument- Verlag Berlin, S. 173 1997 3 Thomas Lemke, `Eine Kritik der politischen Vernunft` Argument- Verlag Berlin, S. 185 1997 4 Ort der Vermittlung zwischen Regierung und Regierten ist die bürgerliche Gesellschaft als Produkt und neuer Gegenstand liberaler Regierungstechniken. Zu den Details dieses Prozesses siehe dazu Ausführungen zum Empowerment als konkrete historische Form der Selbstregierung (Frage 3). Ebook.
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Staatstheorie I - Hausklausur: Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Staatstheorie I, Sprache: Deutsch, Abstract: Frage 1: Worin liegt die politische Attraktivität einer Politik derindividuellen Selbstregierung Das grundlegende Prinzip der liberalen Regierungskunst ist die Freiheit autonomer Individuen. Damit ist weniger ein postulierter Ausgangspunkt einer Ideologie oder Utopie denn eine Voraussetzung und zugleich das Produkt der Praxis liberaler Regierung gemeint. In diesem Sinne charakterisiert Thomas Lemke den Liberalismus als `das Prinzip einer Gouvernementalität, die darauf abzielt, das als ihren Effekt zu produzieren, was sie als existierend beschreibt.`1 Das freie Individuum wird gleichzeitig zum Objekt und zum (notwendigen) Subjekt liberaler Regierung: `Das Prinzip der (liberalen [Anm. d. Verf].) Regierung erfordert die Freiheit der Regierten, und der rationale Gebrauch dieser Freiheit ist die Bedingung einer `ökonomischen` Regierung.`2 Anstelle des äußerlichen Gegensatzes zwischen der Souveränität des Staates und der Freiheit der Individuen tritt im Liberalismus ein innere Kopplung zwischen der Rationalität der Regierung und den rationalen, freien Handlungen der Individuen. Eine Übereinstimmung zwischen den interessengeleiteten ökonomischen Handeln der Regierten und den Zielen einer rechtlich souveränen Regierung herzustellen, ist dabei das grundlegende Problem des Liberalismus: `Damit das Handeln der Individuen für die Zwecke der liberalen Regierung eingesetzt werden kann, ist es notwendig, der Freiheit der Subjekte eine bestimmte Form zu geben.`3 Direkten Herrschaftstechniken wie Zwang, Disziplinierung, Marginalisierung, wie sie die Staatsräson oder die Polizeiwissenschaft praktizierten, sind dafür `natürliche` Grenzen in Form der individuellen Freiheit gesetzt. Statt auf Ausschluss und Marginalisierung zu beruhen, ist die liberale Regierung auf die aktive Einbindung von rational handelnden Subjekten in Entscheidungsprozesse und Handlungsoptionen angewiesen.4 [...] 1 `Eine Kritik der politischen Vernunft` Argument- Verlag Berlin, S. 172 1997 2 Thomas Lemke, `Eine Kritik der politischen Vernunft` Argument- Verlag Berlin, S. 173 1997 3 Thomas Lemke, `Eine Kritik der politischen Vernunft` Argument- Verlag Berlin, S. 185 1997 4 Ort der Vermittlung zwischen Regierung und Regierten ist die bürgerliche Gesellschaft als Produkt und neuer Gegenstand liberaler Regierungstechniken. Zu den Details dieses Prozesses siehe dazu Ausführungen zum Empowerment als konkrete historische Form der Selbstregierung (Frage 3). Ebook.
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Frage 1: Worin liegt die politische Attraktivität einer Politik derindividuellen Selbstregierung?Das grundlegende Prinzip der liberalen Regierungskunst ist die Freiheit autonomerIndividuen. Damit ist weniger ein postulierter Ausgangspunkt einer Ideologie oderUtopie denn eine Voraussetzung und zugleich das Produkt der Praxis liberalerRegierung gemeint. In diesem Sinne charakterisiert Thomas Lemke den Liberalismusals das Prinzip einer Gouvernementalität, die darauf abzielt, das als ihren Effekt zuproduzieren, was sie als existierend beschreibt.1 Das freie Individuum wirdgleichzeitig zum Objekt und zum (notwendigen) Subjekt liberaler Regierung:Das Prinzip der (liberalen [Anm. d. Verf].) Regierung erfordert die Freiheit derRegierten, und der rationale Gebrauch dieser Freiheit ist die Bedingung einerökonomischen Regierung.2 Anstelle des äußerlichen Gegensatzes zwischen der Souveränität des Staates undder Freiheit der Individuen tritt im Liberalismus ein innere.
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Kai Bieler

Staatstheorie I - Hausklausur (2003)

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ISBN: 3638232182 bzw. 9783638232180, in Deutsch, 13 Seiten, GRIN Verlag, neu, E-Book, elektronischer Download.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Staatstheorie I, Sprache: Deutsch, Abstract: Frage 1: Worin liegt die politische Attraktivität einer Politik derindividuellen Selbstregierung?Das grundlegende Prinzip der liberalen Regierungskunst ist die Freiheit autonomerIndividuen. Damit ist weniger ein postulierter Ausgangspunkt einer Ideologie oderUtopie denn eine Voraussetzung und zugleich das Produkt der Praxis liberalerRegierung gemeint. In diesem Sinne charakterisiert Thomas Lemke den Liberalismusals das Prinzip einer Gouvernementalität, die darauf abzielt, das als ihren Effekt zuproduzieren, was sie als existierend beschreibt.1 Das freie Individuum wirdgleichzeitig zum Objekt und zum (notwendigen) Subjekt liberaler Regierung:Das Prinzip der (liberalen [Anm. d. Verf].) Regierung erfordert die Freiheit derRegierten, und der rationale Gebrauch dieser Freiheit ist die Bedingung einerökonomischen Regierung.2 Anstelle des äußerlichen Gegensatzes zwischen der Souveränität des Staates undder Freiheit der Individuen tritt im Liberalismus ein innere Kopplung zwischen derRationalität der Regierung und den rationalen, freien Handlungen der Individuen.Eine Übereinstimmung zwischen den interessengeleiteten ökonomischen Handelnder Regierten und den Zielen einer rechtlich souveränen Regierung herzustellen, istdabei das grundlegende Problem des Liberalismus:Damit das Handeln der Individuen für die Zwecke der liberalen Regierung eingesetztwerden kann, ist es notwendig, der Freiheit der Subjekte eine bestimmte Form zugeben.3Direkten Herrschaftstechniken wie Zwang, Disziplinierung, Marginalisierung, wie siedie Staatsräson oder die Polizeiwissenschaft praktizierten, sind dafür natürlicheGrenzen in Form der individuellen Freiheit gesetzt. Statt auf Ausschluss undMarginalisierung zu beruhen, ist die liberale Regierung auf die aktive Einbindung vonrational handelnden Subjekten in Entscheidungsprozesse und Handlungsoptionenangewiesen.4 [...]1 Eine Kritik der politischen Vernunft; Argument- Verlag Berlin, S. 172; 19972 Thomas Lemke, Eine Kritik der politischen Vernunft; Argument- Verlag Berlin, S. 173; 19973 Thomas Lemke, Eine Kritik der politischen Vernunft; Argument- Verlag Berlin, S. 185; 19974 Ort der Vermittlung zwischen Regierung und Regierten ist die bürgerliche Gesellschaft als Produktund neuer Gegenstand liberaler Regierungstechniken. Zu den Details dieses Prozesses siehe dazuAusführungen zum Empowerment als konkrete historische Form der Selbstregierung (Frage 3). 2003, 13 Seiten, eBooks.
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