Ein Skizzenbuch von Berlin mit texten von mit skizzen
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9783517003252 - Busse, Fritz ; Neumann, Günter: Ein Skizzenbuch von Berlin mit texten von mit skizzen
Busse, Fritz ; Neumann, Günter

Ein Skizzenbuch von Berlin mit texten von mit skizzen (1971)

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ISBN: 9783517003252 bzw. 3517003255, vermutlich in Deutsch, Südwest Verlag, München, gebundenes Buch, gebraucht, guter Zustand.

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Von Händler/Antiquariat, Lausitzer Buchversand [2621518], Drochow, D, Germany.
24 cm 127 S. Pappeinband. gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen,papiergebräunte seiten und schnitt. (BC1188). Bei Spaziergängen durch die einstige Hauptstadt zeichnete Fritz Busse alte und neue Berliner Sehenswürdigkeiten. Die Schriftsteller Günter Neumann, Texter und Komponist des Berliner Kabaretts Die Insulaner , schrieb die begleitenden Texte.Wenn Sie Glück haben, verehrte Blätterer, werden Sic schon in den ersten Tagen Ihres Berlin-Aufenthaltes einem Berliner begegnen. Ich meine, einem richtigen, waschechten Berliner. Damit sind wir nämlich knapp, und das war schon immer so gewesen.Der erste Wende oder Germane, der damals völkerwandernd den grünen Strand der Spree entdeckte und fand, daß es eine »janz dufte Jejend« war, hat sich langsam zum ersten Berliner hochgearbeitet. Indem er sich mit dem Schlamm und Modder herumärgerte, bis seine erste schiefe Hütte stand, indem er in unseren zahlreichen Gewässern Plötzen und Stinte fing und - als Freizeitgestaltung - aus dem Honig wilder Bienen seinen Met braute. Wilde Bienen haben wir heute noch in der Stadt. Aber Met trinken wir schon lange nicht mehr. Heute ruft man: »Ober, ein Bierchen!« Damals dürfte man gerufen haben: »Ober, ein Metchen!«Soviel hier über Heimatkunde. Berliner ist man nicht, Berliner wird man. Ungefähr so, wie man seinen Führerschein macht.Wir Berliner - und das ist die erste Lüge in diesem Buch, denn auch der, der hier mit Ihnen plaudern möchtc, ist kein naturreines Gewächs, er ist Charlottenburger und wurde 1920 eingemeindet, gegen seinen Willen, aber Kinder werden ja nicht gefragt - also wir Berliner sehen jeden als Berliner an, der in unserer Stadt mit uns leben möchte. Dabei ist es egal, ob er sächsisch spricht oder vielleicht eine dunklere Hautfarbe hat, Hauptsache, er ist innen helle. Früher pflegten Spötter zu sagen, daß fast alle Berliner aus Breslau stammen. Das trifft immerhin auf Schleiermacher und Borsig, auf Adolph von Menzel und Kempinski zu. Käthe Kollwitz und Walter Kollo kamen aus Königsberg. Der olle Papa Wrangel, der mindestens so gut berlinern konnte wie später Max Liebermann, war Stettiner, der Grune-waldmaler Leistikow hatte seine Babynahrung in Bromberg zu sich genommen, und der alte Heim, anekdotenumrankter Mediziner, war in Meiningen aus seinen Kinderschuhen herausgewachsen. Sic sehen, nicht einmal auf unsere Berliner Originale kann man sich verlassen. Bei keinem steht »Berlin« auf dem Geburtsschein. Ob das der erste Kurfürst von Brandenburg war oder Claire Waldoff, ob Heinrich Zille oder Aschinger, ob Grethe Weiser oder Andreas Schlüter, ob Ernst Reuter oder Walter Gross - peinlich, peinlich, es ist niemand dabei, der mit Spreewasscr getauft und in einer Berliner Wiege geschaukelt wurde. Aber sie sind alle zu Berlinern geworden, in der gerühmten Berliner Luft, die heute leider auch nicht mehr das ist, was sie war.In Kleckersdorf an der Klecke würde man ganz bestimmt Kleckersdorfer Baumeister beauftragen, neue Häuser in Kleckersdorf zu bauen.Wir dagegen bolten uns Herrn Schinkel aus Neuruppin, Herrn Schwechten - er baute den Anhalter Bahnhof und die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Nr. 1 - aus Köln, wir baten sogar Herrn Corbusier aus Frankreich zu uns, und weder der Funkturm noch die Philharmonie, weder die Kongreßhalle noch die Kaiser-Wilhelm-Gcdächtniskirche Nr. z stammen von Berliner Baumeistern.Und da Sie vermutlich schon auf die rechte Seite geschielt haben, wo das Charlottenburger Schloß dargestellt ist: vier berühmte Baumeister haben nacheinander daran herumgebaut: Nering, Eosander von Göthe, Knobelsdorff und Langhans, und wieder ist kein Spree-Athener darunter. Dieses Schloß ist unser ganzer Stolz, wir haben ja nicht mehr viele.Hier finden in der Eichengalerie manchmal Kammerkonzerte statt, bei Kerzenlicht, wie zur Zeit des Alten Fritzen und zur Zeit der Stromsperren. Hier gibt auch der Regierende Bürgermeister alljährlich seinen Neujahrsempfang, seltsamerweise findet dieses Ereignis nie in den ersten J . 600 Gramm. Books.
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Busse, Fritz ; Neumann, Günter

Ein Skizzenbuch von Berlin mit texten von mit skizzen (1971)

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24 cm 127 S. Pappeinband. gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen,papiergebräunte seiten und schnitt. (BC1188). Bei Spaziergängen durch die einstige Hauptstadt zeichnete Fritz Busse alte und neue Berliner Sehenswürdigkeiten. Die Schriftsteller Günter Neumann, Texter und Komponist des Berliner Kabaretts Die Insulaner , schrieb die begleitenden Texte.Wenn Sie Glück haben, verehrte Blätterer, werden Sic schon in den ersten Tagen Ihres Berlin-Aufenthaltes einem Berliner begegnen. Ich meine, einem richtigen, waschechten Berliner. Damit sind wir nämlich knapp, und das war schon immer so gewesen.Der erste Wende oder Germane, der damals völkerwandernd den grünen Strand der Spree entdeckte und fand, daß es eine »janz dufte Jejend« war, hat sich langsam zum ersten Berliner hochgearbeitet. Indem er sich mit dem Schlamm und Modder herumärgerte, bis seine erste schiefe Hütte stand, indem er in unseren zahlreichen Gewässern Plötzen und Stinte fing und - als Freizeitgestaltung - aus dem Honig wilder Bienen seinen Met braute. Wilde Bienen haben wir heute noch in der Stadt. Aber Met trinken wir schon lange nicht mehr. Heute ruft man: »Ober, ein Bierchen!« Damals dürfte man gerufen haben: »Ober, ein Metchen!«Soviel hier über Heimatkunde. Berliner ist man nicht, Berliner wird man. Ungefähr so, wie man seinen Führerschein macht.Wir Berliner - und das ist die erste Lüge in diesem Buch, denn auch der, der hier mit Ihnen plaudern möchtc, ist kein naturreines Gewächs, er ist Charlottenburger und wurde 1920 eingemeindet, gegen seinen Willen, aber Kinder werden ja nicht gefragt - also wir Berliner sehen jeden als Berliner an, der in unserer Stadt mit uns leben möchte. Dabei ist es egal, ob er sächsisch spricht oder vielleicht eine dunklere Hautfarbe hat, Hauptsache, er ist innen helle. Früher pflegten Spötter zu sagen, daß fast alle Berliner aus Breslau stammen. Das trifft immerhin auf Schleiermacher und Borsig, auf Adolph von Menzel und Kempinski zu. Käthe Kollwitz und Walter Kollo kamen aus Königsberg. Der olle Papa Wrangel, der mindestens so gut berlinern konnte wie später Max Liebermann, war Stettiner, der Grune-waldmaler Leistikow hatte seine Babynahrung in Bromberg zu sich genommen, und der alte Heim, anekdotenumrankter Mediziner, war in Meiningen aus seinen Kinderschuhen herausgewachsen. Sic sehen, nicht einmal auf unsere Berliner Originale kann man sich verlassen. Bei keinem steht »Berlin« auf dem Geburtsschein. Ob das der erste Kurfürst von Brandenburg war oder Claire Waldoff, ob Heinrich Zille oder Aschinger, ob Grethe Weiser oder Andreas Schlüter, ob Ernst Reuter oder Walter Gross - peinlich, peinlich, es ist niemand dabei, der mit Spreewasscr getauft und in einer Berliner Wiege geschaukelt wurde. Aber sie sind alle zu Berlinern geworden, in der gerühmten Berliner Luft, die heute leider auch nicht mehr das ist, was sie war.In Kleckersdorf an der Klecke würde man ganz bestimmt Kleckersdorfer Baumeister beauftragen, neue Häuser in Kleckersdorf zu bauen.Wir dagegen bolten uns Herrn Schinkel aus Neuruppin, Herrn Schwechten - er baute den Anhalter Bahnhof und die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Nr. 1 - aus Köln, wir baten sogar Herrn Corbusier aus Frankreich zu uns, und weder der Funkturm noch die Philharmonie, weder die Kongreßhalle noch die Kaiser-Wilhelm-Gcdächtniskirche Nr. z stammen von Berliner Baumeistern.Und da Sie vermutlich schon auf die rechte Seite geschielt haben, wo das Charlottenburger Schloß dargestellt ist: vier berühmte Baumeister haben nacheinander daran herumgebaut: Nering, Eosander von Göthe, Knobelsdorff und Langhans, und wieder ist kein Spree-Athener darunter. Dieses Schloß ist unser ganzer Stolz, wir haben ja nicht mehr viele.Hier finden in der Eichengalerie manchmal Kammerkonzerte statt, bei Kerzenlicht, wie zur Zeit des Alten Fritzen und zur Zeit der Stromsperren. Hier gibt auch der Regierende Bürgermeister alljährlich seinen Neujahrsempfang, seltsamerweise findet dieses Ereignis nie in den ersten J . 600 Gramm.
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Busse, Fritz Neumann, Günter

Ein Skizzenbuch von Berlin mit texten von mit skizzen (1971)

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gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen,papiergebräunte seiten und schnitt (BC1188) Bei Spaziergängen durch die einstige Hauptstadt zeichnete Fritz Busse alte und neue Berliner Sehenswürdigkeiten. Die Schriftsteller Günter Neumann, Texter und Komponist des Berliner Kabaretts Die Insulaner , schrieb die begleitenden Texte.Wenn Sie Glück haben, verehrte Blätterer, werden Sic schon in den ersten Tagen Ihres Berlin-Aufenthaltes einem Berliner begegnen. Ich meine, einem richtigen, waschechten Berliner. Damit sind wir nämlich knapp, und das war schon immer so gewesen.Der erste Wende oder Germane, der damals völkerwandernd den grünen Strand der Spree entdeckte und fand, daß es eine janz dufte Jejend war, hat sich langsam zum ersten Berliner hochgearbeitet. Indem er sich mit dem Schlamm und Modder herumärgerte, bis seine erste schiefe Hütte stand, indem er in unseren zahlreichen Gewässern Plötzen und Stinte fing und - als Freizeitgestaltung - aus dem Honig wilder Bienen seinen Met braute. Wilde Bienen haben wir heute noch in der Stadt. Aber Met trinken wir schon lange nicht mehr. Heute ruft man: Ober, ein Bierchen! Damals dürfte man gerufen haben: Ober, ein Metchen!Soviel hier über Heimatkunde. Berliner ist man nicht, Berliner wird man. Ungefähr so, wie man seinen Führerschein macht.Wir Berliner - und das ist die erste Lüge in diesem Buch, denn auch der, der hier mit Ihnen plaudern möchtc, ist kein naturreines Gewächs, er ist Charlottenburger und wurde 1920 eingemeindet, gegen seinen Willen, aber Kinder werden ja nicht gefragt - also wir Berliner sehen jeden als Berliner an, der in unserer Stadt mit uns leben möchte. Dabei ist es egal, ob er sächsisch spricht oder vielleicht eine dunklere Hautfarbe hat, Hauptsache, er ist innen helle. Früher pflegten Spötter zu sagen, daß fast alle Berliner aus Breslau stammen. Das trifft immerhin auf Schleiermacher und Borsig, auf Adolph von Menzel und Kempinski zu. Käthe Kollwitz und Walter Kollo kamen aus Königsberg. Der olle Papa Wrangel, der mindestens so gut berlinern konnte wie später Max Liebermann, war Stettiner, der Grune-waldmaler Leistikow hatte seine Babynahrung in Bromberg zu sich genommen, und der alte Heim, anekdotenumrankter Mediziner, war in Meiningen aus seinen Kinderschuhen herausgewachsen. Sic sehen, nicht einmal auf unsere Berliner Originale kann man sich verlassen. Bei keinem steht Berlin auf dem Geburtsschein. Ob das der erste Kurfürst von Brandenburg war oder Claire Waldoff, ob Heinrich Zille oder Aschinger, ob Grethe Weiser oder Andreas Schlüter, ob Ernst Reuter oder Walter Gross - peinlich, peinlich, es ist niemand dabei, der mit Spreewasscr getauft und in einer Berliner Wiege geschaukelt wurde. Aber sie sind alle zu Berlinern geworden, in der gerühmten Berliner Luft, die heute leider auch nicht mehr das ist, was sie war.In Kleckersdorf an der Klecke würde man ganz bestimmt Kleckersdorfer Baumeister beauftragen, neue Häuser in Kleckersdorf zu bauen.Wir dagegen bolten uns Herrn Schinkel aus Neuruppin, Herrn Schwechten - er baute den Anhalter Bahnhof und die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Nr. 1 - aus Köln, wir baten sogar Herrn Corbusier aus Frankreich zu uns, und weder der Funkturm noch die Philharmonie, weder die Kongreßhalle noch die Kaiser-Wilhelm-Gcdächtniskirche Nr. z stammen von Berliner Baumeistern.Und da Sie vermutlich schon auf die rechte Seite geschielt haben, wo das Charlottenburger Schloß dargestellt ist: vier berühmte Baumeister haben nacheinander daran herumgebaut: Nering, Eosander von Göthe, Knobelsdorff und Langhans, und wieder ist kein Spree-Athener darunter. Dieses Schloß ist unser ganzer Stolz, wir haben ja nicht mehr viele.Hier finden in der Eichengalerie manchmal Kammerkonzerte statt, bei Kerzenlicht, wie zur Zeit des Alten Fritzen und zur Zeit der Stromsperren. Hier gibt auch der Regierende Bürgermeister alljährlich seinen Neujahrsempfang, seltsamerweise findet dieses Ereignis nie in den ersten J anuartagen statt, sondern meistens erst drei Wochen später. Das oft zitierte Berliner Tempo ist also auch nicht mehr das, was es war. Geblieben ist der Berliner Witz, die treffsichere, schnoddrige Sei fertigkeit, mit der wir uns seit Jahrhunderten bei den Fremden t machen. Darf ich ein Wort zur Entschuldigung sagen? Danke.! Berliner scheint rüde und sarkastisch in seinen Bemerkungen, s macht er nur, um seine Sentimentalität zu verbergen. Sie werde der Berliner ist im Grunde seines Herzens sentimental. Seine Li lieder handeln von Glühwürmchen und lieben Leierkastenmann vom Schöneberg von dunnemals im Monat Mai und von Schliche im Monde liegen. Nach 1945 sangen die Berliner, die der I andere Gegenden verschlagen hatte, sehnsüchtig und mit feu Augen von ihrem Koffer in Berlin und vom Heimweh nach d( fürstendamm. Die Daheimgcbliebenen, ebenfalls nah am Träi gebaut, träumten unbeirrt, daß ihre Insel wieder'n schönes F wird. Der Berliner ist zartbesaitet, aber, utii Jottes willen, die sollen ihm ja nichts davon anmerken."Auszüge aus dem buch, 1971, Pappeinband, 24 cm, 600g, 127 S. Internationaler Versand, Offene Rechnung.
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Ein Skizzenbuch von Berlin mit texten von mit skizzen (1971)

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24 cm. 127 S. Pappeinband (BC1188) gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen,papiergebräunte seiten und schnitt. Bei Spaziergängen durch die einstige Hauptstadt zeichnete Fritz Busse alte und neue Berliner Sehenswürdigkeiten. Die Schriftsteller Günter Neumann, Texter und Komponist des Berliner Kabaretts Die Insulaner , schrieb die begleitenden Texte.Wenn Sie Glück haben, verehrte Blätterer, werden Sic schon in den ersten Tagen Ihres Berlin-Aufenthaltes einem Berliner begegnen. Ich meine, einem richtigen, waschechten Berliner. Damit sind wir nämlich knapp, und das war schon immer so gewesen.Der erste Wende oder Germane, der damals völkerwandernd den grünen Strand der Spree entdeckte und fand, daß es eine »janz dufte Jejend« war, hat sich langsam zum ersten Berliner hochgearbeitet. Indem er sich mit dem Schlamm und Modder herumärgerte, bis seine erste schiefe Hütte stand, indem er in unseren zahlreichen Gewässern Plötzen und Stinte fing und - als Freizeitgestaltung - aus dem Honig wilder Bienen seinen Met braute. Wilde Bienen haben wir heute noch in der Stadt. Aber Met trinken wir schon lange nicht mehr. Heute ruft man: »Ober, ein Bierchen!« Damals dürfte man gerufen haben: »Ober, ein Metchen!«Soviel hier über Heimatkunde. Berliner ist man nicht, Berliner wird man. Ungefähr so, wie man seinen Führerschein macht.Wir Berliner - und das ist die erste Lüge in diesem Buch, denn auch der, der hier mit Ihnen plaudern möchtc, ist kein naturreines Gewächs, er ist Charlottenburger und wurde 1920 eingemeindet, gegen seinen Willen, aber Kinder werden ja nicht gefragt - also wir Berliner sehen jeden als Berliner an, der in unserer Stadt mit uns leben möchte. Dabei ist es egal, ob er sächsisch spricht oder vielleicht eine dunklere Hautfarbe hat, Hauptsache, er ist innen helle. Früher pflegten Spötter zu sagen, daß fast alle Berliner aus Breslau stammen. Das trifft immerhin auf Schleiermacher und Borsig, auf Adolph von Menzel und Kempinski zu. Käthe Kollwitz und Walter Kollo kamen aus Königsberg. Der olle Papa Wrangel, der mindestens so gut berlinern konnte wie später Max Liebermann, war Stettiner, der Grune-waldmaler Leistikow hatte seine Babynahrung in Bromberg zu sich genommen, und der alte Heim, anekdotenumrankter Mediziner, war in Meiningen aus seinen Kinderschuhen herausgewachsen. Sic sehen, nicht einmal auf unsere Berliner Originale kann man sich verlassen. Bei keinem steht »Berlin« auf dem Geburtsschein. Ob das der erste Kurfürst von Brandenburg war oder Claire Waldoff, ob Heinrich Zille oder Aschinger, ob Grethe Weiser oder Andreas Schlüter, ob Ernst Reuter oder Walter Gross - peinlich, peinlich, es ist niemand dabei, der mit Spreewasscr getauft und in einer Berliner Wiege geschaukelt wurde. Aber sie sind alle zu Berlinern geworden, in der gerühmten Berliner Luft, die heute leider auch nicht mehr das ist, was sie war.In Kleckersdorf an der Klecke würde man ganz bestimmt Kleckersdorfer Baumeister beauftragen, neue Häuser in Kleckersdorf zu bauen.Wir dagegen bolten uns Herrn Schinkel aus Neuruppin, Herrn Schwechten - er baute den Anhalter Bahnhof und die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Nr. 1 - aus Köln, wir baten sogar Herrn Corbusier aus Frankreich zu uns, und weder der Funkturm noch die Philharmonie, weder die Kongreßhalle noch die Kaiser-Wilhelm-Gcdächtniskirche Nr. z stammen von Berliner Baumeistern.Und da Sie vermutlich schon auf die rechte Seite geschielt haben, wo das Charlottenburger Schloß dargestellt ist: vier berühmte Baumeister haben nacheinander daran herumgebaut: Nering, Eosander von Göthe, Knobelsdorff und Langhans, und wieder ist kein Spree-Athener darunter. Dieses Schloß ist unser ganzer Stolz, wir haben ja nicht mehr viele.Hier finden in der Eichengalerie manchmal Kammerkonzerte statt, bei Kerzenlicht, wie zur Zeit des Alten Fritzen und zur Zeit der Stromsperren. Hier gibt auch der Regierende Bürgermeister alljährlich seinen Neujahrsempfang, seltsamerweise findet dieses Ereignis nie in den ersten J anuartagen statt, sondern meistens erst drei Wochen später. Das oft zitierte Berliner Tempo ist also auch nicht mehr das, was es war. Geblieben ist der Berliner Witz, die treffsichere, schnoddrige Sei fertigkeit, mit der wir uns seit Jahrhunderten bei den Fremden t machen. Darf ich ein Wort zur Entschuldigung sagen? Danke.! Berliner scheint rüde und sarkastisch in seinen Bemerkungen, s macht er nur, um seine Sentimentalität zu verbergen. Sie werde der Berliner ist im Grunde seines Herzens sentimental. Seine Li lieder handeln von Glühwürmchen und lieben Leierkastenmann vom Schöneberg von dunnemals im Monat Mai und von Schliche im Monde liegen. Nach 1945 sangen die Berliner, die der I andere Gegenden verschlagen hatte, sehnsüchtig und mit feu Augen von ihrem Koffer in Berlin und vom Heimweh nach d( fürstendamm. Die Daheimgcbliebenen, ebenfalls nah am Träi gebaut, träumten unbeirrt, daß ihre Insel wieder`n schönes F wird. Der Berliner ist zartbesaitet, aber, utii Jottes willen, die sollen ihm ja nichts davon anmerken."Auszüge aus dem buch Versand D: 2,30 EUR [Skizzenbuch , Berlin , Bilddokumentation , Skizzen , Landeskunde , Zeichnungen stadtansichten, landschaft, brauchtum, sittengemälde, stilkunde, kleine geschichte, anekdoten, leute, sehenswürigkeiten], Angelegt am: 05.05.2010.
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9783517003252 - Busse, Fritz ; Neumann, Günter: Ein Skizzenbuch von Berlin mit texten von mit skizzen
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Ein Skizzenbuch von Berlin mit texten von mit skizzen (1971)

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ISBN: 9783517003252 bzw. 3517003255, in Deutsch, München: Südwest Verlag. 1971, gebraucht.

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24 cm. 127 S. Pappeinband (BC1188) gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen,papiergebräunte seiten und schnitt. Bei Spaziergängen durch die einstige Hauptstadt zeichnete Fritz Busse alte und neue Berliner Sehenswürdigkeiten. Die Schriftsteller Günter Neumann, Texter und Komponist des Berliner Kabaretts Die Insulaner , schrieb die begleitenden Texte.Wenn Sie Glück haben, verehrte Blätterer, werden Sic schon in den ersten Tagen Ihres Berlin-Aufenthaltes einem Berliner begegnen. Ich meine, einem richtigen, waschechten Berliner. Damit sind wir nämlich knapp, und das war schon immer so gewesen.Der erste Wende oder Germane, der damals völkerwandernd den grünen Strand der Spree entdeckte und fand, daß es eine »janz dufte Jejend« war, hat sich langsam zum ersten Berliner hochgearbeitet. Indem er sich mit dem Schlamm und Modder herumärgerte, bis seine erste schiefe Hütte stand, indem er in unseren zahlreichen Gewässern Plötzen und Stinte fing und - als Freizeitgestaltung - aus dem Honig wilder Bienen seinen Met braute. Wilde Bienen haben wir heute noch in der Stadt. Aber Met trinken wir schon lange nicht mehr. Heute ruft man: »Ober, ein Bierchen!« Damals dürfte man gerufen haben: »Ober, ein Metchen!«Soviel hier über Heimatkunde. Berliner ist man nicht, Berliner wird man. Ungefähr so, wie man seinen Führerschein macht.Wir Berliner - und das ist die erste Lüge in diesem Buch, denn auch der, der hier mit Ihnen plaudern möchtc, ist kein naturreines Gewächs, er ist Charlottenburger und wurde 1920 eingemeindet, gegen seinen Willen, aber Kinder werden ja nicht gefragt - also wir Berliner sehen jeden als Berliner an, der in unserer Stadt mit uns leben möchte. Dabei ist es egal, ob er sächsisch spricht oder vielleicht eine dunklere Hautfarbe hat, Hauptsache, er ist innen helle. Früher pflegten Spötter zu sagen, daß fast alle Berliner aus Breslau stammen. Das trifft immerhin auf Schleiermacher und Borsig, auf Adolph von Menzel und Kempinski zu. Käthe Kollwitz und Walter Kollo kamen aus Königsberg. Der olle Papa Wrangel, der mindestens so gut berlinern konnte wie später Max Liebermann, war Stettiner, der Grune-waldmaler Leistikow hatte seine Babynahrung in Bromberg zu sich genommen, und der alte Heim, anekdotenumrankter Mediziner, war in Meiningen aus seinen Kinderschuhen herausgewachsen. Sic sehen, nicht einmal auf unsere Berliner Originale kann man sich verlassen. Bei keinem steht »Berlin« auf dem Geburtsschein. Ob das der erste Kurfürst von Brandenburg war oder Claire Waldoff, ob Heinrich Zille oder Aschinger, ob Grethe Weiser oder Andreas Schlüter, ob Ernst Reuter oder Walter Gross - peinlich, peinlich, es ist niemand dabei, der mit Spreewasscr getauft und in einer Berliner Wiege geschaukelt wurde. Aber sie sind alle zu Berlinern geworden, in der gerühmten Berliner Luft, die heute leider auch nicht mehr das ist, was sie war.In Kleckersdorf an der Klecke würde man ganz bestimmt Kleckersdorfer Baumeister beauftragen, neue Häuser in Kleckersdorf zu bauen.Wir dagegen bolten uns Herrn Schinkel aus Neuruppin, Herrn Schwechten - er baute den Anhalter Bahnhof und die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Nr. 1 - aus Köln, wir baten sogar Herrn Corbusier aus Frankreich zu uns, und weder der Funkturm noch die Philharmonie, weder die Kongreßhalle noch die Kaiser-Wilhelm-Gcdächtniskirche Nr. z stammen von Berliner Baumeistern.Und da Sie vermutlich schon auf die rechte Seite geschielt haben, wo das Charlottenburger Schloß dargestellt ist: vier berühmte Baumeister haben nacheinander daran herumgebaut: Nering, Eosander von Göthe, Knobelsdorff und Langhans, und wieder ist kein Spree-Athener darunter. Dieses Schloß ist unser ganzer Stolz, wir haben ja nicht mehr viele.Hier finden in der Eichengalerie manchmal Kammerkonzerte statt, bei Kerzenlicht, wie zur Zeit des Alten Fritzen und zur Zeit der Stromsperren. Hier gibt auch der Regierende Bürgermeister alljährlich seinen Neujahrsempfang, seltsamerweise findet dieses Ereignis nie in den ersten J anuartagen statt, sondern meistens erst drei Wochen später. Das oft zitierte Berliner Tempo ist also auch nicht mehr das, was es war. Geblieben ist der Berliner Witz, die treffsichere, schnoddrige Sei fertigkeit, mit der wir uns seit Jahrhunderten bei den Fremden t machen. Darf ich ein Wort zur Entschuldigung sagen? Danke.! Berliner scheint rüde und sarkastisch in seinen Bemerkungen, s macht er nur, um seine Sentimentalität zu verbergen. Sie werde der Berliner ist im Grunde seines Herzens sentimental. Seine Li lieder handeln von Glühwürmchen und lieben Leierkastenmann vom Schöneberg von dunnemals im Monat Mai und von Schliche im Monde liegen. Nach 1945 sangen die Berliner, die der I andere Gegenden verschlagen hatte, sehnsüchtig und mit feu Augen von ihrem Koffer in Berlin und vom Heimweh nach d( fürstendamm. Die Daheimgcbliebenen, ebenfalls nah am Träi gebaut, träumten unbeirrt, daß ihre Insel wieder`n schönes F wird. Der Berliner ist zartbesaitet, aber, utii Jottes willen, die sollen ihm ja nichts davon anmerken."Auszüge aus dem buch Versand D: 2,30 EUR [Skizzenbuch , Berlin , Bilddokumentation , Skizzen , Landeskunde , Zeichnungen stadtansichten, landschaft, brauchtum, sittengemälde, stilkunde, kleine geschichte, anekdoten, leute, sehenswürigkeiten].
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9783517003252 - Neumann, Günter.: Berlin. Ein Skizzenbuch.
Neumann, Günter.

Berlin. Ein Skizzenbuch.

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE US

ISBN: 9783517003252 bzw. 3517003255, in Deutsch, München. Südwest Verlag, 1971. gebraucht.

Lieferung aus: Deutschland, Versandkostenfrei.
Leipziger Antiquariat e.K. [2313397].
illustriert von Busse, Fritz, gr.8quer. 22,5 x 24,5 cm. 127 Seiten,In gutem Zustand. Einband leicht berieben und minimal angeschmutzt, Schnitt etwas angeschmutzt, Papier mit leichter Randbräunung. Hardcover in Pappband.
7
9783517003252 - Busse, Fritz (Zeichnungen) Neumann, Günter (Texten): Berlin - Ein Skizzenbuch. - mit 83 Abbildungen-.
Symbolbild
Busse, Fritz (Zeichnungen) Neumann, Günter (Texten)

Berlin - Ein Skizzenbuch. - mit 83 Abbildungen-.

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ISBN: 9783517003252 bzw. 3517003255, in Deutsch, Südwest, München, 1971, gebraucht.

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Raritäten Kabinett Hoepner & Helbig GbR, [3164404].
128 Seiten, Original-Pappeinband, Größe 8. 22,5 x 24,5 cm, ISBN 3517003255, Der Text in Deutsch, die Bilderklärungen in Deutsch, Englisch, Französisch -BerlinEinbd zeigt Gebrauchsspuren, Rücken & hinterer Deckel unten Fehlstelle, innen gut & sauber, Original-Pappeinband.
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9783517003252 - Busse, Fritz und Günter Neumann: Berlin. Ein Skizzenbuch
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Busse, Fritz und Günter Neumann

Berlin. Ein Skizzenbuch (1985)

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128 Seiten Artikel stammt aus Nichtraucherhaushalt! N8373 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 558, Books.
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