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ISBN: 9783498008963

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349800896X - Cheever, John: Tagebücher
Cheever, John

Tagebücher (1994)

Lieferung erfolgt aus/von: Österreich DE HC US

ISBN: 349800896X bzw. 9783498008963, in Deutsch, 560 Seiten, Rowohlt, gebundenes Buch, gebraucht, guter Zustand.

98,00 + Versand: 9,00 = 107,00
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Von Privat, liberlibertas, [4821206].
Neuwertiges, ungelesenes Exemplar! Die berühmten Tagebücher des großen Autors. Der immer aufs Neue, von einem Satz zum nächsten verblüffende John Cheever: „Ich muss mich selber davon überzeugen, dass für mich, einen Mann mit meiner Veranlagung, das Schreiben keine selbstzerstörerische Berufung ist.“ Doch es geht Cheever nicht um das Breittreten des altbekannten Verhängnisses etwa Fitzgeralds, dass zu schreiben und dabei – oder deswegen – zu trinken nur kurz etwas von Güte zeitigt, dann aber rasch, tief, unaufhaltsam – und gähnend! – der Abgrund auf einen wartet. Cheever verfolgt in seinen Tagebüchern eine viel grundsätzlichere Analyse der eigenen Rauschhaftigkeit: „Ich hoffe und glaube, es ist nicht so, aber wirklich sicher bin ich mir nicht. Es (das Schreiben) hat mir Geld und Ansehen eingebracht, und doch habe ich den Verdacht, es hat etwas mit meinen Trinkgewohnheiten zu tun. Die Begeisterung für den Alkohol und die Begeisterung für die Phantasie sind sich sehr ähnlich.“, 1994, Hardcover/gebunden, wie neu, 215x139 mm, 840g, 560, Internationaler Versand, Banküberweisung.
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349800896X - Cheever, John: Tagebücher
Cheever, John

Tagebücher (1994)

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Von Privat, liberlibertas, [4821206].
Neuwertiges, ungelesenes Exemplar! Die berühmten Tagebücher des großen Autors. Der immer aufs Neue, von einem Satz zum nächsten verblüffende John Cheever: „Ich muss mich selber davon überzeugen, dass für mich, einen Mann mit meiner Veranlagung, das Schreiben keine selbstzerstörerische Berufung ist.“ Doch es geht Cheever nicht um das Breittreten des altbekannten Verhängnisses etwa Fitzgeralds, dass zu schreiben und dabei – oder deswegen – zu trinken nur kurz etwas von Güte zeitigt, dann aber rasch, tief, unaufhaltsam – und gähnend! – der Abgrund auf einen wartet. Cheever verfolgt in seinen Tagebüchern eine viel grundsätzlichere Analyse der eigenen Rauschhaftigkeit: „Ich hoffe und glaube, es ist nicht so, aber wirklich sicher bin ich mir nicht. Es (das Schreiben) hat mir Geld und Ansehen eingebracht, und doch habe ich den Verdacht, es hat etwas mit meinen Trinkgewohnheiten zu tun. Die Begeisterung für den Alkohol und die Begeisterung für die Phantasie sind sich sehr ähnlich.“, 1994, Hardcover/gebunden, wie neu, 215x139 mm, 840g, 560, Internationaler Versand, Banküberweisung.
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349800896X - John Cheever: Tagebücher - Aus Cheevers Notizbüchern von 1952 bis 1982 - selten
Symbolbild
John Cheever

Tagebücher - Aus Cheevers Notizbüchern von 1952 bis 1982 - selten (1994)

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ISBN: 349800896X bzw. 9783498008963, in Deutsch, 560 Seiten, Rowohlt, Hamburg, gebraucht, akzeptabler Zustand.

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Von Privat, Leseinsel im Felsenmeer, [6090027].
Eine gebundene Ausgabe, mit einem Schutzumschlag. Lesermeinungen Ich bin ein einsamer Trinker (John Cheever) Am 17. Mai 1824 versammelten sich nach dem Tod des Dichters Lord Byron sechs Männer im Salon eines Geschäftshauses und übergaben zwei gebundene Manuskripte dem lodernden Feuer. Innerhalb von zwei Minuten waren in diesem Vernichtungsakt die Erinnerungen von Lord Byron , die die Skandale seines Lebens enthielten - Hurerei, Ehebruch, Inzest, homosexuelle Erfahrungen - zu einem Häufchen Asche verbrannt. Als der Schriftsteller John Cheever am 18. Juni 1982 starb, hinterließ er 29 Ringbücher, in denen er seine privaten Eintragungen machte, Tagebücher also, die er nicht im Hinblick auf eine Veröffentlichung geschrieben hatte. Die Familie Cheever, die Witwe Mary und die drei erwachsenen Kinder - Ben, Susie, und Federico - standen nun vor der Frage, was sie mit diesem Material anfangen sollten. Doch anders als im Fall der Angehörigen Byrons, kam ein Autodafé hier nicht in Frage und das obwohl die Aufzeichnungen sehr viel Intimes von dem Schriftsteller preisgeben, was nur sehr wenige wussten: seine Bisexualität, seine Seitensprünge mit Frauen und Männern, sexuelle Obsessionen, seinen Alkoholismus, seine dauerhaften Einsamkeitsgefühle und seine bissige Weltanschauung, geschrieben in einem gemeinen Tonfall, alles Sachen, die nicht mit dem Bild kompatibel waren, die John Cheever in der Öffentlichkeit genoss, dem Bild eines vornehmen englischen Gentlemans, der in einem alten Farmhaus lebte und Spürhunde züchtete. Laut Benjamin H. Cheever, dem älteren Sohn John Cheevers, der hier das Vorwort verfasst hat, machte sein Vater hin und wieder Andeutungen hinsichtlich einer Veröffentlichung seiner privaten Hefte und bat seinen Sohn einen Blick darin zu werfen und so wurde Benjamin der erste Leser dieser Tagebücher, die für ihn kein Vergnügen darstellten: Dies war nicht der geistreiche, charmante Mann, in dessen Gästezimmer ich schlief. Das Material war undramatisch. Es enthielt viel über Homosexualität. Die Familie unternahm jedoch nichts um unseren Vater zu schützen und überreichte das Manuskript Robert Gottlieb, der das hier vorliegenden Buch nach den oft undatierten Aufzeichnungen in chronologischer Abfolge, die sich ergab, erstellte. Die Notizbücher reichen von einem Zeitraum von 1952 bis kurz vor Cheevers Tod im Jahre 1982. Neben dem Bezug zur Gegenwart enthalten sie Erinnerungen an die Kindheit und Jugend und an seine Eltern, so dass sie sich zuweilen wie eine brutal ehrliche Autobiographie und Familienchronik lesen. Man erfährt, dass John Cheever ein unerwünschtes Kind war, ein Junge dessen Vater seine Zeugung bereute und sich wünscht, er wäre nicht am Leben. Aufgewachsen in Massachusetts, stammt Cheever aus bescheidenen Verhältnissen. Sein Vater war ein arbeitsloser Schuhverkäufer, seine Mutter ernährte die Familie mit einem winzigen Geschenkladen, an einem Nagel in der Badezimmertür hing schmutzige Unterwäsche. Seine Kindheit war eine Mischung von Vorzügen und dummer Grausamkeit. Dementsprechend sind seine Kindheitserinnerungen nicht nur trübselig. So erinnert er sich, wie er seinen Vater gemeinsam mit dem Hund jeden Morgen zum Bahnhof begleitete oder wie sein Vater im Sommer vor der Arbeit am nahegelegenen Golfplatz zwei oder drei Löcher Golf spielte: Das schienen die Anfänge einer Welt zu sein, diese Tage wirkten alle wie Morgen. Dann gab es einen Vorfall, den man als Wendepunkt betrachten könnte. Eines Morgens zog sein Vater zu einem frühen Golfspiel los und fand am Rande des dritten Fairways einen guten Freund und Geschäftspartner tot an einem Baum hängend vor. Noch am gleichen Nachmittag verschenkte er seine Schläger und spielte nie wieder Golf. Wenn er sich an sein Familie zurückerinnert, dann vor allem an ihre Kehrseiten: Ständig verließen sie entrüstet irgendwelche Orte, und ich war immer der letzte, der ging. Sie marschierten aus Konzerthallen, Sportveranstaltungen, Theatern, Restaurants und Geschäften. Wenn Koussevitzky sich einbildet, dass ich mir das bis zum Ende anhöre Dieser Schiedsrichter ist ein Gauner Dieses Stück ist ja widerlich Das gefiel mir nicht, wie dieser Kellner mich angesehen hat usw. Sie haben fast nie etwas bis zum Schluß durchgehalten, und so erinnere ich mich an sie: einem Ausgang zustrebend. Ich habe mir schon gedacht, dass sie vielleicht schrecklich unter Klaustrophobie litten und diesen Wahnsinn mit moralischer Entrüstung tarnten. An seinen Vater denkt Cheevers überhaupt sehr oft und das Bild, das ich von ihm habe, ist ein Erfindung, keine Erinnerung, und zwar eine allzu wohlwollende Erinnerung. Wenn man diese Aussage berücksichtigt, fragt man sich ob die Anekdote stimmt, dass sein Vater in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts in München entweder, weil es ihm Spaß machte oder weil er Geld brauchte in München als Nacktmodell bei einem Architektur-Bildhauer arbeitete. Der Bildhauer stellte den jungen, gutaussehenden Mann mit dem durchtrainierten Körper als eine Art Atlas oder als männliche Karyatide dar und baute seine Gestalt in die Fassade des alten Hotels Königspalast ein, das in den vierziger Jahren bei alliierten Luftangriffen zerstört wurde. Als Cheever mit seinem älteren Bruder 1935 in Deutschland weilte, sah er dieses Hotel und sah die unverkennbaren Züge meines Vaters, der auf seinen Schultern den Sturz dieses riesigen Hotels trug. Eine weitere skurrile familiäre Anekdote dreht sich um seine Tante Mildred, die ihren Neffen und seine College-Freunde dazu drängte, wen sie im Fluss badeten, sich die Badehosen auszuziehen: Wer interessiert sich denn schon für so ein Dingelchen? meinte sie, obwohl es in Howies und Jacks Fall alles andere als klein war. Sie saß immer auf dem Steg an der Stelle, wo wir schwammen. Sie hatte Augenschlitze in einen Kissenüberzeug geschnitten und trug ihn zum Schutz gegen die Mücken über dem Kopf. Während wir uns nackt in diesem herrlich klaren Wasser tummelten, saß sie da wie ein schlecht gekleidetes Ku-Klux-Klan-Mietglied und fotografierte sie mit einer altmodischen Boxkamera beim Tauche und Schwimmen. Von Sexualität ist in diesen Tagebüchern ohnehin sehr viel die Rede, besonders von Homosexualität. John Cheever war bisexuell, der seine homosexuelle Neigungen lange Zeit unterdrückte, wodurch sie für ihn zu einer Obsession wurden und in seinen sexuellen Phantasien eine große Rolle spielten. Einmal geht er mit seinem kleinen Sohn Federico spazieren und stellt sich vor, wie er mit einem Unbekannten schwimmen geht und sich mit seinem runden Hintern amüsiert: Ich lebe den Tagtraum aus, und was macht das schon? Es gibt keinen X, und würde ich in dieser Jahreszeit auf einen kühlen Teich stoßen, würde ich nicht drin schwimmen, aber in meinem Kopf scheint es schon so ein Land zu geben, ein infantiles Land voll unverantwortlicher sexueller Ausschweifung, die nichts mit den Tatsachen des Lebens zu tun haben, wie sie mir bekannt sind. Vor der offiziellen Schwulen- und Lesbenbewegung war Homosexualität ein Tabuthema. In den Dreißigern und Vierzigern, schreibt Cheever, schienen die Männer die Homosexualität genau so zu fürchten, wie die frühen Seefahrer sich davor fürchteten, in einer Welt, die auf dem Rücken einer Schildkröte balancierte, zu segeln. In diesem angsterfüllten Klima stellte die Homosexualität für die Betroffenen eine Bedrohung dar: Die Homosexualität schien mir ein schleichender Tod zu sein. Wenn ich meinen Instinkten folgte, würde ich in einem öffentlichen Pissoir von irgendeinem beharrten Matrosen erwürgt werden. Jeder gutaussehende Mann, jeder Bankangestellte und Bote war wie eine geladene Pistole auf mein Leben gerichtet. Beim Blick in seine alten Tagebücher ist Cheever beunruhigt über die ständig wiederkehrende Erwähnung der Homosexualität. Wieso so viel Aufhebens darum, ist doch die Homosexualität heutzutage (das schrieb er 1968), etwas ganz Alltägliches - auch nicht alarmierender als Trunksucht und Ehebruch -, aber meine diesbezügliche Angst sitzt sehr tief und scheint unheilbar zu sein. Mit solchen Ängsten stand Cheever wie jeder Mann mit solchen Neigungen ganz allein. Es ist wohl ein bisschen übertrieben, aber darum nicht weniger wahr, wenn Cheever 1959 schreibt, dass in diesem Jahr sich jeder Mann insgeheim zu fragen schien: Ist er? Haben sie? Bin ich? Könnte ich? Als Schutzmaßnahme wurde große Betonung auf Männlichkeit, Sport, Jagen, Angeln und konservative Kleidung gelegt, doch die einsame Ehefrau machte sich flüchtig Gedanken über ihren Mann in seinem Jagdlager, und der Ehemann seinerseits fragte sich, mit wem er da eigentlich ein raues Kiefernlager teilte. Die Frage, die sich für Cheever stellte, war, wie weit kann ich gehen, was kann ich von mir preisgeben, ohne Schimpf und Schande zu riskieren oder weniger dramatisch ausgedrückt, ohne eine Abfuhr bei einem sexuellen Annäherungsversuch zu erhalten? Da ist z. B. dieser Mann X am Swimmingpool, der nackt, den Bauch mit einem Handtuch bedeckt, sich sonnt. Cheever gesellt sich zu ihm, findet ihn anziehend, es kommt zum scheinbar unverfänglichen Gespräch: Ich glaube, dass eine Reihe von Andeutungen und Ködern platziert werden. Sein sanfter Blick folgt mir, läßt sich auf mir nieder, und ich verspüre ein tödliches Jucken zwischen den Beinen. Würde er mir die Hand auf den Schenkel legen, ich nähme sie nicht weg würde ich ihm zufällig im Duschraum begegnen, ich fiele ihn an. Aber juckt es uns beide oder nur mich allein.: ist nur meine Quaste steif und wund wie ein Furunkel? Spürt er das, oder denkt er an das gestrige Tennismatch oder an einen Scheck, den er erwartete? Ich bin entschlossen, nicht den Bittsteller zu spielen, mich nicht von meinen Instinkten verleiten zu lassen, und ihm geht es vielleicht ebenso das ist das mörderische Sicherungssystem eines Flirts. Soll Cheever wegen einer Gelegenheitsnummer in einem Duschraum die unermessliche, wertvolle Freude der ehelichen Liebe und das Gelöbnis, zu dem zu stehen, was er seiner Frau und seinen versprochen hat, einfach so wegwerfen? Die gefährlichen Versuchungen lauern überall, ob in einer Sauna, wo ein alter nackter Mann ihm mit Kernseife den Hintern massiert (Die letzten Tage von Rom) oder in einer Herrentoilette wo die Männer ihre Hosen aufknöpfen und ihre Schwänze und Hintern zur Schau stellen und die Möglichkeiten, die sie bieten, erscheinen mir gefährlich und faszinierend. Hier ist die Chance, mit einer einzigen Intimität, mit einem einzigen Wort alles hinzuschmeißen. Man könnte mit einer einzigen Berührung die Gesetze der Stadt und der natürlichen Welt brechen. Cheever betrachtet die homosexuellen Abweichungen vom Standpunkt der bürgerlichen Moral. Anders als Julien Green, was die homoerotischen Versuchungen betrifft ein Leidensgenosse von John Cheever, betrachtet er die Homosexualität nicht als Sünde sondern als einen gefährlichen Angriff auf Tradition, Moral und häusliche Gemütlichkeit, auf bürgerliche Werte, vor denen er sich mit aller Demut beugt. So heißt es in einem Eintrag aus dem Jahr 1980, die seine Haltung zu diesem weiten Feld prägnant wieder gibt: Ich hatte damals gesagt, man könne im Zeitraum eines Menschenlebens keinen eigenen Kodex für Gut und Böse erfinden und müsse deswegen auf Traditionen zurückgreifen. Seine Ängste bezüglich der Homosexualität überträgt Cheever auf seinen heranwachsenden Sohn Ben. Als er ihn und seinen Freund nicht beim Footballspiel findet, zerbricht er sich Gedanken, wo sie stattdessen sein könnten und was sie zusammen treiben: Holen sie sich, wie ich es manchmal getan habe, in einem feuchten Geräteschuppen gegenseitig einen runter, während draußen die unwiederbringliche Schönheit des Herbstnachmittags zu schwinden beginnt? Was ich eigentlich befürchte ist, dass er sich den Sünden meiner eigenen Jugend hingegeben, Zigaretten geraucht und im modrigen Wald masturbiert hat. .Was für eine Welt will ich denn für mich und meine Söhne schaffen? Ich, der ich auf den Schultern meines prächtigen Sohnes die schulderfüllten Laster meiner eigenen Pubertät ablade. Mit zunehmenden Alter wird Cheever zu seinen homosexuellen Neigungen stehen und sie auch ausleben. Mit seinem letzten Geliebten M., dem er leidenschaftliche Liebesbriefe schreibt, vergnügt er sich in einem verkommenen Motelzimmer: Ich kam zweimal, einmal in seinen Mund, und ich glaube, das war der beste Orgasmus, den ich seit einem Jahr gehabt habe. Doch am nächsten Morgen ist das Interesse an dem begehrten Mann abgeflaut: Ich erinnere mich an den akuten Mangel an Interesse, mit dem ich am nächsten Morgen seine Nacktheit wahrnahm, als er nach dem Pinkeln wieder ins Bett kam. Er war nichts weiter als ein Mann mit einem kleinen Schwanz, Eiern und einem kleinen Arsch, dazu geeignet, auf einem Stuhl oder einer Klobrille zu sitzen, und zu sonst nichts. Trotz seiner homosexuellen Liebesaffären hat Cheever eine Scheidung mit seiner nörgelnden und sich im entziehenden Ehefrau Mary niemals in Erwägung gezogen. Die Furcht davor, allein und einsam seine Tage in Hotelzimmern verbringen zu müssen, ließ die eheliche Einsamkeit vorziehen. Und überhaupt, Menschen, die John und Mary heißen, lassen sich nie scheiden. In Freud und Leid, in Wahnsinn und Vernunft, scheinen sie einander durch ihre rudimentäre Namensgebung auf ewig verbunden. Jeder x-beliebige geht beim geringsten Anlaß nach Reno, aber John und Mary sind durch nichts als den Tod zu trennen. Ich bin ein einsamer Trinker, schreibt John Cheever 1958. Die Tagebücher dokumentieren auf erschütternde Weise Cheevers Alkoholsucht als fortschreitende Krankheit, den Kampf mit dem Dämon aus der Flasche. Über mehrere Jahre ist Cheever alkoholsüchtig bis er nach einem exzessiven Alkoholrausch, bei dem er einen totalen Gedächtnisverlust erlitt, in einer Entzugklinik landete und dort einige Monate verbrachte. Die Atmosphäre des Eingesperrtseins kontrastiert mit der Freiheitt der Passanten auf der Straße, die Cheever vom Fenster der Klinik aus beobachtet: Sie haben die Freiheit, zu kommen und zu gehen, wann sie wollen, aber sie bewegen sich so beiläufig durch diese Freiheit, dass sie vergeudet wirkt. .Sie sind frei, und doch herrscht in den Straßen keine Atmosphäre von Freiheit. Ich bin eingesperrt. Wenigstens ist meine Situation geklärt. Nach seiner Entlassung aus der Entzugsklinik ist Cheever nach langer Zeit wieder trocken, sucht die Anonymen Alkoholiker-Treffen in irgendwelchen schäbigen Kellern von Gemeindehäusern auf und fühlt sich zu diesen Verdammten zugehörig. Doch von ständiger Betrunkenheit zu vollständiger Nüchternheit überzuwechseln nimmt einen gewaltig in die Mangel. Als ob das nicht deprimierend genug wäre, schlägt das Schicksal erneut zu: Cheever erkrankt an Krebs und muss sich medizinisch behandeln lassen. Der Krankenverlauf lässt sich aber nicht mehr aufhalten. Außerdem wird sich Cheever zunehmend seines Alterns bewusst und das er an den Freuden der Außenwelt nicht mehr teilnehmen kann. Als passionierter Skiläufer und Schlittschuhläufer ist der Wintereinbruch und Schneefall 1982, kurz vor seinem Tod, zum ersten Mal ein trauriges Ereignis: Dann denke ich, dass dies der allererste Schneefall in meinem Leben ist, an dem ich nicht auf irgendeine Weise teilhaben kann. Skifahren, Schlittenfahren oder Wege freischaufeln. .. Wie komme ich eigentlich darauf, anzunehmen, dass ich ewig leben würde? Über Politik und Zeitgeschehen steht in den Tagebüchern zwar nicht viel, aber wenn es angeschnitten wird, dann bestechen die Aufzeichnungen durch ihre Originalität und überraschenden Ansichten. Über das verübte und vereitelte Attentat auf den Präsidenten Reagan heißt es: Daß er sich erholt, finde ich großartig. Daß der oberste Politiker einer großen Nation von einem Attentäter niedergestreckt wird und, als er sich wieder erhebt, sagt: Ich habe vergessen, mich zu ducken, ist ein Beleg für die geniale Nähe zwischen Sprache und Geist. Wir sind hier vielleicht doch näher am Licht, als wie es in St. Petersburg und Sarajewo waren. Im Zusammenhang des Vietnamkriegs rapportiert John Cheever eine ungewöhnliche Art von patriotischer Kundgebung, über die eine Lokalzeitung berichtet hat: Wer den Krieg in Asien befürwortet fährt mit eingeschalteten Scheinwerfern. Zwischen hier und Harmon haben die Hälfte der Autos ihr Licht an. Für mich hat diese stumme und anonyme Art zu kommunizieren etwas Bedrohliches. Man zeigt Flagge - stößt eine Drohung aus -, aber das Gesicht sieht man nie, und gesagt wird natürlich auch nichts. Also fahren wir mit ausgeschalteten und eingeschalteten Scheinwerfern aneinander vorbei und ergreifen damit Partei in einem Blutigen Kriege. John Cheever war ein regelmäßiger Kirchgänger und hat sich nicht gescheut am Altar hinzuknien und zu beten. Er glaubt an eine göttliche Fügung, aber weil wir es hier mit einem Rätsel zu tun haben, ist die Tiefe und Weite dieses Rätsels für die Schlichtheit jener bildlichen Darstellung verantwortlich, die über unsere Gebete wachen: diese alten Graubärte mit den goldenen Hüten, diese trotteligen Engel, diese ernsten, dummen Apostel und Propheten. Nachdem er 1967 eine schwere Krankheit überstanden hatte (Ich möchte nicht, dass das hier zum Tagebuch eines Invaliden verkümmert.) durchströmt ihn eine immense, kindliche Dankbarkeit, aber an wen kann er seinen Dank richten? An Gott? Aber die göttliche Intelligenz kann nicht wie der Weihnachtsmann von Bett zu Bett gehen. Also bin ich einfach dankbar, demütig, überzeugt davon, dass das Schlimmste vorbei ist. Dennoch bekennt er sich zu Gott als Vater (Ich glaube an Gott den Vater. Was für eine mutige Aussage!) und gedenkt der Großherzigkeit Gottes, der uns seinen Sohn geschenkt und ihn schon im Augenblick seiner Geburt in einer Krippe zu einem grausamen, langsamen Tod für unsere Sünden verurteilt. Makaber! Trifft jedoch haargenau den Kern der grausamen und blutigen Kreuzestheologie wieder, die sich die christlichen Theologen ausgedacht haben, die selbst nicht davor zurückschrecken würden einen Säugling, den Gott in den Windeln, ans Kreuz zu nageln, solange es der Erlösung der Menschheit dienen würde. Die Tagebücher von John Cheever sind für Diaristen-Liebhaber ein Muss! Teilweise bedrückend ehrlich Zum Teil banal, sehr oft sehr privat, sehr oft auch schonungslos sich selbst gegenüber, nie aber langweilig. Es ist das Tagebuch eines im Grunde sehr einsamen Mannes, so habe ich es empfunden. Und er nimmt einen überall mit hin. Das Buch ist in einem guten Zustand, aus einem Nichtraucherhaushalt, mit wenigen sichtbaren Lesespuren. Das Porto hat bei einer Büchersendung oft einen Anteil von über 50% am Gesamtpreis. Bei der Bestellung von mehreren Büchern kann man da einiges sparen. Das Gewicht und das Format sind hier die bestimmenden Faktoren. Hier ein paar Angaben die der automatischen Berechnung sehr nahe kommen. Bis 460 g - 2,00 Format bis max. 35 x 25 x 5 cm - (ca. 1-2 Bücher) Bis 960 g - 2,30 Format bis max. 35 x 25 x 5 cm - (ca. 1-3 Bücher) Bis 1960 g - 4,00 Format bis max. 35 x 25 x 10 cm - (ca. 1-8 Bücher) Bis 3960 g - 4,40 Maß bis 37 cm über 2 Paketseiten - (ca. 2-10 Bücher) Bis 4960 g - 5,40 Maß bis 50 cm über 2 Paketseiten - (ca. 2-15 Bücher) Über 4960 g - 6,50 Maß bis 80 cm über 2 Paketseiten - (ca. 3-20 Bücher) Vielleicht wollen sie ja noch ein Buch dazu ??? Beim Ankauf mehrerer Bücher werden die günstigsten Versandkosten angewendet und bei Bedarf ein Rabatt auf den Buchpreis gewährt. 1994, Hardcover/gebunden, leichte Gebrauchsspuren, 21,5 x 13,9 x 4,2 cm, 800g, 560, Internationaler Versand, Banküberweisung.
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9783498008963 - John und Robert (Herausgeber) Gottlieb Cheever: Tagebücher.
John und Robert (Herausgeber) Gottlieb Cheever

Tagebücher. (1999)

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ISBN: 9783498008963 bzw. 349800896X, in Deutsch, 555 Seiten, Rowohlt, gebraucht, akzeptabler Zustand, mit Einband.

Lieferung aus: Deutschland, Versandkostenfrei, Versand zum Fixpreis, Lieferart: Sparversand, 34*** Naumburg, Lieferung: Deutschland.
Von Händler/Antiquariat, bluebib.
Von John und Robert (Herausgeber) Gottlieb Cheever. von Robert Gottlieb. Mit einem Vorw. von Benjamin H. Cheever und einem Nachw. von Matthias Müller. Erscheinungsjahr: 1994. Auflage: Pp. Mit Schutzumschlag. Belletristik Biographien Geschichte Kinder und Jugendbücher Romane, Erzählungen Ratgeber Varia Tagebücher. von John und Robert (Herausgeber) Gottlieb Cheever Art Nr.: 349800896X ISBN 13: 9783498008963 B-Nr: INFM1100078028 Untertitel: Hrsg. von Robert Gottlieb. Mit einem Vorw. von Benjamin H. Cheever und einem Nachw. von Robert Gottlieb. Dt. von Matthias Müller Erscheinungsjahr: 1994 Erschienen bei: Rowohlt Auflage: Pp. Einband: Pp. Maße: 216X144X54 Seitenzahl: 555 Gewicht: 792 g Sprache: Deutsch Autor: John und Robert (Herausgeber) Gottlieb Cheever Alle Artikel werden von uns professionell verpackt, so dass die Beschädigungsgefahr beim Versand minimiert wird. Beschreibung Mit Schutzumschlag Powered by INFORIUS , Gut, Festpreisangebot, Einband: Pp. Format: 216X144X54, Sprache: Deutsch, Gewicht: 792, Marke: Rowohlt.
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9783498008963 - John Cheever: Tagebücher
Symbolbild
John Cheever

Tagebücher (1994)

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ISBN: 9783498008963 bzw. 349800896X, in Deutsch, Rowohlt, gebundenes Buch, gebraucht, schlechter Zustand, Erstausgabe.

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Von Händler/Antiquariat, Crème de la Bücher · Antiquariat, [3414293].
Rowohlt Verlag / 1. Auflage 1994 / 555 S. / Akzeptabler Gesamtzustand. Mäßige Gebrauchs-/Lagerspuren an Einband (schmutz-/fleckspurig. etwas bestoßen), Schutzumschlag (randrissig; etwas berieben und bestoßen; knickspurig; etwas schmutzspurig) und Schnitt (etwas bestoßen, etwas schmutzspurig). Einige Seiten weisen leichte Stoßspuren/Knickerscheinungen auf. Leichte Nachdunkelung. Die Zustellung erfolgt sicher verpackt über den Hermes-Versand - und zwar zügig ;-), 1994, Hardcover/gebunden, deutliche Gebrauchsspuren, Banküberweisung, Offene Rechnung, Selbstabholung und Barzahlung.
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9783498008963 - Cheever, John: Tagebücher. Hg. von Robert Gottlieb.
Cheever, John

Tagebücher. Hg. von Robert Gottlieb. (1994)

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Von Händler/Antiquariat, Antiquariat Matthias Wagner.
Reinbek, Rowohlt, Mit einem Vorwort von Benjamin H. Cheever und einem Nachwort von Robert Gottlieb. Deutsch von Matthias Müller. Deutsche Erstausgabe. Pappband mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 556 Seiten. 1. Aufl. Briefe und Tagebücher [Amerikanische Literatur Memoiren] 1994.
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9783498008963 - John und Robert (Herausgeber) Gottlieb Cheever: Tagebücher. hrsg. von Mit einem Vorw. von Benjamin H. einem Nachw. von Dt. von Matthias Müller 1. Aufl.
Symbolbild
John und Robert (Herausgeber) Gottlieb Cheever

Tagebücher. hrsg. von Mit einem Vorw. von Benjamin H. einem Nachw. von Dt. von Matthias Müller 1. Aufl. (1994)

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Von Händler/Antiquariat, Schürmann und Kiewning GbR, 34311 Naumburg.
1. Aufl. 555 S. ; 22 cm Pp. Gebraucht - Gut Versand D: 2,30 EUR Cheever, John ; Tagebuch 1952-1982, Englische Sprach- und Literaturwissenschaft, Angelegt am: 22.02.2020.
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9783498008963 - John und Robert (Herausgeber) Gottlieb Cheever: Tagebücher.
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John und Robert (Herausgeber) Gottlieb Cheever

Tagebücher. (1994)

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Gebraucht - Gut - Mit Schutzumschlag 555 S. 22 cm, 01.01.1994, Pp. leichte Gebrauchsspuren, 216X144X54, 792g, 555, Internationaler Versand, Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), PayPal.
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