Theresienstadt in Bildern und Reimen: Kommentiert von Jehuda Manor alias Peter (Paperback)
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9783896499202 - Hans Munk: Theresienstadt in Bildern und Reimen (Taschenbuch, EAN 9783896499202)

Hans Munk: Theresienstadt in Bildern und Reimen (Taschenbuch, EAN 9783896499202)

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Theresienstadt in Bildern und Reimen von Hans Munk Deutsch, 214 Seiten, August 2004, Hartung-Gorre, Taschenbuch, ISBN 3896499203, EAN 9783896499202 Beschreibung In dieser eindrucksvollen Edition wird der Öffentlichkeit ein seltener Familienschatz über das Getto Theresienstadt zugänglich gemacht. Der Autor, Hans Munk, Jg. 1898, entstammte einer Familie von Textilfabrikanten aus dem tschechischen Frydek (Nordmähren, westliche Beskiden), an dessen jüdische Gemeinde heute nur noch der verwüstete Friedhof erinnert. Hans Munk wurde am 13. Juli 1943 zusammen mit seiner Frau Edith von Prag aus nach Theresienstadt eingeliefert, wo er als ehemaliger k. u. k. Offizier bei der Gettowache Dienst tat. Zwei Tage vor seiner Deportation nach Auschwitz am 29. September 1944 hinterließ er seiner Frau insgesamt 43 Aquarelle und zwei Hefte mit 77 durchnummerierten Reimen, die hier erstmals veröffentlicht und von seinem Sohn Peter (alias Jehuda Manor) kommentiert werden. Dieser war im Alter von 12 Jahren ab Oktober 1939 im damaligen Palästina bei einem Bruder des Vaters in Sicherheit gebracht worden. Als einer der ersten Piloten und Berufsoffiziere in Israel stellte er sein Leben in den Dienst der Sicherheit des neugegründeten Staates und widmete sich erst wieder 60 Jahre nach den Ereignissen in Theresienstadt der Überlieferung seines Vaters. Dieser war von Auschwitz nach Dachau verbracht worden. Er starb am 20. Februar 1945 an den Folgen einer Blutvergiftung. Seine Frau Edith überlebte. Ihren Judenstern bewahrte der Sohn auf und bildet ihn im Buch (27) ab. Hans Munk bezeichnet seine Reime als Kurz-Geschichten und sieht sich selbst als Sehenden - nicht als Seher. Gleichwohl finden sich immer wieder Verse, aus denen der Seher spricht: Er beschreibt die Abgründe und Gebrochenheit der menschlichen Existenz in der trostlosen Enge und Ausweglosigkeit des Gettos: wie dort die Opfer selbst teilhaben an der Organisation des Bösen, um die eigene Lage relativ besser zu gestalten, wie der schmerzhaften Entfremdung von der eigenen Ehefrau melancholische Einsamkeit inmitten der Massen folgt (26, 175). Auf der anderen Seite leuchtet die Sehnsucht der Mütter nach dem Wiedersehen mit den Kindern, die ihr eines Tages Tee oder Schokolade anbieten werden (73), strahlt das hart erkämpfte Glück einer jungen Mutter über die erlaubte Geburt eines Jungen, um sogleich zerbrochen zu werden: Nach sieben Tagen war er rosig rot - am achten Tage aber war er tot (106). Die eigene Erinnerung an die Heimat verdichtet sich im Traum von der Rückkehr ins Vaterhaus. Sie wird jäh abgebrochen von der Erkenntnis, auch bei einem Überleben alleine in einem kalten, weil entleerten Haus anzukommen - so kehrt der Traumwandler traurig um und zurück nach Theresienstadt, welches was Anziehendes für mich hat (159). Dort aber verdüstern über den täglichen Trauerzügen die krächzenden Krähen den Himmel (122). Dahinter ist selbst Gott nicht mehr zu erahnen. Er mag dem Kinde das Leben gegeben haben - dieses aber wollte und konnte hier nicht leben (106). Ergreifend sind ein Gedicht und Bilder für ein zum Transport (nach Auschwitz) eingeteiltes Mädchen. Es wollte extra für sie gemalte Bilder mit Visionen eines schönen Haushalts mit Staubsauger und des Vergnügens mit einem eigenen Hund nicht haben, weil es solches in Theresienstadt nicht kannte - und daher nur mit seiner Puppe auf Transport ging. Anklagend formulieren die Schlussverse den Widersinn des Geschehens und stellen, wenn auch verhalten, so doch hintersinnig, die Frage nach dem Scheitern Gottes: Und solltest du im Himmel schweben, was soll dir dann - Gott im Himmel geben? Er gibt dir vielleicht einen Heiligenschein. Nur, du wolltest keine Heilige sein, - Deine Veranlagung war- zum Mütterlein. (82). Weitergehende, konkrete Bezüge zu religiöser Praxis im Getto finden sich nicht in den Gedichten. Außer Zweifel steht dennoch, dass der Schreiber und Maler den Verrat des Menschen am Menschen vor Gott bringen will. In der Figur des Erzengels Gabriel, des Fürsprechers und Beschützers Israels, lässt er die göttliche Weisheit selbst Theresienstadt in Augenschein nehmen. Dem Engel wird eine e.
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9783896499202 - Hans Munk: Theresienstadt in Bildern und Reimen
Symbolbild
Hans Munk

Theresienstadt in Bildern und Reimen (2004)

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ISBN: 9783896499202 bzw. 3896499203, in Deutsch, Hartung-Gorre Verlag Aug 2004, Taschenbuch, neu.

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Neuware - In dieser eindrucksvollen Edition wird der Öffentlichkeit ein seltener Familienschatz über das Getto Theresienstadt zugänglich gemacht. Der 'Autor', Hans Munk, Jg. 1898, entstammte einer Familie von Textilfabrikanten aus dem tschechischen Frydek (Nordmähren, westliche Beskiden), an dessen jüdische Gemeinde heute nur noch der verwüstete Friedhof erinnert. Hans Munk wurde am 13. Juli 1943 zusammen mit seiner Frau Edith von Prag aus nach Theresienstadt eingeliefert, wo er als ehemaliger k. u. k. Offizier bei der Gettowache Dienst tat. Zwei Tage vor seiner Deportation nach Auschwitz am 29. September 1944 hinterließ er seiner Frau insgesamt 43 Aquarelle und zwei Hefte mit 77 durchnummerierten Reimen, die hier erstmals veröffentlicht und von seinem Sohn Peter (alias Jehuda Manor) kommentiert werden. Dieser war im Alter von 12 Jahren ab Oktober 1939 im damaligen Palästina bei einem Bruder des Vaters in Sicherheit gebracht worden. Als einer der ersten Piloten und Berufsoffiziere in Israel stellte er sein Leben in den Dienst der Sicherheit des neugegründeten Staates und widmete sich erst wieder 60 Jahre nach den Ereignissen in Theresienstadt der Überlieferung seines Vaters. Dieser war von Auschwitz nach Dachau verbracht worden. Er starb am 20. Februar 1945 an den Folgen einer Blutvergiftung. Seine Frau Edith überlebte. Ihren 'Judenstern' bewahrte der Sohn auf und bildet ihn im Buch (27) ab. Hans Munk bezeichnet seine Reime als Kurz-Geschichten und sieht sich selbst als Sehenden - nicht als Seher. Gleichwohl finden sich immer wieder Verse, aus denen der Seher spricht: Er beschreibt die Abgründe und Gebrochenheit der menschlichen Existenz in der trostlosen Enge und Ausweglosigkeit des Gettos: wie dort die Opfer selbst teilhaben an der Organisation des Bösen, um die eigene Lage relativ 'besser' zu gestalten; wie der schmerzhaften Entfremdung von der eigenen Ehefrau melancholische Einsamkeit inmitten der Massen folgt (26, 175). Auf der anderen Seite leuchtet die Sehnsucht der Mütter nach dem Wiedersehen mit den Kindern, die ihr eines Tages 'Tee oder Schokolade' anbieten werden (73), strahlt das hart erkämpfte Glück einer jungen Mutter über die 'erlaubte' Geburt eines Jungen, um sogleich zerbrochen zu werden: 'Nach sieben Tagen war er rosig rot - am achten Tage aber war er tot' (106). Die eigene Erinnerung an die Heimat verdichtet sich im Traum von der Rückkehr ins Vaterhaus. Sie wird jäh abgebrochen von der Erkenntnis, auch bei einem Überleben alleine in einem kalten, weil entleerten Haus anzukommen - so kehrt der Traumwandler traurig um und zurück nach Theresienstadt, 'welches was Anziehendes für mich hat' (159). Dort aber verdüstern über den täglichen Trauerzügen die krächzenden Krähen den Himmel (122). Dahinter ist selbst Gott nicht mehr zu erahnen. Er mag dem Kinde das Leben gegeben haben - dieses aber wollte und konnte hier nicht leben (106). Ergreifend sind ein Gedicht und Bilder für ein zum 'Transport' (nach Auschwitz) eingeteiltes Mädchen. Es wollte extra für sie gemalte Bilder mit Visionen eines schönen Haushalts mit Staubsauger und des Vergnügens mit einem eigenen Hund nicht haben, weil es solches in Theresienstadt nicht kannte - und daher nur mit seiner Puppe auf 'Transport' ging. Anklagend formulieren die Schlussverse den Widersinn des Geschehens und stellen, wenn auch verhalten, so doch hintersinnig, die Frage nach dem Scheitern Gottes: 'Und solltest du im Himmel schweben, was soll dir dann - Gott im Himmel geben Er gibt dir vielleicht einen Heiligenschein! Nur, du wolltest keine Heilige sein, - Deine Veranlagung war- zum Mütterlein!' (82). Weitergehende, konkrete Bezüge zu religiöser Praxis im Getto finden sich nicht in den Gedichten. Außer Zweifel steht dennoch, dass der Schreiber und Maler den Verrat des Menschen am Menschen vor Gott bringen will. In der Figur des Erzengels Gabriel, des Fürsprechers und Beschützers Israels, lässt er die göttliche Weisheit selbst Theresienstadt in Augenschein nehmen. Dem Engel wird.
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Hans Munk

Theresienstadt in Bildern und Reimen (2004)

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ISBN: 9783896499202 bzw. 3896499203, in Deutsch, Hartung-Gorre Verlag Aug 2004, Taschenbuch, neu.

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Neuware - In dieser eindrucksvollen Edition wird der Öffentlichkeit ein seltener Familienschatz über das Getto Theresienstadt zugänglich gemacht. Der 'Autor', Hans Munk, Jg. 1898, entstammte einer Familie von Textilfabrikanten aus dem tschechischen Frydek (Nordmähren, westliche Beskiden), an dessen jüdische Gemeinde heute nur noch der verwüstete Friedhof erinnert. Hans Munk wurde am 13. Juli 1943 zusammen mit seiner Frau Edith von Prag aus nach Theresienstadt eingeliefert, wo er als ehemaliger k. u. k. Offizier bei der Gettowache Dienst tat. Zwei Tage vor seiner Deportation nach Auschwitz am 29. September 1944 hinterließ er seiner Frau insgesamt 43 Aquarelle und zwei Hefte mit 77 durchnummerierten Reimen, die hier erstmals veröffentlicht und von seinem Sohn Peter (alias Jehuda Manor) kommentiert werden. Dieser war im Alter von 12 Jahren ab Oktober 1939 im damaligen Palästina bei einem Bruder des Vaters in Sicherheit gebracht worden. Als einer der ersten Piloten und Berufsoffiziere in Israel stellte er sein Leben in den Dienst der Sicherheit des neugegründeten Staates und widmete sich erst wieder 60 Jahre nach den Ereignissen in Theresienstadt der Überlieferung seines Vaters. Dieser war von Auschwitz nach Dachau verbracht worden. Er starb am 20. Februar 1945 an den Folgen einer Blutvergiftung. Seine Frau Edith überlebte. Ihren 'Judenstern' bewahrte der Sohn auf und bildet ihn im Buch (27) ab. Hans Munk bezeichnet seine Reime als Kurz-Geschichten und sieht sich selbst als Sehenden - nicht als Seher. Gleichwohl finden sich immer wieder Verse, aus denen der Seher spricht: Er beschreibt die Abgründe und Gebrochenheit der menschlichen Existenz in der trostlosen Enge und Ausweglosigkeit des Gettos: wie dort die Opfer selbst teilhaben an der Organisation des Bösen, um die eigene Lage relativ 'besser' zu gestalten; wie der schmerzhaften Entfremdung von der eigenen Ehefrau melancholische Einsamkeit inmitten der Massen folgt (26, 175). Auf der anderen Seite leuchtet die Sehnsucht der Mütter nach dem Wiedersehen mit den Kindern, die ihr eines Tages 'Tee oder Schokolade' anbieten werden (73), strahlt das hart erkämpfte Glück einer jungen Mutter über die 'erlaubte' Geburt eines Jungen, um sogleich zerbrochen zu werden: 'Nach sieben Tagen war er rosig rot - am achten Tage aber war er tot' (106). Die eigene Erinnerung an die Heimat verdichtet sich im Traum von der Rückkehr ins Vaterhaus. Sie wird jäh abgebrochen von der Erkenntnis, auch bei einem Überleben alleine in einem kalten, weil entleerten Haus anzukommen - so kehrt der Traumwandler traurig um und zurück nach Theresienstadt, 'welches was Anziehendes für mich hat' (159). Dort aber verdüstern über den täglichen Trauerzügen die krächzenden Krähen den Himmel (122). Dahinter ist selbst Gott nicht mehr zu erahnen. Er mag dem Kinde das Leben gegeben haben - dieses aber wollte und konnte hier nicht leben (106). Ergreifend sind ein Gedicht und Bilder für ein zum 'Transport' (nach Auschwitz) eingeteiltes Mädchen. Es wollte extra für sie gemalte Bilder mit Visionen eines schönen Haushalts mit Staubsauger und des Vergnügens mit einem eigenen Hund nicht haben, weil es solches in Theresienstadt nicht kannte - und daher nur mit seiner Puppe auf 'Transport' ging. Anklagend formulieren die Schlussverse den Widersinn des Geschehens und stellen, wenn auch verhalten, so doch hintersinnig, die Frage nach dem Scheitern Gottes: 'Und solltest du im Himmel schweben, was soll dir dann - Gott im Himmel geben Er gibt dir vielleicht einen Heiligenschein! Nur, du wolltest keine Heilige sein, - Deine Veranlagung war- zum Mütterlein!' (82). Weitergehende, konkrete Bezüge zu religiöser Praxis im Getto finden sich nicht in den Gedichten. Außer Zweifel steht dennoch, dass der Schreiber und Maler den Verrat des Menschen am Menschen vor Gott bringen will. In der Figur des Erzengels Gabriel, des Fürsprechers und Beschützers Israels, lässt er die göttliche Weisheit selbst Theresienstadt in Augenschein nehmen. Dem Engel wird.
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9783896499202 - Hans Munk: Theresienstadt in Bildern und Reimen
Hans Munk

Theresienstadt in Bildern und Reimen (2004)

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ISBN: 9783896499202 bzw. 3896499203, in Deutsch, Hartung-Gorre Verlag Aug 2004, Taschenbuch, neu.

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Hans Munk; Erhard R Wiehn

Theresienstadt in Bildern und Reimen (2004)

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ISBN: 9783896499202 bzw. 3896499203, in Deutsch, Hartung-Gorre, Taschenbuch, neu, Erstausgabe.

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