Strauß ohne Kreide. - - Ein Kandidat mit historischer Bedeutung - Reihe : aktuell herausgegeben von Freimut Duve -.
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9783499146374 - DREWITZ, Ingeborg (Hg): STRAUSS OHNE KREIDE. Kandidat mit historischer Bedeutung.
DREWITZ, Ingeborg (Hg)

STRAUSS OHNE KREIDE. Kandidat mit historischer Bedeutung. (1980)

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ISBN: 9783499146374 bzw. 3499146371, in Deutsch, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Taschenbuch, gebraucht.

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ZUM ZUSTAND Befriedigend. Einband etwas beschabt und mit schwachen Knickspuren und Druckstellen. Papier etwas nachgedunkelt. Sonst nur geringfügige Alters- und Gebrauchsspuren. ZUM INHALT Kein deutscher Politiker der Nachkriegszeit polarisierte so sehr wie der CSU-Vorsitzende und zeitweilige Bundesminister Franz Josef Strauß. Zum einen war er der Volkstribun, der unangefochtene Held der Bierzelte und Stammtische, der kein Blatt vor den Mund nahm zum anderen der verschwiegene Strippenzieher im Hintergrund, der seine vielfältigen Beziehungen zur Wirtschaft vorzüglich zum eigenen Vorteil einzusetzen wusste. Obwohl seine politische Bilanz vor allem aus Skandalen und weniger aus Nutzen für das Volk bestand, avancierte er 1980 sogar zum Kanzlerkandidaten der Union... Taschenbuch.
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Ingeborg Drewitz (Hrsg.)

Strau? ohne Kreide . Ein Kandidat mit historischer Bedeutung (1980)

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ISBN: 3499146371 bzw. 9783499146374, in Deutsch, 220 Seiten, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, Taschenbuch, gebraucht.

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Von Händler/Antiquariat, Antiquariat am Gottesacker, [4218874].
Franz Josef Strau? (* 6. September 1915 in München 3. Oktober 1988 in Regensburg) war ein deutscher Politiker der CSU, deren Vorsitzender er von 1961 bis zu seinem Tod war. Strau? gehörte der Bundesregierung als Bundesminister für besondere Aufgaben (19531955), Bundesminister für Atomfragen (19551956), Bundesminister der Verteidigung (19561962) und Bundesminister der Finanzen (19661969) an. Von 1978 bis 1988 war er bayerischer Ministerpräsident, scheiterte bei der Bundestagswahl 1980 aber als Kanzlerkandidat der Unionsparteien gegen den amtierenden Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD). Strau? unterhielt enge Verbindungen zur Industrie und gehörte zu den Hauptinitiatoren bei der Gründung des Unternehmens Airbus. (...) Mit Bildung der sozialliberalen Koalition im Jahr 1969 mussten die Unionsparteien in die Opposition gehen. Strau? entwickelte sich zum vehementen Kritiker der Ostpolitik von Bundeskanzler Willy Brandt. Die Ostverträge mit der UdSSR und Polen (1970) und den Grundlagenvertrag (1972) lehnte er entschieden ab, da er in ihnen ein Zurückweichen vor sowjetischen Hegemonialanspr?chen sah. Der politische Schriftsteller und Philosoph Ulrich Sonnemann veröffentlichte 1970 die justizkritische Schrift Der bundesdeutsche Dreyfus-Skandal. Rechtsbruch und Denkverzicht in der zehn Jahre alten Justizsache Br?hne-Ferbach. Der öffentlich rege diskutierte Text wurde nach einem von Strau? gestellten Strafantrag bundesweit beschlagnahmt, weil Sonnemann darin über Aussagen des Agenten Roger Hentges und seiner Ehefrau geschrieben hatte. Ein jahrelanger Rechtsstreit mit der bayrischen Justizverwaltung folgte. 1971 bis 1978 war er wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. In den Schattenkabinetten von Rainer Barzel (1972) und Helmut Kohl (1976) war Strau? als Finanzminister vorgesehen. 1973 kommentierte er die Errichtung der Militärdiktatur in Chile, die auf die freie Wahl des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende gefolgt war, mit den Worten: Angesichts des Chaos, das in Chile geherrscht hat, erhält das Wort Ordnung für die Chilenen plötzlich wieder einen säen Klang. 1974 sorgte er mit der Sonthofen-Strategie für eine erhebliche Polarisierung der Öffentlichkeit. Bei einer Klausurtagung der CSU-Landesgruppe des Bundestages vertrat Strau? die Ansicht, die Partei sollte für die damals massiven wirtschaftlichen Probleme (Arbeitslosigkeit, Wirtschaftsflaute, Rentenversicherung) keinerlei Lösungen anbieten, um nach dem erwarteten katastrophalen Scheitern der Regierungspolitik die eigenen Wahlchancen zu verbessern. Die Sonthofen-Strategie wurde häufig als skrupelloses, parteipolitisches Taktieren bewertet. 1975 traf Strau? als erster westdeutscher Politiker aufgrund eigener Initiative mit dem chinesischen Parteichef Mao Zedong zusammen. Am 16. Januar 1975 wurde er während eines Besuches in der Volksrepublik China zu einem Gespräch empfangen. In einer Rede beim Politischen Aschermittwoch 1975 bezichtigte Strau? die SPD-gefährte Bundesregierung, einen Saustall ohnegleichen angerichtet zu haben. Daraufhin warf Altbundeskanzler Willy Brandt ihm vor, die Bundesrepublik Deutschland einen Saustall genannt zu haben. Die gegen Brandt gerichtete Unterlassungsklage gewann Strau? auch in zweiter Instanz vor dem OLG Köln. Bei der Bundestagswahl 1976 gelang der Union der Regierungswechsel nicht. Danach kündigte Strau? im Kreuther Trennungsbeschluss die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU auf und plante, die CSU auf das ganze Bundesgebiet auszuweiten, um die Wahlchancen der Unionsparteien zu verbessern. Der Beschluss wurde drei Wochen später nach heftigen innerparteilichen Auseinandersetzungen wieder zurückgenommen. Das Verhältnis zur CDU, insbesondere zu deren Vorsitzenden Helmut Kohl, blieb aber gespannt (Wienerwald-Rede). 1977 reiste Strau? nach Chile, wo er sich auch über die damalige Militärdiktatur Augusto Pinochets äußerte und eine weitere Demokratisierung forderte. In Santiago de Chile wurde Strau? die Ehrendoktorwürde der Rechtswissenschaft verliehen. Im Zuge dieser Reise besuchte er auch die Colonia Dignidad, eine bereits damals wegen ihrer Menschenrechtsverletzungen umstrittene Kolonie von mehr als 200 Auslandsdeutschen. Seit dem Putsch im September 1973 bestand zwischen der chilenischen Militärdiktatur und der Kolonie eine enge Kooperation, während der Pinochet-Diktatur von 1973 bis 1990 fungierte sie als Folterzentrum des Geheimdienstes DINA. Für seinen Besuch dort wurde Strau? von den Medien wiederholt kritisiert, unterhielt jedoch zu deren Gründer Paul Schäfer nach Angaben der Hanns-Seidel-Stiftung vor und nach seinem Besuch keine persönlichen Kontakte. Die Colonia Dignidad wurde 1994 geschlossen, unter anderem wegen systematischer Kindesmisshandlung. Im Deutschen Herbst 1977 nahm Strau? an der Bonner Krisenrunde teil, die während der Entführung von Hanns Martin Schleyer durch die RAF regelmäßig tagte. Nachdem Bundeskanzler Helmut Schmidt die Anwesenden nach exotischen Ideen gefragt hatte, sagte Strau?, der Staat könne die inhaftierten RAF-Terroristen als Geiseln nehmen und gegebenenfalls erschießen. Der genaue Wortlaut ist nie öffentlich geworden. Im Jahr 2007 schilderte Schmidt Strau? Aussage weniger drastisch er bezeichnete sie nach wie vor als befremdlich. 1979 setzte sich Strau? in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit 135:102 Stimmen als Kanzlerkandidat der CDU/CSU gegen den von Helmut Kohl favorisierten niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht durch und trat damit bei der Bundestagswahl 1980 als Herausforderer von Bundeskanzler Schmidt (SPD) an. Der Wahlkampf wurde sehr hart gefährt. Strau? wurde seitens der Union als Kanzler für Frieden und Freiheit beworben, gegen ihn wurde eine massive Stoppt-Strau?-Kampagne gefährt. Im Wahlkampf kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen bei einer Strau?-Kundgebung in Bremen. Wenige Tage vor der Wahl wurde ein Anschlag auf das Oktoberfest in München verübt. Strau? ordnete die Urheberschaft fälschlicherweise der RAF zu, was sich bereits am Folgetag als Fehleinschätzung herausstellte, und erhob schwere Vorwürfe gegen das FDP-gefährte Bundesinnenministerium, was im Wahlkampf auch gegen ihn gewendet wurde. CDU und CSU erhielten weniger Prozente als bei den Wahlen 1976, bei denen Helmut Kohl Kanzlerkandidat der Union gewesen war (44,5 % gegenüber 48,6 %), die FDP verbuchte mit 10,6 % erhebliche Stimmengewinne. (...) - - - Ingeborg Drewitz (* 10. Januar 1923 in Berlin als Ingeborg Neubert 26. November 1986 ebenda) war eine deutsche Schriftstellerin. Von ihrer Sozialkritik als Autorin leitete sie ihr gesellschaftspolitisches Engagement ab. 1966 wurde sie zur Vorsitzenden des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller (SDS) gewählt. Sie war Mitbegründerin des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) und mit einer Unterbrechung von 1969 bis 1980 dessen stellvertretende Vorsitzende. In dieser Funktion organisierte sie 1977 in Berlin den ersten Kongress Europäischer Schriftstellerverbände. Als Vizepräsidentin des deutschen P.E.N.-Zentrums sowie als VS-Vorsitzende trat sie u. A. für die innerdeutsche Entspannung ein. Dabei arbeitete sie mit dem Präsidiumsmitglied des P.E.N.-Zentrums, Hanns Werner Schwarze, zusammen. Des Weiteren war sie Mitbegründerin des PEN-Clubs in Portugal und hielt dort Vorlesungen über deutsche Literatur. Sie war Mitbegründerin der Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) und einer Autorenbuchhandlung in Berlin. 1979 war sie Jurorin des Dritten Russell-Tribunals in Frankfurt-Harheim, das Menschenrechtsverletzungen in der Bundesrepublik Deutschland anprangerte. Besondere Anerkennung fand ihr Engagement innerhalb von amnesty international sowie ihr Einsatz für Literaturprojekte von Inhaftierten, die z. B. durch ihre Herausgebertätigkeit Chancen bekamen, publiziert zu werden. 1985 hat sie sich auf dem evangelischen Kirchentag in Düsseldorf mit Exegesen zu Paulus-Texten aus dem Neuen Testament eingebracht. Kurz vor ihrem Tod ist sie noch dem evangelisch orientierten Radius Verlag als Gesellschafterin beigetreten. (Quelle: Wikipedia) Gut erhaltenes Exemplar. 1980, Taschenbuch, leichte Gebrauchsspuren, Taschenbuchformat, 150g, Originalausgabe, 220, Internationaler Versand, Banküberweisung.
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Ingeborg Drewitz (Hrsg.)

Strauß ohne Kreide . Ein Kandidat mit historischer Bedeutung (1980)

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Franz Josef Strauß (* 6. September 1915 in München; † 3. Oktober 1988 in Regensburg) war ein deutscher Politiker der CSU, deren Vorsitzender er von 1961 bis zu seinem Tod war. Strauß gehörte der Bundesregierung als Bundesminister für besondere Aufgaben (1953–1955), Bundesminister für Atomfragen (1955–1956), Bundesminister der Verteidigung (1956–1962) und Bundesminister der Finanzen (1966–1969) an. Von 1978 bis 1988 war er bayerischer Ministerpräsident, scheiterte bei der Bundestagswahl 1980 aber als Kanzlerkandidat der Unionsparteien gegen den amtierenden Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD). Strauß unterhielt enge Verbindungen zur Industrie und gehörte zu den Hauptinitiatoren bei der Gründung des Unternehmens Airbus. (...) Mit Bildung der sozialliberalen Koalition im Jahr 1969 mussten die Unionsparteien in die Opposition gehen. Strauß entwickelte sich zum vehementen Kritiker der Ostpolitik von Bundeskanzler Willy Brandt. Die Ostverträge mit der UdSSR und Polen (1970) und den Grundlagenvertrag (1972) lehnte er entschieden ab, da er in ihnen ein Zurückweichen vor sowjetischen Hegemonialansprüchen sah. Der politische Schriftsteller und Philosoph Ulrich Sonnemann veröffentlichte 1970 die justizkritische Schrift Der bundesdeutsche Dreyfus-Skandal. Rechtsbruch und Denkverzicht in der zehn Jahre alten Justizsache Brühne-Ferbach. Der öffentlich rege diskutierte Text wurde nach einem von Strauß gestellten Strafantrag bundesweit beschlagnahmt, weil Sonnemann darin über Aussagen des Agenten Roger Hentges und seiner Ehefrau geschrieben hatte. Ein jahrelanger Rechtsstreit mit der bayrischen Justizverwaltung folgte. 1971 bis 1978 war er wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. In den Schattenkabinetten von Rainer Barzel (1972) und Helmut Kohl (1976) war Strauß als Finanzminister vorgesehen. 1973 kommentierte er die Errichtung der Militärdiktatur in Chile, die auf die freie Wahl des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende gefolgt war, mit den Worten: „Angesichts des Chaos, das in Chile geherrscht hat, erhält das Wort Ordnung für die Chilenen plötzlich wieder einen süßen Klang.“ 1974 sorgte er mit der Sonthofen-Strategie für eine erhebliche Polarisierung der Öffentlichkeit. Bei einer Klausurtagung der CSU-Landesgruppe des Bundestages vertrat Strauß die Ansicht, die Partei sollte für die damals massiven wirtschaftlichen Probleme (Arbeitslosigkeit, Wirtschaftsflaute, Rentenversicherung) keinerlei Lösungen anbieten, um nach dem erwarteten katastrophalen Scheitern der Regierungspolitik die eigenen Wahlchancen zu verbessern. Die Sonthofen-Strategie wurde häufig als skrupelloses, parteipolitisches Taktieren bewertet. 1975 traf Strauß als erster westdeutscher Politiker aufgrund eigener Initiative mit dem chinesischen Parteichef Mao Zedong zusammen. Am 16. Januar 1975 wurde er während eines Besuches in der Volksrepublik China zu einem Gespräch empfangen. In einer Rede beim Politischen Aschermittwoch 1975 bezichtigte Strauß die SPD-geführte Bundesregierung, „einen Saustall ohnegleichen angerichtet“ zu haben. Daraufhin warf Altbundeskanzler Willy Brandt ihm vor, „die Bundesrepublik Deutschland einen Saustall“ genannt zu haben. Die gegen Brandt gerichtete Unterlassungsklage gewann Strauß auch in zweiter Instanz vor dem OLG Köln. Bei der Bundestagswahl 1976 gelang der Union der Regierungswechsel nicht. Danach kündigte Strauß im Kreuther Trennungsbeschluss die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU auf und plante, die CSU auf das ganze Bundesgebiet auszuweiten, um die Wahlchancen der Unionsparteien zu verbessern. Der Beschluss wurde drei Wochen später nach heftigen innerparteilichen Auseinandersetzungen wieder zurückgenommen. Das Verhältnis zur CDU, insbesondere zu deren Vorsitzenden Helmut Kohl, blieb aber gespannt (Wienerwald-Rede). 1977 reiste Strauß nach Chile, wo er sich auch über die damalige Militärdiktatur Augusto Pinochets äußerte und eine „weitere Demokratisierung“ forderte. In Santiago de Chile wurde Strauß die Ehrendoktorwürde der Rechtswissenschaft verliehen. Im Zuge dieser Reise besuchte er auch die Colonia Dignidad, eine bereits damals wegen ihrer Menschenrechtsverletzungen umstrittene Kolonie von mehr als 200 Auslandsdeutschen. Seit dem Putsch im September 1973 bestand zwischen der chilenischen Militärdiktatur und der Kolonie eine enge Kooperation, während der Pinochet-Diktatur von 1973 bis 1990 fungierte sie als Folterzentrum des Geheimdienstes DINA. Für seinen Besuch dort wurde Strauß von den Medien wiederholt kritisiert, unterhielt jedoch zu deren Gründer Paul Schäfer nach Angaben der Hanns-Seidel-Stiftung vor und nach seinem Besuch keine persönlichen Kontakte. Die Colonia Dignidad wurde 1994 geschlossen, unter anderem wegen systematischer Kindesmisshandlung. Im Deutschen Herbst 1977 nahm Strauß an der Bonner Krisenrunde teil, die während der Entführung von Hanns Martin Schleyer durch die RAF regelmäßig tagte. Nachdem Bundeskanzler Helmut Schmidt die Anwesenden nach „exotischen“ Ideen gefragt hatte, sagte Strauß, der Staat könne die inhaftierten RAF-Terroristen als Geiseln nehmen und gegebenenfalls erschießen. Der genaue Wortlaut ist nie öffentlich geworden. Im Jahr 2007 schilderte Schmidt Strauß’ Aussage weniger drastisch; er bezeichnete sie nach wie vor als „befremdlich“. 1979 setzte sich Strauß in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit 135:102 Stimmen als Kanzlerkandidat der CDU/CSU gegen den von Helmut Kohl favorisierten niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht durch und trat damit bei der Bundestagswahl 1980 als Herausforderer von Bundeskanzler Schmidt (SPD) an. Der Wahlkampf wurde sehr hart geführt. Strauß wurde seitens der Union als „Kanzler für Frieden und Freiheit“ beworben, gegen ihn wurde eine massive Stoppt-Strauß-Kampagne geführt. Im Wahlkampf kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen bei einer Strauß-Kundgebung in Bremen. Wenige Tage vor der Wahl wurde ein Anschlag auf das Oktoberfest in München verübt. Strauß ordnete die Urheberschaft fälschlicherweise der RAF zu, was sich bereits am Folgetag als Fehleinschätzung herausstellte, und erhob schwere Vorwürfe gegen das FDP-geführte Bundesinnenministerium, was im Wahlkampf auch gegen ihn gewendet wurde. CDU und CSU erhielten weniger Prozente als bei den Wahlen 1976, bei denen Helmut Kohl Kanzlerkandidat der Union gewesen war (44,5 % gegenüber 48,6 %), die FDP verbuchte mit 10,6 % erhebliche Stimmengewinne. (...) - - - Ingeborg Drewitz (* 10. Januar 1923 in Berlin als Ingeborg Neubert; † 26. November 1986 ebenda) war eine deutsche Schriftstellerin. Von ihrer Sozialkritik als Autorin leitete sie ihr gesellschaftspolitisches Engagement ab. 1966 wurde sie zur Vorsitzenden des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller (SDS) gewählt. Sie war Mitbegründerin des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) und mit einer Unterbrechung von 1969 bis 1980 dessen stellvertretende Vorsitzende. In dieser Funktion organisierte sie 1977 in Berlin den ersten Kongress Europäischer Schriftstellerverbände. Als Vizepräsidentin des deutschen P.E.N.-Zentrums sowie als VS-Vorsitzende trat sie u. A. für die innerdeutsche Entspannung ein. Dabei arbeitete sie mit dem Präsidiumsmitglied des P.E.N.-Zentrums, Hanns Werner Schwarze, zusammen. Des Weiteren war sie Mitbegründerin des PEN-Clubs in Portugal und hielt dort Vorlesungen über deutsche Literatur. Sie war Mitbegründerin der Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) und einer Autorenbuchhandlung in Berlin. 1979 war sie Jurorin des Dritten Russell-Tribunals in Frankfurt-Harheim, das Menschenrechtsverletzungen in der Bundesrepublik Deutschland anprangerte. Besondere Anerkennung fand ihr Engagement innerhalb von amnesty international sowie ihr Einsatz für Literaturprojekte von Inhaftierten, die z. B. durch ihre Herausgebertätigkeit Chancen bekamen, publiziert zu werden. 1985 hat sie sich auf dem evangelischen Kirchentag in Düsseldorf mit Exegesen zu Paulus-Texten aus dem Neuen Testament eingebracht. Kurz vor ihrem Tod ist sie noch dem evangelisch orientierten Radius Verlag als Gesellschafterin beigetreten. (Quelle: Wikipedia) Gut erhaltenes Exemplar. 1980, Taschenbuch, leichte Gebrauchsspuren, Taschenbuchformat, 150g, Originalausgabe, 220, Internationaler Versand, Banküberweisung.
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Ingeborg Drewitz (Hrsg.)

Strauß ohne Kreide . Ein Kandidat mit historischer Bedeutung (1980)

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Franz Josef Strauß (* 6. September 1915 in München; † 3. Oktober 1988 in Regensburg) war ein deutscher Politiker der CSU, deren Vorsitzender er von 1961 bis zu seinem Tod war. Strauß gehörte der Bundesregierung als Bundesminister für besondere Aufgaben (1953–1955), Bundesminister für Atomfragen (1955–1956), Bundesminister der Verteidigung (1956–1962) und Bundesminister der Finanzen (1966–1969) an. Von 1978 bis 1988 war er bayerischer Ministerpräsident, scheiterte bei der Bundestagswahl 1980 aber als Kanzlerkandidat der Unionsparteien gegen den amtierenden Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD). Strauß unterhielt enge Verbindungen zur Industrie und gehörte zu den Hauptinitiatoren bei der Gründung des Unternehmens Airbus. (...) Mit Bildung der sozialliberalen Koalition im Jahr 1969 mussten die Unionsparteien in die Opposition gehen. Strauß entwickelte sich zum vehementen Kritiker der Ostpolitik von Bundeskanzler Willy Brandt. Die Ostverträge mit der UdSSR und Polen (1970) und den Grundlagenvertrag (1972) lehnte er entschieden ab, da er in ihnen ein Zurückweichen vor sowjetischen Hegemonialansprüchen sah. Der politische Schriftsteller und Philosoph Ulrich Sonnemann veröffentlichte 1970 die justizkritische Schrift Der bundesdeutsche Dreyfus-Skandal. Rechtsbruch und Denkverzicht in der zehn Jahre alten Justizsache Brühne-Ferbach. Der öffentlich rege diskutierte Text wurde nach einem von Strauß gestellten Strafantrag bundesweit beschlagnahmt, weil Sonnemann darin über Aussagen des Agenten Roger Hentges und seiner Ehefrau geschrieben hatte. Ein jahrelanger Rechtsstreit mit der bayrischen Justizverwaltung folgte. 1971 bis 1978 war er wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. In den Schattenkabinetten von Rainer Barzel (1972) und Helmut Kohl (1976) war Strauß als Finanzminister vorgesehen. 1973 kommentierte er die Errichtung der Militärdiktatur in Chile, die auf die freie Wahl des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende gefolgt war, mit den Worten: „Angesichts des Chaos, das in Chile geherrscht hat, erhält das Wort Ordnung für die Chilenen plötzlich wieder einen süßen Klang.“ 1974 sorgte er mit der Sonthofen-Strategie für eine erhebliche Polarisierung der Öffentlichkeit. Bei einer Klausurtagung der CSU-Landesgruppe des Bundestages vertrat Strauß die Ansicht, die Partei sollte für die damals massiven wirtschaftlichen Probleme (Arbeitslosigkeit, Wirtschaftsflaute, Rentenversicherung) keinerlei Lösungen anbieten, um nach dem erwarteten katastrophalen Scheitern der Regierungspolitik die eigenen Wahlchancen zu verbessern. Die Sonthofen-Strategie wurde häufig als skrupelloses, parteipolitisches Taktieren bewertet. 1975 traf Strauß als erster westdeutscher Politiker aufgrund eigener Initiative mit dem chinesischen Parteichef Mao Zedong zusammen. Am 16. Januar 1975 wurde er während eines Besuches in der Volksrepublik China zu einem Gespräch empfangen. In einer Rede beim Politischen Aschermittwoch 1975 bezichtigte Strauß die SPD-geführte Bundesregierung, „einen Saustall ohnegleichen angerichtet“ zu haben. Daraufhin warf Altbundeskanzler Willy Brandt ihm vor, „die Bundesrepublik Deutschland einen Saustall“ genannt zu haben. Die gegen Brandt gerichtete Unterlassungsklage gewann Strauß auch in zweiter Instanz vor dem OLG Köln. Bei der Bundestagswahl 1976 gelang der Union der Regierungswechsel nicht. Danach kündigte Strauß im Kreuther Trennungsbeschluss die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU auf und plante, die CSU auf das ganze Bundesgebiet auszuweiten, um die Wahlchancen der Unionsparteien zu verbessern. Der Beschluss wurde drei Wochen später nach heftigen innerparteilichen Auseinandersetzungen wieder zurückgenommen. Das Verhältnis zur CDU, insbesondere zu deren Vorsitzenden Helmut Kohl, blieb aber gespannt (Wienerwald-Rede). 1977 reiste Strauß nach Chile, wo er sich auch über die damalige Militärdiktatur Augusto Pinochets äußerte und eine „weitere Demokratisierung“ forderte. In Santiago de Chile wurde Strauß die Ehrendoktorwürde der Rechtswissenschaft verliehen. Im Zuge dieser Reise besuchte er auch die Colonia Dignidad, eine bereits damals wegen ihrer Menschenrechtsverletzungen umstrittene Kolonie von mehr als 200 Auslandsdeutschen. Seit dem Putsch im September 1973 bestand zwischen der chilenischen Militärdiktatur und der Kolonie eine enge Kooperation, während der Pinochet-Diktatur von 1973 bis 1990 fungierte sie als Folterzentrum des Geheimdienstes DINA. Für seinen Besuch dort wurde Strauß von den Medien wiederholt kritisiert, unterhielt jedoch zu deren Gründer Paul Schäfer nach Angaben der Hanns-Seidel-Stiftung vor und nach seinem Besuch keine persönlichen Kontakte. Die Colonia Dignidad wurde 1994 geschlossen, unter anderem wegen systematischer Kindesmisshandlung. Im Deutschen Herbst 1977 nahm Strauß an der Bonner Krisenrunde teil, die während der Entführung von Hanns Martin Schleyer durch die RAF regelmäßig tagte. Nachdem Bundeskanzler Helmut Schmidt die Anwesenden nach „exotischen“ Ideen gefragt hatte, sagte Strauß, der Staat könne die inhaftierten RAF-Terroristen als Geiseln nehmen und gegebenenfalls erschießen. Der genaue Wortlaut ist nie öffentlich geworden. Im Jahr 2007 schilderte Schmidt Strauß’ Aussage weniger drastisch; er bezeichnete sie nach wie vor als „befremdlich“. 1979 setzte sich Strauß in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit 135:102 Stimmen als Kanzlerkandidat der CDU/CSU gegen den von Helmut Kohl favorisierten niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht durch und trat damit bei der Bundestagswahl 1980 als Herausforderer von Bundeskanzler Schmidt (SPD) an. Der Wahlkampf wurde sehr hart geführt. Strauß wurde seitens der Union als „Kanzler für Frieden und Freiheit“ beworben, gegen ihn wurde eine massive Stoppt-Strauß-Kampagne geführt. Im Wahlkampf kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen bei einer Strauß-Kundgebung in Bremen. Wenige Tage vor der Wahl wurde ein Anschlag auf das Oktoberfest in München verübt. Strauß ordnete die Urheberschaft fälschlicherweise der RAF zu, was sich bereits am Folgetag als Fehleinschätzung herausstellte, und erhob schwere Vorwürfe gegen das FDP-geführte Bundesinnenministerium, was im Wahlkampf auch gegen ihn gewendet wurde. CDU und CSU erhielten weniger Prozente als bei den Wahlen 1976, bei denen Helmut Kohl Kanzlerkandidat der Union gewesen war (44,5 % gegenüber 48,6 %), die FDP verbuchte mit 10,6 % erhebliche Stimmengewinne. (...) - - - Ingeborg Drewitz (* 10. Januar 1923 in Berlin als Ingeborg Neubert; † 26. November 1986 ebenda) war eine deutsche Schriftstellerin. Von ihrer Sozialkritik als Autorin leitete sie ihr gesellschaftspolitisches Engagement ab. 1966 wurde sie zur Vorsitzenden des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller (SDS) gewählt. Sie war Mitbegründerin des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) und mit einer Unterbrechung von 1969 bis 1980 dessen stellvertretende Vorsitzende. In dieser Funktion organisierte sie 1977 in Berlin den ersten Kongress Europäischer Schriftstellerverbände. Als Vizepräsidentin des deutschen P.E.N.-Zentrums sowie als VS-Vorsitzende trat sie u. A. für die innerdeutsche Entspannung ein. Dabei arbeitete sie mit dem Präsidiumsmitglied des P.E.N.-Zentrums, Hanns Werner Schwarze, zusammen. Des Weiteren war sie Mitbegründerin des PEN-Clubs in Portugal und hielt dort Vorlesungen über deutsche Literatur. Sie war Mitbegründerin der Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) und einer Autorenbuchhandlung in Berlin. 1979 war sie Jurorin des Dritten Russell-Tribunals in Frankfurt-Harheim, das Menschenrechtsverletzungen in der Bundesrepublik Deutschland anprangerte. Besondere Anerkennung fand ihr Engagement innerhalb von amnesty international sowie ihr Einsatz für Literaturprojekte von Inhaftierten, die z. B. durch ihre Herausgebertätigkeit Chancen bekamen, publiziert zu werden. 1985 hat sie sich auf dem evangelischen Kirchentag in Düsseldorf mit Exegesen zu Paulus-Texten aus dem Neuen Testament eingebracht. Kurz vor ihrem Tod ist sie noch dem evangelisch orientierten Radius Verlag als Gesellschafterin beigetreten. (Quelle: Wikipedia) Gut erhaltenes Exemplar. 1980, Taschenbuch, leichte Gebrauchsspuren, Taschenbuchformat, 150g, Originalausgabe, 220, Internationaler Versand, Banküberweisung.
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Strauß ohne Kreide . Ein Kandidat mit historischer Bedeutung (1980)

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Franz Josef Strauß (* 6. September 1915 in München 3. Oktober 1988 in Regensburg) war ein deutscher Politiker der CSU, deren Vorsitzender er von 1961 bis zu seinem Tod war. Strauß gehörte der Bundesregierung als Bundesminister für besondere Aufgaben (19531955), Bundesminister für Atomfragen (19551956), Bundesminister der Verteidigung (19561962) und Bundesminister der Finanzen (19661969) an. Von 1978 bis 1988 war er bayerischer Ministerpräsident, scheiterte bei der Bundestagswahl 1980 aber als Kanzlerkandidat der Unionsparteien gegen den amtierenden Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD). Strauß unterhielt enge Verbindungen zur Industrie und gehörte zu den Hauptinitiatoren bei der Gründung des Unternehmens Airbus. (...) Mit Bildung der sozialliberalen Koalition im Jahr 1969 mussten die Unionsparteien in die Opposition gehen. Strauß entwickelte sich zum vehementen Kritiker der Ostpolitik von Bundeskanzler Willy Brandt. Die Ostverträge mit der UdSSR und Polen (1970) und den Grundlagenvertrag (1972) lehnte er entschieden ab, da er in ihnen ein Zurückweichen vor sowjetischen Hegemonialansprüchen sah. Der politische Schriftsteller und Philosoph Ulrich Sonnemann veröffentlichte 1970 die justizkritische Schrift Der bundesdeutsche Dreyfus-Skandal. Rechtsbruch und Denkverzicht in der zehn Jahre alten Justizsache Brühne-Ferbach. Der öffentlich rege diskutierte Text wurde nach einem von Strauß gestellten Strafantrag bundesweit beschlagnahmt, weil Sonnemann darin über Aussagen des Agenten Roger Hentges und seiner Ehefrau geschrieben hatte. Ein jahrelanger Rechtsstreit mit der bayrischen Justizverwaltung folgte. 1971 bis 1978 war er wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. In den Schattenkabinetten von Rainer Barzel (1972) und Helmut Kohl (1976) war Strauß als Finanzminister vorgesehen. 1973 kommentierte er die Errichtung der Militärdiktatur in Chile, die auf die freie Wahl des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende gefolgt war, mit den Worten: Angesichts des Chaos, das in Chile geherrscht hat, erhält das Wort Ordnung für die Chilenen plötzlich wieder einen süßen Klang. 1974 sorgte er mit der Sonthofen-Strategie für eine erhebliche Polarisierung der Öffentlichkeit. Bei einer Klausurtagung der CSU-Landesgruppe des Bundestages vertrat Strauß die Ansicht, die Partei sollte für die damals massiven wirtschaftlichen Probleme (Arbeitslosigkeit, Wirtschaftsflaute, Rentenversicherung) keinerlei Lösungen anbieten, um nach dem erwarteten katastrophalen Scheitern der Regierungspolitik die eigenen Wahlchancen zu verbessern. Die Sonthofen-Strategie wurde häufig als skrupelloses, parteipolitisches Taktieren bewertet. 1975 traf Strauß als erster westdeutscher Politiker aufgrund eigener Initiative mit dem chinesischen Parteichef Mao Zedong zusammen. Am 16. Januar 1975 wurde er während eines Besuches in der Volksrepublik China zu einem Gespräch empfangen. In einer Rede beim Politischen Aschermittwoch 1975 bezichtigte Strauß die SPD-geführte Bundesregierung, einen Saustall ohnegleichen angerichtet zu haben. Daraufhin warf Altbundeskanzler Willy Brandt ihm vor, die Bundesrepublik Deutschland einen Saustall genannt zu haben. Die gegen Brandt gerichtete Unterlassungsklage gewann Strauß auch in zweiter Instanz vor dem OLG Köln. Bei der Bundestagswahl 1976 gelang der Union der Regierungswechsel nicht. Danach kündigte Strauß im Kreuther Trennungsbeschluss die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU auf und plante, die CSU auf das ganze Bundesgebiet auszuweiten, um die Wahlchancen der Unionsparteien zu verbessern. Der Beschluss wurde drei Wochen später nach heftigen innerparteilichen Auseinandersetzungen wieder zurückgenommen. Das Verhältnis zur CDU, insbesondere zu deren Vorsitzenden Helmut Kohl, blieb aber gespannt (Wienerwald-Rede). 1977 reiste Strauß nach Chile, wo er sich auch über die damalige Militärdiktatur Augusto Pinochets äußerte und eine weitere Demokratisierung forderte. In Santiago de Chile wurde Strauß die Ehrendoktorwürde der Rechtswissenschaft verliehen. Im Zuge dieser Reise besuchte er auch die Colonia Dignidad, eine bereits damals wegen ihrer Menschenrechtsverletzungen umstrittene Kolonie von mehr als 200 Auslandsdeutschen. Seit dem Putsch im September 1973 bestand zwischen der chilenischen Militärdiktatur und der Kolonie eine enge Kooperation, während der Pinochet-Diktatur von 1973 bis 1990 fungierte sie als Folterzentrum des Geheimdienstes DINA. Für seinen Besuch dort wurde Strauß von den Medien wiederholt kritisiert, unterhielt jedoch zu deren Gründer Paul Schäfer nach Angaben der Hanns-Seidel-Stiftung vor und nach seinem Besuch keine persönlichen Kontakte. Die Colonia Dignidad wurde 1994 geschlossen, unter anderem wegen systematischer Kindesmisshandlung. Im Deutschen Herbst 1977 nahm Strauß an der Bonner Krisenrunde teil, die während der Entführung von Hanns Martin Schleyer durch die RAF regelmäßig tagte. Nachdem Bundeskanzler Helmut Schmidt die Anwesenden nach exotischen Ideen gefragt hatte, sagte Strauß, der Staat könne die inhaftierten RAF-Terroristen als Geiseln nehmen und gegebenenfalls erschießen. Der genaue Wortlaut ist nie öffentlich geworden. Im Jahr 2007 schilderte Schmidt Strauß Aussage weniger drastisch er bezeichnete sie nach wie vor als befremdlich. 1979 setzte sich Strauß in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit 135:102 Stimmen als Kanzlerkandidat der CDU/CSU gegen den von Helmut Kohl favorisierten niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht durch und trat damit bei der Bundestagswahl 1980 als Herausforderer von Bundeskanzler Schmidt (SPD) an. Der Wahlkampf wurde sehr hart geführt. Strauß wurde seitens der Union als Kanzler für Frieden und Freiheit beworben, gegen ihn wurde eine massive Stoppt-Strauß-Kampagne geführt. Im Wahlkampf kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen bei einer Strauß-Kundgebung in Bremen. Wenige Tage vor der Wahl wurde ein Anschlag auf das Oktoberfest in München verübt. Strauß ordnete die Urheberschaft fälschlicherweise der RAF zu, was sich bereits am Folgetag als Fehleinschätzung herausstellte, und erhob schwere Vorwürfe gegen das FDP-geführte Bundesinnenministerium, was im Wahlkampf auch gegen ihn gewendet wurde. CDU und CSU erhielten weniger Prozente als bei den Wahlen 1976, bei denen Helmut Kohl Kanzlerkandidat der Union gewesen war (44,5 % gegenüber 48,6 %), die FDP verbuchte mit 10,6 % erhebliche Stimmengewinne. (...) - - - Ingeborg Drewitz (* 10. Januar 1923 in Berlin als Ingeborg Neubert 26. November 1986 ebenda) war eine deutsche Schriftstellerin. Von ihrer Sozialkritik als Autorin leitete sie ihr gesellschaftspolitisches Engagement ab. 1966 wurde sie zur Vorsitzenden des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller (SDS) gewählt. Sie war Mitbegründerin des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) und mit einer Unterbrechung von 1969 bis 1980 dessen stellvertretende Vorsitzende. In dieser Funktion organisierte sie 1977 in Berlin den ersten Kongress Europäischer Schriftstellerverbände. Als Vizepräsidentin des deutschen P.E.N.-Zentrums sowie als VS-Vorsitzende trat sie u. A. für die innerdeutsche Entspannung ein. Dabei arbeitete sie mit dem Präsidiumsmitglied des P.E.N.-Zentrums, Hanns Werner Schwarze, zusammen. Des Weiteren war sie Mitbegründerin des PEN-Clubs in Portugal und hielt dort Vorlesungen über deutsche Literatur. Sie war Mitbegründerin der Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) und einer Autorenbuchhandlung in Berlin. 1979 war sie Jurorin des Dritten Russell-Tribunals in Frankfurt-Harheim, das Menschenrechtsverletzungen in der Bundesrepublik Deutschland anprangerte. Besondere Anerkennung fand ihr Engagement innerhalb von amnesty international sowie ihr Einsatz für Literaturprojekte von Inhaftierten, die z. B. durch ihre Herausgebertätigkeit Chancen bekamen, publiziert zu werden. 1985 hat sie sich auf dem evangelischen Kirchentag in Düsseldorf mit Exegesen zu Paulus-Texten aus dem Neuen Testament eingebracht. Kurz vor ihrem Tod ist sie noch dem evangelisch orientierten Radius Verlag als Gesellschafterin beigetreten. (Quelle: Wikipedia) Gut erhaltenes Exemplar. 1980, Taschenbuch, leichte Gebrauchsspuren, Taschenbuchformat, 150g, Originalausgabe, 220, Internationaler Versand, Banküberweisung.
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Ingeborg Drewitz (Hrsg.)

Strauß ohne Kreide . Ein Kandidat mit historischer Bedeutung (1980)

Lieferung erfolgt aus/von: Deutschland DE PB US

ISBN: 3499146371 bzw. 9783499146374, in Deutsch, 220 Seiten, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, Taschenbuch, gebraucht.

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Von Händler/Antiquariat, Antiquariat am Gottesacker, [4218874].
Franz Josef Strauß (* 6. September 1915 in München 3. Oktober 1988 in Regensburg) war ein deutscher Politiker der CSU, deren Vorsitzender er von 1961 bis zu seinem Tod war. Strauß gehörte der Bundesregierung als Bundesminister für besondere Aufgaben (19531955), Bundesminister für Atomfragen (19551956), Bundesminister der Verteidigung (19561962) und Bundesminister der Finanzen (19661969) an. Von 1978 bis 1988 war er bayerischer Ministerpräsident, scheiterte bei der Bundestagswahl 1980 aber als Kanzlerkandidat der Unionsparteien gegen den amtierenden Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD). Strauß unterhielt enge Verbindungen zur Industrie und gehörte zu den Hauptinitiatoren bei der Gründung des Unternehmens Airbus. (...) Mit Bildung der sozialliberalen Koalition im Jahr 1969 mussten die Unionsparteien in die Opposition gehen. Strauß entwickelte sich zum vehementen Kritiker der Ostpolitik von Bundeskanzler Willy Brandt. Die Ostverträge mit der UdSSR und Polen (1970) und den Grundlagenvertrag (1972) lehnte er entschieden ab, da er in ihnen ein Zurückweichen vor sowjetischen Hegemonialansprüchen sah. Der politische Schriftsteller und Philosoph Ulrich Sonnemann veröffentlichte 1970 die justizkritische Schrift Der bundesdeutsche Dreyfus-Skandal. Rechtsbruch und Denkverzicht in der zehn Jahre alten Justizsache Brühne-Ferbach. Der öffentlich rege diskutierte Text wurde nach einem von Strauß gestellten Strafantrag bundesweit beschlagnahmt, weil Sonnemann darin über Aussagen des Agenten Roger Hentges und seiner Ehefrau geschrieben hatte. Ein jahrelanger Rechtsstreit mit der bayrischen Justizverwaltung folgte. 1971 bis 1978 war er wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. In den Schattenkabinetten von Rainer Barzel (1972) und Helmut Kohl (1976) war Strauß als Finanzminister vorgesehen. 1973 kommentierte er die Errichtung der Militärdiktatur in Chile, die auf die freie Wahl des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende gefolgt war, mit den Worten: Angesichts des Chaos, das in Chile geherrscht hat, erhält das Wort Ordnung für die Chilenen plötzlich wieder einen süßen Klang. 1974 sorgte er mit der Sonthofen-Strategie für eine erhebliche Polarisierung der Öffentlichkeit. Bei einer Klausurtagung der CSU-Landesgruppe des Bundestages vertrat Strauß die Ansicht, die Partei sollte für die damals massiven wirtschaftlichen Probleme (Arbeitslosigkeit, Wirtschaftsflaute, Rentenversicherung) keinerlei Lösungen anbieten, um nach dem erwarteten katastrophalen Scheitern der Regierungspolitik die eigenen Wahlchancen zu verbessern. Die Sonthofen-Strategie wurde häufig als skrupelloses, parteipolitisches Taktieren bewertet. 1975 traf Strauß als erster westdeutscher Politiker aufgrund eigener Initiative mit dem chinesischen Parteichef Mao Zedong zusammen. Am 16. Januar 1975 wurde er während eines Besuches in der Volksrepublik China zu einem Gespräch empfangen. In einer Rede beim Politischen Aschermittwoch 1975 bezichtigte Strauß die SPD-geführte Bundesregierung, einen Saustall ohnegleichen angerichtet zu haben. Daraufhin warf Altbundeskanzler Willy Brandt ihm vor, die Bundesrepublik Deutschland einen Saustall genannt zu haben. Die gegen Brandt gerichtete Unterlassungsklage gewann Strauß auch in zweiter Instanz vor dem OLG Köln. Bei der Bundestagswahl 1976 gelang der Union der Regierungswechsel nicht. Danach kündigte Strauß im Kreuther Trennungsbeschluss die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU auf und plante, die CSU auf das ganze Bundesgebiet auszuweiten, um die Wahlchancen der Unionsparteien zu verbessern. Der Beschluss wurde drei Wochen später nach heftigen innerparteilichen Auseinandersetzungen wieder zurückgenommen. Das Verhältnis zur CDU, insbesondere zu deren Vorsitzenden Helmut Kohl, blieb aber gespannt (Wienerwald-Rede). 1977 reiste Strauß nach Chile, wo er sich auch über die damalige Militärdiktatur Augusto Pinochets äußerte und eine weitere Demokratisierung forderte. In Santiago de Chile wurde Strauß die Ehrendoktorwürde der Rechtswissenschaft verliehen. Im Zuge dieser Reise besuchte er auch die Colonia Dignidad, eine bereits damals wegen ihrer Menschenrechtsverletzungen umstrittene Kolonie von mehr als 200 Auslandsdeutschen. Seit dem Putsch im September 1973 bestand zwischen der chilenischen Militärdiktatur und der Kolonie eine enge Kooperation, während der Pinochet-Diktatur von 1973 bis 1990 fungierte sie als Folterzentrum des Geheimdienstes DINA. Für seinen Besuch dort wurde Strauß von den Medien wiederholt kritisiert, unterhielt jedoch zu deren Gründer Paul Schäfer nach Angaben der Hanns-Seidel-Stiftung vor und nach seinem Besuch keine persönlichen Kontakte. Die Colonia Dignidad wurde 1994 geschlossen, unter anderem wegen systematischer Kindesmisshandlung. Im Deutschen Herbst 1977 nahm Strauß an der Bonner Krisenrunde teil, die während der Entführung von Hanns Martin Schleyer durch die RAF regelmäßig tagte. Nachdem Bundeskanzler Helmut Schmidt die Anwesenden nach exotischen Ideen gefragt hatte, sagte Strauß, der Staat könne die inhaftierten RAF-Terroristen als Geiseln nehmen und gegebenenfalls erschießen. Der genaue Wortlaut ist nie öffentlich geworden. Im Jahr 2007 schilderte Schmidt Strauß Aussage weniger drastisch er bezeichnete sie nach wie vor als befremdlich. 1979 setzte sich Strauß in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit 135:102 Stimmen als Kanzlerkandidat der CDU/CSU gegen den von Helmut Kohl favorisierten niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht durch und trat damit bei der Bundestagswahl 1980 als Herausforderer von Bundeskanzler Schmidt (SPD) an. Der Wahlkampf wurde sehr hart geführt. Strauß wurde seitens der Union als Kanzler für Frieden und Freiheit beworben, gegen ihn wurde eine massive Stoppt-Strauß-Kampagne geführt. Im Wahlkampf kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen bei einer Strauß-Kundgebung in Bremen. Wenige Tage vor der Wahl wurde ein Anschlag auf das Oktoberfest in München verübt. Strauß ordnete die Urheberschaft fälschlicherweise der RAF zu, was sich bereits am Folgetag als Fehleinschätzung herausstellte, und erhob schwere Vorwürfe gegen das FDP-geführte Bundesinnenministerium, was im Wahlkampf auch gegen ihn gewendet wurde. CDU und CSU erhielten weniger Prozente als bei den Wahlen 1976, bei denen Helmut Kohl Kanzlerkandidat der Union gewesen war (44,5 % gegenüber 48,6 %), die FDP verbuchte mit 10,6 % erhebliche Stimmengewinne. (...) - - - Ingeborg Drewitz (* 10. Januar 1923 in Berlin als Ingeborg Neubert 26. November 1986 ebenda) war eine deutsche Schriftstellerin. Von ihrer Sozialkritik als Autorin leitete sie ihr gesellschaftspolitisches Engagement ab. 1966 wurde sie zur Vorsitzenden des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller (SDS) gewählt. Sie war Mitbegründerin des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) und mit einer Unterbrechung von 1969 bis 1980 dessen stellvertretende Vorsitzende. In dieser Funktion organisierte sie 1977 in Berlin den ersten Kongress Europäischer Schriftstellerverbände. Als Vizepräsidentin des deutschen P.E.N.-Zentrums sowie als VS-Vorsitzende trat sie u. A. für die innerdeutsche Entspannung ein. Dabei arbeitete sie mit dem Präsidiumsmitglied des P.E.N.-Zentrums, Hanns Werner Schwarze, zusammen. Des Weiteren war sie Mitbegründerin des PEN-Clubs in Portugal und hielt dort Vorlesungen über deutsche Literatur. Sie war Mitbegründerin der Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) und einer Autorenbuchhandlung in Berlin. 1979 war sie Jurorin des Dritten Russell-Tribunals in Frankfurt-Harheim, das Menschenrechtsverletzungen in der Bundesrepublik Deutschland anprangerte. Besondere Anerkennung fand ihr Engagement innerhalb von amnesty international sowie ihr Einsatz für Literaturprojekte von Inhaftierten, die z. B. durch ihre Herausgebertätigkeit Chancen bekamen, publiziert zu werden. 1985 hat sie sich auf dem evangelischen Kirchentag in Düsseldorf mit Exegesen zu Paulus-Texten aus dem Neuen Testament eingebracht. Kurz vor ihrem Tod ist sie noch dem evangelisch orientierten Radius Verlag als Gesellschafterin beigetreten. (Quelle: Wikipedia) Gut erhaltenes Exemplar. 1980, Taschenbuch, leichte Gebrauchsspuren, Taschenbuchformat, 150g, Originalausgabe, 220, Internationaler Versand, Banküberweisung.
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Ingeborg Drewitz (Hrsg.)

Strauß ohne Kreide . Ein Kandidat mit historischer Bedeutung (1980)

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Franz Josef Strauß (* 6. September 1915 in München 3. Oktober 1988 in Regensburg) war ein deutscher Politiker der CSU, deren Vorsitzender er von 1961 bis zu seinem Tod war. Strauß gehörte der Bundesregierung als Bundesminister für besondere Aufgaben (19531955), Bundesminister für Atomfragen (19551956), Bundesminister der Verteidigung (19561962) und Bundesminister der Finanzen (19661969) an. Von 1978 bis 1988 war er bayerischer Ministerpräsident, scheiterte bei der Bundestagswahl 1980 aber als Kanzlerkandidat der Unionsparteien gegen den amtierenden Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD). Strauß unterhielt enge Verbindungen zur Industrie und gehörte zu den Hauptinitiatoren bei der Gründung des Unternehmens Airbus. (...) Mit Bildung der sozialliberalen Koalition im Jahr 1969 mussten die Unionsparteien in die Opposition gehen. Strauß entwickelte sich zum vehementen Kritiker der Ostpolitik von Bundeskanzler Willy Brandt. Die Ostverträge mit der UdSSR und Polen (1970) und den Grundlagenvertrag (1972) lehnte er entschieden ab, da er in ihnen ein Zurückweichen vor sowjetischen Hegemonialansprüchen sah. Der politische Schriftsteller und Philosoph Ulrich Sonnemann veröffentlichte 1970 die justizkritische Schrift Der bundesdeutsche Dreyfus-Skandal. Rechtsbruch und Denkverzicht in der zehn Jahre alten Justizsache Brühne-Ferbach. Der öffentlich rege diskutierte Text wurde nach einem von Strauß gestellten Strafantrag bundesweit beschlagnahmt, weil Sonnemann darin über Aussagen des Agenten Roger Hentges und seiner Ehefrau geschrieben hatte. Ein jahrelanger Rechtsstreit mit der bayrischen Justizverwaltung folgte. 1971 bis 1978 war er wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. In den Schattenkabinetten von Rainer Barzel (1972) und Helmut Kohl (1976) war Strauß als Finanzminister vorgesehen. 1973 kommentierte er die Errichtung der Militärdiktatur in Chile, die auf die freie Wahl des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende gefolgt war, mit den Worten: Angesichts des Chaos, das in Chile geherrscht hat, erhält das Wort Ordnung für die Chilenen plötzlich wieder einen süßen Klang. 1974 sorgte er mit der Sonthofen-Strategie für eine erhebliche Polarisierung der Öffentlichkeit. Bei einer Klausurtagung der CSU-Landesgruppe des Bundestages vertrat Strauß die Ansicht, die Partei sollte für die damals massiven wirtschaftlichen Probleme (Arbeitslosigkeit, Wirtschaftsflaute, Rentenversicherung) keinerlei Lösungen anbieten, um nach dem erwarteten katastrophalen Scheitern der Regierungspolitik die eigenen Wahlchancen zu verbessern. Die Sonthofen-Strategie wurde häufig als skrupelloses, parteipolitisches Taktieren bewertet. 1975 traf Strauß als erster westdeutscher Politiker aufgrund eigener Initiative mit dem chinesischen Parteichef Mao Zedong zusammen. Am 16. Januar 1975 wurde er während eines Besuches in der Volksrepublik China zu einem Gespräch empfangen. In einer Rede beim Politischen Aschermittwoch 1975 bezichtigte Strauß die SPD-geführte Bundesregierung, einen Saustall ohnegleichen angerichtet zu haben. Daraufhin warf Altbundeskanzler Willy Brandt ihm vor, die Bundesrepublik Deutschland einen Saustall genannt zu haben. Die gegen Brandt gerichtete Unterlassungsklage gewann Strauß auch in zweiter Instanz vor dem OLG Köln. Bei der Bundestagswahl 1976 gelang der Union der Regierungswechsel nicht. Danach kündigte Strauß im Kreuther Trennungsbeschluss die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU auf und plante, die CSU auf das ganze Bundesgebiet auszuweiten, um die Wahlchancen der Unionsparteien zu verbessern. Der Beschluss wurde drei Wochen später nach heftigen innerparteilichen Auseinandersetzungen wieder zurückgenommen. Das Verhältnis zur CDU, insbesondere zu deren Vorsitzenden Helmut Kohl, blieb aber gespannt (Wienerwald-Rede). 1977 reiste Strauß nach Chile, wo er sich auch über die damalige Militärdiktatur Augusto Pinochets äußerte und eine weitere Demokratisierung forderte. In Santiago de Chile wurde Strauß die Ehrendoktorwürde der Rechtswissenschaft verliehen. Im Zuge dieser Reise besuchte er auch die Colonia Dignidad, eine bereits damals wegen ihrer Menschenrechtsverletzungen umstrittene Kolonie von mehr als 200 Auslandsdeutschen. Seit dem Putsch im September 1973 bestand zwischen der chilenischen Militärdiktatur und der Kolonie eine enge Kooperation, während der Pinochet-Diktatur von 1973 bis 1990 fungierte sie als Folterzentrum des Geheimdienstes DINA. Für seinen Besuch dort wurde Strauß von den Medien wiederholt kritisiert, unterhielt jedoch zu deren Gründer Paul Schäfer nach Angaben der Hanns-Seidel-Stiftung vor und nach seinem Besuch keine persönlichen Kontakte. Die Colonia Dignidad wurde 1994 geschlossen, unter anderem wegen systematischer Kindesmisshandlung. Im Deutschen Herbst 1977 nahm Strauß an der Bonner Krisenrunde teil, die während der Entführung von Hanns Martin Schleyer durch die RAF regelmäßig tagte. Nachdem Bundeskanzler Helmut Schmidt die Anwesenden nach exotischen Ideen gefragt hatte, sagte Strauß, der Staat könne die inhaftierten RAF-Terroristen als Geiseln nehmen und gegebenenfalls erschießen. Der genaue Wortlaut ist nie öffentlich geworden. Im Jahr 2007 schilderte Schmidt Strauß Aussage weniger drastisch er bezeichnete sie nach wie vor als befremdlich. 1979 setzte sich Strauß in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit 135:102 Stimmen als Kanzlerkandidat der CDU/CSU gegen den von Helmut Kohl favorisierten niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht durch und trat damit bei der Bundestagswahl 1980 als Herausforderer von Bundeskanzler Schmidt (SPD) an. Der Wahlkampf wurde sehr hart geführt. Strauß wurde seitens der Union als Kanzler für Frieden und Freiheit beworben, gegen ihn wurde eine massive Stoppt-Strauß-Kampagne geführt. Im Wahlkampf kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen bei einer Strauß-Kundgebung in Bremen. Wenige Tage vor der Wahl wurde ein Anschlag auf das Oktoberfest in München verübt. Strauß ordnete die Urheberschaft fälschlicherweise der RAF zu, was sich bereits am Folgetag als Fehleinschätzung herausstellte, und erhob schwere Vorwürfe gegen das FDP-geführte Bundesinnenministerium, was im Wahlkampf auch gegen ihn gewendet wurde. CDU und CSU erhielten weniger Prozente als bei den Wahlen 1976, bei denen Helmut Kohl Kanzlerkandidat der Union gewesen war (44,5 % gegenüber 48,6 %), die FDP verbuchte mit 10,6 % erhebliche Stimmengewinne. (...) - - - Ingeborg Drewitz (* 10. Januar 1923 in Berlin als Ingeborg Neubert 26. November 1986 ebenda) war eine deutsche Schriftstellerin. Von ihrer Sozialkritik als Autorin leitete sie ihr gesellschaftspolitisches Engagement ab. 1966 wurde sie zur Vorsitzenden des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller (SDS) gewählt. Sie war Mitbegründerin des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) und mit einer Unterbrechung von 1969 bis 1980 dessen stellvertretende Vorsitzende. In dieser Funktion organisierte sie 1977 in Berlin den ersten Kongress Europäischer Schriftstellerverbände. Als Vizepräsidentin des deutschen P.E.N.-Zentrums sowie als VS-Vorsitzende trat sie u. A. für die innerdeutsche Entspannung ein. Dabei arbeitete sie mit dem Präsidiumsmitglied des P.E.N.-Zentrums, Hanns Werner Schwarze, zusammen. Des Weiteren war sie Mitbegründerin des PEN-Clubs in Portugal und hielt dort Vorlesungen über deutsche Literatur. Sie war Mitbegründerin der Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) und einer Autorenbuchhandlung in Berlin. 1979 war sie Jurorin des Dritten Russell-Tribunals in Frankfurt-Harheim, das Menschenrechtsverletzungen in der Bundesrepublik Deutschland anprangerte. Besondere Anerkennung fand ihr Engagement innerhalb von amnesty international sowie ihr Einsatz für Literaturprojekte von Inhaftierten, die z. B. durch ihre Herausgebertätigkeit Chancen bekamen, publiziert zu werden. 1985 hat sie sich auf dem evangelischen Kirchentag in Düsseldorf mit Exegesen zu Paulus-Texten aus dem Neuen Testament eingebracht. Kurz vor ihrem Tod ist sie noch dem evangelisch orientierten Radius Verlag als Gesellschafterin beigetreten. (Quelle: Wikipedia) Gut erhaltenes Exemplar. 1980, Taschenbuch, leichte Gebrauchsspuren, Taschenbuchformat, 150g, Originalausgabe, 220, Internationaler Versand, Banküberweisung.
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Drewitz, Ingeborg

Strauß ohne Kreide (1980)

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ISBN: 3499146371 bzw. 9783499146374, in Deutsch, Hamburg Rororo 1980, Taschenbuch, gebraucht.

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Von Händler/Antiquariat, Bernhard Kiewel Rare Books, [3375].
3-499-14637-1, Ein Kandidat mit historischer Bedeutung. TB. 214 Seiten. Papier am Rand etwas nachgedunkelt. Taschenbuch 19 x 12.
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