Vertreibung Rückkehr. Interviews zur Geschichte Federns der
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Textauszüge Inhalt Vorwort 7 Die Protokolle der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung. Zur Geschichte ihrer Publikation 15 Bildteil I 49 Über einige Pioniere der psychoanalytischen Bewegung 69 Bildteil II 127 In Dachau und Buchenwald (1938-1945) 149 Erfahrungen mit der Psychoanalyse in den USA (1948-1972) 179 Rückkehr nach Österreich. Zur Anwendung der Psychoanalyse im Strafvollzug 210 Zeittafel: Lebensstationen Ernst Federns 223 Auswahlbibliographie Ernst Federns 225 Literaturverzeichnis 233 Klappentext Eine der Folgen des Zweiten Weltkrieges besteht in der physischen und psychischen Vernichtung oder Beschädigung fast einer ganzen Generation, die als Mütter und Großmütter, Väter und Großväter Geschichte als Geschichten an die nächste Generation hätten. weitergeben können. Dies gilt auch für die Nachkriegsgeneration der Psychoanalytiker, denen erst unter dem ins Deutsche übernommenen Begriff der Oral History etwas wiederbegegnete, was unter anderen Umständen selbstverständlich wäre: offizielle Wissenschaftsgeschichte auf dem Hintergrund erzählter Geschichte zu lesen. Aus dem Vorwort Im Februar 1988 hielt Ernst Federn im Sigmund-Freud-Institut einen Vortrag Über die Schwierigkeiten, eine Geschichte der Psychoanalyse zu schreiben. Den Gedanken, dass es die Geschichte der Psychoanalyse abstrakt nicht gibt, sondern Geschichten, getragen von vielen Psychoanalytikern und anderen, die sich der Sache der Psychoanalyse widmeten - diesen Gedanken vermittelte uns Ernst Federn nicht bloß als akademische Überlegung, sondern ganz unmittelbar durch die Art, wie er es vermochte, derartige Geschichten zu erzählen. Überrascht von seinen oft detaillierten Kenntnissen einzelner Psychoanalytiker entwickelte ich den Plan, in einer Reihe von Gesprächen diese Erinnerungen festzuhalten, die auf eine sehr persönliche Weise geeignet sind, offizielle Geschichtsschreibungen der Psychoanalyse zu ergänzen. Der 1914 in Wien geborene Ernst Federn ist der Sohn Paul Federns, einer der engsten Mitarbeiter und Vertrauten Sigmund Freuds. Von Kindesbeinen an lernte der Sohn durch den Vater viele Angehörige der ersten und zweiten Psychoanalytiker-Generation im Elternhaus persönlich kennen. Ernst Federns späterer Lebensweg zeichnete dann im Persönlichen vieles vom Schicksal der Psychoanalyse in Mitteleuropa nach: die Zerstörung persönlicher Verbindungen und Arbeitszusammenhänge durch den Nationalsozialismus, Emigration und Rückkehr. Schon als Student beteiligte sich Ernst Federn am antifaschistischen Widerstand in Österreich und wurde 1936 erstmals verhaftet. Die Folge war ein Verbot seines weiteren Studiums der Rechts- und Sozialwissenschaften an der Wiener Universität. Im November 1936 erfolgte eine zweite Verhaftung, diesmal blieb er bis zum Sommer 1937 inhaftiert, musste jedoch wegen Mangels an Beweisen frei gelassen werden. Im März 1938, drei Tage nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich, wurde Ernst Federn erneut durch die Gestapo verhaftet - es war der Tag, an dem er mit Hilde Paar das Aufgebot bestellt hatte. Diesmal folgten sieben Jahre Konzentrationslager in Dachau und Buchenwald - eine Zeit, die Ernst Federn nur dank glücklicher Umstände und sehr persönlicher Voraussetzungen überlebte. Mit der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald im April 1945 durch die Amerikaner kam auch Ernst Federn frei. Er ließ sich in Brüssel nieder, wo er 1947 zusammen mit Hilde Paar ein zweites Mal das Aufgebot bestellte und heiratete. Im Januar 1948 emigrierten beide nach New York, wo es ein erstes Wiedersehen mit Paul Federn gab. Ernst Federn begann eine psychoanalytische Ausbildung bei Herman Nunberg, studierte an der Columbia University Sozialarbeit und arbeitete später als Familienberater und Psychotherapeut. Neben dieser Arbeit war er auch stets mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt, insbesondere mit der Herausgabe der Protokolle der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung - ohne Zweifel sein größtes wissenschaftliches Verdienst. Zusammen mit Herman Nunberg erfüllte er damit ein Vermächtnis seines Vaters, der 1950 aufgrund eines schweren Krebsleidens aus dem Leben geschieden war. 1972 kehrte Ernst Federn nach Wien zurück, wo er im Auftrag des österreichischen Justizministeriums wesentlich an der sozialpsychologischen Reform des österreichischen Strafvollzugs mitarbeitete. Ernst Federn lässt in seinen Erinnerungen an einzelne Pioniere die Frühzeit der psychoanalytischen Bewegung lebendig werden, jene Atmosphäre einer Großfamilie, die sich im katholischen Wien zusammenschloss, um gegen diese kritisch bis feindselig empfundene Umgebung die Psychoanalyse zu entwickeln. Auf diesem Hintergrund werden sowohl die Konflikte innerhalb der Gruppe wie auch manche Idealisierungen Freuds in der Psychoanalyse besser verständlich. Gegenüber dem Originaltranskript der Interviews ist der hier zum Abdruck kommende Text der Lesbarkeit wegen gekürzt und sprachlich an manchen Stellen auf eine Verschriftung hin verändert worden. Die Kürzungen beziehen sich auf die unvermeidlich auftretenden Wiederholungen und thematischen Ausflüge. Die sprachliche Überarbeitung erweist sich dagegen als wesentlich gravierender: Der Wiener Dialekt, der dem Erzählten seine Bodenständigkeit gibt, musste leider oft Formulierungen der deutschen Schriftsprache weichen - ein bedauerlicher aber zugleich unvermeidlicher Eingriff, ohne den die Verschriftung und Bearbeitung dieses Textes unmöglich geworden wäre. Eine Reihe der von Ernst Federn angesprochenen Personen ist durch Fußnoten etwas erläutert worden. Gerade aber der mit der Geschichte der Psychoanalyse nicht vertraute Leser wird feststellen, dass diese Erläuterungen nicht alle genannten Namen betreffen: hier überall Fußnoten einzufügen, hätte den Text unangemessen aufgebläht. Aus den im Literaturverzeichnis genannten historischen Arbeiten kann aber in der Regel die nötige Zusatzinformation bezogen werden. Die Interviews sind ohne Kommentar abgedruckt. Obwohl gerade manche der von Ernst Federn pointiert vorgetragenen Thesen zur Geschichte der Psychoanalyse zur Kommentierung anregen, wurde, der Lesbarkeit des Gesamttextes wegen, darauf verzichtet. Auch hier hätte sich sonst eine erhebliche Erweiterung des Umfanges ergeben. Frankfurt am Main, März 1994 Tomas Plänkers Biographisches Ernst Federn, geboren 1914 in Wien, von 1938 bis 1945 in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald inhaftiert, 1948 in die USA emigriert und 1972 nach Wien zurückgekehrt, erzählt. Tomas Plänkers, geboren 1950 in Halle / Saale, Psychoanalytiker (DPV) und wissenschaftliches Mitglied des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt am Main, führte die Interviews durch und besorgte ihre Publikation. Bibliographische Angaben Impressum Tomas Plänkers / Ernst Federn Vertreibung und Rückkehr. Interviews zur Geschichte Ernst Federns und der Psychoanalyse edition diskord Die Durchführung der Interviews wurde durch die Sigmund-Freud-Stiftung (Frankfurt am Main) gefördert. 1994 edition diskord, Tübingen. Satz: Computer-Schreibbüro Anne Schweinlin, Tübingen. Druck: Fuldaer Verlagsanstalt. ISBN 3-89295-586-7. Zustand 237 Seiten, s/w-Abbildungen, gebunden etwa 21,3 cm hoch, 2,1 cm breit, 15,3 cm tief etwa 490 g schwer (mit Verpackung über 500 g) guter, sauberer Zustand, 1994, Hardcover/gebunden, wie neu, etwa 21,3 cm hoch, 2,1 cm breit, 15,3 cm tief, 490g, Erstausgabe, 237, Internationaler Versand, Selbstabholung und Barzahlung, Banküberweisung.

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