RISS - Zeitschrift für Psychoanalyse : Nr. 90 - Zeitgemäßes Leben und Tod: Flirt, RISS 90, Zeitschrift für Psychoanalyse
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RISS - Zeitschrift für Psychoanalyse

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»Wenn der höchste Einsatz in den Lebensspielen, eben das Leben selbst, nicht gewagt werden darf«, so schreibt Sigmund Freud in Zeitgemäßes über Krieg und Tod unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs, »verarmt« das Leben. Es wird »schal« und »gehaltlos« - und zwar, so heißt es in einem verblüffenden Vergleich weiter, »wie ein amerikanischer Flirt, bei dem es von vorneherein feststeht, daß nichts vorfallen darf, im Gegensatz zu einer kontinentalen Liebesbeziehung, bei welcher beide Partner stets »Wenn der höchste Einsatz in den Lebensspielen, eben das Leben selbst, nicht gewagt werden darf«, so schreibt Sigmund Freud in Zeitgemäßes über Krieg und Tod unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs, »verarmt« das Leben. Es wird »schal« und »gehaltlos« - und zwar, so heißt es in einem verblüffenden Vergleich weiter, »wie ein amerikanischer Flirt, bei dem es von vorneherein feststeht, daß nichts vorfallen darf, im Gegensatz zu einer kontinentalen Liebesbeziehung, bei welcher beide Partner stets ernsten Konsequenzen eingedenk bleiben müssen«. Die »ernsten Konsequenzen«, von denen Freud an dieser Stelle bezüglich der europäischen Liebes- und »Lebensspiele« spricht, sind nicht nur der sexuelle Akt, nicht nur die etwaige Schwangerschaft in dessen Folge, nicht nur das eheliche, das heißt damals sittengemäß ewige Versprechen. Für Freud bedeuten die »Konsequenzen« auch, dass selbst noch die Ewigkeit und damit auch jeder Flirt, der mit der künftigen Möglichkeit gleich welcher anderen Verbindung kokettiert, stets vom vermeintlich, so keineswegs Letzten durchkreuzt wird: von der Gewalt des Vergehens, vom Schmerz der Trennung, von der Erfahrung des Todes und der Trauer. Ausgehend von dieser Passage Freuds möchten wir unter dem Titel »Zeitgemäßes über Leben und Tod« den »Flirt« als eine Ökonomie von Leben und Tod, von Lebens- und Todestrieb befragen. Was heißt es, wenn in jeder spielerischen Tändelei, in jedem eifrigen Geplänkel und in jedem verlegenen Annäherungsversuch nicht nur das Interesse an einer Begegnung in der Schwebe gehalten wird, sondern auch das Unbehagen an einer wesentlichen Gewalt? Wie wäre die Grammatik der Blicke und Gesten zu beschreiben, wenn sich in ihr nicht nur das Begehren, sondern auch die Gewalt der Trennung findet? Wie müsste man das Theater der wechselnden Plätze und wie die Choreografie der Haltungen und Gebärden deuten, wenn in ihnen nicht nur die Möglichkeiten der Annäherung, sondern auch die Erfahrung einer unvermeidlichen Entfernung aufgeführt wird? Und welche Funktion kommt bei all dem jenen zu, die diese Szene bezeugen sollen, deren Ahnungslosigkeit im Spiel unbedingt gewahrt bleiben muss oder denen die Geschichte nachträglich stolz, niedergeschlagen oder gar wie im Scherz erzählt wird, als sei es bei dem Flirt um nichts, nur um ein harmloses Spiel ohne Einsatz und Wagnis gegangen? Erscheint vorauss. April 2019 Lieferzeit 1-2 Werktage.
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9783864851988 - Pazzini, Karl-Josef, Marcus Coelen und Judith Kasper: RISS Nr. 90. - Zeitschrift für Psychoanalyse: - Zeitgemäßes Leben Tod: Flirt Auflage: 1
Pazzini, Karl-Josef, Marcus Coelen und Judith Kasper

RISS Nr. 90. - Zeitschrift für Psychoanalyse: - Zeitgemäßes Leben Tod: Flirt Auflage: 1 (1927)

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Auflage: 1 216 Seiten 13,2 x 1,5 x 19,8 cm, Taschenbuch Neues Exemplar - Flirt. Eine Passage bei Freud und ihre Kommentierungen Anna-Lisa Dieter -- Reize des Vorüber Philippe Haensler -- Flirt, Zeichen. Einsatz. Freuds Judith Kasper -- Wir Melancholiker Karl-Josef Pazzini -- Flirt und FehlleistungNicola Behrmann -- Flirten muss man: Liebe und Krieg in Hitchcocks. The Birds Luce deLire -- Ein Tag in Vanilla – Flirten am Ende des Kapitalismus Barbara Sichtermann -- Vergewaltigung und Sexualität – Versuch über eine Grenzlinie Insa Härtel -- Ästhetische Erfahrung als Übergriff. Tseng Yu-Chin: Who´s listening? Johannes Ungelenk -- Benedikt Wolf -- Das Floralobjekt. Zur monometaphorischen Poetik des anonymen pornografischen Gedichtbandes Die braune Blume (um 1929) Etwas nimmt seinen Anfang, weil es um sein Ende (nicht) weiß. Freud und der Flirt John Hamilton -- Der Luxus der Selbstzerstörung. Roger Caillois` Flirt mit Mimesis Judith Kasper -- E r o s i o n e n . Zu den Arbeiten von Rolando Deval. Jean Allouch -- Von der psychotischen Übertragung (Teil II) Jean-Luc Nancy: Sexistence, rezensiert von Gianluca Solla. Michel Foucault: Les aveux de la chair. Histoire de la sexualité IV, rezensiert von Joseph Vogl. Geneviève Fraisse: Eva Illouz: Warum Liebe endet. Eine Soziologie negativer Beziehungen, rezensiert von Johannes Kleinbeck. Einverständnis: vom Wert eines politischen Begriffs, rezensiert von Nadine Hartmann. Laurent de Sutter: Metaphysik der Hure, rezensiert von Karl-Josef Pazzini. Roman Lesmeister: Begehren, Schuld und Neubeginn, rezensiert von Karl-Josef Pazzini. Jacques Lacan: Das Sinthom. Das Seminar, Buch XXIII, rezensiert von Max Kleiner. Didier Eribon: Der Psychoanalyse entkommen, rezensiert von Aaron Lahl. ISBN 9783864851988 Versand D: 3,00 EUR, Angelegt am: 04.08.2020.
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9783864851988 - RISS – Zeitschrift für Psychoanalyse

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»Wenn der höchste Einsatz in den Lebensspielen, eben das Leben selbst, nicht gewagt werden darf«, so schreibt Sigmund Freud in Zeitgemäßes über Krieg und Tod unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs, »verarmt« das Leben. Es wird »schal« und »gehaltlos« – und zwar, so heißt es in einem verblüffenden Vergleich weiter, »wie ein amerikanischer Flirt, bei dem es von vorneherein feststeht, daß nichts vorfallen darf, im Gegensatz zu einer kontinentalen Liebesbeziehung, bei welcher beide Partner stets ernsten Konsequenzen eingedenk bleiben müssen«. Die »ernsten Konsequenzen«, von denen Freud an dieser Stelle bezüglich der europäischen Liebes- und »Lebensspiele« spricht, sind nicht nur der sexuelle Akt, nicht nur die etwaige Schwangerschaft in dessen Folge, nicht nur das eheliche, das heißt damals sittengemäß ewige Versprechen. Für Freud bedeuten die »Konsequenzen« auch, dass selbst noch die Ewigkeit und damit auch jeder Flirt, der mit der künftigen Möglichkeit gleich welcher anderen Verbindung kokettiert, stets vom vermeintlich, so keineswegs Letzten durchkreuzt wird: von der Gewalt des Vergehens, vom Schmerz der Trennung, von der Erfahrung des Todes und derTrauer.Ausgehend von dieser Passage Freuds möchten wir unter dem Titel »Zeitgemäßes über Leben und Tod« den »Flirt« als eine Ökonomie von Leben und Tod, von Lebens- und Todestrieb befragen. Was heißt es, wenn in jeder spielerischen Tändelei, in jedem eifrigen Geplänkel und in jedem verlegenen Annäherungsversuch nicht nur das Interesse an einer Begegnung in der Schwebe gehalten wird, sondern auch das Unbehagen an einer wesentlichen Gewalt? Wie wäre die Grammatik der Blicke und Gesten zu beschreiben, wenn sich in ihr nicht nur das Begehren, sondern auch die Gewalt der Trennung findet? Wie müsste man das Theater der wechselnden Plätze und wie die Choreografie der Haltungen und Gebärden deuten, wenn in ihnen nicht nur die Möglichkeiten der Annäherung, sondern auch die Erfahrung einer unvermeidlichen Entfernung aufgeführt wird? Und welche Funktion kommt bei all dem jenen zu, die diese Szene bezeugen sollen, deren Ahnungslosigkeit im Spiel unbedingt gewahrt bleiben muss oder denen die Geschichte nachträglich stolz, niedergeschlagen oder gar wie im Scherz erzählt wird, als sei es bei dem Flirt um nichts, nur um ein harmloses Spiel ohne Einsatz und Wagnis gegangen?
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9783864851988 - Luca deLire: RISS - Zeitschrift für Psychoanalyse - Nr. 90 - Zeitgemäßes Leben und Tod: Flirt
Luca deLire

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RISS - Zeitschrift für Psychoanalyse: "Wenn der höchste Einsatz in den Lebensspielen, eben das Leben selbst, nicht gewagt werden darf", so schreibt Sigmund Freud in Zeitgemäßes über Krieg und Tod unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs, "verarmt" das Leben. Es wird "schal" und "gehaltlos" - und zwar, so heißt es in einem verblüffenden Vergleich weiter, "wie ein amerikanischer Flirt, bei dem es von vorneherein feststeht, da" nichts vorfallen darf, im Gegensatz zu einer kontinentalen Liebesbeziehung, bei welcher beide Partner stets ernsten Konsequenzen eingedenk bleiben müssen?. Die "ernsten Konsequenzen", von denen Freud an dieser Stelle bezüglich der europäischen Liebes- und "Lebensspiele" spricht, sind nicht nur der sexuelle Akt, nicht nur die etwaige Schwangerschaft in dessen Folge, nicht nur das eheliche, das heißt damals sittengem????????? ewige Versprechen. Für Freud bedeuten die "Konsequenzen" auch, dass selbst noch die Ewigkeit und damit auch jeder Flirt, der mit der künftigen Möglichkeit gleich welcher anderen Verbindung kokettiert, stets vom vermeintlich, so keineswegs Letzten durchkreuzt wird: von der Gewalt des Vergehens, vom Schmerz der Trennung, von der Erfahrung des Todes und derTrauer. Ausgehend von dieser Passage Freuds mächten wir unter dem Titel "Zeitgem?es über Leben und Tod" den "Flirt" als eine Ökonomie von Leben und Tod, von Lebens- und Todestrieb befragen. Was heißt es, wenn in jeder spielerischen Tändelei, in jedem eifrigen Geplänkel und in jedem verlegenen Annäherungsversuch nicht nur das Interesse an einer Begegnung in der Schwebe gehalten wird, sondern auch das Unbehagen an einer wesentlichen Gewalt Wie wäre die Grammatik der Blicke und Gesten zu beschreiben, wenn sich in ihr nicht nur das Begehren, sondern auch die Gewalt der Trennung findet Wie müsste man das Theater der wechselnden Plätze und wie die Choreografie der Haltungen und Gebärden deuten, wenn in ihnen nicht nur die Möglichkeiten der Annäherung, sondern auch die Erfahrung einer unvermeidlichen Entfernung aufgeführt wird Und welche Funktion kommt bei all dem jenen zu, die diese Szene bezeugen sollen, deren Ahnungslosigkeit im Spiel unbedingt gewahrt bleiben muss oder denen die Geschichte nachträglich stolz, niedergeschlagen oder gar wie im Scherz erzählt wird, als sei es bei dem Flirt um nichts, nur um ein harmloses Spiel ohne Einsatz und Wagnis gegangen, Taschenbuch.
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Anna-Lisa Dieter

RISS - Zeitschrift für Psychoanalyse : Nr. 90 - Zeitgemäßes Leben und Tod: Flirt, RISS 90, Zeitschrift für Psychoanalyse (2019)

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Neuware -»Wenn der höchste Einsatz in den Lebensspielen, eben das Leben selbst, nicht gewagt werden darf«, so schreibt Sigmund Freud in Zeitgemäßes über Krieg und Tod unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs, »verarmt« das Leben. Es wird »schal« und »gehaltlos« - und zwar, so heißt es in einem verblüffenden Vergleich weiter, »wie ein amerikanischer Flirt, bei dem es von vorneherein feststeht, daß nichts vorfallen darf, im Gegensatz zu einer kontinentalen Liebesbeziehung, bei welcher beide Partner stets ernsten Konsequenzen eingedenk bleiben müssen«. Die »ernsten Konsequenzen«, von denen Freud an dieser Stelle bezüglich der europäischen Liebes- und »Lebensspiele« spricht, sind nicht nur der sexuelle Akt, nicht nur die etwaige Schwangerschaft in dessen Folge, nicht nur das eheliche, das heißt damals sittengemäß ewige Versprechen. Für Freud bedeuten die »Konsequenzen« auch, dass selbst noch die Ewigkeit und damit auch jeder Flirt, der mit der künftigen Möglichkeit gleich welcher anderen Verbindung kokettiert, stets vom vermeintlich, so keineswegs Letzten durchkreuzt wird: von der Gewalt des Vergehens, vom Schmerz der Trennung, von der Erfahrung des Todes und derTrauer. Ausgehend von dieser Passage Freuds möchten wir unter dem Titel »Zeitgemäßes über Leben und Tod« den »Flirt« als eine Ökonomie von Leben und Tod, von Lebens- und Todestrieb befragen. Was heißt es, wenn in jeder spielerischen Tändelei, in jedem eifrigen Geplänkel und in jedem verlegenen Annäherungsversuch nicht nur das Interesse an einer Begegnung in der Schwebe gehalten wird, sondern auch das Unbehagen an einer wesentlichen Gewalt Wie wäre die Grammatik der Blicke und Gesten zu beschreiben, wenn sich in ihr nicht nur das Begehren, sondern auch die Gewalt der Trennung findet Wie müsste man das Theater der wechselnden Plätze und wie die Choreografie der Haltungen und Gebärden deuten, wenn in ihnen nicht nur die Möglichkeiten der Annäherung, sondern auch die Erfahrung einer unvermeidlichen Entfernung aufgeführt wird Und welche Funktion kommt bei all dem jenen zu, die diese Szene bezeugen sollen, deren Ahnungslosigkeit im Spiel unbedingt gewahrt bleiben muss oder denen die Geschichte nachträglich stolz, niedergeschlagen oder gar wie im Scherz erzählt wird, als sei es bei dem Flirt um nichts, nur um ein harmloses Spiel ohne Einsatz und Wagnis gegangen 216 pp. Deutsch, Books.
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Anna-Lisa Dieter

RISS - Zeitschrift für Psychoanalyse : Nr. 90 - Zeitgemäßes Leben und Tod: Flirt, RISS 90, Zeitschrift für Psychoanalyse (2019)

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9783864851988 - Luca deLire: RISS - Zeitschrift für Psychoanalyse - Nr. 90 - Zeitgemäßes Leben und Tod: Flirt
Luca deLire

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