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9783863947200 - Verdämmerung

Verdämmerung (2014)

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ISBN: 9783863947200 bzw. 3863947207, in Deutsch, EDITION digital, neu, E-Book.

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In dieser essayistischen Erzählung geht es um Verluste, die Neutsch selbst durchlitten hat, und obwohl er im Text manches in der dritten Person verfremdet, so erkennt man ihn dennoch hinter jeder Zeile. Voller Betroffenheit und tiefer Trauer begleitet er seine Frau, mit der er fast fünfzig Jahre seines Lebens teilte, während der letzten fünf Tage bis zu ihrem Tod. Dabei werden Erinnerungen wach, an die Ungebrochenheit ihrer Liebe, aber auch an Verletzungen. Ihre Gemeinsamkeit war erfüllt von Visionen, die sie beide mit ihrem Land verbanden, in dem sie aufwuchsen. Um so stärker trifft es sie, als sie von ihrer Republik Abschied nehmen müssen. Schonungslos, nahezu philosophisch, versuchen sie, sowohl die Ursachen als auch die längst erkennbaren Folgen des Scheiterns ihrer Ideale zu ergründen. Und was wird davon nicht verdämmern? Der Autor bleibt zurück - allein mit seinen bohrenden Fragen ... LESEPROBE: Inzwischen jedoch hatten sich beide bei uns zu Hause einquartiert und warteten ungeduldig auf meine Antwort. Jedesmal sprach ich mit ihnen über ein Telefon außerhalb des Zimmers, weil ich mir unsicher war; ob Ulrike womöglich nicht doch, trotz ihres Zustands, einen Fetzen von unserer heimlichen Verabredung hätte mithören können. Dann aber war es endlich soweit. Sie nickte schwach, als ich ihr nun schon zum wiederholten Male den Wunsch unserer Töchter übermittelte, hauchte ein leises Ja. Sie kamen sofort. Schon meine Zusage am Telefon, die ja nichts anderes war als nur die Wiedergabe ihrer Zustimmung, mußte für sie die Befreiung aus einer bis dahin irrationalen Angst sein. Sie wollten sofort mit dem Auto losfahren, und so würde es höchstens zwanzig Minuten dauern, bis sie einträfen. Ich empfing sie auf dem Korridor, bat sie noch, beim Anblick ihrer Mutter nicht zu erschrecken, und täten sie es doch, sich nichts anmerken zu lassen, und blieb zurück, damit sie mit ihr allein im Zimmer sein konnten. Nicht einmal eine Viertelstunde mochte vergangen sein, da öffneten sie wieder die Tür und traten heraus. Ich sah ihnen an, sie waren zutiefst erschüttert. Offenbar hatten sie schon am Krankenbett ihre Tränen nicht unterdrückt, denn ihre Augen waren gerötet und verweint, sie schluchzten noch immer. Minutenlang standen wir im Schweigen. Sie sei zwar ansprechbar gewesen, sagten sie nach einer Pause, aber bei jedem Wort habe sie sich gequält. Schließlich sei sie in Apathie versunken, nachdem sie ihrem Geflüster nur noch hätten entnehmen können, daß sie sehr müde sei. ePUB, 09.08.2014.
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9783863947200 - Erik Neutsch: Verd?mmerung
Erik Neutsch

Verd?mmerung

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Verd?mmerung: In dieser essayistischen Erzählung geht es um Verluste, die Neutsch selbst durchlitten hat, und obwohl er im Text manches in der dritten Person verfremdet, so erkennt man ihn dennoch hinter jeder Zeile. Voller Betroffenheit und tiefer Trauer begleitet er seine Frau, mit der er fast fünfzig Jahre seines Lebens teilte, während der letzten fünf Tage bis zu ihrem Tod. Dabei werden Erinnerungen wach, an die Ungebrochenheit ihrer Liebe, aber auch an Verletzungen. Ihre Gemeinsamkeit war erfüllt von Visionen, die sie beide mit ihrem Land verbanden, in dem sie aufwuchsen. Um so stärker trifft es sie, als sie von ihrer Republik Abschied nehmen müssen. Schonungslos, nahezu philosophisch, versuchen sie, sowohl die Ursachen als auch die längst erkennbaren Folgen des Scheiterns ihrer Ideale zu ergründen. Und was wird davon nicht verdämmern Der Autor bleibt zurück - allein mit seinen bohrenden Fragen ... LESEPROBE: Inzwischen jedoch hatten sich beide bei uns zu Hause einquartiert und warteten ungeduldig auf meine Antwort. Jedesmal sprach ich mit ihnen über ein Telefon außerhalb des Zimmers, weil ich mir unsicher war ob Ulrike womöglich nicht doch, trotz ihres Zustands, einen Fetzen von unserer heimlichen Verabredung hätte mithören können. Dann aber war es endlich soweit. Sie nickte schwach, als ich ihr nun schon zum wiederholten Male den Wunsch unserer Töchter übermittelte, hauchte ein leises Ja. Sie kamen sofort. Schon meine Zusage am Telefon, die ja nichts anderes war als nur die Wiedergabe ihrer Zustimmung, mu?te für sie die Befreiung aus einer bis dahin irrationalen Angst sein. Sie wollten sofort mit dem Auto losfahren, und so würde es höchstens zwanzig Minuten dauern, bis sie einträfen. Ich empfing sie auf dem Korridor, bat sie noch, beim Anblick ihrer Mutter nicht zu erschrecken, und täten sie es doch, sich nichts anmerken zu lassen, und blieb zurück, damit sie mit ihr allein im Zimmer sein konnten. Nicht einmal eine Viertelstunde mochte vergangen sein, da öffneten sie wieder die Tür und traten heraus. Ich sah ihnen an, sie waren zutiefst erschüttert. Offenbar hatten sie schon am Krankenbett ihre Tränen nicht unterdrückt, denn ihre Augen waren gerötet und verweint, sie schluchzten noch immer. Minutenlang standen wir im Schweigen. Sie sei zwar ansprechbar gewesen, sagten sie nach einer Pause, aber bei jedem Wort habe sie sich gequält. Schließlich sei sie in Apathie versunken, nachdem sie ihrem Geflüster nur noch hätten entnehmen können, da? sie sehr müde sei. Ebook.
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9783863947200 - Erik Neutsch: Verdämmerung
Erik Neutsch

Verdämmerung (2014)

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In dieser essayistischen Erzählung geht es um Verluste, die Neutsch selbst durchlitten hat, und obwohl er im Text manches in der dritten Person verfremdet, so erkennt man ihn dennoch hinter jeder Zeile. Voller Betroffenheit und tiefer Trauer begleitet er seine Frau, mit der er fast fünfzig Jahre seines Lebens teilte, während der letzten fünf ... In dieser essayistischen Erzählung geht es um Verluste, die Neutsch selbst durchlitten hat, und obwohl er im Text manches in der dritten Person verfremdet, so erkennt man ihn dennoch hinter jeder Zeile. Voller Betroffenheit und tiefer Trauer begleitet er seine Frau, mit der er fast fünfzig Jahre seines Lebens teilte, während der letzten fünf Tage bis zu ihrem Tod. Dabei werden Erinnerungen wach, an die Ungebrochenheit ihrer Liebe, aber auch an Verletzungen. Ihre Gemeinsamkeit war erfüllt von Visionen, die sie beide mit ihrem Land verbanden, in dem sie aufwuchsen. Um so stärker trifft es sie, als sie von ihrer Republik Abschied nehmen müssen. Schonungslos, nahezu philosophisch, versuchen sie, sowohl die Ursachen als auch die längst erkennbaren Folgen des Scheiterns ihrer Ideale zu ergründen. Und was wird davon nicht verdämmern? Der Autor bleibt zurück - allein mit seinen bohrenden Fragen ... LESEPROBE: Inzwischen jedoch hatten sich beide bei uns zu Hause einquartiert und warteten ungeduldig auf meine Antwort. Jedesmal sprach ich mit ihnen über ein Telefon außerhalb des Zimmers, weil ich mir unsicher war; ob Ulrike womöglich nicht doch, trotz ihres Zustands, einen Fetzen von unserer heimlichen Verabredung hätte mithören können. Dann aber war es endlich soweit. Sie nickte schwach, als ich ihr nun schon zum wiederholten Male den Wunsch unserer Töchter übermittelte, hauchte ein leises Ja. Sie kamen sofort. Schon meine Zusage am Telefon, die ja nichts anderes war als nur die Wiedergabe ihrer Zustimmung, mußte für sie die Befreiung aus einer bis dahin irrationalen Angst sein. Sie wollten sofort mit dem Auto losfahren, und so würde es höchstens zwanzig Minuten dauern, bis sie einträfen. Ich empfing sie auf dem Korridor, bat sie noch, beim Anblick ihrer Mutter nicht zu erschrecken, und täten sie es doch, sich nichts anmerken zu lassen, und blieb zurück, damit sie mit ihr allein im Zimmer sein konnten. Nicht einmal eine Viertelstunde mochte vergangen sein, da öffneten sie wieder die Tür und traten heraus. Ich sah ihnen an, sie waren zutiefst erschüttert. Offenbar hatten sie schon am Krankenbett ihre Tränen nicht unterdrückt, denn ihre Augen waren gerötet und verweint, sie schluchzten noch immer. Minutenlang standen wir im Schweigen. Sie sei zwar ansprechbar gewesen, sagten sie nach einer Pause, aber bei jedem Wort habe sie sich gequält. Schließlich sei sie in Apathie versunken, nachdem sie ihrem Geflüster nur noch hätten entnehmen können, daß sie sehr müde sei. 09.08.2014, ePUB.
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9783863947200 - Erik Neutsch: Verdämmerung
Erik Neutsch

Verdämmerung (2014)

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In dieser essayistischen Erzählung geht es um Verluste, die Neutsch selbst durchlitten hat, und obwohl er im Text manches in der dritten Person verfremdet, so erkennt man ihn dennoch hinter jeder Zeile. Voller Betroffenheit und tiefer Trauer begleitet er seine Frau, mit der er fast fünfzig Jahre seines Lebens teilte, während der letzten fünf ... In dieser essayistischen Erzählung geht es um Verluste, die Neutsch selbst durchlitten hat, und obwohl er im Text manches in der dritten Person verfremdet, so erkennt man ihn dennoch hinter jeder Zeile. Voller Betroffenheit und tiefer Trauer begleitet er seine Frau, mit der er fast fünfzig Jahre seines Lebens teilte, während der letzten fünf Tage bis zu ihrem Tod. Dabei werden Erinnerungen wach, an die Ungebrochenheit ihrer Liebe, aber auch an Verletzungen. Ihre Gemeinsamkeit war erfüllt von Visionen, die sie beide mit ihrem Land verbanden, in dem sie aufwuchsen. Um so stärker trifft es sie, als sie von ihrer Republik Abschied nehmen müssen. Schonungslos, nahezu philosophisch, versuchen sie, sowohl die Ursachen als auch die längst erkennbaren Folgen des Scheiterns ihrer Ideale zu ergründen. Und was wird davon nicht verdämmern? Der Autor bleibt zurück - allein mit seinen bohrenden Fragen ... LESEPROBE: Inzwischen jedoch hatten sich beide bei uns zu Hause einquartiert und warteten ungeduldig auf meine Antwort. Jedesmal sprach ich mit ihnen über ein Telefon ausserhalb des Zimmers, weil ich mir unsicher war; ob Ulrike womöglich nicht doch, trotz ihres Zustands, einen Fetzen von unserer heimlichen Verabredung hätte mithören können. Dann aber war es endlich soweit. Sie nickte schwach, als ich ihr nun schon zum wiederholten Male den Wunsch unserer Töchter übermittelte, hauchte ein leises Ja. Sie kamen sofort. Schon meine Zusage am Telefon, die ja nichts anderes war als nur die Wiedergabe ihrer Zustimmung, musste für sie die Befreiung aus einer bis dahin irrationalen Angst sein. Sie wollten sofort mit dem Auto losfahren, und so würde es höchstens zwanzig Minuten dauern, bis sie einträfen. Ich empfing sie auf dem Korridor, bat sie noch, beim Anblick ihrer Mutter nicht zu erschrecken, und täten sie es doch, sich nichts anmerken zu lassen, und blieb zurück, damit sie mit ihr allein im Zimmer sein konnten. Nicht einmal eine Viertelstunde mochte vergangen sein, da öffneten sie wieder die Tür und traten heraus. Ich sah ihnen an, sie waren zutiefst erschüttert. Offenbar hatten sie schon am Krankenbett ihre Tränen nicht unterdrückt, denn ihre Augen waren gerötet und verweint, sie schluchzten noch immer. Minutenlang standen wir im Schweigen. Sie sei zwar ansprechbar gewesen, sagten sie nach einer Pause, aber bei jedem Wort habe sie sich gequält. Schliesslich sei sie in Apathie versunken, nachdem sie ihrem Geflüster nur noch hätten entnehmen können, dass sie sehr müde sei. ePUB, 09.08.2014.
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3863947207 - Erik Neutsch: Verdämmerung
Erik Neutsch

Verdämmerung (2014)

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ISBN: 3863947207 bzw. 9783863947200, in Deutsch, 146 Seiten, EDITION digital, neu, E-Book, elektronischer Download.

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In dieser essayistischen Erzählung geht es um Verluste, die Neutsch selbst durchlitten hat, und obwohl er im Text manches in der dritten Person verfremdet, so erkennt man ihn dennoch hinter jeder Zeile. Voller Betroffenheit und tiefer Trauer begleitet er seine Frau, mit der er fast fünfzig Jahre seines Lebens teilte, während der letzten fünf Tage bis zu ihrem Tod. Dabei werden Erinnerungen wach, an die Ungebrochenheit ihrer Liebe, aber auch an Verletzungen. Ihre Gemeinsamkeit war erfüllt von Visionen, die sie beide mit ihrem Land verbanden, in dem sie aufwuchsen. Um so stärker trifft es sie, als sie von ihrer Republik Abschied nehmen müssen.Schonungslos, nahezu philosophisch, versuchen sie, sowohl die Ursachen als auch die längst erkennbaren Folgen des Scheiterns ihrer Ideale zu ergründen.Und was wird davon nicht verdämmern?Der Autor bleibt zurück - allein mit seinen bohrenden Fragen ...LESEPROBE:Inzwischen jedoch hatten sich beide bei uns zu Hause einquartiert und warteten ungeduldig auf meine Antwort. Jedesmal sprach ich mit ihnen über ein Telefon außerhalb des Zimmers, weil ich mir unsicher war; ob Ulrike womöglich nicht doch, trotz ihres Zustands, einen Fetzen von unserer heimlichen Verabredung hätte mithören können.Dann aber war es endlich soweit. Sie nickte schwach, als ich ihr nun schon zum wiederholten Male den Wunsch unserer Töchter übermittelte, hauchte ein leises Ja.Sie kamen sofort. Schon meine Zusage am Telefon, die ja nichts anderes war als nur die Wiedergabe ihrer Zustimmung, mußte für sie die Befreiung aus einer bis dahin irrationalen Angst sein. Sie wollten sofort mit dem Auto losfahren, und so würde es höchstens zwanzig Minuten dauern, bis sie einträfen. Ich empfing sie auf dem Korridor, bat sie noch, beim Anblick ihrer Mutter nicht zu erschrecken, und täten sie es doch, sich nichts anmerken zu lassen, und blieb zurück, damit sie mit ihr allein im Zimmer sein konnten.Nicht einmal eine Viertelstunde mochte vergangen sein, da öffneten sie wieder die Tür und traten heraus. Ich sah ihnen an, sie waren zutiefst erschüttert. Offenbar hatten sie schon am Krankenbett ihre Tränen nicht unterdrückt, denn ihre Augen waren gerötet und verweint, sie schluchzten noch immer. Minutenlang standen wir im Schweigen. Sie sei zwar ansprechbar gewesen, sagten sie nach einer Pause, aber bei jedem Wort habe sie sich gequält. Schließlich sei sie in Apathie versunken, nachdem sie ihrem Geflüster nur noch hätten entnehmen können, daß sie sehr müde sei. 2014, 146 Seiten, eBooks.
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9783863947200 - Erik Neutsch: Verdämmerung
Erik Neutsch

Verdämmerung

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ISBN: 9783863947200 bzw. 3863947207, in Deutsch, EDITION Digital, neu, E-Book, elektronischer Download.

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Verdämmerung: In dieser essayistischen Erzählung geht es um Verluste, die Neutsch selbst durchlitten hat, und obwohl er im Text manches in der dritten Person verfremdet, so erkennt man ihn dennoch hinter jeder Zeile. Voller Betroffenheit und tiefer Trauer begleitet er seine Frau, mit der er fast fünfzig Jahre seines Lebens teilte, während der letzten fünf Tage bis zu ihrem Tod. Dabei werden Erinnerungen wach, an die Ungebrochenheit ihrer Liebe, aber auch an Verletzungen. Ihre Gemeinsamkeit war erfüllt von Visionen, die sie beide mit ihrem Land verbanden, in dem sie aufwuchsen. Um so stärker trifft es sie, als sie von ihrer Republik Abschied nehmen müssen. Schonungslos, nahezu philosophisch, versuchen sie, sowohl die Ursachen als auch die längst erkennbaren Folgen des Scheiterns ihrer Ideale zu ergründen. Und was wird davon nicht verdämmern Der Autor bleibt zurück - allein mit seinen bohrenden Fragen ... LESEPROBE: Inzwischen jedoch hatten sich beide bei uns zu Hause einquartiert und warteten ungeduldig auf meine Antwort. Jedesmal sprach ich mit ihnen über ein Telefon außerhalb des Zimmers, weil ich mir unsicher war ob Ulrike womöglich nicht doch, trotz ihres Zustands, einen Fetzen von unserer heimlichen Verabredung hätte mithören können. Dann aber war es endlich soweit. Sie nickte schwach, als ich ihr nun schon zum wiederholten Male den Wunsch unserer Töchter übermittelte, hauchte ein leises Ja. Sie kamen sofort. Schon meine Zusage am Telefon, die ja nichts anderes war als nur die Wiedergabe ihrer Zustimmung, mußte für sie die Befreiung aus einer bis dahin irrationalen Angst sein. Sie wollten sofort mit dem Auto losfahren, und so würde es höchstens zwanzig Minuten dauern, bis sie einträfen. Ich empfing sie auf dem Korridor, bat sie noch, beim Anblick ihrer Mutter nicht zu erschrecken, und täten sie es doch, sich nichts anmerken zu lassen, und blieb zurück, damit sie mit ihr allein im Zimmer sein konnten. Nicht einmal eine Viertelstunde mochte vergangen sein, da öffneten sie wieder die Tür und traten heraus. Ich sah ihnen an, sie waren zutiefst erschüttert. Offenbar hatten sie schon am Krankenbett ihre Tränen nicht unterdrückt, denn ihre Augen waren gerötet und verweint, sie schluchzten noch immer. Minutenlang standen wir im Schweigen. Sie sei zwar ansprechbar gewesen, sagten sie nach einer Pause, aber bei jedem Wort habe sie sich gequält. Schließlich sei sie in Apathie versunken, nachdem sie ihrem Geflüster nur noch hätten entnehmen können, daß sie sehr müde sei. Ebook.
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9783863947200 - Verdämmerung Erik Neutsch Author

Verdämmerung Erik Neutsch Author (2013)

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ISBN: 9783863947200 bzw. 3863947207, vermutlich in Englisch, 2. Ausgabe, EDITION digital, neu, E-Book, elektronischer Download.

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In dieser essayistischen Erzählung geht es um Verluste, die Neutsch selbst durchlitten hat, und obwohl er im Text manches in der dritten Person verfremdet, so erkennt man ihn dennoch hinter jeder Zeile. Voller Betroffenheit und tiefer Trauer begleitet er seine Frau, mit der er fast fünfzig Jahre seines Lebens teilte, während der letzten fünf Tage bis zu ihrem Tod. Dabei werden Erinnerungen wach, an die Ungebrochenheit ihrer Liebe, aber auch an Verletzungen. Ihre Gemeinsamkeit war erfüllt von Visionen, die sie beide mit ihrem Land verbanden, in dem sie aufwuchsen. Um so stärker trifft es sie, als sie von ihrer Republik Abschied nehmen müssen. Schonungslos, nahezu philosophisch, versuchen sie, sowohl die Ursachen als auch die längst erkennbaren Folgen des Scheiterns ihrer Ideale zu ergründen. Und was wird davon nicht verdämmern? Der Autor bleibt zurück - allein mit seinen bohrenden Fragen ... LESEPROBE: Inzwischen jedoch hatten sich beide bei uns zu Hause einquartiert und warteten ungeduldig auf meine Antwort. Jedesmal sprach ich mit ihnen über ein Telefon außerhalb des Zimmers, weil ich mir unsicher war; ob Ulrike womöglich nicht doch, trotz ihres Zustands, einen Fetzen von unserer heimlichen Verabredung hätte mithören können. Dann aber war es endlich soweit. Sie nickte schwach, als ich ihr nun schon zum wiederholten Male den Wunsch unserer Töchter übermittelte, hauchte ein leises Ja. Sie kamen sofort. Schon meine Zusage am Telefon, die ja nichts anderes war als nur die Wiedergabe ihrer Zustimmung, mußte für sie die Befreiung aus einer bis dahin irrationalen Angst sein. Sie wollten sofort mit dem Auto losfahren, und so würde es höchstens zwanzig Minuten dauern, bis sie einträfen. Ich empfing sie auf dem Korridor, bat sie noch, beim Anblick ihrer Mutter nicht zu erschrecken, und täten sie es doch, sich nichts anmerken zu lassen, und blieb zurück, damit sie mit ihr allein im Zimmer sein konnten. Nicht einmal eine Viertelstunde mochte vergangen sein, da öffneten sie wieder die Tür und traten heraus. Ich sah ihnen an, sie waren zutiefst erschüttert. Offenbar hatten sie schon am Krankenbett ihre Tränen nicht unterdrückt, denn ihre Augen waren gerötet und verweint, sie schluchzten noch immer. Minutenlang standen wir im Schweigen. Sie sei zwar ansprechbar gewesen, sagten sie nach einer Pause, aber bei jedem Wort habe sie sich gequält. Schließlich sei sie in Apathie versunken, nachdem sie ihrem Geflüster nur noch hätten entnehmen können, daß sie sehr müde sei.Geboren 21. Juni 1931 in Schönebeck/Elbe, Studium der Philosophie und Publizistik an der Universität Leipzig, Diplom 1953, bis 1960 Kultur- und Wirtschaftsredakteur in Halle, Reporter. Seit 1962 freischaffender Schriftsteller, Mitglied der Akademie der Künste der DDR 1974-1991, Mitglied des Schriftsteller-Verbandes Deutschlands. Erik Neutsch ist am 20. August 2013 in Halle verstorben. Veröffentlichungen Romane: Spur der Steine, Halle 1964, Bergisch-Gladbach 1991, München 1994, Leipzig 1996 (35 Aufl.) Auf der Suche nach Gatt, Halle 1973, Benshausen 2009 (15 Aufl.) Der Friede im Osten, bisher 4 Bände, Halle 1974-1987 (29 Aufl.) Totschlag, Querfurt 1994 (2 Aufl.) Nach dem großen Aufstand - Ein Grünewald-Roman, Leipzig 2003, Dößel 2010 (2 Aufl.) Erzählungen: Die Regengeschichte, Halle 1960 (3 Aufl.) Die zweite Begegnung, Halle 1961 Bitterfelder Geschichten, Sammelband, Halle 1961 (3 Aufl.) Die anderen und ich, Sammelband, Halle 1970 (5 Aufl.) Tage unseres Lebens, Leipzig 1973 Heldenberichte, Sammelband, Berlin 1976 Akte Nora S., Berlin 1976 Der Hirt, Halle 1978, Berlin 1998 Zwei leere Stühle, Halle 1979 (10 Aufl.) Forster in Paris, Halle 1981, Querfurt 1994 (3 Aufl.) Claus und Claudia, Halle 1989 (3 Aufl.) Stockheim kommt, Berlin 1998 Verdämmerung, Kückenshagen März 2003 (2 Auflagen) Kinderbücher: Olaf und der gelbe Vogel, Berlin 1972 (5 Aufl.) Vom Gänslein, das nicht fliegen lernen wollte, Leipzig 1995. Bühnenwerke: Haut oder Hemd, Schauspiel, Urauff. Halle 1971 Karin Lenz, Opernlibretto zur Musik von Günter Kochan, Urauff. Deutsche Staatsoper Berlin 1971 Haut oder Hemd, Text und Dokumentation, Halle 1972 Da sah ich den Menschen, Dramatik und Gedichte, Berlin 1983 Lyrik: Die Liebe und der Tod, Gedichtband, Halle 1999 Essays: Fast die Wahrheit, Sammelband, Berlin 1979 Forster in Halle oder Wie fern sind sich im Geiste die Deutschen?, Halle 1994 Gothardt-Nithardt, ein Maler (über Matthias Grünewald), Halle 1996 Wo es keine leeren Flächen gibt (Rundfunkporträt über den Maler Willi Sitte),Berlin 1972. Mitautor in ca. 70 Anthologien und Sammelbänden. Mitherausgeber: Vietnam in dieser Stunde, Halle 1968 Chile - Gesang und Bericht, Halle 1975 Filme (nach se.
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9783863947200 - Erik Neutsch: Verdämmerung
Erik Neutsch

Verdämmerung (2014)

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