Ich will, ich kann: Moderne und Selbstoptimierung (Essay [KUP])
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Ich will, ich kann (2016)
DE NW
ISBN: 9783862530854 bzw. 386253085X, in Deutsch, Konstanz University Press Aug 2016, neu.
Von Händler/Antiquariat, AHA-BUCH GmbH [51283250], Einbeck, Germany.
Neuware - 'Sollte man einen großen Geist und einen Boxlandesmeister psychotechnisch analysieren, so würden in der Tat ihre Schlauheit, ihr Mut, ihre Genauigkeit und Kombinatorik sowie die Geschwindigkeit der Reaktionen auf dem Gebiet, das ihnen wichtig ist, wahrscheinlich die gleichen sein, ja sie würden sich in den Tugenden und Fähigkeiten, die ihren besonderen Erfolg ausmachen, voraussichtlich auch von einem berühmten Hürdenpferd nicht unterscheiden, denn man darf nicht unterschätzen, wieviele bedeutende Eigenschaften ins Spiel gesetzt werden, wenn man über eine Hecke springt.' Robert Musil, Der Mann ohne EigenschaftenEin unbekanntes Kapitel aus der Geschichte der Erfolgsbilanzen und Leistungsideologien.Kleinere Denker gibt es, die wie Katalysatoren wirken:Wo die großen Gelehrten ein Werk besitzen, das eine intensive Beschäftigung begründet, fungieren die kleineren als Vermittler und Scheider. Deshalb lässt sich an ihnen leichter ermessen, wie sich einzelne Gedanken zu Theorien fügen und Theorien zu intellektuellen Bewegungen. Eine solche Gestalt war Broder Christiansen (1869-1958): Er war ein Schüler Heinrich Rickerts und kam aus dem Neukantianismus, wandte sich dann aber, wie so viele andere seiner Generation, dem Vitalismus und einer praktisch verstandenen Lebensphilosophie zu - und geriet von dort in die Graphologie, in die sprachliche Stillehre und schließlich in eine seltsam gottlose Mystik. Christiansen mag ein Sonderling gewesen sein und dabei nicht einmal sehr originell. Doch sein Einfluss war gewaltig: Er war einer der ersten Lehrer der Selbstoptimierung. Auf ihn können Ideologien des 'self-growth' bis auf den heutigen Tag zurückgeführt werden. Er gehörte zum intellektuellen Umgang Hermann Hesses und bekannter nationalsozialistischer Schriftsteller. Er inspirierte den Russischen Formalismus und übte auf diesem Wege entscheidenden Einfluss auf den Strukturalismus aus. Er gehörte zu den Vertrauten Rudolf Carnaps und wirkte an der Entstehung des Logischen Empirismus mit. Seltsame, überraschende Zusammenhänge sind das, an denen sich nicht nur das intellektuelle Profil einer Zeit nachzeichnen lässt, sondern an denen sich auch erstaunliche Verbindungen aufzeigen lassen, bis hin zu den Ursprüngen des Wiener Kreises in Versuchen zur mentalen Hygiene. Thomas Steinfelds Essay entwirft, zum ersten Mal, ein Bild dieses Mannes und seines Werks, in dem das Wunderliche wie das Prägnante an dieser Existenz ebenso erkennbar wird wie der unauflösbare Zusammenhang von Moderne und Selbstoptimierung. 125 pp. Deutsch.
Neuware - 'Sollte man einen großen Geist und einen Boxlandesmeister psychotechnisch analysieren, so würden in der Tat ihre Schlauheit, ihr Mut, ihre Genauigkeit und Kombinatorik sowie die Geschwindigkeit der Reaktionen auf dem Gebiet, das ihnen wichtig ist, wahrscheinlich die gleichen sein, ja sie würden sich in den Tugenden und Fähigkeiten, die ihren besonderen Erfolg ausmachen, voraussichtlich auch von einem berühmten Hürdenpferd nicht unterscheiden, denn man darf nicht unterschätzen, wieviele bedeutende Eigenschaften ins Spiel gesetzt werden, wenn man über eine Hecke springt.' Robert Musil, Der Mann ohne EigenschaftenEin unbekanntes Kapitel aus der Geschichte der Erfolgsbilanzen und Leistungsideologien.Kleinere Denker gibt es, die wie Katalysatoren wirken:Wo die großen Gelehrten ein Werk besitzen, das eine intensive Beschäftigung begründet, fungieren die kleineren als Vermittler und Scheider. Deshalb lässt sich an ihnen leichter ermessen, wie sich einzelne Gedanken zu Theorien fügen und Theorien zu intellektuellen Bewegungen. Eine solche Gestalt war Broder Christiansen (1869-1958): Er war ein Schüler Heinrich Rickerts und kam aus dem Neukantianismus, wandte sich dann aber, wie so viele andere seiner Generation, dem Vitalismus und einer praktisch verstandenen Lebensphilosophie zu - und geriet von dort in die Graphologie, in die sprachliche Stillehre und schließlich in eine seltsam gottlose Mystik. Christiansen mag ein Sonderling gewesen sein und dabei nicht einmal sehr originell. Doch sein Einfluss war gewaltig: Er war einer der ersten Lehrer der Selbstoptimierung. Auf ihn können Ideologien des 'self-growth' bis auf den heutigen Tag zurückgeführt werden. Er gehörte zum intellektuellen Umgang Hermann Hesses und bekannter nationalsozialistischer Schriftsteller. Er inspirierte den Russischen Formalismus und übte auf diesem Wege entscheidenden Einfluss auf den Strukturalismus aus. Er gehörte zu den Vertrauten Rudolf Carnaps und wirkte an der Entstehung des Logischen Empirismus mit. Seltsame, überraschende Zusammenhänge sind das, an denen sich nicht nur das intellektuelle Profil einer Zeit nachzeichnen lässt, sondern an denen sich auch erstaunliche Verbindungen aufzeigen lassen, bis hin zu den Ursprüngen des Wiener Kreises in Versuchen zur mentalen Hygiene. Thomas Steinfelds Essay entwirft, zum ersten Mal, ein Bild dieses Mannes und seines Werks, in dem das Wunderliche wie das Prägnante an dieser Existenz ebenso erkennbar wird wie der unauflösbare Zusammenhang von Moderne und Selbstoptimierung. 125 pp. Deutsch.
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Ich will, ich kann: Moderne und Selbstoptimierung (Essay [KUP]) (2016)
DE US
ISBN: 9783862530854 bzw. 386253085X, in Deutsch, 110 Seiten, Konstanz University Press, gebraucht.
Lieferung aus: Deutschland, Versandkosten nach: Deutschland.
Von Händler/Antiquariat, Bides - Thomas & Zschammer GbR, [3579071].
Gebraucht - Wie neu geringfügige Lagerspuren. - 'Sollte man einen großen Geist und einen Boxlandesmeister psychotechnisch analysieren, so würden in der Tat ihre Schlauheit, ihr Mut, ihre Genauigkeit und Kombinatorik sowie die Geschwindigkeit der Reaktionen auf dem Gebiet, das ihnen wichtig ist, wahrscheinlich die gleichen sein, ja sie würden sich in den Tugenden und Fähigkeiten, die ihren besonderen Erfolg ausmachen, voraussichtlich auch von einem berühmten Hürdenpferd nicht unterscheiden, denn man darf nicht unterschätzen, wieviele bedeutende Eigenschaften ins Spiel gesetzt werden, wenn man über eine Hecke springt.' Robert Musil, Der Mann ohne EigenschaftenEin unbekanntes Kapitel aus der Geschichte der Erfolgsbilanzen und Leistungsideologien.Kleinere Denker gibt es, die wie Katalysatoren wirken:Wo die großen Gelehrten ein Werk besitzen, das eine intensive Beschäftigung begründet, fungieren die kleineren als Vermittler und Scheider. Deshalb lässt sich an ihnen leichter ermessen, wie sich einzelne Gedanken zu Theorien fügen und Theorien zu intellektuellen Bewegungen. Eine solche Gestalt war Broder Christiansen (1869-1958): Er war ein Schüler Heinrich Rickerts und kam aus dem Neukantianismus, wandte sich dann aber, wie so viele andere seiner Generation, dem Vitalismus und einer praktisch verstandenen Lebensphilosophie zu - und geriet von dort in die Graphologie, in die sprachliche Stillehre und schließlich in eine seltsam gottlose Mystik. Christiansen mag ein Sonderling gewesen sein und dabei nicht einmal sehr originell. Doch sein Einfluss war gewaltig: Er war einer der ersten Lehrer der Selbstoptimierung. Auf ihn können Ideologien des 'self-growth' bis auf den heutigen Tag zurückgeführt werden. Er gehörte zum intellektuellen Umgang Hermann Hesses und bekannter nationalsozialistischer Schriftsteller. Er inspirierte den Russischen Formalismus und übte auf diesem Wege entscheidenden Einfluss auf den Strukturalismus aus. Er gehörte zu den Vertrauten Rudolf Carnaps und wirkte an der Entstehung des Logischen Empirismus mit. Seltsame, überraschende Zusammenhänge sind das, an denen sich nicht nur das intellektuelle Profil einer Zeit nachzeichnen lässt, sondern an denen sich auch erstaunliche Verbindungen aufzeigen lassen, bis hin zu den Ursprüngen des Wiener Kreises in Versuchen zur mentalen Hygiene. Thomas Steinfelds Essay entwirft, zum ersten Mal, ein Bild dieses Mannes und seines Werks, in dem das Wunderliche wie das Prägnante an dieser Existenz ebenso erkennbar wird wie der unauflösbare Zusammenhang von Moderne und Selbstoptimierung. 01.01.2016, Gebundene Ausgabe, wie neu, 161g, 110, Internationaler Versand, offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), PayPal, Banküberweisung.
Von Händler/Antiquariat, Bides - Thomas & Zschammer GbR, [3579071].
Gebraucht - Wie neu geringfügige Lagerspuren. - 'Sollte man einen großen Geist und einen Boxlandesmeister psychotechnisch analysieren, so würden in der Tat ihre Schlauheit, ihr Mut, ihre Genauigkeit und Kombinatorik sowie die Geschwindigkeit der Reaktionen auf dem Gebiet, das ihnen wichtig ist, wahrscheinlich die gleichen sein, ja sie würden sich in den Tugenden und Fähigkeiten, die ihren besonderen Erfolg ausmachen, voraussichtlich auch von einem berühmten Hürdenpferd nicht unterscheiden, denn man darf nicht unterschätzen, wieviele bedeutende Eigenschaften ins Spiel gesetzt werden, wenn man über eine Hecke springt.' Robert Musil, Der Mann ohne EigenschaftenEin unbekanntes Kapitel aus der Geschichte der Erfolgsbilanzen und Leistungsideologien.Kleinere Denker gibt es, die wie Katalysatoren wirken:Wo die großen Gelehrten ein Werk besitzen, das eine intensive Beschäftigung begründet, fungieren die kleineren als Vermittler und Scheider. Deshalb lässt sich an ihnen leichter ermessen, wie sich einzelne Gedanken zu Theorien fügen und Theorien zu intellektuellen Bewegungen. Eine solche Gestalt war Broder Christiansen (1869-1958): Er war ein Schüler Heinrich Rickerts und kam aus dem Neukantianismus, wandte sich dann aber, wie so viele andere seiner Generation, dem Vitalismus und einer praktisch verstandenen Lebensphilosophie zu - und geriet von dort in die Graphologie, in die sprachliche Stillehre und schließlich in eine seltsam gottlose Mystik. Christiansen mag ein Sonderling gewesen sein und dabei nicht einmal sehr originell. Doch sein Einfluss war gewaltig: Er war einer der ersten Lehrer der Selbstoptimierung. Auf ihn können Ideologien des 'self-growth' bis auf den heutigen Tag zurückgeführt werden. Er gehörte zum intellektuellen Umgang Hermann Hesses und bekannter nationalsozialistischer Schriftsteller. Er inspirierte den Russischen Formalismus und übte auf diesem Wege entscheidenden Einfluss auf den Strukturalismus aus. Er gehörte zu den Vertrauten Rudolf Carnaps und wirkte an der Entstehung des Logischen Empirismus mit. Seltsame, überraschende Zusammenhänge sind das, an denen sich nicht nur das intellektuelle Profil einer Zeit nachzeichnen lässt, sondern an denen sich auch erstaunliche Verbindungen aufzeigen lassen, bis hin zu den Ursprüngen des Wiener Kreises in Versuchen zur mentalen Hygiene. Thomas Steinfelds Essay entwirft, zum ersten Mal, ein Bild dieses Mannes und seines Werks, in dem das Wunderliche wie das Prägnante an dieser Existenz ebenso erkennbar wird wie der unauflösbare Zusammenhang von Moderne und Selbstoptimierung. 01.01.2016, Gebundene Ausgabe, wie neu, 161g, 110, Internationaler Versand, offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), PayPal, Banküberweisung.
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Ich will, ich kann: Moderne und Selbstoptimierung (Hardback) (2016)
DE HC NW
ISBN: 9783862530854 bzw. 386253085X, in Deutsch, Konstanz University Press, gebundenes Buch, neu.
Von Händler/Antiquariat, The Book Depository EURO [60485773], London, United Kingdom.
Language: German . Brand New Book. Sollte man einen großen Geist und einen Boxlandesmeister psychotechnisch analysieren, so würden in der Tat ihre Schlauheit, ihr Mut, ihre Genauigkeit und Kombinatorik sowie die Geschwindigkeit der Reaktionen auf dem Gebiet, das ihnen wichtig ist, wahrscheinlich die gleichen sein, ja sie würden sich in den Tugenden und Fähigkeiten, die ihren besonderen Erfolg ausmachen, voraussichtlich auch von einem berühmten Hürdenpferd nicht unterscheiden, denn man darf nicht unterschätzen, wieviele bedeutende Eigenschaften ins Spiel gesetzt werden, wenn man über eine Hecke springt. Robert Musil, Der Mann ohne EigenschaftenEin unbekanntes Kapitel aus der Geschichte der Erfolgsbilanzen und Leistungsideologien.Kleinere Denker gibt es, die wie Katalysatoren wirken:Wo die großen Gelehrten ein Werk besitzen, das eine intensive Beschäftigung begründet, fungieren die kleineren als Vermittler und Scheider. Deshalb lässt sich an ihnen leichter ermessen, wie sich einzelne Gedanken zu Theorien fügen und Theorien zu intellektuellen Bewegungen. Eine solche Gestalt war Broder Christiansen (1869-1958): Er war ein Schüler Heinrich Rickerts und kam aus dem Neukantianismus, wandte sich dann aber, wie so viele andere seiner Generation, dem Vitalismus und einer praktisch verstandenen Lebensphilosophie zu - und geriet von dort in die Graphologie, in die sprachliche Stillehre und schließlich in eine seltsam gottlose Mystik. Christiansen mag ein Sonderling gewesen sein und dabei nicht einmal sehr originell. Doch sein Einfluss war gewaltig: Er war einer der ersten Lehrer der Selbstoptimierung. Auf ihn können Ideologien des self-growth bis auf den heutigen Tag zurückgeführt werden. Er gehörte zum intellektuellen Umgang Hermann Hesses und bekannter nationalsozialistischer Schriftsteller. Er inspirierte den Russischen Formalismus und übte auf diesem Wege entscheidenden Einfluss auf den Strukturalismus aus. Er gehörte zu den Vertrauten Rudolf Carnaps und wirkte an der Entstehung des Logischen Empirismus mit. Seltsame, überraschende Zusammenhänge sind das, an denen sich nicht nur das intellektuelle Profil einer Zeit nachzeichnen lässt, sondern an denen sich auch erstaunliche Verbindungen aufzeigen lassen, bis hin zu den Ursprüngen des Wiener Kreises in Versuchen zur mentalen Hygiene. Thomas Steinfelds Essay entwirft, zum ersten Mal, ein Bild dieses Mannes und seines Werks, in dem das Wunderliche wie das Prägnante an dieser Existenz ebenso erkennbar wird wie der unauflösbare Zusammenhang von Moderne und Selbstoptimierung.
Language: German . Brand New Book. Sollte man einen großen Geist und einen Boxlandesmeister psychotechnisch analysieren, so würden in der Tat ihre Schlauheit, ihr Mut, ihre Genauigkeit und Kombinatorik sowie die Geschwindigkeit der Reaktionen auf dem Gebiet, das ihnen wichtig ist, wahrscheinlich die gleichen sein, ja sie würden sich in den Tugenden und Fähigkeiten, die ihren besonderen Erfolg ausmachen, voraussichtlich auch von einem berühmten Hürdenpferd nicht unterscheiden, denn man darf nicht unterschätzen, wieviele bedeutende Eigenschaften ins Spiel gesetzt werden, wenn man über eine Hecke springt. Robert Musil, Der Mann ohne EigenschaftenEin unbekanntes Kapitel aus der Geschichte der Erfolgsbilanzen und Leistungsideologien.Kleinere Denker gibt es, die wie Katalysatoren wirken:Wo die großen Gelehrten ein Werk besitzen, das eine intensive Beschäftigung begründet, fungieren die kleineren als Vermittler und Scheider. Deshalb lässt sich an ihnen leichter ermessen, wie sich einzelne Gedanken zu Theorien fügen und Theorien zu intellektuellen Bewegungen. Eine solche Gestalt war Broder Christiansen (1869-1958): Er war ein Schüler Heinrich Rickerts und kam aus dem Neukantianismus, wandte sich dann aber, wie so viele andere seiner Generation, dem Vitalismus und einer praktisch verstandenen Lebensphilosophie zu - und geriet von dort in die Graphologie, in die sprachliche Stillehre und schließlich in eine seltsam gottlose Mystik. Christiansen mag ein Sonderling gewesen sein und dabei nicht einmal sehr originell. Doch sein Einfluss war gewaltig: Er war einer der ersten Lehrer der Selbstoptimierung. Auf ihn können Ideologien des self-growth bis auf den heutigen Tag zurückgeführt werden. Er gehörte zum intellektuellen Umgang Hermann Hesses und bekannter nationalsozialistischer Schriftsteller. Er inspirierte den Russischen Formalismus und übte auf diesem Wege entscheidenden Einfluss auf den Strukturalismus aus. Er gehörte zu den Vertrauten Rudolf Carnaps und wirkte an der Entstehung des Logischen Empirismus mit. Seltsame, überraschende Zusammenhänge sind das, an denen sich nicht nur das intellektuelle Profil einer Zeit nachzeichnen lässt, sondern an denen sich auch erstaunliche Verbindungen aufzeigen lassen, bis hin zu den Ursprüngen des Wiener Kreises in Versuchen zur mentalen Hygiene. Thomas Steinfelds Essay entwirft, zum ersten Mal, ein Bild dieses Mannes und seines Werks, in dem das Wunderliche wie das Prägnante an dieser Existenz ebenso erkennbar wird wie der unauflösbare Zusammenhang von Moderne und Selbstoptimierung.
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Ich will, ich kann Moderne und Selbstoptimierung Essay [KUP] Deutsch 2016 (2016)
DE HC NW
ISBN: 9783862530854 bzw. 386253085X, in Deutsch, 109 Seiten, Konstanz University Press, gebundenes Buch, neu.
Lieferung aus: Deutschland, Versandkosten nach: Deutschland, Versandkostenfrei.
Von Händler/Antiquariat, preigu, [5789586].
Sollte man einen großen Geist und einen Boxlandesmeister psychotechnisch analysieren, so würden in der Tat ihre Schlauheit, ihr Mut, ihre Genauigkeit und Kombinatorik sowie die Geschwindigkeit der Reaktionen auf dem Gebiet, das ihnen wichtig ist, wahrscheinlich die gleichen sein, ja sie würden sich in den Tugenden und Fähigkeiten, die ihren besonderen Erfolg ausmachen, voraussichtlich auch von einem berühmten Hürdenpferd nicht unterscheiden, denn man darf nicht unterschätzen, wieviele bedeutende Eigenschaften ins Spiel gesetzt werden, wenn man über eine Hecke springt. Robert Musil, Der Mann ohne EigenschaftenEin unbekanntes Kapitel aus der Geschichte der Erfolgsbilanzen und Leistungsideologien.Kleinere Denker gibt es, die wie Katalysatoren wirken:Wo die großen Gelehrten ein Werk besitzen, das eine intensive Beschäftigung begründet, fungieren die kleineren als Vermittler und Scheider. Deshalb lässt sich an ihnen leichter ermessen, wie sich einzelne Gedanken zu Theorien fügen und Theorien zu intellektuellen Bewegungen. Eine solche Gestalt war Broder Christiansen (1869-1958): Er war ein Schüler Heinrich Rickerts und kam aus dem Neukantianismus, wandte sich dann aber, wie so viele andere seiner Generation, dem Vitalismus und einer praktisch verstandenen Lebensphilosophie zu - und geriet von dort in die Graphologie, in die sprachliche Stillehre und schließlich in eine seltsam gottlose Mystik. Christiansen mag ein Sonderling gewesen sein und dabei nicht einmal sehr originell. Doch sein Einfluss war gewaltig: Er war einer der ersten Lehrer der Selbstoptimierung. Auf ihn können Ideologien des self-growth bis auf den heutigen Tag zurückgeführt werden. Er gehörte zum intellektuellen Umgang Hermann Hesses und bekannter nationalsozialistischer Schriftsteller. Er inspirierte den Russischen Formalismus und übte auf diesem Wege entscheidenden Einfluss auf den Strukturalismus aus. Er gehörte zu den Vertrauten Rudolf Carnaps und wirkte an der Entstehung des Logischen Empirismus mit. Seltsame, überraschende Zusammenhänge sind das, an denen sich nicht nur das intellektuelle Profil einer Zeit nachzeichnen lässt, sondern an denen sich auch erstaunliche Verbindungen aufzeigen lassen, bis hin zu den Ursprüngen des Wiener Kreises in Versuchen zur mentalen Hygiene. Thomas Steinfelds Essay entwirft, zum ersten Mal, ein Bild dieses Mannes und seines Werks, in dem das Wunderliche wie das Prägnante an dieser Existenz ebenso erkennbar wird wie der unauflösbare Zusammenhang von Moderne und Selbstoptimierung. 2016, Gebunden, Neuware, 161g, 109, sofortueberweisung.de, PayPal, Banküberweisung.
Von Händler/Antiquariat, preigu, [5789586].
Sollte man einen großen Geist und einen Boxlandesmeister psychotechnisch analysieren, so würden in der Tat ihre Schlauheit, ihr Mut, ihre Genauigkeit und Kombinatorik sowie die Geschwindigkeit der Reaktionen auf dem Gebiet, das ihnen wichtig ist, wahrscheinlich die gleichen sein, ja sie würden sich in den Tugenden und Fähigkeiten, die ihren besonderen Erfolg ausmachen, voraussichtlich auch von einem berühmten Hürdenpferd nicht unterscheiden, denn man darf nicht unterschätzen, wieviele bedeutende Eigenschaften ins Spiel gesetzt werden, wenn man über eine Hecke springt. Robert Musil, Der Mann ohne EigenschaftenEin unbekanntes Kapitel aus der Geschichte der Erfolgsbilanzen und Leistungsideologien.Kleinere Denker gibt es, die wie Katalysatoren wirken:Wo die großen Gelehrten ein Werk besitzen, das eine intensive Beschäftigung begründet, fungieren die kleineren als Vermittler und Scheider. Deshalb lässt sich an ihnen leichter ermessen, wie sich einzelne Gedanken zu Theorien fügen und Theorien zu intellektuellen Bewegungen. Eine solche Gestalt war Broder Christiansen (1869-1958): Er war ein Schüler Heinrich Rickerts und kam aus dem Neukantianismus, wandte sich dann aber, wie so viele andere seiner Generation, dem Vitalismus und einer praktisch verstandenen Lebensphilosophie zu - und geriet von dort in die Graphologie, in die sprachliche Stillehre und schließlich in eine seltsam gottlose Mystik. Christiansen mag ein Sonderling gewesen sein und dabei nicht einmal sehr originell. Doch sein Einfluss war gewaltig: Er war einer der ersten Lehrer der Selbstoptimierung. Auf ihn können Ideologien des self-growth bis auf den heutigen Tag zurückgeführt werden. Er gehörte zum intellektuellen Umgang Hermann Hesses und bekannter nationalsozialistischer Schriftsteller. Er inspirierte den Russischen Formalismus und übte auf diesem Wege entscheidenden Einfluss auf den Strukturalismus aus. Er gehörte zu den Vertrauten Rudolf Carnaps und wirkte an der Entstehung des Logischen Empirismus mit. Seltsame, überraschende Zusammenhänge sind das, an denen sich nicht nur das intellektuelle Profil einer Zeit nachzeichnen lässt, sondern an denen sich auch erstaunliche Verbindungen aufzeigen lassen, bis hin zu den Ursprüngen des Wiener Kreises in Versuchen zur mentalen Hygiene. Thomas Steinfelds Essay entwirft, zum ersten Mal, ein Bild dieses Mannes und seines Werks, in dem das Wunderliche wie das Prägnante an dieser Existenz ebenso erkennbar wird wie der unauflösbare Zusammenhang von Moderne und Selbstoptimierung. 2016, Gebunden, Neuware, 161g, 109, sofortueberweisung.de, PayPal, Banküberweisung.
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Ich will, ich kann Moderne und Selbstoptimierung Essay [KUP] Deutsch 2016 (2016)
DE HC NW
ISBN: 9783862530854 bzw. 386253085X, in Deutsch, 109 Seiten, Konstanz University Press, gebundenes Buch, neu.
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Von Händler/Antiquariat, Buchbär, [6122477].
Sollte man einen großen Geist und einen Boxlandesmeister psychotechnisch analysieren, so würden in der Tat ihre Schlauheit, ihr Mut, ihre Genauigkeit und Kombinatorik sowie die Geschwindigkeit der Reaktionen auf dem Gebiet, das ihnen wichtig ist, wahrscheinlich die gleichen sein, ja sie würden sich in den Tugenden und Fähigkeiten, die ihren besonderen Erfolg ausmachen, voraussichtlich auch von einem berühmten Hürdenpferd nicht unterscheiden, denn man darf nicht unterschätzen, wieviele bedeutende Eigenschaften ins Spiel gesetzt werden, wenn man über eine Hecke springt. Robert Musil, Der Mann ohne EigenschaftenEin unbekanntes Kapitel aus der Geschichte der Erfolgsbilanzen und Leistungsideologien.Kleinere Denker gibt es, die wie Katalysatoren wirken:Wo die großen Gelehrten ein Werk besitzen, das eine intensive Beschäftigung begründet, fungieren die kleineren als Vermittler und Scheider. Deshalb lässt sich an ihnen leichter ermessen, wie sich einzelne Gedanken zu Theorien fügen und Theorien zu intellektuellen Bewegungen. Eine solche Gestalt war Broder Christiansen (1869-1958): Er war ein Schüler Heinrich Rickerts und kam aus dem Neukantianismus, wandte sich dann aber, wie so viele andere seiner Generation, dem Vitalismus und einer praktisch verstandenen Lebensphilosophie zu - und geriet von dort in die Graphologie, in die sprachliche Stillehre und schließlich in eine seltsam gottlose Mystik. Christiansen mag ein Sonderling gewesen sein und dabei nicht einmal sehr originell. Doch sein Einfluss war gewaltig: Er war einer der ersten Lehrer der Selbstoptimierung. Auf ihn können Ideologien des self-growth bis auf den heutigen Tag zurückgeführt werden. Er gehörte zum intellektuellen Umgang Hermann Hesses und bekannter nationalsozialistischer Schriftsteller. Er inspirierte den Russischen Formalismus und übte auf diesem Wege entscheidenden Einfluss auf den Strukturalismus aus. Er gehörte zu den Vertrauten Rudolf Carnaps und wirkte an der Entstehung des Logischen Empirismus mit. Seltsame, überraschende Zusammenhänge sind das, an denen sich nicht nur das intellektuelle Profil einer Zeit nachzeichnen lässt, sondern an denen sich auch erstaunliche Verbindungen aufzeigen lassen, bis hin zu den Ursprüngen des Wiener Kreises in Versuchen zur mentalen Hygiene. Thomas Steinfelds Essay entwirft, zum ersten Mal, ein Bild dieses Mannes und seines Werks, in dem das Wunderliche wie das Prägnante an dieser Existenz ebenso erkennbar wird wie der unauflösbare Zusammenhang von Moderne und Selbstoptimierung. 2016, Gebunden, Neuware, 161g, 109, sofortueberweisung.de, PayPal, Banküberweisung.
Von Händler/Antiquariat, Buchbär, [6122477].
Sollte man einen großen Geist und einen Boxlandesmeister psychotechnisch analysieren, so würden in der Tat ihre Schlauheit, ihr Mut, ihre Genauigkeit und Kombinatorik sowie die Geschwindigkeit der Reaktionen auf dem Gebiet, das ihnen wichtig ist, wahrscheinlich die gleichen sein, ja sie würden sich in den Tugenden und Fähigkeiten, die ihren besonderen Erfolg ausmachen, voraussichtlich auch von einem berühmten Hürdenpferd nicht unterscheiden, denn man darf nicht unterschätzen, wieviele bedeutende Eigenschaften ins Spiel gesetzt werden, wenn man über eine Hecke springt. Robert Musil, Der Mann ohne EigenschaftenEin unbekanntes Kapitel aus der Geschichte der Erfolgsbilanzen und Leistungsideologien.Kleinere Denker gibt es, die wie Katalysatoren wirken:Wo die großen Gelehrten ein Werk besitzen, das eine intensive Beschäftigung begründet, fungieren die kleineren als Vermittler und Scheider. Deshalb lässt sich an ihnen leichter ermessen, wie sich einzelne Gedanken zu Theorien fügen und Theorien zu intellektuellen Bewegungen. Eine solche Gestalt war Broder Christiansen (1869-1958): Er war ein Schüler Heinrich Rickerts und kam aus dem Neukantianismus, wandte sich dann aber, wie so viele andere seiner Generation, dem Vitalismus und einer praktisch verstandenen Lebensphilosophie zu - und geriet von dort in die Graphologie, in die sprachliche Stillehre und schließlich in eine seltsam gottlose Mystik. Christiansen mag ein Sonderling gewesen sein und dabei nicht einmal sehr originell. Doch sein Einfluss war gewaltig: Er war einer der ersten Lehrer der Selbstoptimierung. Auf ihn können Ideologien des self-growth bis auf den heutigen Tag zurückgeführt werden. Er gehörte zum intellektuellen Umgang Hermann Hesses und bekannter nationalsozialistischer Schriftsteller. Er inspirierte den Russischen Formalismus und übte auf diesem Wege entscheidenden Einfluss auf den Strukturalismus aus. Er gehörte zu den Vertrauten Rudolf Carnaps und wirkte an der Entstehung des Logischen Empirismus mit. Seltsame, überraschende Zusammenhänge sind das, an denen sich nicht nur das intellektuelle Profil einer Zeit nachzeichnen lässt, sondern an denen sich auch erstaunliche Verbindungen aufzeigen lassen, bis hin zu den Ursprüngen des Wiener Kreises in Versuchen zur mentalen Hygiene. Thomas Steinfelds Essay entwirft, zum ersten Mal, ein Bild dieses Mannes und seines Werks, in dem das Wunderliche wie das Prägnante an dieser Existenz ebenso erkennbar wird wie der unauflösbare Zusammenhang von Moderne und Selbstoptimierung. 2016, Gebunden, Neuware, 161g, 109, sofortueberweisung.de, PayPal, Banküberweisung.
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| Ich will, ich kann | Konstanz University Press | 1. Auflage 2016 | 2016
DE NW
ISBN: 9783862530854 bzw. 386253085X, in Deutsch, Konstanz University Press, neu.
Broder Christiansen (18691958) ist eine merkwürdige Gestalt: Er war ein Schüler Heinrich Rickerts und kam aus dem Neukantianismus, wandte sich dann aber dem Vitalismus und einer praktisch verstandenen Lebensphilosophie zu und geriet von dort in die Graphologie, in die sprachliche Stillehre und schließlich in eine seltsam gottlose Mystik. Christiansen war vielleicht ein Sonderling und dabei nicht einmal besonders originell. Doch sein Einfluß war gewaltig: Er war einer der ersten Lehrer der Selbstoptimierung. Auf ihn können Ideologien des 'self-growth' bis auf den heutigen Tag zurückgeführt werden. Thomas Steinfelds Essay entwirft, zum ersten Mal, ein Bild dieses Mannes und seines Werks, in dem das Wunderliche wie das Prägnante an dieser Existenz ebenso erkennbar werden wie der unauflösbare Zusammenhang von Moderne und Selbstoptimierung. Christiansen gehörte zum intellektuellen Umgang Hermann Hesses und bekannter nationalsozialistischer Schriftsteller. Er inspirierte den Russischen Formalismus und übte auf diesem Wege entscheidenden Einfluß auf den Strukturalismus aus. Er gehörte zu den Vertrauten Rudolf Carnaps und wirkte an der Entstehung des Logischen Empirismus mit. Entlang dieser seltsamen und überraschenden Zusammenhänge zeichnet Thomas Steinfeld nicht nur das intellektuelle Profil einer Zeit nach, sondern rekonstruiert zugleich ein unbekanntes Kapitel aus der Geschichte der Erfolgsbilanzen und Leistungsideologien.
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Ich will, ich kann: Moderne und Selbstoptimierung (Essay [KUP])
DE US
ISBN: 9783862530854 bzw. 386253085X, in Deutsch, gebraucht.
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»Sollte man einen großen Geist und einen Boxlandesmeister psychotechnisch analysieren, so würden in der Tat ihre Schlauheit, ihr Mut, ihre Genauigkeit und Kombinatorik sowie die Geschwindigkeit der Reaktionen auf dem Gebiet, das ihnen wichtig ist, wahrscheinlich die gleichen sein, ja sie würden sich in den Tugenden und Fähigkeiten, die ihren besonderen Erfolg ausmachen, voraussichtlich auch von einem berühmten Hürdenpferd nicht unterscheiden, denn man darf nicht unterschätzen, wieviele bedeutende, »Sollte man einen großen Geist und einen Boxlandesmeister psychotechnisch analysieren, so würden in der Tat ihre Schlauheit, ihr Mut, ihre Genauigkeit und Kombinatorik sowie die Geschwindigkeit der Reaktionen auf dem Gebiet, das ihnen wichtig ist, wahrscheinlich die gleichen sein, ja sie würden sich in den Tugenden und Fähigkeiten, die ihren besonderen Erfolg ausmachen, voraussichtlich auch von einem berühmten Hürdenpferd nicht unterscheiden, denn man darf nicht unterschätzen, wieviele bedeutende Eigenschaften ins Spiel gesetzt werden, wenn man über eine Hecke springt.« Robert Musil, Der Mann ohne EigenschaftenEin unbekanntes Kapitel aus der Geschichte der Erfolgsbilanzen und Leistungsideologien.Kleinere Denker gibt es, die wie Katalysatoren wirken:Wo die großen Gelehrten ein Werk besitzen, das eine intensive Beschäftigung begründet, fungieren die kleineren als Vermittler und Scheider. Deshalb lässt sich an ihnen leichter ermessen, wie sich einzelne Gedanken zu Theorien fügen und Theorien zu intellektuellen Bewegungen. Eine solche Gestalt war Broder Christiansen (1869-1958): Er war ein Schüler Heinrich Rickerts und kam aus dem Neukantianismus, wandte sich dann aber, wie so viele andere seiner Generation, dem Vitalismus und einer praktisch verstandenen Lebensphilosophie zu - und geriet von dort in die Graphologie, in die sprachliche Stillehre und schließlich in eine seltsam gottlose Mystik. Christiansen mag ein Sonderling gewesen sein und dabei nicht einmal sehr originell. Doch sein Einfluss war gewaltig: Er war einer der ersten Lehrer der Selbstoptimierung. Auf ihn können Ideologien des »self-growth« bis auf den heutigen Tag zurückgeführt werden. Er gehörte zum intellektuellen Umgang Hermann Hesses und bekannter nationalsozialistischer Schriftsteller. Er inspirierte den Russischen Formalismus und übte auf diesem Wege entscheidenden Einfluss auf den Strukturalismus aus. Er gehörte zu den Vertrauten Rudolf Carnaps und wirkte an der Entstehung des Logischen Empirismus mit. Seltsame, überraschende Zusammenhänge sind das, an denen sich nicht nur das intellektuelle Profil einer Zeit nachzeichnen lässt, sondern an denen sich auch erstaunliche Verbindungen aufzeigen lassen, bis hin zu den Ursprüngen des Wiener Kreises in Versuchen zur mentalen Hygiene. Thomas Steinfelds Essay entwirft, zum ersten Mal, ein Bild dieses Mannes und seines Werks, in dem das Wunderliche wie das Prägnante an dieser Existenz ebenso erkennbar wird wie der unauflösbare Zusammenhang von Moderne und Selbstoptimierung.
»Sollte man einen großen Geist und einen Boxlandesmeister psychotechnisch analysieren, so würden in der Tat ihre Schlauheit, ihr Mut, ihre Genauigkeit und Kombinatorik sowie die Geschwindigkeit der Reaktionen auf dem Gebiet, das ihnen wichtig ist, wahrscheinlich die gleichen sein, ja sie würden sich in den Tugenden und Fähigkeiten, die ihren besonderen Erfolg ausmachen, voraussichtlich auch von einem berühmten Hürdenpferd nicht unterscheiden, denn man darf nicht unterschätzen, wieviele bedeutende, »Sollte man einen großen Geist und einen Boxlandesmeister psychotechnisch analysieren, so würden in der Tat ihre Schlauheit, ihr Mut, ihre Genauigkeit und Kombinatorik sowie die Geschwindigkeit der Reaktionen auf dem Gebiet, das ihnen wichtig ist, wahrscheinlich die gleichen sein, ja sie würden sich in den Tugenden und Fähigkeiten, die ihren besonderen Erfolg ausmachen, voraussichtlich auch von einem berühmten Hürdenpferd nicht unterscheiden, denn man darf nicht unterschätzen, wieviele bedeutende Eigenschaften ins Spiel gesetzt werden, wenn man über eine Hecke springt.« Robert Musil, Der Mann ohne EigenschaftenEin unbekanntes Kapitel aus der Geschichte der Erfolgsbilanzen und Leistungsideologien.Kleinere Denker gibt es, die wie Katalysatoren wirken:Wo die großen Gelehrten ein Werk besitzen, das eine intensive Beschäftigung begründet, fungieren die kleineren als Vermittler und Scheider. Deshalb lässt sich an ihnen leichter ermessen, wie sich einzelne Gedanken zu Theorien fügen und Theorien zu intellektuellen Bewegungen. Eine solche Gestalt war Broder Christiansen (1869-1958): Er war ein Schüler Heinrich Rickerts und kam aus dem Neukantianismus, wandte sich dann aber, wie so viele andere seiner Generation, dem Vitalismus und einer praktisch verstandenen Lebensphilosophie zu - und geriet von dort in die Graphologie, in die sprachliche Stillehre und schließlich in eine seltsam gottlose Mystik. Christiansen mag ein Sonderling gewesen sein und dabei nicht einmal sehr originell. Doch sein Einfluss war gewaltig: Er war einer der ersten Lehrer der Selbstoptimierung. Auf ihn können Ideologien des »self-growth« bis auf den heutigen Tag zurückgeführt werden. Er gehörte zum intellektuellen Umgang Hermann Hesses und bekannter nationalsozialistischer Schriftsteller. Er inspirierte den Russischen Formalismus und übte auf diesem Wege entscheidenden Einfluss auf den Strukturalismus aus. Er gehörte zu den Vertrauten Rudolf Carnaps und wirkte an der Entstehung des Logischen Empirismus mit. Seltsame, überraschende Zusammenhänge sind das, an denen sich nicht nur das intellektuelle Profil einer Zeit nachzeichnen lässt, sondern an denen sich auch erstaunliche Verbindungen aufzeigen lassen, bis hin zu den Ursprüngen des Wiener Kreises in Versuchen zur mentalen Hygiene. Thomas Steinfelds Essay entwirft, zum ersten Mal, ein Bild dieses Mannes und seines Werks, in dem das Wunderliche wie das Prägnante an dieser Existenz ebenso erkennbar wird wie der unauflösbare Zusammenhang von Moderne und Selbstoptimierung.
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Gebr. Ich will, ich kann: Moderne und Selbstoptimierung (Essay [KUP]) (2016)
DE US
ISBN: 9783862530854 bzw. 386253085X, in Deutsch, gebraucht.
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