Maillart Extended. Publikation zur Installation auf der Brücke in Grandfey /FR. Dt. /Franz. /Engl.
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42 S. Abbildungen. Fadengehefteter Originalpappband. Gebraucht, aber sehr gut erhalten. - Texte deutsch / franz. / englisch. - Richard Serra ist heute einer der international bekanntesten Bildhauer. Kennzeichnend für sein Werk ist von Anfang an - in den späten sechziger Jahren -, dass er weniger von der Kunst, ihren ästhetischen Forderungen und Normen ausgeht, sondern vom Material und den ihm inhärenten physikalischen Qualitäten wie Aussehen, Gewicht, Masse, Schwerkraft. Er nennt selbst als Vorbilder "Eiffel, Roebling, Maillart, Mies van der Rohe, die die Fähigkeiten des Stahls als Baumaterial erkundeten." So verwendet er im sichtbaren Prozess der Auseinandersetzung mit dem Material zuerst Gummi und Blei, um schliesslich den Stahl für seine stets monumentalen, den Raum neu bestimmenden Konstruktionen, die recht eigentlich am Anfang der skulpturalen Revolution der Abschaffung des Sockels und des Denkmals stehen, zu verwenden. Das Material bestimmt die Form, die Strukturen sind das Resultat des Experimentierens mit dem Material. Die Skulpturen verweisen also auf keine metaphysische Idee, keine Botschaft, keine Handschrift. Es sind "nichtverweisende", nur den Bedürfnissen der Kunst und keiner weiteren Rechtfertigung bedürfende Werke. Deshalb sind alle materialfremden Spuren aus seinen Skulpturen verbannt, was sehr oft physische Verunsicherungen für den Betrachter zur Folge hat. Die nicht verbundenen, nicht verschweissten oder vernieteten Stahlelemente sind stets im angespannten, extremen Gleichgewicht nur zueinander gestellt. Richard Serra hat in den über zwanzig Jahren seines Wirkens ein Œuvre geschaffen, das neben Installationen in Galerien, Museen, privaten Situationen auch öffentliche Anlagen umfasst, die stets grosse und heftige Auseinandersetzungen nach sich ziehen. Aktuelles Beispiel ist die kürzlich durch Entfernung erfolgte Zerstörung seiner Skulptur Tilted Arc auf der Federal Plaza in New York. Maillart Extended gehört zu dieser Gruppe von Werken im öffentlichen Raum. Sie ist Vollzug eines ebenso einfachen wie einleuchtenden skulpturalen Gedankens: die Verlängerung der Fussgängerebene an den zwei Brückenköpfen, abgeleitet von der Struktur der Brücke, deren Richtung, Mass und Dynamik sie kraftvoll und augenfällig in die Autonomie des Werkes übernimmt. Maillart Extended Richard Serra hat in der Schweiz im September 1988 seine erste Aussenskulptur installiert. Der Ort ist grandios und geschichtsträchtig. Es ist die Brücke, die den sogenannten Sprachgraben über den Fluss Saane überwindet. Rechtsufrig wird deutsch, linksufrig französisch gesprochen. Die ursprüngliche Stahlbrücke ist Ende des 19. Jahrhunderts von einem Schüler Eiffels errichtet worden, 1924 bis 1926 wurde sie von dem Schweizer Brückenbauer Robert Maillart mit Beton verkleidet. Die Brücke von Grandfey bei Freiburg, 382 m lang, 82 m hoch über dem Flussspiegel, ist zweigeschossig. Die obere Ebene dient dem Eisenbahnverkehr der Hauptlinie Genf-Bem-Zürich-St. Gallen-München, die untere Ebene dem lokalen Fussgänger- und Fahrradverkehr. Die Lage, die Schönheit und die Bedeutung der Brücke haben den Berner Bildhauer Ueli Fuchser animiert, dort das Projekt temporärer Ausstellungen in Alternative zum normalen Museumsbetrieb zu initiieren. Ihm gehört das Verdienst, Richard Serra zur Errichtung einer Skulptur eingeladen zu haben. Die Skulptur besteht aus vier Teilen, zwei Stützen und zwei Balken. Die Balken sind je 30X30cm im Schnitt und 759 cm in der Länge. Die Stützen haben denselben Schnitt und sind 293,5, respektive 300,5cm hoch. Richard Serra hat sie, ausgehend von den Treppen, die an jedem Flussufer zur Fussgängerebene führen, auf beiden Brückenseiten installiert, jeweils von der obersten Treppenstufe aus ragt ein Balken durch den Pfeilerbogen und sinkt auf eine Stütze in den Zufahrtswegen. Die Skulptur gehört im Werke Serras zur Familie der geschmiedeten Skulpturen. Harald Szeemann. ISBN 3716506834 Versand D: 3,00 EUR Bildhauerei, Stahl, Skulptur, Metall.

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