Zur Wiederverwendung maschinenlesbarer Worterbucher: Eine computergestutzte metalexikographische Studie am Beispiel der elektronis

Matthias Heyns Studie versammelt sich um das Ritual der maschinenlesbaren Lexika wie um eine seltene Bibliothek: präzise, methodisch straff, doch von einer leisen, fast poetischen Beharrlichkeit getragen. In der Reihe Lexicographica, Series Maior, etabliert sie sich als eine metallogische Spur, die das digitale Schriftgut nicht nur katalogisiert, sondern kritisch hinterfragt. Die Untersuchung am Oxford Advanced Learner’s Dictionary eröffnet eine mikroskopische Perspektive auf die Schnittstelle von Lexikografie und Computerisierung, wo Datenstrukturen, Metadaten und Editionen zu handelnden Akteuren werden. Heyn bleibt dabei kein Zögern fremd: Er prüft, wie Editionen, Formate und Zugriffsweisen die Bedeutung von Wörtern konstruieren und verändern. Die Arbeit entfaltet eine nüchterne Genauigkeit, die dennoch die ästhetische Frage nicht vollständig ausblendet, welche Formen von Wissen eine digitale Repräsentation überhaupt tragen kann. Mit Blick auf die Metalexikografie zeichnet der Text eine Kurve von Theorie zu Praxis, von Konzeption zu Implementierung, die dem Leser eine klare Orientierung im Geflecht der digitalen Lexikografie bietet. Seine Analyse wirkt kühler als ein Feldnotizbuch und doch reich an Einsichten in die Dynamik zwischen Datensätzen und der semantischen Welt der Wörter. Schließlich lässt der Band den Eindruck einer gewissen Beharrlichkeit zurück: eine Einladung, die digitale Verfügbarkeit nicht als bloßen Zugang, sondern als interpretatives Datensignal zu verstehen.