Rede zur Begründung der Ablehnung des 'Ermächtigungsgesetzes' durch die Sozialdemokratische Fraktion in der Reichstagssitzung vom 23. März 1933 in der Berliner Krolloper. Mit einem Essay von Iring Fetscher.
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Textauszüge Inhalt Otto Wels: Rede zur Begründung der Ablehnung des Ermächtigungsgesetzes durch die Sozialdemokratische Fraktion in der Reichstagssitzung vom 23. März 1933 in der Berliner Krolloper 7 Die Rede von Otto Wels ist entnommen dem amtlichen Protokoll der Reichstagssitzung, ausgegeben am 13. April 1933. Iring Fetscher: Zivilcourage eines aufrechten Demokraten 15 Zeittafel. Ereignisse und charakteristische Verlautbarungen zwischen Januar und Juli 1933 59 Vorbemerkung Die Rede: Kunst der öffentlichen Einmischung und gesellschaftlichen Willensbildung. Kunstform, in der Pathos und Vernunft, Leidenschaft und Gewalt, Freiheit und Abhängigkeit eine beunruhigende und ideale Verbindung eingehen, in der Innen und Außen, Überzeugung und Überredung zur Einheit gebracht sind und Wandel bewirken. Biographisches Otto Wels Geboren am 15. 9. 1873 als Sohn eines Berliner Arbeiter-Gastwirts, ausgebildet als Tapezierer und als guter Facharbeiter in Regensburg, München und Berlin tätig, tritt er nach Ableistung seines Militärdienstes in die Berliner SPD ein und übernimmt bald wichtige Funktionen. Er ist eine Zeitlang Arbeitnehmer-Vorsitzender der Handelskammer von Berlin-Potsdam und Mitglied der Armen- und Schulkommission. 1907 wird er - nach Absolvierung der Parteischule - hauptamtlicher Parteifunktionär der SPD. Als Organisator in der Provinz Brandenburg bewährt, wählt ihn der Kreis Kalau 1912 in den Reichstag. Während der Revolution engagiert er sich auf Seiten der gemäßigten und demokratischen Kräfte seiner Partei. Tritt bei der Versammlung der Arbeiter- und Soldatenräte im Zirkus Busch für die parlamentarische Demokratie ein und verhindert ein Mehrheitsvotum der Spartakus-Anhänger. Von radikalen Matrosen der Volksmarinedivision, die ihre Soldforderungen durchsetzen wollten, gefangen genommen und misshandelt, wird er - auf Befehl Eberts - von regulärem Militär gewaltsam befreit, dabei wird das Berliner Schloss und der Marstall beschossen. Die Kämpfe während der Weihnachtstage 1918 enden mit seinem Rücktritt vom Amt des Stadtkommandanten, das er am 10. 11. angetreten hatte. Als Abgeordneter der Nationalversammlung gehört er der Fraktion der Mehrheitsozialisten an. Im März 1920 ist er entscheidend an der Organisation des Generalstreiks gegen den Kapp-Putsch beteiligt und setzt den Rücktritt des Reichswehrministers Gustav Noske (1868-1946) durch, lehnt es aber ab, dessen Nachfolger zu werden. Er ist Mitbegründer der Selbstschutzorganisation der Sozialdemokratie Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und der Eisernen Front, die ein Gegengewicht gegen die aus Nazis und Deutschnationalen bestehende Harzburger Front bilden sollte. Am 23. 4. 1932 wird er von Dr. Ley und 15 SA-Leuten in einem Wirtshaus überfallen und am Kehlkopf verletzt. Seine Rede am 23.3. 1933 zur Begründung der Weigerung seiner Fraktion, dem Ermächtigungsgesetz zuzustimmen und eine Rede auf der Reichskonferenz der SPD am 27. 4. 1933 sind seine letzten öffentlichen Verlautbarungen in Deutschland. Nach der gewaltsamen Besetzung der Gewerkschaftshäuser und der Beschlagnahme von Vermögen der SPD wie des ADGB war dem Parteivorstand klar, dass eine sinnvolle Arbeit im Deutschen Reich nicht mehr möglich war. Otto Wels wird zusammen mit Hans Vogel (1881-1945), Siegmund Grummenerl (1892-1940), Dr. Paul Herz, Friedrich Stampfer (1874-1957) und Erich Ollenhauer (1901-1963) ins Ausland geschickt, um dort eine Auslandsleitung der SPD aufzubauen. Zunächst in Prag und nach dem Anschluss Österreichs in Paris organisierte die Auslandsleitung die illegale sozialdemokratische Arbeit in Deutschland, schickte den Neuen Vorwärts und aktuelle Broschüren über die Grenze und wahrte die Kontinuität des deutschen demokratischen Sozialismus. Nach dem Beginn des Krieges am 15. 9. 1939 unterzeichnete Otto Wels zusammen mit Hans Vogel einen Aufruf der SPD gegen den deutschen Angriff auf Polen. Wenig später - am 18. 9. 1939 - starb Otto Wels in seiner Wohnung in einem Pariser Arbeitervorort. Er ist in Paris begraben. Iring Fetscher Geboren am 4. März 1922 in Marbach am Neckar, aufgewachsen in Dresden, wo sein Vater bis 1934 an der Technischen Hochschule das Fach Hygiene vertrat. Er besuchte in Dresden die Schule, machte 1940 Abitur und war dann fünf Jahre lang Soldat. Erst nach Rückkehr aus der englischen Kriegsgefangenschaft erfuhr er, dass sein Vater, den die Nazis 1934 wegen seinem demokratischen Engagement entlassen hatten, noch am letzten Kriegstag von SS-Leuten erschossen worden war. Das Vorbild seines Vaters motivierte ihn zunächst zum Studium der Medizin, führte aber schließlich - in der Nachfolge von dessen antinazistischem und demokratischem Engagement - zum Studium der Philosophie, Geschichte und Literaturwissenschaft, da es 1945 das Fach Politikwissenschaft noch nicht gab. Promotion mit einer Arbeit über Hegels Lehre vom Menschen (1950), Habilitation für das Fach Politikwissenschaft mit der Studie Rousseaus politische Philosophie (1959), von 1963 bis 1988. Professor für Politikwissenschaft an der J. W. Goethe Universität Frankfurt A. M. Gastprofessuren in den USA, Australien, Niederlande und Israel. Auswärtige Rufe an die Universitäten Konstanz, Nimwegen und Wien. Korrespondierendes Mitglied der Grundwertekommission beim Parteivorstand der SPD. Inhaber der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main. Bibliographische Angaben Impressum EVA REDEN Band 10 Herausgegeben von Sabine Groenewold Otto Wels Rede zur Begründung der Ablehnung des Ermächtigungsgesetzes durch die Sozialdemokratische Fraktion in der Reichstagssitzung vom 23. März 1933 in der Berliner Krolloper Mit einem Essay von Iring Fetscher Europäische Verlagsanstalt Hamburg 1993 1993 by Europäische Verlagsanstalt, Hamburg Die Abbildungen erscheinen mit freundlicher Genehmigung aus: Politische Plakate der Weimarer Republik. Hessisches Landesmuseum Darmstadt, 1980 Gestaltung: MetaDesign, Berlin Signet: Dorothee Wallner nach Caspar Neher Europa (1945) Herstellung: DIE HERSTELLUNG, Stuttgart Satz: Steffen Hahn, Kornwestheim Druck und Bindung: Graphischer Großbetrieb Friedrich Pustet, Regensburg Printed in Germany ISBN 3-434-50110-X Zustand 86 Seiten, gebunden etwa 20 cm hoch, 1,3 cm breit, 11,3 cm tief etwa 155 g schwer guter, sauberer Zustand mit geringfügigen Gebrauchsspuren am Einband, 1993, gebunden, leichte Gebrauchsspuren, etwa 20 cm hoch, 1,3 cm breit, 11,3 cm tief, 155g, Erstausgabe, 86, Internationaler Versand, Selbstabholung und Barzahlung, Banküberweisung.

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84 S., Wels, Otto: Rede zur Begründung der Ablehnung des Ermächtigungsgesetzes durch die Sozialdemokratische Fraktion in der Reichstagssitzung vom 23. März 1933 in der Berliner KrolloperDeutsches Reich. Reichstagsfraktion der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands; Deutschland: Ermächtigungsgesetz (1933); Ablehnung; Sachgruppe(n) 19 Recht; 63 Geschichte und Historische Hilfswissenschaften. 0 Gramm.

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