ZeitRäume: Potsdamer Almanach des Zentrums für Zeithistorische Forschung 2020
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ZeitRäume 2020: ZeitRäume versammelt jährlich eine Auswahl von zeitgeschichtlichen Analysen, die am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam (ZZF) vorgestellt wurden oder aus der Arbeit des Instituts entstanden sind. Die Zusammenstellung hat nicht den Anspruch, die am ZZF betriebenen Forschungen repräsentativ zu spiegeln. Aber sie vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt und Vielgestalt der Wege, die uns zum Verständnis unserer zugleich so nahen und so fernen Zeitgeschichte im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert führen können. Taschenbuch.

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Neuware - Bücher über die großen konservativen Denker füllen mittlerweile ganze Bibliotheken. Dagegen wurde bisher kaum untersucht, wie sich der Konservatismus im 20. Jahrhundert vor Ort entfaltete. Frank Bösch geht der Frage nach, welche gesellschaftlichen Bindungen konservative Parteien im Wandel der Staatsformen entwickelten - vom Kaiserreich über den Nationalsozialismus bis hin zur SED-Diktatur und der frühen Bundesrepublik. Der Autor zeigt anschaulich, wie sich die lokalen konservativen Parteien seit der Revolution von 1918/19 mit einer dichten Vereins- und Festkultur verwoben, die ihre Weltanschauung verbreiteten. Celle in Niedersachsen und Greifswald in Vorpommern dienen als Untersuchungsbeispiele, die in größere Zusammenhänge eingeordnet werden. Bösch stellt zunächst dar, wie sich die locker vernetzten Vereine zu einer politischen Sammlung formierten. Der Blick fällt dabei etwa auf die Turner-, Krieger-, Schützen- und Frauenvereine, auf die protestantische Kirche und die lokale Presse. Die NSDAP konnte diese Netzwerke für sich nutzen und hat ihnen so ihren raschen Aufstieg zu verdanken. Während der Herrschaft des Nationalsozialismus blieben trotz Parteiverbots viele etablierte Verbindungen auf Vereinsebene bestehen, andere verdichteten sich gerade, weil sie attackiert wurden. Besonders aufschlußreich ist der Vergleich der Untersuchungsräume für die Zeit nach 1945. Bösch zeigt auf, wie das konservative Milieu in der SBZ/DDR zerschlagen wurde, während es in der frühen Bundesrepublik eine kurze Renaissance erlebte. Diese Untersuchung etabliert den Begriff des 'konservativen Milieus' und schließt eine Forschungslücke. Der Autor: Frank Bösch, geb. 1969, ist promovierter Historiker. Seit 1998 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen. Zuvor war er am dortigen Seminar für Politikwissenschaft als Mitarbeiter der Projektgruppe 'Sozialmoralische Milieus in Demokratie und Diktatur' zuständig für die Erforschung des Konservatismus. Veröffentlichungen zur Parteien- und Gesellschaftsgeschichte u.A.: 'Die Adenauer-CDU. Grün-dung, Aufstieg und Krise einer Erfolgspartei (1945-1969)' (2001). 272 pp. Deutsch.

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Bücher über die großen konservativen Denker füllen mittlerweile ganze Bibliotheken. Dagegen wurde bisher kaum untersucht, wie sich der Konservatismus im Jahrhundert vor Ort entfaltete. Frank Bösch geht der Frage nach, welche gesellschaftlichen Bindungen konservative Parteien im Wandel der Staatsformen entwickelten - vom Kaiserreich über den Nationalsozialismus bis hin zur SED-Diktatur und der frühen Bundesrepublik.Der Autor zeigt anschaulich, wie sich die lokalen konservativen Parteien seit der Revol, Bücher über die großen konservativen Denker füllen mittlerweile ganze Bibliotheken. Dagegen wurde bisher kaum untersucht, wie sich der Konservatismus im Jahrhundert vor Ort entfaltete. Frank Bösch geht der Frage nach, welche gesellschaftlichen Bindungen konservative Parteien im Wandel der Staatsformen entwickelten - vom Kaiserreich über den Nationalsozialismus bis hin zur SED-Diktatur und der frühen Bundesrepublik.Der Autor zeigt anschaulich, wie sich die lokalen konservativen Parteien seit der Revolution von 1918/19 mit einer dichten Vereins- und Festkultur verwoben, die ihre Weltanschauung verbreiteten. Celle in Niedersachsen und Greifswald in Vorpommern dienen als Untersuchungsbeispiele, die in größere Zusammenhänge eingeordnet werden.Bösch stellt zunächst dar, wie sich die locker vernetzten Vereine zu einer politischen Sammlung formierten. Der Blick fällt dabei etwa auf die Turner-, Krieger-, Schützen- und Frauenvereine, auf die protestantische Kirche und die lokale Presse. Die NSDAP konnte diese Netzwerke für sich nutzen und hat ihnen so ihren raschen Aufstieg zu verdanken. Während der Herrschaft des Nationalsozialismus blieben trotz Parteiverbots viele etablierte Verbindungen auf Vereinsebene bestehen, andere verdichteten sich gerade, weil sie attackiert wurden.Besonders aufschlußreich ist der Vergleich der Untersuchungsräume für die Zeit nach Bösch zeigt auf, wie das konservative Milieu in der SBZ/DDR zerschlagen wurde, während es in der frühen Bundesrepublik eine kurze Renaissance erlebte.Diese Untersuchung etabliert den Begriff des konservativen Milieus und schließt eine Forschungslücke.Der Autor: Frank Bösch, geb. 1969, ist promovierter Historiker. Seit 1998 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen. Zuvor war er am dortigen Seminar für Politikwissenschaft als Mitarbeiter der Projektgruppe Sozialmoralische Milieus in Demokratie und Diktatur zuständig für die Erforschung des Konservatismus.Veröffentlichungen zur Parteien- und Gesellschaftsgeschichte u.A.: Die Adenauer-CDU. Grün-dung, Aufstieg und Krise einer Erfolgspartei (1945-1969) (2001).

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Der Titel des Buches überrascht, da der Milieubegriff auf die protestantisch-konservative Bevölkerungsgruppe bislang keine Anwendung fand. Dagegen sprach die kulturelle und politische Zersplitterung des konservativen Lagers, vor allem aber das Fehlen eines "gesellschaftlichen Schlüsselkonflikts", der, wie der Kulturkampf oder die Sozialistengesetze unter Katholiken und Arbeitern, zur Ausformung einer Gegenwelt mit gemeinsamen Wert- und Normensystem, gemeinsamen Organisationen und Deutungsmustern führte. Hier setzt die Untersuchung an. Im Zuge der Kriegsniederlage, der Revolution und der Republikgründung 1918/19 sei es sehr wohl zu einer tief greifenden Umbruchssituation gekommen, konstatiert Frank Bösch. In deren Verlauf sahen sich die Konservativen einer ähnlichen Repressionserfahrung ausgesetzt wie die Katholiken und Sozialisten im frühen Kaiserreich. "Zumindest in ihrer subjektiven Erfahrung wähnten sie sich derartig vom 'Marxismus' bedroht, dass sie in Form des Milieus ihre eigene Gegenwelt ausbauten." Am Beispiel der norddeutschen Städte Celle und Greifswald beschreibt Frank Bösch das dichte organisatorische und weltanschauliche Netzwerk dieses Milieus. Dessen Träger waren nicht in erster Linie die Parteien, sondern die zahlreichen, sich selbst als "unpolitisch" oder "bürgerlich" begreifenden Krieger-, Schützen-, Heimat- und Turnvereine. Mithilfe ihrer Vereinsfeste und -aktivitäten prägten sie das gemeinsame Weltbild vor Ort und etablierten eine gemeinsame "Sozialmoral", die auch in der Zeit des Nationalsozialismus ein erstaunliches Beharrungsvermögen bewies. Nach Kriegsende konnten die neu gegründeten, konservativ ausgerichteten Parteien an dieses kommunikative Netzwerk anknüpfen und legten so den Grundstein für die späteren Wahlerfolge der CDU. Mit dieser bemerkenswerten Studie ist Frank Bösch ein Buch gelungen, das, bei aller gebotenen Wissenschaftlichkeit, auch der historisch interessierte Laie mit Gewinn lesen wird. --Stephan Fingerle, Taschenbuch, Ausgabe: 1., Aufl. Label: Wallstein Verlag, Wallstein Verlag, Produktgruppe: Book, Publiziert: 2002-01-01, Studio: Wallstein Verlag, Verkaufsrang: 2034125.

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Der Titel des Buches überrascht, da der Milieubegriff auf die protestantisch-konservative Bevölkerungsgruppe bislang keine Anwendung fand. Dagegen sprach die kulturelle und politische Zersplitterung des konservativen Lagers, vor allem aber das Fehlen eines "gesellschaftlichen Schlüsselkonflikts", der, wie der Kulturkampf oder die Sozialistengesetze unter Katholiken und Arbeitern, zur Ausformung einer Gegenwelt mit gemeinsamen Wert- und Normensystem, gemeinsamen Organisationen und Deutungsmustern führte. Hier setzt die Untersuchung an. Im Zuge der Kriegsniederlage, der Revolution und der Republikgründung 1918/19 sei es sehr wohl zu einer tief greifenden Umbruchssituation gekommen, konstatiert Frank Bösch. In deren Verlauf sahen sich die Konservativen einer ähnlichen Repressionserfahrung ausgesetzt wie die Katholiken und Sozialisten im frühen Kaiserreich. "Zumindest in ihrer subjektiven Erfahrung wähnten sie sich derartig vom 'Marxismus' bedroht, dass sie in Form des Milieus ihre eigene Gegenwelt ausbauten." Am Beispiel der norddeutschen Städte Celle und Greifswald beschreibt Frank Bösch das dichte organisatorische und weltanschauliche Netzwerk dieses Milieus. Dessen Träger waren nicht in erster Linie die Parteien, sondern die zahlreichen, sich selbst als "unpolitisch" oder "bürgerlich" begreifenden Krieger-, Schützen-, Heimat- und Turnvereine. Mithilfe ihrer Vereinsfeste und -aktivitäten prägten sie das gemeinsame Weltbild vor Ort und etablierten eine gemeinsame "Sozialmoral", die auch in der Zeit des Nationalsozialismus ein erstaunliches Beharrungsvermögen bewies. Nach Kriegsende konnten die neu gegründeten, konservativ ausgerichteten Parteien an dieses kommunikative Netzwerk anknüpfen und legten so den Grundstein für die späteren Wahlerfolge der CDU. Mit dieser bemerkenswerten Studie ist Frank Bösch ein Buch gelungen, das, bei aller gebotenen Wissenschaftlichkeit, auch der historisch interessierte Laie mit Gewinn lesen wird. --Stephan Fingerle, Taschenbuch, Ausgabe: 1., Aufl. Label: Wallstein Verlag, Wallstein Verlag, Produktgruppe: Book, Publiziert: 2002-01-01, Studio: Wallstein Verlag, Verkaufsrang: 278462.

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Der Titel des Buches überrascht, da der Milieubegriff auf die protestantisch-konservative Bevölkerungsgruppe bislang keine Anwendung fand. Dagegen sprach die kulturelle und politische Zersplitterung des konservativen Lagers, vor allem aber das Fehlen eines "gesellschaftlichen Schlüsselkonflikts", der, wie der Kulturkampf oder die Sozialistengesetze unter Katholiken und Arbeitern, zur Ausformung einer Gegenwelt mit gemeinsamen Wert- und Normensystem, gemeinsamen Organisationen und Deutungsmustern führte. Hier setzt die Untersuchung an. Im Zuge der Kriegsniederlage, der Revolution und der Republikgründung 1918/19 sei es sehr wohl zu einer tief greifenden Umbruchssituation gekommen, konstatiert Frank Bösch. In deren Verlauf sahen sich die Konservativen einer ähnlichen Repressionserfahrung ausgesetzt wie die Katholiken und Sozialisten im frühen Kaiserreich. "Zumindest in ihrer subjektiven Erfahrung wähnten sie sich derartig vom 'Marxismus' bedroht, dass sie in Form des Milieus ihre eigene Gegenwelt ausbauten." Am Beispiel der norddeutschen Städte Celle und Greifswald beschreibt Frank Bösch das dichte organisatorische und weltanschauliche Netzwerk dieses Milieus. Dessen Träger waren nicht in erster Linie die Parteien, sondern die zahlreichen, sich selbst als "unpolitisch" oder "bürgerlich" begreifenden Krieger-, Schützen-, Heimat- und Turnvereine. Mithilfe ihrer Vereinsfeste und -aktivitäten prägten sie das gemeinsame Weltbild vor Ort und etablierten eine gemeinsame "Sozialmoral", die auch in der Zeit des Nationalsozialismus ein erstaunliches Beharrungsvermögen bewies. Nach Kriegsende konnten die neu gegründeten, konservativ ausgerichteten Parteien an dieses kommunikative Netzwerk anknüpfen und legten so den Grundstein für die späteren Wahlerfolge der CDU. Mit dieser bemerkenswerten Studie ist Frank Bösch ein Buch gelungen, das, bei aller gebotenen Wissenschaftlichkeit, auch der historisch interessierte Laie mit Gewinn lesen wird. --Stephan Fingerle, Taschenbuch, Ausgabe: 1., Aufl. Label: Wallstein Verlag, Wallstein Verlag, Produktgruppe: Book, Publiziert: 2002-01-01, Studio: Wallstein Verlag, Verkaufsrang: 278462.

ZeitRäume 2020 ab 19.8 EURO Potsdamer Almanach des Zentrums für Zeithistorische Forschung 2020.

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Wallstein, Taschenbuch, Ausgabe: 1, Publiziert: 2020-11-30T00:00:01Z, Produktgruppe: Book.