Umkämpfte Wissenschaften - zwischen Idealisierung und Verachtung

Umkämpfte Wissenschaften – zwischen Idealisierung und Verachtung von Frieder Vogelmann analysiert scharf die gegenwärtigen Kontroversen über Wissenschaften als pluralen, aber widerspruchsvollen Feldcharakter. Der Autor plädiert dafür, Wissenschaft nicht monolithisch zu denken, sondern die Vielstimmigkeit ihrer Disziplinen, Methoden und Praktiken sichtbar zu machen. Dabei dekonstruiert er populäre Narrative, die Wissenschaft either als unfehlbares Orakel oder als verachtenswertes Übel abtun. Stattdessen zeigt er die Spannung zwischen gesellschaftlicher Relevanz, politischen Interessen und wissenschaftlicher Selbstreflexion. Zentral ist die Kritik an Vereinfachungen, die Forschungsergebnisse oder -praktiken pauschal bewerten oder verteidigen. Vogelmann fordert eine differenzierte Blickweise, die Konflikte, Unsicherheiten und Immunisierungen innerhalb wissenschaftlicher Gemeinwesen als productives Forschungsfeld begreift. Der Band untersucht, wie Debatten über Methodenwahl, Validität und Praxis die öffentliche Wahrnehmung und die politische Einbindung der Wissenschaften formen. Abschließend bleibt festzuhalten, dass eine reflexive, vielstimmige Wissenschaftskritik notwendig ist, um ideologische Verzerrungen zu vermeiden und die demokratische Legitimation von Wissenschaft zu stärken.